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Tanz der Teufel 2

Kritik Details Trailer News
Ash is back in the Shack - Evil Dead II

Tanz der Teufel 2 Kritik

Tanz der Teufel 2 Kritik
4 Kommentare - 25.02.2011 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Tanz der Teufel 2" ist.

Bewertung: 5 / 5

Ich habe lange überlegt, ob ich aus „The Evil Dead“ eine Kritiken-Reihe mache, oder ob ich es bei der Kritik des genialen Originals belasse. Nun, ihr seht wohin meine Überlegungen mich geführt haben: Ich werde Sam Raimis Kult-Reihe komplett rezensieren, einfach weil sie es verdient. Ich widme mich also heute dem zweiten Teil der Reihe „Evil Dead II“ aus dem Jahr 1987.   [b][u]Inhalt:[/u][/b]   Der Film beginnt mit einer remake-artigen Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Teil. Dabei wird die Geschichte aber insoweit abgewandelt, dass Ash (Bruce Campbell) und seine Freundin Linda (Denise Bixler) alleine auf der Hütte sind. Die anderen Figuren aus dem Original kommen hier nicht mehr vor. Anschließend wird Ash selbst von den Dämonen besessen, die er unabsichtlich gerufen hatte. Das Sonnenlicht verhindert jedoch eine vollständige Besessenheit und verjagt die Dämonen. Ash versucht im Schutz des Tageslichts zu fliehen, doch die Brücke, welche die Hütte mit der Außenwelt verbindet ist zerstört. Ash ist gezwungen in die Hütte zurückzukehren, in der alles Begann und sich erneut dem Bösen zu stellen. Als dann noch die Tochter des Professors Annie (Sarah Berry) und ihr Freund Jake (Dan Hicks), sowie Bobbie Joe (Kassie DePavia) und ihr Freund Ed (Richard Domeier) an der Hütte erscheinen, scheinen sich die Ereignisse zu wiederholen.   [b][u]Kritik:[/u][/b] Evil Dead II beginnt mit einem äußerst sonderbaren Anfang. Kenner des Originals kennen die Handlung und wähnen sich hier in ein Remake versetzt. Doch der Werdegang dieses merkwürdigen Beginns ist verständlich. Aus rechtlichen Gründen durfte das Material des Originals nicht einfach verwendet werden und da die meisten Darsteller aus dem Original nicht zur Verfügung standen, entschied sich Raimi, die Rekapitulation des ersten Filmes neu zu drehen. Dabei werden verschiedene Elemente verwendet, die an das Original erinnern, wodurch der Eindruck entstand es handele sich um ein Remake. Hier ist es Raimi jedoch gelungen in den anfänglichen sieben Minuten die Handlung des ersten Filmes noch einmal auf seine Quintessenz zurückzuführen und in den zweiten zu übertragen. Jedoch stark begrenzt auf die nur zwei Figuren, die für die Geschichte des Filmes zentral waren, nämlich Ash und Linda. Widmen wir uns nun also zunächst den Figuren des zweiten Filmes.   [b]Figuren:[/b] [b] [/b] [i]Bruce Campbell[/i] darf erneut den einzigen Überlebenden des Originals verkörpern und spielt den [i]Ash[/i]. Er macht seine Sache wieder sehr gut und überzeugt durch sein mitunter an Overacting grenzendes Spiel. Sehr lustig wird es hier vor allem, wenn er im Kampf mit seiner Hand komplett alleine die Szenerie ausfüllt. Es macht einfach Spaß ihm zuzuschauen, wie er sich selbst verprügelt und durch die Hütte zerrt. Campbell glänzt hier durch seine übertriebene, selbstironische Darstellung und hat die Lacher klar auf seiner Seite. Nach solcherlei Darstellungen ist Ash nicht umsonst noch heute Kultfigur desHorrorkinos. Unvergessen ist auch heute noch die Szene, in der er sich die Kettensäge zur Handprothese umfunktioniert und so mit Kettensägenhand und Schrotflinte die Hütte betritt. Diese Darstellung entspricht dem Bild, das der Fan bis jetzt von Ash hat. Perfekt auch seine Wandlung zum nahezu Wahnsinnigen, welche Campbell problemlos darstellt.   [i]Sarah[/i] [i]Berry[/i] verkörpert die neue zentrale Frauenfigur, die Tochter des Professors [i]Annie[/i]. Die junge Frau, die zu Beginne direkt aus der Serie Dallas stammen könnte und der man ihre Abstammung aus relativ gutem Hause ansieht, hat auf einer Forschungsreise die fehlenden Seiten des Necronomicon gefunden, mit denen man nach ihren Angaben ein Portal in andere Welten öffnen könne. Sie hält Ash zunächst für den Mörder ihres Vaters und lässt ihn im Keller einsperren. Das resolute und doch zurückhaltende Spiel funktioniert und die Figur bleibt im Rahmen ihrer Möglichkeiten absolut glaubhaft.   [i]Richard Domeiers[/i] Darstellung des [i]Ed[/i] erinnert im Grunde vor allem an den Archetyp des aggressiven Hillbillies, wie man ihn heutzutage aus verschiedensten Filmen des Hinterwälder-Horrors kennt. Der Mann handelt, bevor er groß nachdenkt und tritt zunächst recht großspurig auf. In der Konfrontation mit Henrietta und „Dem Bösen“ zeigt er jedoch die Angst und verliert fast die Nerven. Das Spiel ist überzeugend und funktioniert im Kontext dieses kammerspielartigen Filmes gut.   [i]Dan[/i] [i]Hicks[/i] als [i]Jake[/i] und [i]Kassie DePaiva[/i] als [i]Bobby Joe[/i] bleiben insgesamt eher blass und spielen jeweils eher Stichwortgeber. Als letzte recht wichtige „Nebenfigur“ wäre noch [i]Ted[/i] [i]Raimi[/i], Sam Raimis Bruder in der Rolle der [i]Henrietta[/i] zu nennen. Die Figur, die die meiste Zeit als Zombie auftritt und im Keller der Hütte begraben war, ist die Mutter von Annie und war die Frau des Professors, der sie mittels des Necronomicon unbeabsichtigt besessen machte und gezwungen war sie zu töten. Übertrieben und bösartig gespielt bleibt diese untote Frau im Gedächtnis und stellt eine großartige Leistung Raimis dar. Zudem bildet die Geschichte um den Professor und seine Frau einen Spiegel zu der Geschichte von Ash und Linda, die ähnlich verlief. Hier kann jedoch der Professor seine Frau nicht gänzlich vernichten und so fällt diese Aufgabe letztlich auch Ash zu, der im übertragenen Sinne den Erlöser gibt.   [b]Die Effekte:[/b] [b] [/b] Im Vergleich zum Original haben sich die Effekte aufgrund des höheren Budgets zum Teil sehr verbessert. Die Make-Up-Effekte sind weiterhin auf höchstem Niveau und funktionieren perfekt. Mit sehr viel Einfallsreichtum und Liebe zum Detail wurden hier alle Arten von Verletzungen und ähnlichem dem Genre angemessen hergestellt.   Die Splatter-Effekte sind auch weiterhin im Grunde dem Genrestandard zuzuordnen. Sie wurden hervorragend umgesetzt und wirken sehr professionell gemacht. Auch hier gibt es nichts zu meckern.   Im zweiten Evil Dead wird sehr viel stärker mit Masken gearbeitet. Die Untoten bekommen jetzt unheimliche und doch komische verunstaltete Fratzen, welche mit Latexmasken humorvoll und genial umgesetzt wurden. Heute wirken diese Effekte vielleicht eher befremdlich, doch durch die detailverliebte und sorgfältige Umsetzung passen die Masken absolut in den Kontext des Filmes und fügen sich in die Darstellung gut ein.   Ein Novum des zweiten Evil Dead sind die zum Teil recht ausgefeilten Stop-Motion-Effekte, die an verschiedenen Stellen eingesetzt werden. Wenn die besessene kopflose Leiche Lindas durch den Wald tanzt, dann hat das etwas befremdlich Faszinierendes. Dieser morbide Tanz der Toten, effektvoll mit der tollen Stop-Motion-Technik eingefangen überzeugt und schafft zugleich ebenfalls eine Komik von schwärzestem Humor. ___   Die Kameraführung des Filmes ist erneut einfallsreich und überaus effektvoll. Raimi gelingt es erneut eine Inszenierung zu schaffen, die perfekt die Stimmungen des Filmes vermittelt. Durch die immer wieder genutzten Aufnahmen in beschleunigtem Tempo oder die bizarren Kamerawinkel wird die düster-komische Atmosphäre wunderbar eingefangen und grandios mit Bildern versehen. Dieser Art von bildlicher Darstellung ist ein Großteil des enormen Charmes zuzuschreiben, den der Film versprüht und sie beweist erneut Ramis großes Talent als Regisseur sowie sein Gespür für gelungene Einstellungen.   Der Film ist auf vielerlei Weise natürlich weit plakativer als das Original und arbeitet mit dem bereits damals entstandenen Kultfaktor des ersten Filmes. Aber genau deshalb funktioniert der Film als Fortsetzung ebenso gut wie sein Vorgänger. Ash wird nach und nach zum großen Helden des Filmes stilisiert, da er das Böse bereits kennt und weiß wie man sich verteidigt. Die Entwicklungen des ersten Filmes sind an dieser Figur nicht vorübergegangen, sondern sie haben ihn zu dem gemacht, was er im zweiten Film ist. Durch das gekonnte Nutzen des Kultpotenzials wurden so ikonische Szenen wie der bereits Auftritt Ashs mit Kettensägenhand und Schrotflinte überhaupt erst möglich und der Ideenreichtum Raimis überrascht hier erneut.   Die Story ist zwar erneut praktisch nicht vorhanden, jedoch steht auch hier weniger die Geschichte als vielmehr die tolle Art der bildlichen Umsetzung im Vordergrund. Wenn der Film mit grandiosen Einfällen um sich wirft, dann braucht der Zuschauer die sonderbare Hintergrundhandlung um das Necronomicon und seine Effekte eigentlich nur als Alibi für den folgenden Splatter-Spaß.   [b][u]Fazit:[/u][/b]   Evil Dead II bietet vieles von dem aus dem ersten Film gewohnten und noch sehr viel mehr. Er bietet stärker überzeichneten Splatter, sehr viel direkteren Humor und vor allem mehr Ash. Die überzeugenden und einfallsreichen Effekte und Ideen machen den Film zu einem Fest für jeden Fun-Splatter oder Horror-Fan. Grandiose Inszenierung ist hier gepaart mit hervorragenden Einfällen und geschickter Nutzung von unterschiedlichsten Techniken der filmischen Darstellung.   Ramis zweiter Streich bekommt von mir dementsprechend   [b][u]10/10 Hüt(t)en,[/u][/b]   weil er dem Zuschauer all das bietet, was er sich von einem Evil Dead erwartet und darüber hinaus noch sehr viel mehr, was er eben nicht erwarten würde.

