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Iron Man 2

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Iron Man 2 Kritik

Iron Man 2 Kritik

Iron Man 2 Kritik
0 Kommentare - 22.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Iron Man 2" ist.
Iron Man 2

Bewertung: 3.5 / 5

Inzwischen weiß die ganze Welt um die Tatsache, daß Tony Stark (Robert Downey Jr.) der gepanzerte Superheld Iron Man ist. Das sorgt dafür, daß Starks eigene Firma und er unter großem öffentlichen Druck stehen. Das Militär möchte die Technologie für sich nutzen. Das Gericht möchte Iron Man unter Kontrolle bringen und die Presse ist an einer Story interessiert. Unterdessen erkrankt Stark an einer seltenen Krankheit und gibt die Verantwortung seiner Firma an seine ehemalige Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow), während sein Freund James Rhodes (Don Cheadle) ebenso Druck auf Stark aufbauen soll. Währenddessen plant der mysteriöse Ivan Vanko (Mickey Rourke) Iron Man zu ermorden und nutzt dabei die Hilfe des Stark-Konkurrenten Justin Hammer (Sam Rockwell), der sich ebenso von Vanko etwas Großes erhofft.

Heute, Jahre später, blickt man auf diese verfrühte Fortsetzung Iron Man 2 nicht unbedingt mit gemischten Gefühlen. Der allgemeine Tenor ist doch eher, daß sich Marvel hier übernommen hat und einen völlig überfrachteten Film über die Beziehung zu Vätern, einem alten Konflikt, einer Krankheit, den Existenzverlust und irgendwie noch den ein oder anderen Verweis auf einen übergeordneten Kosmos gemacht hat. Ja, Iron Man 2 ist vielleicht ein Film, der zu viel Plot hat und dabei das Schlüsselelement, nämlich das Wiederentdecken eines Elements völlig außen vor lässt. Mal ehrlich, es mag ja durchaus an mangelndem Intellekt liegen, doch wie zum Beispiel ein Tony Stark es schafft, durch irgendeinen 3D-Scan von einem Modell ein Element zu synthetisieren, daß will mir auch nach all den Jahren immer noch nicht so ganz ins Gedächtnis. Und tatsächlich mag der Film das gekonnt zu kaschieren versuchen. Doch gelingen will ihm das nun wirklich nicht. Sinn ergeben tut das beim besten Willen also wirklich nicht. Zumal man auch insgesamt den Eindruck habe, daß Iron Man 2 ein Film ist, der so wirke, als habe ihn ein Zwölfjähriger geschrieben.

Nun bin ich absolut gegen Prüderie und halte tatsächlich auch viel von Sexualität und dem Ausleben dessen im Film. Ich sehe da auch keine Grenzüberschreitungen in Iron Man 2. Nur ist es allerdings extrem interessant, sich diesen Film retrospektiv anzusehen. In vielerlei Hinsicht. Zum einen wäre da der ein oder andere Konflikt, der zwar aus dem Schweigen begründet wird, doch sich tatsächlich mitunter, wenn sich besagter Konflikt entlädt, so anfühlt, als hätte man hier billige Fanfiction betrieben. Moment, Moment, ja er hat ihn sich unter den Nagel gerissen. Und so kämpfen Tony Stark und Rhodey Rhodes in einer Villa, während Tony völlig besoffen Partys feiert, bei denen selbst ein Jack Nicholson blass vor Neid würde. Alles halb nackt, sexuell aufgeladen und man fragt sich, wo sind diese Tage hin, in denen ein Playboy noch ein Playboy war. Romantisch verklären sollte man das auch nicht. Das ist ja nur die Gegenbewegung einer starken Prüderie, die der Film dabei bildet. Doch ja, lieber Trockenfick, als hautlose Monogamie. Wir kommen später dahin. Doch für den Moment liefert Iron Man 2 tatsächlich pubertäre Phantasien, in denen es ordentlich knallt. Und das war auch zu erwarten, schließlich lieferte auch der Vorgänger schon den ein oder anderen Moment der Adoleszenz. Man erinnere sich nur mal an die an Lächerlichkeit kaum zu überbietende Tanzszene im Privatjet. Aber wie dem auch sei, der Unterhaltungsfaktor von Iron Man 2 liegt mitunter sogar höher, als beim Vorgänger.

