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Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen

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Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen Kritik

Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen Kritik
0 Kommentare - 31.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen" ist.
Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen

Bewertung: 2 / 5

Kurz nach seiner Verhaftung durch den Zoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) gelingt Gellert Grindelwald (Johnny Depp) die Flucht. Der Schwerverbrecher hat eine große Anhängerschaft in der Zaubererschaft und plant die Vorherrschaft der reinblütigen Magier zu sichern. Die einzige Bedrohung für Grindelwald scheint dessen alter Freund und Liebhaber Albus Dumbledore (Jude Law), doch dieser kann nicht gegen Grindelwald vorgehen. Daher engagiert er seinen ehemaligen Schüler Scamander, der für ihn nach Europa reisen soll, um den mysteriösen Credence (Ezra Miller) vor Grindelwald zu bewahren. Auch Tina Goldstein (Katherine Waterson) ist bereits in Paris und auf der Suche nach dem Obscurial zu suchen. Ihre Schwester Queenie (Alison Sudol) reist ihr nach, weswegen Newt und der Muggel Jacob Kowalski (Dan Fogler) beschließen, ebenfalls dorthin aufzubrechen.

Mit mehr oder mindere Spannung erwartete man diese Fortsetzung eines Films, der durchaus versprach, nun endlich eine wirklich interessante Geschichte zu erzählen. Was sich andeutungsweise als der Ursprung der Vergangenheit von Dumbledore und Grindelwald anbahnte, hat aber gleich zu Beginn schon den Eindruck erweckt, nicht über bloße Schmonzette hinauszugehen. Das war auch im direkten Vorgänger Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (2016) und auch in zum Beispiel Harry Potter und der Halbblutprinz (2009) schon ein Problem und ist es auch dieses Mal. Klar, man kann jetzt einfach argumentieren, daß man vielleicht aus dem Alter raus ist oder noch schlichter, ganz einfach nicht der Typ dafür ist. Alles berechtigte Kritik, wobei es schon auffallend ist, wie Seifenopernhaft hier Konflikte geschürt werden und es ist ja jetzt auch nicht so, als wären Gefühle hier ein Nebenschauplatz, sondern fast schon der Kern der Geschichte. Daraus entspinnen sich mitunter ganz seltsame Sachen, wie etwa die Tatsache, daß Queenie Goldstein, jetzt zu den Parabel-Faschisten um Grindelwald wechselt, deren selbsternanntes Ziel es ist, Muggel zu töten und alles nur, weil sie nicht mit Jacob zusammen sein kann. Das ist völliger Nonsens und rückt auch die Figur in kein gutes Licht. Sie wird hier schlicht und ergreifend verblödet. Klar, der Film will Grindelwald als großen Manipulator verstanden wissen, ist aber selber relativ bescheiden darin, daß clever aufzuziehen.

Und ach ja, die Liebe. Sie treibt so ziemlich alles andere umher. Leser von Harry Potter und solche, die sich halbwegs mit dem Hintergrund auskennen, werden hier stellenweise gelangweilt. Einfach, weil auch der Film ein riesiges Mysterium um Dumbledore und Grindelwald aufbaut. Es ist eigentlich allen klar, sollte zumindest so sein, wo das Problem ist. Doch der Film schiebt diese Figur zum nächsten Teil, weil er schlicht und ergreifend noch nicht weiß, etwas mit Dumbledore anzufangen. Und dann wiederum kommen wir auch mal auf unseren Lieblingsautisten Newt zu sprechen. Dieser hat sich irgendwie mit Tina verkracht, oder sie reden nicht mehr miteinander, weil die zwei irgendwie ein Missverständnis in ihrer Romanze gefunden haben. Nicht nur, daß das im Vorgänger noch schön organisch und subtil vorangetrieben wurde, ist es auch so, daß man die Charaktere sehr gerne mochte. Nun aber sind wir in einer Telenovela angelangt, in welcher das große Missverständnis dafür sorgt, daß Newt sich irgendwelche Pseudoromantiker-Sprüche aus dem Ärmel zieht und dann den großen Konflikt beiseite legt. Ja, es ist alles äußerst pubertär, was verwundert, ist doch der aufkeimende Faschismus, der da im Hintergrund vonstattengeht, alles andere als pubertär. Im Gegenteil, daß ist sogar zu weilen so drastisch, daß sich das aufs Äußerste mit dem beißt, was der Film mit seinen Hauptfiguren zu erklären versucht.

