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Malignant

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Welch böses kleines Filmchen - Malignant

Malignant Kritik

Malignant Kritik
7 Kommentare - 23.09.2021 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Malignant" ist.
Malignant

Bewertung: 4 / 5

Wenn James Wan sich mal wieder in seinem Paradegenre austobt, dann ist der Weg ins Kino für mich (und meine Schwester) stets absolute Pflicht. Und auch wenn nicht jeder einzelne seiner Horrorfilme absolutes Gold ist - der Mann weiß wie das Genre funktioniert und sorgt stets für gekonnte Scares und schöne Aneinanderreihungen bekannter Genreversatzstücke in einer Art und Weise, die dem Zuschauer wohlige Schauer über den Rücken zu jagen vermag. Nun ist Malignant an der Reihe gewesen - sein neuester Streich - der, soviel vorab, ein wenig "aus der Art schlägt" und sich, anders als das Marketing es einem verkaufen möchte, keineswegs an Conjuring und Insidious anbiedert, sondern eher aus der Feder des frühen Sam Raimi stammen könnte. Doch der Reihe nach:


Inhalt:

Trailer zu Malignant

Madison (Annabelle Wallis) hat alles was sich die moderne Frau wünschen kann: Einen anstrengenden Job, 2 Fehlgeburten hinter sich und einen trinkenden und brutalen Ehemann, der sich nicht mal zu schade ist, seine zum dritten Mal schwangere Gattin brutal an die Wand zu klatschen, bloß weil sie ihm eine Frage stellt und es dafür wagt den Fernseher auszumachen.. Super Leben - und als sie zu allem Überfluss auch noch anfängt einem Mörder in sonderbaren Visionen bei seiner Arbeit zuzusehen, weiß sie nicht mehr weiter. Mit der Hilfe ihrer Schwester Sydney (Maddie Hasson) und des Ermittlerduos Shaw (George Young) und Moss (Michole Briana White) macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter den Morden...


Kritik:

Malignant ist nicht das was er zu sein scheint, insbesondere gemessen am Marketing habe ich einen völlig anderen Film bekommen als den, der mir durch die Trailer suggeriert werden sollte. Wan baut zwar den Film durchaus zunächst auf wie andere seiner Werke und platzier die Figuren auf dem Schachbrett, bevor er sonderbare Horrorwelten erschafft und geisterhafte Gestalten durchs Bild wandern lässt. Doch spätesten am Ende des ersten Aktes weiß man in etwa wohin die Reise gehen könnte und wird sich schnell zweier Dinge gewahr, die diesen Film aus der Masse an übernatürliichen Gruslern herausstechen lässt, die die vergangenen Jahre das Mainstream-Horrorkino in festem Griff hatten:

  1. Malignant ist so weit weg von einem "Run-of-the-Mill"-Horrorfilm wie er es nur sein könnte. Denn erstens ist alles anders und zweitens als man denkt. Nicht, dass der Film völlig neue Wege im Genre beschreitet, die noch nie jemand gegangen ist - er ist nur ein Hauch von sehr frischem WInd gemessen am Horrorkino der vergangenen Jahre.
  2. James Wan kann Camp - das bedarf sicherlich einer kurzen Erläuterung: "Camp" ist im Grunde das, was z.B. Sam Raimi mit seinem Evil Dead 2 - Dead by Dawn perfektionier hat. Diese Art von überzogenem, mitunter blutig-spaßigem Käse, der sich nie so richtig ernst nimmt, ohne dabei aber auf eine Schiene zu driften, die es einem schwer macht, den Film trotzdem zu mögen. Unfug - aber eben welcher, der Spaß bringt und einen nicht bloß ungläubig mit dem Kopf schütteln lässt.

Und kann man diese zwei Punkte akzeptieren, dann wird man auch mit Malignant seinen Spaß haben. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt. Denn wenn der Film nach und nach immer obskurer und abgedrehter wird, dabei aber trotzdem in seiner eigenen kleinen Welt irgendwie total Sinn macht - dann ist das schon große Kunst. Campyness ist leider etwas, was sich das moderne Horrorkino nicht nur ausgesprochen selten traut (der letzte Film, an den ich mich erinnern kann, der sich relativ erfolgreich daran versucht hat, war You´re Next, der im Finale dermaßen "out there" war, dass ich aus dem manischen Lachen nicht mehr herauskam), sondern auch die wenigsten Regisseure überzeugend hinbekommen.