Denn wenn es nicht halbnackte Frauen sind und ein gewisser Voyeurismus, der im übrigen auch hier nie eine übergriffige oder sexistische Note hat. – Ein Verweis dafür wäre zum Beispiel die Autofahrt von Happy und Black Widow zu Hammer Industries. – dann verbleibt Iron Man 2 tatsächlich bei sehr viel sinnlosem Geballer. Gerade der Kampf in einem Park und auf der Star Expo übersteigt dabei immer wieder das, was den Vorgänger so intim werden ließ. Auch diese Kämpfe haben immer etwas Pubertäres und erinnern mitunter sogar an die bessere Variante eines Transformers (2007). Klar, daß hat nicht unbedingt viel Substanz, ähnlich wie es die Schurken auch nicht haben. Aber auch dazu muss man dann wohl oder übel eingestehen, daß Actionfilme sowieso nie sonderlich viel Substanz aufweisen. Wenngleich es natürlich auch Ausnahmen wie etwa Matrix (1999) gibt, die anderes bestätigen. Nun macht Iron Man 2 aber gerade in der Schurkenriege einen Heidenspaß, wie man so schön sagt. Und das liegt nicht etwa daran, daß die Charaktere so großartig ausgereift wären. Allerdings ist die Kombination aus Ivan Vanko und vor allem Justin Hammer durchaus unterhaltsam. Gerade Sam Rockwell gibt eine nahezu brillante Leistung ab, weil er komplette Inkompetenz und absolutes Silbervertrauen vereint. Das beginnt dann schon in der Rhetorik und mündet in einer Katastrophe.

Trailer zu Iron Man 2

Interessant ist zudem, wie das Militär und der Staat auf Iron Man als Personalie reagieren. Da muss man allerdings sagen, daß der Film tatsächlich eher Themen neuer Rechter bedient. Da geht es zwar oberflächlich um Autonomie eines Individuums. Ein generelles Misstrauen in den Staat findet sich hier schon wieder. Doch das Individuum weigert sich ja, sich einer gewissen Struktur zu unterwerfen. Nun erklärt der Film das zwar damit, daß sowohl das Militär, als auch private Unternehmen und Politiker weiter nach Macht streben. Doch so ganz geht das ja nicht auf, denn tatsächlich verlangt ja Tony Stark von einer ganzen Nation, daß sie ihm einfach so Vertrauen schenkt. Nun, nach dem 11. September dürfte das allerdings etwas sein, wo jeder misstrauisch wird. Insofern ja, den Weltfrieden zu privatisieren ist tatsächlich eine Idee, die man eher mit Sorge betrachten sollte, als wirklich etwas Gutes darin zu sehen. Man nähme nur mal an, Iron Man wäre eben kein „guter“ mehr und dann hätte man durchaus ein riesiges Problem. Ja, so eng darf man das vermutlich im Film auch nicht sehen. Schließlich redet Tony Stark auch sehr viel. Doch kritisch betrachten darf man das schon.

Unterdessen wird natürlich das ewige Thema jedes zwoten Blockbusters hier wieder aufgegriffen. Die schwierige Bindung zum Vater, nach welchem dieser einem nie gesagt habe, daß er einen liebe. Heul, heul. Ja, ist das nicht grausam? Auch in Iron Man 2 ist das nicht sonderlich originell und tatsächlich emotional der Antrieb der Figur. Was wiederum lächerlich wirkt, im Vergleich zum Vorgänger.

Iron Man 2 ist ein Film, der, wenn man zu lange darüber nachdenkt, richtig schlimm wird. Es ist ein dümmliches Skript, mit teils dümmlichen Aussagen und Ideen. Dennoch weiß der Film rein actiontechnisch zu unterhalten und liefert dabei auch ab, wie man so schön sagt.

Iron Man 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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