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Jungle Cruise

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Userkritik von Raven13

Jungle Cruise Kritik

Jungle Cruise Kritik
1 Kommentar - 31.07.2021 von Raven13
In dieser Userkritik verrät euch Raven13, wie gut "Jungle Cruise" ist.
Jungle Cruise

Bewertung: 4 / 5

Gestern habe ich mir Jungle Cruise im Kino angesehen. Auf den Film habe ich mich vorab bereits sehr gefreut, denn ich liebe solche Fantasy-Abenteuer-Filme mit solchen Settings. Da eine Ähnlichkeit mit Fluch der Karibik klar erkennbar ist und dieser auch wohl stark als Vorbild fungiert hat, werde ich in meiner Review auch öfter Vergleiche ziehen, da Fluch der Karibik für mich die klare Genre-Referenz darstellt, die ich locker mit der höchsten Note bewerte.

Meine Kritik enthält minimale Spoiler, aber nichts, was man nicht auch schon aus den Trailern her kennt.

Trailer zu Jungle Cruise

Fangen wir bei der Geschichte an. Die Handlung spielt sich im Jahre 1916 ab. Alles dreht sich um eine Legende der sogenannten „Tränen des Mondes“, die Blüten eines legendären Baumes mit den Heilkräften wie denen des Heiligen Grals in Indiana Jones. Lily Houghton, eine Forscherin und Expertin in Archäologie, möchte diese Blüten finden, seitdem ihr Vater ihr Geschichten davon erzählt hat. Sie möchte eine Expedition zum Amazonas starten und ihren Bruder dabei haben. Ihr Bruder MacGregor ist davon alles andere als begeistert, doch er hilft ihr dabei. Allerdings ist auch der skrupellose Prinz Joachim, der Sohn des Kaisers Wilhelm, auf der Suche nach den Blüten. In Brasilien am Amazonas heuern Lily und MacGregor den charismatischen Hünen Frank Wolff an, der ein kleines Boot besitzt und Erlebnisreisen am Amazonas durchführt. Frank weiß offenbar mehr von der Legende, als er anfangs zugibt. Ab hier beginnt das wilde Abenteuer am Amazonas auf der Suche nach den Tränen des Mondes, während auch Prinz Joachim und weitere unheimliche Wesen ihnen immer wieder in die Quere kommen…

Die Story erinnert stark an Fluch der Karibik und Indiana Jones, doch leider bleibt die Story von Jungle Cruise stets im Schatten der großen Vorbilder, denn es fehlt ihr irgendwie an Tiefgang, emotionaler Dramatik und vor allem an Größe und Epik. Aber wer jetzt denkt, dass die Story von Jungle Cruise deswegen schleicht sei, der irrt. Die Story ist irre spaßig, abwechslungsreich und steckt auch voller Ideen und Humor. Es ist eine echte Feel-Good-Story. Auf einer Skala von 1-10 würde ich die Story mit einer guten 7/10 bewerten.

Kommen wir zu den Charakteren und ihren Schauspielern. Dwayne Johnson als Frank Wulff spielt sich eigentlich wieder einmal selbst, so wie man es gewohnt ist. Entweder mag man das oder man mag es eben nicht. Ich für meinen Teil mag das, denn Dwayne Johnson mag vielleicht kein extrem talentierter Schauspieler sein, aber er ist ein mega-sympathischer und charismatischer Schauspieler, dem ich einfach unglaublich gerne zusehe. Er hebt die Stimmung in fast jedem Film und strahlt eine unglaubliche Präsenz aus. In Verbindung mit Emily Blunt als Lily Houghton ergibt sich eine wirklich tolle Chemie, die wunderbar funktioniert und einfach Spaß macht. Auch über seinen geschichtlichen Hintergrund erfährt man einiges und das macht ihn am Ende etwas greifbarer. Verglichen mit dem legendären Jack Sparrow bleibt Frank aber doch ein echt langweiliger Charakter.

Emily Blunt als Lily Houghton spielt so facettenreich, wie es die Rolle zulässt, und das gelingt überaus gut, wie man es von ihr gewohnt ist. Ihr Charakter ist ebenfalls sehr sympathisch und ihre Ausstrahlung ebenfalls sehr charismatisch, sodass sie neben Dwayne Johnson gut mithalten kann und nicht in den Hintergrund rückt. Leider bleibt der geschichtliche Hintergrund ihres Charakters Lily etwas blass und man erfährt zwar das nötigste aus ihrer Vergangenheit, aber so richtig viel ist das nicht. Im Vergleich mit Elizabeth Swan aus Fluch der Karibik zieht Lily hier leider den Kürzeren, denn Elizabeth Swan ist einfach so viel vielschichtiger und bietet viel mehr Hintergrundgeschichte.

Ihr Bruder MacGregor ist zwar nicht ganz so im Vordergrund der Story, bietet aber dafür sogar etwas mehr Charaktertiefe, was seine Vergangenheit angeht, die aber leider nicht weiter vertieft wird. Hier ist aber durchaus noch Potential für eine eventuelle Fortsetzung, bei der man ihn mehr in den Fokus rücken könnte. Schauspieler Jack Whitehall hat hier nicht allzuviel Spielraum, weil MacGregor einfach der kleine Bruder ist, der allem gegenüber skeptisch ist und daher eher derjenige ist, der zwischen die Fronten von allen anderen gerät, sei es bei Wortgefechten, Witzen oder Kämpfen.