Diese Feine Linie zwischen Horror und Schwachsinn, auf der sich Camp bewegen muss, ist ein steter Balanceakt. Driftet man zu sehr zum Horror, wirken die humoristisch überzogenen Elemente wie ein Störfaktor. ist der Fuß zu weit auf der Seite des Schwachsinns, untergräbt man den Horroraspekt. Doch trifft man diese Balance, wie es Wan hier gekonnt gelingt, wechseln sich ernsthaft gruselige Momente mit irrsinnigen Augenblicken völliger Ungezügeltheit ab. Und dann macht so ein Film auch Spaß.

Eindringliche Musik, talentierte Darsteller und das alles verschnürt von Wans gekonnter Genreregie - ich konnte die Prämisse hier durchgehend ernst nehmen und war auch stets interessiert am Mysterium hinter dem Killer und trotzdem habe ich in der zweiten Hälfte einfach unverschämt viel Spaß an dem gehabt, was der Film an obskuren Geschützen aufzufahren bereit war.

Fazit:


So geht das, wenn man Horror als Genre liebt. James Wan macht den Raimi und zieht alle Register in dieser Fingerübung in Sachen Campyness. Mutig, anders und ungemein Unterhaltsam. Wer mit Tanz der Teufel was anfangen kann und wem Re-Animator immer schon Spaß machte, der sollte sich hier einfach mal an die Materie wagen und James Wan die Chance geben. Denn wenn Malignant aufdreht, dann geht er dahin, wo sich heute nur noch selten Mainstream-Horrorfilme trauen. Und das wird garantiert nicht jedem gefallen - aber wer weiß, worauf er sich einlässt, der bekommt hier mal wieder Genrekost der etwas anderen Art serviert.

Von mir gibts starke 8/10 Punkte bzw. 4/5 Hüte,

dieser Film verdient es gesehen zu werden!

Malignant Bewertung
Bewertung des Films
810

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7 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
26.09.2021 17:12 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZSSnake:

Ich hoffe das bleibt auch so - und würds begrüßen wenn ein Raimi sich da auch nochmal dran erinnern würde - denn die besten Sachen seiner Vita in den letzten 20 Jahren (sieht man von Spider-Man mal ab) waren in meinen Augen Drag me to Hell und Ash vs Evil Dead

Wan hat zumindest gesagt, dass "Malignant" ein bewusster Schritt war, um die Karriere was zu "entschleunigen", daher gehe ich davon aus, dass er uns noch ein bisschen erhalten bleibt.

Bei Raimi hab ich mich ein bisschen geärgert, weil die Pilotepisode SO gut ist, dass der Rest der Serie schlicht nicht mithalten kann. Aber der scheint nicht mehr wirklich Lust zu haben, sonst würde der nicht nur okaye, bis schreckliche Filme produzieren."Multiverse of Madness" scheint ihn aber gereizt zu haben, bin mal gespannt, ob er da loslegen darf. Fan scheint er ja zu sein, sonst hätte der gute Doctor wahrscheinlich keinen Shout Out in Spider-Man 2 gekriegt...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
26.09.2021 16:51 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@Silencio:

"Aquaman" find ich dagegen formal schon verkorkst, Wan darf seine schwebende Kamera komplett ohne Bindung an irgendwelche physikalischen Gesetze benutzen und widersteht echt keiner Versuchung. Der beste Beweis, dass Wan durch irgendwelche Faktoren limitiert werden muss, wenn du mich fragst.

Ich finde das halt schon interessant, aber klar - in Conjuring macht er ähnliche Dinge, aber eben an physikalische Gesetze gebunden und da macht es schon was her. Generell empfand ich Wan im Low- bis Mid-Budget bereich auch immer als spannender. Aber da kommen wir dann wieder zu einem der ganz alten Gesetze der Filmemacherei: Da wo das Geld nicht reicht, kommt der Einfallsreichtum durch. Ich denke dahingehend sind begrenzte Budgets auch immer irgendwie gesund für den Film an sich. Wenn jemand sich durch das geringere Budget bremsen muss, dann kommt halt seltener Zeug raus, was völlig outlandish ist.