Tanz der Teufel 2 Bewertung
Bewertung des Films
1010

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4 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
21.05.2020 00:07 Uhr | Editiert am 21.05.2020 - 00:15 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.210 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ ZSSnake

Wo bleibt eigentlich deine Review zu "Armee der Finsternis"?laughing

Und noch wichtiger: Hast du die neue Serie schon gesehen? Ich bin gerade dabei und es fehlt nur noch die letzte Folge. Ich kann nur meinen Hut vor Sam Raimi und Bruce Campbell ziehen. Die Serie überbietet meiner Meinung nach die drei Filme qualitativ nochmal um Längen und ist bereits jetzt absolut kultig. Extrem geiler Campbell-Ash-Humor, klasse Grusel- und Horror-Momente und sehr viel Splatter, aber nicht im negativen, sondern im positiven Sinne. So viel Kreativität bei Splatter-Effekten und Todesarten und so viel Grausamkeit habe ich selten gesehen. Und trotzdessen bleibt die Serie seinen Wurzeln absolut treu und führt die Geschichte sinnvolle und absolut fantsastisch und auch spannend fort. Und Campbell als Ash ist cooler und besser denn je.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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SamCox : : Moviejones-Fan
06.03.2011 22:55 Uhr
0
Dabei seit: 01.03.11 | Posts: 55 | Reviews: 0 | Hüte: 1
zunächst einmal: ausgezeichnete kritik!

ich bei evil dead 2 grade die kombination aus slapstick und horror elementen gelungen. vor allem weil bruce campbell das einfach spielerisch perfekt umsetzen kann. mit einem anderen hauptdarsteller hätte das womöglich nicht funktioniert, aber so geht das konzept dfahinter in meinen augen voll auf!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.02.2011 12:58 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Joar. Also wenn ich The Evil Dead schaue, dann finde ich das ganze auch weniger lustig, sondern eher düster und unheimlich. Das ganze geht natürlich dem zweiten Teil durch die ulkigen Masken und die vielen humoristischen Einlagen ab. Dass der dritte eigentlich dann nur noch so ne art Slapstick-Komödie ist, stimmt schon. Rezension folgt demnächst wink

Danke für das Lob. Aber ich kann verstehen, dass dir das mit der Überzeichnung nicht so gefallen hat. Ich finde auch, dass der zweite Evil Dead durchaus nen ganz anderen Charme hat, als das Original, trotzdem sind für mich beide eigentlich gleich gut, daher auch beide 10/10.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
25.02.2011 12:48 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Sehr detailiert geschrieben!  Du hast alles bedacht was wichtig ist!
 
Zum Film selbst! Mir hat diese Überzeichnung, hin zu einer grotesken Komödie, überhaupt nicht gefallen! Dort wo Raimi sich im ersten Teil, dem Gruselfaktor hingab, machte er dies im Zweiten eigentlich nur noch lächerlich. Dies fand ja dann im dritten Part, den albernsten Höhepunkt, den man sich vorstellen kann! (aus meiner Sicht)
Klar wirkt Tanz der Teufel 1, aus heutiger Sicht auch eher belustigend, aber zu der Zeit, als er erschien, hat da fast niemand gelacht. Ganz im Gegenteil .

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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