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Liebe braucht keine Ferien

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Liebe braucht keine Ferien Kritik

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Liebe braucht keine Ferien Kritik
0 Kommentare - 02.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Liebe braucht keine Ferien" ist.

Bewertung: 3 / 5

Die Journalistin Iris (Kate Winslet) und die Firmenchefin Amanda (Cameron Diaz) haben kein Glück mit der Männerwelt. Iriss Kollege Jasper (Rufus Sewell), in welchen sie unsterblich verliebt ist, verlobt sich mit einer anderen Frau. Amanda hingegen schmeißt ihren untreuen Mann Ethan (Edward Burns) aus ihrer Villa. Nun stehen beide Frauen kurz vor Weihnachten alleine da. Durch eine Anzeige im Internet tauschen die beiden ihre Häuser für zwei Wochen. So lernt Iris den Hollywood-Komponisten Miles (Jack Black) kennen, während Amanda Iris Bruder Graham (Jude Law) kennenlernt.

Von Klein auf lernen Kinder bereits durch die Einbettung der Farblehre innerhalb der Mode, oder Nutzgegenstände, die strikte Trennung zwischen Mädchenfarben und Jungenfarben. Diese von Kindesbeinen antrainierte Teilung der Geschlechter befeuert das Denken in gewissen Stigmen, die auch viele Menschen heute noch, und darüber hinaus ihr Leben lang nicht ablegen werden. Als einen typischen Frauenfilm würde man also Liebe braucht keine Ferien bezeichnen: Hier ein bisschen Herzschmerz, da ein Wink in Richtung eigene Figur und irgendwie ist doch alles blöder, wenn man alleine ist. Nun ist dieser Film sicherlich nicht der einzige Film, der diesem Mantra folgt und so darf man sich getrost die Frage stellen, worum es eigentlich in dem Werk der Regisseurin Nancy Meyers gehen soll. Wäre man frech, so würde man zu der Schlußfolgerung gelangen, daß wenn Liebe tatsächlich keine Ferien bräuchte, beide Hauptfiguren nur danach trachten, doch eigentlich von einem Mann ausgehalten zu werden. Die schlichte Trennung der Geschlechter muss man hier hervorheben und sexuelle Ambivalenzen haben hier noch keinen Platz. Was zwar kein muss ist, aber dem Werk in seinem Konservatismus nur noch bestärkt.

Doch ist das Ziel von Liebe braucht keine Ferien nicht nur, die reine Wiederherstellung eines funktionierenden Beziehungsbetriebes, sondern auch das finden des "Richtigen". Wer nun aber der richtige ist, daß bleibt ein wenig offen und wie für Liebesfilme üblich, fällt "der Richtige" sogar meistens vom Himmel. Der Film verkauft das aber sogar recht clever, indem er zumindest die Figur der Amanda schließlich auch als festen Bestandteil des Hollywood-Systemes etabliert, gelangt der Film zu einer Art Meta-Kommentar, mit der Aussage, daß Liebe eben einfach so funktioniert. Nun würden die meisten Menschen dem vermutlich widersprechen, doch so erschreckend simpel diese Konzepte hinter der Liebe auch verklärt werden, so darf auch die Frage gestellt werden, warum man gerade das in diesem Film nun ankreiden möchte. Vielleicht, weil andere Filme nicht zwingend die Liebe zum Grundthema nehmen, schafft die Glaubwürdigkeit des Werkes sich selbst ab. Doch unterscheiden tut sie sich nicht im mindesten zu Actionblockbustern, oder Arthaus-Filmen. Es bleibt immer ein gewisses Märchen dahinter.

Was wirklich sauer aufstößt, ist doch die Tatsache, daß neben all dem Puderzucker der Erzählung, auch die Erzählung als solche nicht von der Stelle gelangt. Denn so herzzerreißend das Schicksal um die Hauptcharaktere in der Ausgangslage für wen auch immer sein mag, so kann man eine solche Geschichte auch wesentlich straffer erzählen, als es hier der Fall ist. Das führt dann mitunter dazu, daß die Charaktere ein und dieselben Ziele wieder und wieder in gemeinsamen Gesprächen verfolgen. Das soll dann irgendwie lustig sein und natürlich ist Humor tatsächlich eine reine Geschmacksfrage. Doch was hier in Sachen Witzen präsentiert wird, ist nicht mal zum Aufregen schlecht, es ist einfach nur unsagbar pseudo-niveauvoll, sodass hier Künstler in Welten finden, in die sie offenbar nicht reingehören.

So ganz zu verteufeln ist das gesamte Werk auch nicht und so kann man, mit anderen Maßstäben auch sehr unterhalten aus diesem Film herausgehen. Grundsätzlich ist man schon erstaunt, daß eine Vielzahl an großen Schauspielern sich in diesem Film tummeln. Cameron Diaz, Kate Winslet, Jack Black und Jude Law können Schauspieler von einem Kaliber Jenseits von Gut und Böse sein. Nun hat Diaz natürlich in ihrer Karriere hauptsächlich Filme gedreht, für die man sich heute schämen müsste, doch gerade Winslet und Law sind Schauspieler von höchstem Talent, während Jack Black vermutlich in Charisma-Wasser getauft wurde. Über Eli Wallach in einer Nebenrolle muss man vermutlich auch nicht mehr viel sagen. Ja, die Schauspieler sind eigentlich viel zu gut für diese Art von Film. Doch gerade, weil sie darin sind, ist der Film in gewisser Weise doch sehenswert. Obwohl er zwar nicht viel von den Akteuren abverlangt, können die Schauspieler ihren Figuren ein gewisses Leben einverleiben und können vor allem durch ihren übergeordneten Charme punkten. Klar ist das alles irgendwie doof, doch es ist gut gemacht doof.

Auffallend ist zudem, daß dieser Film wie das einmal eins, klassischer Hollywoodfilme wirkt. Etwas Kitsch, etwas Theatralik und eine Geschichte, die ob ihrer simplen Ader doch recht schnell zündet. Das Ganze ist dann einer misslichen Ausgangslage geschuldet, die natürlich insbesondere die weiblichen Charaktere an den Rand ihrer Kräfte führt. Diese Abziehbilder von Charakteristiken, sind so stilecht und durch eine starke Ausstattung mit opulenten, bunten, wenn auch sehr aufdringlich, überzeichneten Bildern gemalt, daß die Weihnachtsstimmung in jedem Fall aufkommt. Ob das jetzt ein Kriterium für irgendeine Form von Qualität ist, darf an dieser Stelle natürlich jedem selbst überlassen werden.

Wo man nur geliebt werden will, kann man auch eine Träne lassen. Sicherlich wird in Liebe braucht keine Ferien, ob der klischeehaften Entwicklung der Geschichte und der stellenweisen Anti-feministischen-Attitüde viel Wut in kritischeren Geistern angestaut. Doch ist das Weihnachten auch erstmal ein konservatives Konzept, demnach kann man diese Herangehensweise für den ein oder anderen Moment, auch im Hinblick auf den guten Cast verschmerzen. Weihnachtsbäume werden hier nicht ausgerissen und auch zum Lachen taugt das Werk nicht viel, dennoch sind die Figuren für sich genommen alle relativ unterhaltsam und die Verpackung tröstet über den Faden Inhalt mehr hinweg, als man vielleicht annehmen würde.

Liebe braucht keine Ferien Bewertung
Bewertung des Films
610

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