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Notting Hill

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Notting Hill Kritik

Notting Hill Kritik

Notting Hill Kritik
0 Kommentare - 10.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Notting Hill" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der Lebemann William Thacker (High Grant) führt ein beschauliches Leben im Londoner Notting Hill. Eines Tages jedoch ändert sich sein Leben, als er den Hollywoodstar Anna Scott (Julia Roberts) kennenlernt. Nach einem Zwischenfall bittet er sie zu sich nach Hause, um ihre Bluse zu reinigen. Dort lebt er mit dem exzentrischen Spike (Rhys Ifans). Anna ist begeistert von Williams einfachen Leben und die beiden beginnen sich ineinander zu verlieben.

Von surrealen dunklen Wäldern, mit den seltsamen Fabelwesen und der einen Mission, daß böse zu vertreiben und die Liebe zu erforschen berichten Märchen. Solche Märchen, die in ihren Weg in die Gedanken der Menschheit immer wieder mal in abgeschwächter und zensierter Form finden. Man kennt das ja, die Wahrheit hinter einer Geschichte, ist oft gar nicht so schön und dann hat man ja auch immer das Problem, sich mit dem Leid zu befassen. Doch die Spätromantik war eben auch nicht so brillant, weil sie schöne Welten zeichnete, in denen alles leicht vonstattenginge. Ein solcher Romantiker, der seine Geschichten oftmals in die absurdesten Szenarien oder eben solche Kreise verfrachtet, in der sich nur ganz wenige Menschen aufhalten ist Richard Curtis. Wiedereinmal sozusagen. Es geht um einen Leiter einer Buchhandlung, der sich plötzlich in einen Hollywoodstar verliebt, von dem er so gar nichts wusste. Natürlich gibt es da Irrungen und Wirrungen, nicht alles klappt auf Anhieb, obwohl sie doch füreinander so viel empfinden. Wieso klappt es denn nur nicht? Ja, man muss sagen, daß ein solcher Film durchaus erstmal ein grundlegend naives, sehr unkritisches Bild auf Menschen wirft. Natürlich nicht auf alle, aber sehr wohl zum großen Teil auf Diejenigen, denen es zu folgen gilt.

Dabei ist es immens wichtig zu verstehen, daß Notting Hill, ähnlich wie im übrigen auch andere Drehbücher von Richard Curtis immer wieder grundlegend unkritisch und naiv anmuten. Curtis versteht es wie kein anderer, Geschichten glaubwürdig zu gestalten, die von Anfang bis Ende an Absurdität nicht zu überbieten sind. Und man kann sich auch sehr gut über diese Dinge aufregen, weil sie eben auch einfach mal sehr verblödend sein können. Curtis ist kein Zyniker, wie es wohl die meisten Menschen sind. Und so mag man ihm verzeihen, daß er in Hugh Grant so etwas wie einen Jungesellen sieht, der einfach nicht die Richtige abbekommt. Auch wenn sich Menschen hier verlieben wirkt das alles sehr unauthentisch und an den Haaren herbeigezogen. Ja, irgendwie passieren diese Dinge dann einfach. Man muss nur auf die Straße gehen, über Julia Roberts stolpern und dann kann es eigentlich schon losgehen. Nein, so ist die Realität nicht und dennoch ist es ja auch immer noch nicht die Aufgabe eines Films, die Realität zu zeichnen. Das ist auch in Tatsächlich... Liebe (2003) schon immer der Knackpunkt gewesen. Und im Verhältnis ist Notting Hill da sogar noch recht handzahm. Die Vorstellung, was letzten Endes aber aus der Liebe folgen soll, daß ist dann wirklich etwas, über das man sich aufregen könnte. Und so müssen natürlich Kinder teil dieser Welt sein. Wie sollte es auch sonst gehen?

Problematisch wäre auch hier die Laufzeit. Und man muss bemängeln, daß der Film durchaus die ein oder andere Minute zu lang ist. Zehn Minuten kürzen hätte hier sicherlich nicht geschadet. Doch insgesamt wird man das alles irgendwie auch verzeihen können, weil der Film sich bewusst eben in eine ganz andere Welt katapultiert, als es herkömmliche Romanzen tun. Der Mut zum großen Pathos, zum Kitsch, der zu Teilen auch in Fremdscham münden kann ist bewundernswert. Ebenso wie es bewundernswert ist, daß die Stars Julia Roberts und Hugh Grant so eine Prämisse auch glaubhaft zu einem Film wandeln können. Sie funktionieren einfach. Selbst wenn die Geschichte endlos absurd ist. Und wann immer Hugh Grant leicht verpeilt in die Welt blickt, dann hat das schon etwas für sich. Ebenso funktioniert auch Julia Roberts, als die Frau, die eigentlich mit ihrem Dasein als Schauspielerin nicht so ganz glücklich scheint. Was sie braucht? Nun, was brauchen Menschen, die vermeintlich alleine sind in einem Liebesfilm um glücklich zu sein? Die Antwort liegt auf der Hand. Und es ist völlig banal, wenn diese Figuren ob einer wirklich dürftig konstruierten Geschichte, dann nicht auf einen Nenner zu kommen scheinen. Das ist einfach weit weg. Auch die Nebenfiguren, die ihren Charme aus so einer seltsamen Mischung aus Beistand und vermeintlicher Unangepasstheit ziehen sorgen dafür, daß man mit Notting Hill einige wirklich gelungene Minuten verbringen kann.

Die große Erkenntnis hinter dem Werk liegt dann in der Tatsache festzustellen, daß auch Stars nur Menschen sind. Etwas Kritik streut der Film dann vor allem an der sogenannten Paparazzi ein, die natürlich auch dafür sorgt, daß der Star Anna Scott kein normales Leben pflegen kann. Und ja, man hat da schon ein wenig Mitleid, zumal Curtis auch den ein oder anderen MeToo-Diskurs vorwegnimmt. In solchen Momenten spürt man den Film tatsächlich ganz gut. Und das steht dabei noch Nichtmal im Kontrast mit der sonst eher träumerisch anmutenden Geschichte. Das ist dann tatsächlich wirklich ein cleveres Drehbuch, weil es eben trotz all dem, was man heute gerne als Cringe-Faktor bezeichnen würde, niemals dazu kommt, sich komplett lächerlich zu machen.

Ein gewisses Grundverständnis für die einfache Welt braucht man, wenn man sich Notting Hill anschauen will. Es ist ein Film, der vielleicht etwas zu lang geraten ist und auch keine wirkliche Erkenntnis über irgendetwas liefert. Doch als Unterhaltungsfilm, mit einem toll aufgelegten Cast, der einen sogar den schwachsinnigen Plot vergessen ist, funktioniert das Werk über weite Strecken doch erstaunlich gut.

Notting Hill Bewertung
Bewertung des Films
710

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