Mal sehen wohin sein Weg noch führt - aber ich denke, man darf sich Glücklich schätzen, dass seine Verbundenheit zum Horror so groß ist, dass er sich neben den Blockbustern Zeit für kleinere Projekte nimmt. Ich hoffe das bleibt auch so - und würds begrüßen wenn ein Raimi sich da auch nochmal dran erinnern würde - denn die besten Sachen seiner Vita in den letzten 20 Jahren (sieht man von Spider-Man mal ab) waren in meinen Augen Drag me to Hell und Ash vs Evil Dead.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
26.09.2021 16:41 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZSnake:

F&F 7 hat vor allem einen wahnsinnig guten Anfang, der seinen Bösewicht recht effektiv etabliert. Dem Streifen merkt man auch nicht so extrem an, dass Diesel und Johnson sich nicht riechen können, wie man das bei 8 tut (der aber die beknackt-awesome Baby Fu-Sequenz hat). Das ist kein "guter" Film, aber ein schwer unterhaltsamer.

"Aquaman" find ich dagegen formal schon verkorkst, Wan darf seine schwebende Kamera komplett ohne Bindung an irgendwelche physikalischen Gesetze benutzen und widersteht echt keiner Versuchung. Der beste Beweis, dass Wan durch irgendwelche Faktoren limitiert werden muss, wenn du mich fragst.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
26.09.2021 16:16 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@Silencio:

Malignant war in jedem Fall schwerst unterhaltsam. Meine Schwester und ich waren ziemlich glücklich als wir da raus sind. Was ganz gut war, ich hatte davor Dune gesehen und fühlte mich emotional reichlich leer, muss ich sagen.

Stimmt - Wans Fast and Furious 7 war wirklich nicht schlecht. Aber der film hatte halt auch den Paul Walker Tearjerker Bonus. Ich wäre danach mit einem Ende der Reihe mehr als happy gewesen. Muss aber sogar sagen, nachdem ich den neulich nochmal gesehen habe: Aquaman kann man nen unschuldigen Unterhaltungswert und ausgesprochen Kompetente Regie ebenfalls ned absprechen. Der is halt nur unfassbar dumm der Film. Aber für Hirn aus is der echt okay.

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Silencio : : Moviejones-Fan
26.09.2021 14:23 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZSSnake:

Wobei sein F&F-Film tatsächlich ins obere Drittel der Reihe gehört und ich den tatsächlich für erschreckend okay halte (dir aber nicht im geringsten sagen könnte, worum es da geht...)

Da steckt übrigens nicht nur Giallo drin, sondern wirklich so ziemlich alles an Horror der letzten fünzig Jahre - hat man noch nie einen Horrorfilm gesehen, ist man nach "Malignant" auf dem neusten Stand. Wenn die Protagonistin Gabriel das erste Mal sieht, erinnerte mich das zum Beispiel an J-Horror (insbesondere "Ju-On"), während das Outfit nach Ghostface aussah. Und warum steht das Haus aus dem "Highlander"-Endkampf jetzt in Seattle?

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-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
26.09.2021 13:52 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@Silencio:

Beim reinlesen im Nachgang hab ich auch so einige Verweise auf das Giallo-Kino gefunden. Da ich mich da aber (Schande über mich und mein Haupt) immer noch ned so reingeschaut habe, gingen derlei Querverweise natürlich an mir vorbei.

Trotzdem stimme ich zu - Wan soll so viel Fast and Furious und Aquaman für die großen Studios machen wie er will. Wenn das der Preis für freie Hand bei derlei kreativen Unfug sein soll, bin ich damit völlig fine.

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Silencio : : Moviejones-Fan
26.09.2021 12:44 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZSSnake:

Hat mir tatsächlich auch ganz gut gefallen, seh die Einflüsse aber weniger bei Raimi (auch wenn der da ist), sondern mehr bei Argento, Fulci und De Palma. Spätestens ab der ersten Nutzung des Synthie-Covers eines recht bekannten Pixies-Stücks dürfte man zumindest ungefähr wissen, wo es hingeht, dass das gegen Ende dann in Richtung "Terminator meets Matrix" aber rückwärts abdriftet, ist dann aber doch einigermaßen unerwartet. Der Wan darf aber gerne noch 100 "Aquaman"-Streifen drehen, wenn das der Preis für ausgemachten Wahnsinn wie das hier ist.

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-Vern

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