Interessant ist da noch mal Queenie. Nicht nur wird sie völlig verdummt von Rowling, auch wird sie zur Faschistin gemacht. Die Wandlung kommt irgendwie aus dem Nichts. Und von Leeta Lestrage und Theseus Scamander und deren Romanze und was Newt nun damit zu tun hat, davon will ich gar nicht erst anfangen. Nun sollten sich wahre Harry Potter-Fans vielleicht aber auch weniger darüber aufregen, als über die Tatsache, daß der eigens aufgestellte Zeitstrahl, den die Geschichte um den Waisen mal etablierte, hier ebenfalls ad absurdum geführt wird. Warum etwa Minerva McGonagall da rumhüpft, lässt sich nicht erklären. Dann wird zum Beispiel noch der Hintergrund um Nagini gelüftet. Auch das ist äußert dumm. Man muss dazu sagen, daß die Verbindung von Nagini und Voldemort ja vor allem deshalb so spannend war, weil sie kein Mensch war. Das sollte damals zumindest auch unterstreichen, daß Voldemort etwas entmenschlicht wird und sich eben vor allem in brutalen Tieren wiederfindet. Auch das zerstört die Figur so ein wenig. Wie Credence derweil in dieser Reihe zu einer solch wichtigen Figur erklärt wird, ist indessen auch absolut nicht nachvollziehbar. Denn die Figur interessiert einen eigentlich kein bisschen. Warum sollte sie auch. Und findige Harry Potter-Fans werden sich vermutlich – zurecht – daran stören, daß Albus Dumbledore hier im Film zu einem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ernannt wird. Auch das ist falsch, denn Dumbledore war Verwandlungslehrer. Insofern ist so ziemlich alles, was der Film an Versuchen aufstellt, den Hintergrund von Potter zu erweitern, besser gesagt auszuformulieren, quatsch.

Natürlich sind es einfach auch zu viele Figuren. Einige von ihnen machen ja schon Spaß, aber es bleibt zu viel des Guten. Scheinen kann hier vor allem Johnny Depp, der eine sehr schlichte, aber funktionierende Präsenz in seine Figur legt, während Dan Fogler als Jacob Kowalski noch die nachvollziehbarste und interessanteste Figur bleibt. Bei Newt ist es so, daß seine Motivation gar nicht wrkich besteht, er von Dumbledore gedrängt wird, während er hauptsächlich eigentlich in Tina verliebt ist, alle glauben, er sei in Leta verliebt. Und unterdessen liebt ihn wiederum seine Mitarbeiterin, oder Dienerin Bunty. Ach wie süß, ach wie lustig. Was für ein Chaos, ein Massaker an Skript. Es tut mir leid, aber Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen fühlt sich an, wie ein geschriebenes Buch, bei dem Feinschliff ohne Ende vorgenommen werden muss. Und das ist hier eindeutig nicht passiert.

Nun muss man dem Film zugutehalten, daß er zwar schlecht ist, aber auch nicht unwesentlich schlechter, als etwa Transformers: The Last Knight (2017). Das Skript ist ein Massaker in Wörtern. Und klar, es gibt auch gerade in den Actionsequenzen durchaus die ein oder andere Szene, über die man reden kann. Dann macht der Film Spaß. Gerade auch, wenn er Tonal tatsächlich einfach mal sehr düster bleibt und nicht versucht seinen Kindergarten, als große Geschichte aufzulegen.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen ist ganz fahles Kino, mit einem unglaublich peinlichen Skript. Die Geschichte könnte interessant sein, die Figuren auch, doch Rowling sollte einfach keine Drehbücher schreiben. Viel zu viel schlecht gemachter Fan-Service, der Fragen beantwortet, die keiner gestellt hat. Und am meisten Leid tun einem dann die Schauspieler.

Trailer zu Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen

Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen Bewertung
Bewertung des Films
410

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