Bewertung: 4.5 / 5
Prometheus ist ein Science-Fiction Film aus dem Jahr 2012 von Ridley Scott und kann als Teil eines Prequels zu Alien angesehen werden. Diese Kritik enthält leichte Spoiler.
Prometheus hatte damals sehr mit Erwartungshaltungen zu kämpfen. Nach der vierteiligen Reihe hat man ein neues Alien-Abenteuer erwartet. Zudem war im Vorfeld unklar, ob es nun eine Vorgeschichte ist oder doch eine ganz eigene Reihe wird. Letztendlich wurde es etwas dazwischen.
Trailer zu Prometheus - Dunkle Zeichen
In den 2090er Jahren entdecken Forscher auf mehreren Teilen der Erde Höhlenzeichnungen, welche auf ein Sternensystem in der Ferne hindeuten. Die Kulturen der Höhlenzeichnungen konnten unmöglich miteinander Kontakt haben und so glaubt man an einen außerirdischen Ursprung und macht sich auf dem Weg dieses ferne Sternensystem zu erkunden.
Noomi Rapace und Michael Fassbender in den Hauptrollen funktionieren beide wunderbar. Vorallem Fassbender liebt es den kühlen Androiden zu spielen und Rapaces Entschlossenheit, ihre Motivationen und zeitweisen Zweifel werden wunderbar rübergebracht. Aber die ganze Besatzung der Prometheus wirkt spannend, besonders Idris Elba, Charlize Theron oder auch Guy Pearce. Manche weiteren Nebenfiguren haben etwas wenig Screentime, aber man kann auch nicht jedes Besatzungsmitglied vollständig präsentieren.
Jedenfalls stimmt die komplette Dynamik der Crew, man kann sich richtig gut vorstellen, dass diese Truppe Jahre lang durch das All fliegt, das es hier und da Konflikte und unterschiedliche Motivationen gibt.
Zudem ist Prometheus visuell beeindruckend, denn noch nie sah ein Alien-Film besser aus. Das zählt nicht nur für die Raumschiffe, auch für die fremde Welt. Schön dabei ist, dass trotz der tollen Optik alles so wirkt, dass es durchaus zum Alien-Universum passen kann. Die grandiose Musik ist das i-Tüpfelchen und spannt den Bogen zum eigentlichen Hauptelement des Films:
Denn Prometheus ist weniger ein Science Fiction Film sondern eher eine philosophische Angelegenheit und zugleich eine Forschung nach unseren Ursprüngen.
Wie nannte es Doc. Brown in Zurück in die Zukunft so schön? Die allumfassende Frage nach dem "Warum?" - Prometheus macht sich auf dem Weg, sich dieser Antwort anzunäheren - was natürlich nur eine fiktionale Interpretation ist.
Hier kommt die Dynamik der Gruppe sehr zum Fragen. "Wollen Sie denn nicht wissen, was die zu sagen haben?" - "Ist mir egal.". Während es leidenschaftliche Wissenschaftler gibt, die alles für Antworten geben würden haben andere ihre eigenen Prioritäten, den Instinkt einfach nur zu überleben. Manch einer will gar unsterblich werden.
Die Menschen wollen wissen warum sie existieren, was war die Intention? Aber wenn man in den Spiegel schautt, kann eine Antwort drohen, die einem ziemlich ernüchtern würde. Warum bauen Menschen Androiden? "Na, weil wir es konnten."
In Prometheus geht es sogut wie gar nicht um das Alien - es geht um die Ursprungsgeschichte der Menschen und dieser Interpretationsansatz ist unglaublich spannend geworden und ist im perfekten Einklang mit der visuellen Darbietung und der Musik.
Zudem wird insbesondere durch den Android David die menschliche Kultur mit eingeflossen, wo der Film Lawrence von Arabien quasi eine Art Leitmotiv wird.
Bei diesen vielen ambitionierten Ansätzen kommt man manchmal ins Stolpern, einige Minuten mehr Laufzeit hätten dem Film nicht geschadet. Mit seinem Inhalt war er nicht wirklich für die breite Masse ausgelegt, da hätte man ihn auch nicht auf verträgliche 120 Minuten schneiden müssen. Andererseits hat Prometheus so durchweg ein starkes Tempo ohne Längen.
Das einigermaßen offene Ende unterstreicht den eigentlichen Inhalt - die klaren Antworten sind nicht sehr leicht zu finden.