Prinz Joachim als typischer deutscher Antagonist kommt leider auch etwas zu kurz. Er bleibt extrem blass und seine Screentime ist zu gering, als dass mehr möglich wäre. Hier hätte man mehr herausholen können. Jesse Plemons hat ihn aber dennoch gut gespielt, so weit dies möglich war.

Zweiter Antagonist ist der Spanier Aguirre, gespielt von Edgar Ramírez. Hier steckt eine Menge Potential drin, denn seine Vergangenheit ist mehr als tragisch und vielschichtig, denn sein Charakter hat eindeutig zwei Seiten, eine gute und eine böse Seite. Hier stecken viele Möglichkeiten drin, aus denen man mehr hätte machen können, sodass sein Handeln mehr Verständnis und gleichermaßen Unverständnis hätte hervorrufen können. Er hätte jemand sein können, der mehr als nur einfach böse oder gut ist. Hier muss ich zwangsläufig einen Vergleich zu Barbossa aus Fluch der Karibik ziehen. Barbossa wurde hervorragend beleuchtet und in Szene gesetzt, doch all das hat man mit Aguirre leider nicht getan, was echt schade ist.

Der Humor des Films ist zwar immer gegenwärtig, mir aber niemals störend oder negativ aufgefallen. Ich musste häufig lachen. Der Film verliert auch niemals seine Ernsthaftigkeit aus den Augen, obgleich der Film aber auch alles etwas lockerer angeht und nicht todernst rüberkommt.

Gehen wir weiter zu der Technik. Das CGI sieht überwiegend gut aus, wenn auch nicht sehr gut. Der Dschungel des Amazonas wird zwar durchaus schön in Szene gesetzt und es gibt einige tolle Szenenbilder, doch man spürt und sieht immer wieder, dass das alles nur aus dem Computer stammt, was echt schade ist. Es wäre sicherlich noch um einiges beeindruckender gewesen, wenn man am echten Amazonas gedreht hätte. Die Actionszenen sind gut gemacht und machen Spaß, gewinnen aber sicherlich keine Preise für grandiose Kreativität, denn fast alles hat man in Fluch der Karibik schon in besserer Form gesehen.

Musikalisch ist Jungle Cruise eigentlich schön untermalt und einige Stücke sind auch sehr gefühlvoll oder angenehm, aber mir fehlt auch hier eine gewisse Epik und Wuchtigkeit, wie Fluch der Karibik es bereits grandios vorgemacht hat. Klaus Badelt wäre hier eine bessere Wahl gewesen.

Fazit

Jungle Cruise erzählt eine schöne Fantasy-Abenteuergeschichte á la Fluch der Karibik und bietet mit Frank und Lily zwei sehr sympathische Charaktere, die zusammen einfach wunderbar harmonieren. Schade nur, dass die Charaktere etwas blass bleiben und nicht das Charisma und die Ausarbeitung von ikonischen Charakteren wie Jack Sparrow, Barbossa, Davey Jones, Elizabeth Swan, Will Turner oder Norrington heranreichen. Auch die Filmschurken bleiben leider weit hinter den Möglichkeiten zurück. Schauspielerisch überzeugt hier Emily Blunt auf ganzer Linie, aber auch Dwayne Johnson macht hier wieder viel Laune, wenn er auch eher in seinem üblichen Korsett agiert. Jesse Plemons holt das möglichste aus seiner Rolle als Prinz Joachim heraus, aber viel Spielraum hat er da jedoch nicht.

Auch musikalisch bietet der Film einige schöne Stücke für’s Ohr, aber an den herausragenden Soundtrack eines Fluch der Karibik reicht diese leider nicht ansatzweise heran. Die Effekte sind gut, die Actionszenen machen Spaß, gewinnen aber sicher keine Preise. Das Abenteuer bietet eine Menge Abwechslung und viel zum Lachen. Der Humor passt gut und ist niemals störend, die Ernsthaftigkeit der Lage kommt dennoch gut rüber. Insgesamt ein schöner Fantasy-Abenteuerfilm, wenn auch lange nicht so grandios wie Fluch der Karibik. Jungle Cruise fehlt es hier ein wenig an Epik und Größe, es ist ein Film, über den man in zwanzig Jahren wahrscheinlich kaum mehr sprechen wird. Eine Fortsetzung würde ich aber dennoch gerne sehen. Der Kinobesuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!

8/10 Punkte – Mittlerer Wiederschauwert

Jungle Cruise Bewertung
Bewertung des Films
810

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1 Kommentar
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
31.07.2021 14:16 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

So, hier meine Kritik zu Jungle Cruise, den ich gestern im Kino gesehen habe.

Ein paar kleinere Spoiler sind enthalten, aber nichts, was man nicht auch anhand der Trailer bereits kennt oder erahnen könnte. Ich verrate keine Details.

Viel Spaß beim Lesen!

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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