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Matrix Revolutions

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Matrix Revolutions Kritik

Matrix Revolutions Kritik

Matrix Revolutions Kritik
0 Kommentare - 04.07.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Matrix Revolutions" ist.

Bewertung: 1.5 / 5

Die Bewohner Zions bereiten sich auf den letzten Kampf gegen die Roboterinvasion vor. Unterdessen ist der Auserwählte Neo (Kenau Reeves) zusammen mit Trinity (Carrie-Anne Moss) auf den Weg zur Maschinenstadt, um die Menschheit zu retten und Agent Smith (Hugo Weaving) besiegen.

Nach einem offenen Ende in Matrix Reloaded (2003) war klar, daß die Geschichte um Neo, Morpheus und Trinity weitergehen musste. Der große Kampf steht bevor. Mensch gegen Maschine, Erhalt gegen Ende und Gut gegen böse. Da treffen viele Leute aufeinander, und das Kredo, welches auch Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003) ausmachte, scheint sich hier fortzusetzen, indem unzählige Charaktere noch einmal glänzen und in ihrem erbittenden Kampf gegen die Tyrannei emotional an ihre Grenzen stoßen. In diesem Film gelingt vor allem das, was im Vorgänger quasi ausgeblendet wurde. Und so ist Matrix Revolutions wesentlich actionreicher als sein Vorgänger. Böse Zungen könnten sogar behaupten, daß er überhaupt Actionsequenzen aufweist. Dann steht natürlich wieder das Motto „Show, dont tell“ im Vordergrund und so sehen wir die letzte Bastion der Menschheit, die nun gegen die Maschinen antritt, in dem auch viel Pathos aufseiten der Menschen fließt. Die Rolle des Predigers wird Morpheus hier abermals auf den Leib geschrieben, während vor allem Neo in den Hintergrund gerät. Das hat dahingehend natürlich eine gewisse Wirkung, weil man die Figur und ihre symbolische Bedeutung so gekonnt auskostet und den Zuschauer an der langen Leine lässt.

Trailer zu Matrix Revolutions

Imposant ist das alle mal, weil auch gerade die technischen Mittel im Falle der Spezialeffekte auch hier noch gut wirken. Die feindlichen Maschinen, aber auch die gesamte Welt wirkt insgesamt sehr stimmig. Auch der Einsatz einiger Slow-Motions in einem Kampf im Regen gehören zu den Highlights, die Matrix Revolutions zu bieten hat. Darüber hinaus leidet der Film aber auch an erheblichen Problemen und stellt in weiten Teilen sozusagen den Gegenpol zu seinem Vorgänger dar. Denn während Matrix Reloaded (2003) vorwiegend aus Dialogen und einem Semi-Heist-Plot bestand, ist dieser Film die volle Actiondröhnung. Von vorne bis hinten wird nur noch gekämpft, sodass der vermeintliche letzte Akt in einer nie enden wollenden Schlachtsequenz mündet. Das heißt im Umkehrschluß aber auch, daß der Film eben auch an den gleichen Problemen krankt, die seinen Vorgänger schon ausmachten. Denn während der eine Film zu viele Dialoge innehatte, sind hier so gut wie keine zu finden. Es ist erstaunlich, weil die ganze Zeit eigentlich etwas passiert, daß aber in bester Michael Bay-Manier eigentlich nur in Zeitlupen, Pathos und Boom-Krach-Beng stattfindet. Hervorstechen dabei tut dann schon die gesamte Atmosphäre, die in ein schön schauriges Schwarz getunkt ist, während sich die ebenfalls recht gruseligen Wesen hier durch ihre Augen in das Gedächtnis seines Zuschauers rücken.

Matrix Revolutions möchte das Ende einer großen Trilogie sein, scheitert aber daran, daß die beiden Vorgänger in einer der wichtigsten Kategorien der Filmschreibe bereits versagten. Denn obwohl das Finale der Trilogie dafür sorgt, daß der Zuschauer mit vielen dieser Charaktere über einen langen Zeitraum konfrontiert war, weiß man nach wie vor so gut wie nichts über die Figuren. Es gibt weder eine besonders aussagekräftige Erklärung über den Ursprung von Trinity, noch wird Neos Innenleben ergründet, bis hin zu der Tatsache, daß auch Morpheus nicht wirklich viel Backstory bekommt. Hier stößt die Matrix-Reihe auf ein grundlegend konzeptionelles Problem. Denn dadurch, daß man sich an der Oberfläche bewegt, und eine Art Videospiel-Ästhetik an den Tag legt, bleiben auch die Figuren nur NPC’s in einem Film. Doch die Medien gehen hier weit auseinander, wodurch eine Annäherung grundlegend erschwert wird. Es ist schon erstaunlich, daß man auch in den finalen Konfrontationen, keinerlei Emotionen für die Liebe unter Neo und Trinity, aber auch für das Schicksal der Figuren im Film aufbringen kann. So etablierte der Vorgänger auch einige neue Charaktere, die erneut Tiel der Geschichte sind. Doch ebenso wie der Vorgänger bleiben sie blasse Positionen von irgendwelchen metaphorischen Grundsätzen der Menschheit. Antagonist, trifft auf Protagonist, Lehrer, trifft auf Schüler, etc. Doch die Wachowskis versagen komplett daran, den Zuschauer an das Schicksal der Figuren zu binden.

Selbst wenn die Figuren nicht wirklich an Tiefe zu sich haben, so hätte der Film doch wenigstens dann auf der anderen Seite mit den Figuren punkten können, die zumindest unterhaltend sind. Doch selbst ein Auftritt von Lambert Wilson wird hier auf das mindeste reduziert. Was verwundert, weil der gesamte Film eigentlich keinerlei Geschichte aufweist, und dann doch von Sequenz zu Sequenz hascht, nur um dann wieder mit Action zu punkten, deren emotionale Fallhöhe aber nie ausgearbeitet wurde. Auch ein Hugo Weaving kommt hier erneut zu kurz, wenngleich sein Auftritt durch die großartige Darstellung mit zu den Highlights gehört. Auf der anderen Seite sind genauso wie beim Vorgänger sämtliche philosophischen Gedanken aus dem Film komplett verschwunden, um eine simple Gut gegen böse-Geschichte zu erzählen. Ganz im Stile klassischer Hollywoodfilme wie Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) wird hier auf den großen Kampf der beiden Fraktionen hingarbeitet. Dummerweise bleiben da nur seelenlose Maschinen als Gegner, deren Ausstrahlung nicht im mindesten zum Antagonismus taugen. Klar gibt es dann noch eine Konfrontation zwischen Neo und Agent Smith, doch bis dahin hat man inhaltlich bereits lange aufgegeben, und sie fühlt auch im Gesamtkontext der „Story“ mehr erzwungen, als organisch an.

Dieser ehemals finale Matrix Revolutions ist ein seelenloses, absolut minder-intelligentes Werk über einen banalen Kampf zwischen gut und böse. Dabei kommen erneut keinerlei Gefühle auf, und die einzelnen Schicksale der Figuren bleiben egal. Gerade weil der Film auch nicht in der Lage ist, oder kein Interesse daran hat zu erklären, wen man da vor sich hat. Einige, wenige Figuren glänzen, aber auch nur, weil ihre Schauspieler sich diese einverleibt haben. Ob sie nun so viel zur Geschichte betragen, darf indes bezweifelt werden. Insgesamt ist das seelenlos, langatmig und langweilig.

Matrix Revolutions Bewertung
Bewertung des Films
310

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