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Gänsehaut

Kritik Details Trailer News
Spaßiger Ritt ohne Tiefe

Gänsehaut Kritik

Gänsehaut Kritik
2 Kommentare - 09.02.2016 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Gänsehaut" ist.
Gänsehaut

Bewertung: 2.5 / 5

Zu was einen so eine Unlimited Card doch alles verleitet. So bin ich dann kurzerhand heute in Gänsehaut gegangen, da der Trailer doch irgendwie amüsant aussah und mich ein wenig Neugier packte, was dieser Film denn kann. Außerdem mag ich Jack Black - Pluspunkte genug dem Film ne Chance zu geben.

Inhalt:
Zach und seine Mutter Gale ziehen von New York in das verschlafene Örtchen Madison um dort nach dem Tod von Zachs Vater einen Neuanfang zu versuchen. Außerdem hat Gale einen Posten als neue stellvertretende Rektorin der örtlichen High School angenommen. Sehr schnell stellt Zach fest, dass sein Nachbar R.L. Stine, der Autor der weltberühmten Gänsehaut-Romane ist und noch dazu eine liebreizende Tochter namens Hannah hat. Als durch die Verkettung ungünstiger Umstände Zach versehentlich eines der Monster aus Stines Büchern freilässt, nimmt das Chaos seinen Lauf...

Trailer zu Gänsehaut

Kritik:
Angesichts der interessanten Prämisse sollte zunächst eines geklärt werden, um die Regeln der Welt abzustecken, in denen sich der Film bewegt: Die Kreaturen aus Stines Büchern sind real und werden von ihm in den ursprünglichen Manuskripten seiner Romane festgehalten, aus denen sie jedoch bei Öffnen der Bücher entkommen können.


So weit so schräg wirft diese Prämisse zunächst ein Problem auf: Wie hat der Mann die Bücher in den Druck bekommen, wenn er die Bücher nicht öffnen kann? Ohne mit dem Film allzu hart ins Gericht gehen zu wollen, stellt sich diese Frage nichtsdestotrotz bereits sehr kurz nach Beginn des Films und ist ein Kritikpunkt dem sich eine solche Adaption mit semi-realem Ansatz stellen muss.

Davon abgesehen ist Gänsehaut ein Film den man einfach für das nehmen muss was er ist. Er wirft die Figuren mit seiner interessanten Fantasy-Prämisse einfach in die Handlung, schmeißt Stines Schauerfiguren-Kabinett in die Mischung und schnell ist eine "Wir müssen die Stadt von den Ungeheuern retten"-Story mit Jumanji-Einschlag fertig.


Die Figuren, so man sie denn als solche bezeichnen kann, setzen sich hier aus dem Protagonisten Zach (Dylan Minette) und seiner - zugegebenen etwas forcierten - Love-Interest Hannah (Odeya Rush), ihrem Vater R.L. Stine, verkörpert von Jack Black und Zachs "Kumpel" Champ (Kurz für "Champion" und ja, die Figur heißt wirklich so - gespielt von Ryan Lee) zusammen.

Nebenfiguren gibt es im Grunde keine wirklich relevanten, im Kopf bleiben vom Cast ohnehin nur die 4 Protagonisten und die eher weil sie viel Screentime haben. Gut eine Figur mit Relevanz gibt es noch zu benennen, die von Stine erschaffene Bauchrednerpuppe Slappy, ebenfalls gesprochen von Jack Black ist das eigentliche Highlight im Darstellergespann.

Der Hauptantagonist hat eine nachvollziehbare Motivation für seine Handlungen, ist angenehm böse - ohne dabei je den PG-Rahmen zu sprengen - und macht mit seinem, wie Black es im Film selbst ausdrückt, "Napoleonkomplex" unheimlich Spaß.

Auf der Protagonistenseite finden sich "gutaussehender Teeniejunge No. 1" Zach, "gutaussehendes Teeniemädchen No. 1" Hannah - die das Filmpärchen sind, weil sie die einzig verfügbaren Teenies im Umkreis von 20 Metern waren als das Script sich entschied, dass wir auch Liebe im Film brauchen - und "tollpatschiger, mädchenhafter, comic-relief Sidekick" Champ.

Keine der Figuren hat eine Charakterentwicklung, keine der Figuren wird näher charakterisiert - Zachs Vater ist tot, Hannah muss dauernd umziehen und soll nicht nach draußen, Champ ist ein nerdiger Verlierertyp und Stine selbst war als Jugendlicher ein Verlierertyp also hat er imaginäre Freunde in Form seiner Monster geschaffen - hat das einen Einfluss auf die Story? Nein! Kümmert es als Zuschauer oder bindet es einen an die Figuren? Ebenfalls nicht.


