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Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast

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Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan

Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast Kritik

Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast Kritik
0 Kommentare - 11.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast" ist.

Bewertung: 2 / 5

Einige Zeit nach ihrem traumatischen Erlebnis macht Julie (Jennifer Love Hewitt) Urlaub mit ihrer Zimmergenossin Karla (Brandy Norwood). Dich bald häufen sich wieder die Morde auf dem Inselparadies der Bahamas.

Über vergangenes zu sprechen, fällt uns oft nicht leicht. Schwer traumatisierend können etwaige Begegnungen im Leben sein, die mitunter sogar an jedweder Form von Vertrauen kratzen, sodass nichts anderes bleibt, als wirklich von der Vergangenheit übermannt zu werden. Für die Figur Julia James ist das in jedem Fall so und auch wenn es vielleicht nicht sonderlich originell ist, sich an jeder Form von Schicksalsschlag entlangzuhangeln, so sei an der Stelle gesagt, daß das in dem Fall aber durchaus seine Berechtigung hat. Ja, daß erlebte aus dem Vorgänger kann durchaus dazu führen, daß die ein oder andere Tür geschlossen wird, oder eben immer geschlossen bleibt. Und das ist dann wohl die große Charakteristik der Figur, die eben einiges aufzuarbeiten hat. Das ist ein guter Gedanke, den Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast, da in die Welt trägt und es ist ja auch im Slasher durchaus etwas, was eine gewisse Tradition hat. Insofern weist auch diese Fortsetzung wieder einmal einige Parallelen zu anderen Werken des Genres auf. Insbesondere Scream 2 (1997) kann da wieder als Vorlage gesehen werden. Wenngleich auch da das Übernehmen von Themen vielleicht nicht so eng gesehen werden sollte, schließlich wurden beide Filme relativ zeitnah nacheinander produziert.

Für viele Menschen scheint es ja gerade heute ein wichtiges Thema zu sein, wer nun der Auslöser der gesamten Geschichte ist. Gerade die Spoiler-Aversion, die sich in Zeiten des Internets herauskristallisiert hat, gilt ja als Maßstab, wodurch Filme nur noch als Überraschungsei fungieren sollen. Nun diesem Anspruch, der an Anspruchslosigkeit kaum zu übertreffen ist, kann dieses Werk wiederum nicht gerecht werden. Auch insgesamt gibt es kaum interessante Thesen, die vertreten werden und es ist klar, daß der Film eigentlich wieder einmal nur im Fahrwasser besserer Filme entstanden ist. Familiäre Psychopathologisierung, soll dem Zuschauer nun erklären, daß es schon immer vorbestimmte Dinge gibt. Das wiederum konterkariert nicht nur den Vorgänger, sondern eben die wirklich guten Slasher, die eben jenes Phänomen der Sinnhaftigkeit von Gewalt infrage stellten. Insofern kann man dieses Werk hier auch als recht dümmliche Kopie besserer Werke verstehen. Daß das gerade aber auch wieder ein großes Thema ist, zeigte nicht zuletzt Scream VI (2023). Und insofern erweist sich dieser Film vielleicht sogar als recht modernes Werk, daß genauso gut auch heute in die Kinos kommen könnte. Die inhaltliche Flachheit versucht der Film dabei durch einen neuen Handlungsort und neue Figuren zu kompensieren und man muss ihm zumindest zugestehen, daß ihm das durchaus hin und wieder auch gelingt.

Hin und wieder streut der Film dabei thematisch neue Akzente, die sich in irgendeiner Form von überirdischem Hokus Pokus verlaufen, dabei aber eben auch genauso schnell wieder verschwinden. Dabei muss man dem Film aber auch zugestehen, daß die eigene Idiotie, die der Film aufbereitet und eine seine Hauptcharaktere vermittelt schon bahnbrechend herrlich ist. Gerade, wenn es etwa um das handlungsauslösende Gewinnspiel zu Beginn geht, muss jemand, der halbwegs Ahnung hat von Geographie sich schon fragen, ob der Film das gerade ernst meint. Nun, klar, er löst das dann weiterführend auf, weil es natürlich aufgelöst werden muss. Und ab dem Zeitpunkt muss man schon sagen, hatte man die Ausgangslage fast schon wieder vergessen. Dabei investiert der Film ähnlich viel Zeit wie sein Vorgänger darin, die Charaktere zu zeigen. Man muss bewusst sagen, zu zeigen, weil er sie nicht wirklich ausdefiniert und weil sie letzten Endes auch ein klein wenig egal sind. Auch das wird natürlich ebenso kompensiert und da muss man sagen, daß Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast, eben deutlich an Fahrt aufnimmt, was den Härtegrad angeht. Das ist zwar das, was Fortsetzungen sowieso immer ganz gerne machen, wenn sie einfallslos sind. Doch da macht das Werk irgendwie schon ein wenig Spaß.

In diesem Werk kratzt so ziemlich alles an der Oberfläche, was dort nur kratzen kann. Die Figuren sind naiv, tun dies, tun das, trennen sich – wie es sich eben gehört – stellen weniges infrage und so weiter und so fort. Nun erreicht das nicht etwa das desaströse Level von schlechten Slasherfortsetzungen wie Candyman 2 – Die Blutrache (1995) oder etwa Hellbound – Hellraiser II (1988), aber man ist hier auch weit weg von gut. Gerade, weil man Teils einige Hauptfiguren aus dem Vorgänger rausschreibt und die Figuren kein Stück weiterentwickelt. Das ist zwar für eine kurze Zeit durchaus unterhaltsam, hinterlässt aber auch keinerlei Eindruck.

Ob es sich lohnt, sich mit Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast auseinanderzusetzen, sei mal dahingestellt. Vermutlich nicht. Slasher haben ja häufig das Problem, daß sie zum Kotzen sind. Dieser hier ist das nicht, aber auch eben kein wirklich guter Film. Er übertrifft die ganz miesen und bleibt leider trotzdem unter dem Mittelmaß.

Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast Bewertung
Bewertung des Films
410

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