Black ist der Einzige der das Darstellergespann vor völliger Irrelevanz rettet, weil er eben Jack Black ist. Der Typ hat komödiantisches Timing, Körpersprache, Präsenz Onscreen und ist einfach zutiefst sympathisch. Das macht ihn nicht zu einer herausragenden Titelfigur, aber man sieht ihm zumindest gerne dabei zu wie er vom eigenbrödlerischen Menschenfeind zum zweifelhaften Helden des Films wird. Viel ist das nicht, aber Black schafft es aus dem was er hat das Beste zu machen.

Ist der Film also völliger Mumpitz? Nein, ebensowenig. Die Story reißt zugegebenermaßen im Kern keine Bäume aus und hat mit den eindimensionalen Figuren auch keine Anker die einen wahnsinnig mitfiebern lassen, aber sie macht Spaß. Der ganze Film ist auf seine Weise mit seiner Prämisse so unsinnig und haltlos, dass man einfach den Kopf ausschaltet und mitspielt.

Die Monster sind vom Desing her gelungen ohne zu bedrohlich zu wirken, die Szenen sind praktisch durchgehend voller Humor, Action oder Effekten und so kann man sich vom Film hervorragend berieseln lassen. Dabei ist das gesamte Produktionsdesign so sympathisch und in sich stimmig, dass man sich wirklich in einem Gänsehaut-Roman (oder einer Episode der alten Serie) wähnt. Die ganze Stadt, die Settings, die wechselnden Locations sind passend und wirken wirklich wie der kleinurbane Vorstadt-Teeniehorror den Stine seit über 20 Jahren in seinen Romanen kultiviert.

Dazu tut Danny Elfmans unaufdringlicher, gewohnt stimmiger und angenehm zur Thematik passender Score sein Übriges. Die Szenen werden unterstützt - lediglich das klassische Thema der TV-Serie aus den 90ern fehlt etwas, auch wenn es in den Opening Credits unterschwellig mitzuschwingen scheint - und der Score macht alles was er machen muss.

Das CGI im Film ist okay, zweckdienlich und gibt den Monstern und Kreaturen einen ausreichend plastischen, wenn auch nicht allzu realistischen Look, wodurch man sich ebenfalls in die Zeit der TV-Serie zurückversetzt fühlt. Die 3D-Konvertierung hingegen hätte man sich sparen können. Abgesehen von ein paar der klassischen "ins-Gesicht"-Effekte bietet es keinen Mehrwert und macht lediglich das Bild dunkler und sorgt in manchen der rasanteren Szenen dafür, dass man den Überblick verliert und das Bild schlierig wirkt.

Fazit:
Was bleibt ist ein gefälliger Film der sicherlich Kennern der Romane (zu denen ich mich nicht zähle) und Fans der Serie aus den 90ern (zu denen ich mich zähle) Spaß machen wird ohne jedoch auf irgendwelchen Ebenen besonders zu fordern oder zu überraschen. Die Geschichte wird unterhaltsam, jedoch recht spannungslos und nach den typischen Hollywood-Maneurismen runtererzählt und lediglich von Blacks guter Performance und den launigen Fantasy-Ideen zusammengehalten.

Unterm Strich ein Film für den Sonntagnachmittag mit den Kindern oder eben für junggebliebene. Der Kinobesuch ist hier nicht besonders zwingend erforderlich, wenn man die Möglichkeit hat kostenlos oder vergünstigt an ein Ticket zu kommen und sich zu einer der oben genannten Gruppen zählt kann man den Blick aber (in 2D!) trotzdem wagen.


Gänsehaut bekommt von mir 2,5/5 Sterne bzw 5/10 Punkte und bleibt so eher Liebhaberfilm als Pflichttermin.

Gänsehaut Bewertung
Bewertung des Films
510

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2 Kommentare
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.02.2016 22:56 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Naja, die Charakterentwicklung ist kritikwürdig und stört, aber der Spaß den die Berieselung macht lässt einen bis man merkt dass die Charaktere ins nichts laufen vergessen, dass man mehr als Berieselung erwarten sollte. Der kritiker war genervt, das Kind hatte spaß könnte man sagen...

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MarieTrin : : Mrs. Justice
10.02.2016 22:20 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46

Ich finde es ja lustig, wie dich diese unlimited card tatsächlich doch noch dazu bewegen konnte, in den Film zu gehen.

Überraschen tut mich deine Review nicht im Geringsten, ich hatte schon mit etwas in der Richtung gerechnet, auch wenn ich zugeben muss, dass die Trailer irgenwie noch etwas interessanter wirkten.

Die Kritik selbst ist (natürlich ^^) gut geschrieben und liest sich ganz flott. Ich war aber etwas irritiert, wie du zuerst die fehlende Charakterbildung kritisierst und die Handlung etwas auseinandernimmst, um dann in einem Satz zu sagen: aber eigentlich macht der Film auch so ganz Spaß und man kann sich gut berieseln lassen. An der Stelle war ich von dem abrupten Wechsel etwas irrtiert. Aber das ist wohl Kritik auf sehr hohem Niveau ^^

Que la loi soit avec toi!

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