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Robin Hood - König der Diebe

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Robin Hood – König der Diebe Kritik

Robin Hood - König der Diebe Kritik

Robin Hood - König der Diebe Kritik
0 Kommentare - 17.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Robin Hood - König der Diebe" ist.

Bewertung: 3 / 5

Während König Richards Abwesenheit teilen die übrigen Lords und Herrn England unter sich auf. So auch der Sheriff von Nottingham (Alan Rickman). Als Robin von Locksley (Kevin Costner) zusammen mit seinem neuen Freund Azeem (Morgan Freeman) von den Kreuzzügen zurückkehrt, erfährt er, daß sein Vater ermordet und sein Heim bis auf die Grundmauern aufgetakelt wurde. Wie die beiden von Lady Marian (Mary Elizabteh Mastrantonio) erfahren, sieht es Rest des Landes nicht anders aus. Doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihnen nicht, als eine Gruppe von Männern, die beiden sieht, müssen sie in den dunklen Sherwood Forrest fliehen.

In den 1990er Jahren hielt man aus unerfindlichen Gründen Kevin Costner für einen Star, sodass er nach seinem eher unbeeindruckten Auftritt in The Untouchables – Die Unbestechlichen (1987) bis zur Jahrtausendwende vielleicht sogar mal der Star schlechthin war. Erklären kann man das nur mit sehr viel Humor und tatsächlich zeigt sich das eher mittelmäßige Talent von Costner auch in seiner Darstellung von Robin Hood. Nun ist Robin Hood eine Figur, die sich eigentlich von selbst spielt und dessen Film sich ebenso auch von selbst schreiben müsste. Dummerweise bewiesen aber auch andere, bessere Regisseure wie etwa Ridley Scott auch, dass man daran fatal scheitern kann und so ist Robin Hood – König der Diebe vielleicht sogar die beste Adaption seit den 1930er Jahren. Ein wahrhaftes Trauerspiel, doch darum soll es ja eigentlich an der Stelle auch erst mal weniger gehen. Man kann wohl nicht verneinen, daß dieser Film unbestreitbar einige Probleme hat. Da wäre zum Beispiel zum einen die Verwandtschaft zwischen Robin Hood und Will Scarlet. In einem Pseudo-Kernmoment wird Robin berichtet, daß er Wills Bruder sei. Tja und was daraus folgt ist, daß nichts daraus folgt. Denn es ist den Autoren irgendwie herzlich egal gewesen, diese Beziehung irgendwie auszubauen. Dann bleibt der Film einem auch einige Erklärungen schuldig, wie etwa Robin nun zum Anführer der Banditen avanciert, oder seine Beziehung zu Marian funktioniert. Auch sie hat keinen wirklichen Mehrwert in der Geschichte.

Ja, daß Drehbuch zum Film lässt an vielen Ecken und Kannten wichtige Feinarbeiten zurück und erweist sich ganz offen betrachtet, eigentlich als reine Behauptung. Ähnlich verhält es sich dann auch mit der Inszenierung von Regisseur Kevin Reynolds, der nicht in der Lage ist in den so wichtigen Actionsequenzen überhaupt irgendeine Form von Spannung aufkommen zu lassen. Klar, man muss den Monumental-Ansatz loben. Aber ehrlich gesagt, wäre es zu Beginn der 1991 auch nicht anders gegangen. Und ja, sonst handelt es sich hierbei um einen moderaten Film, der vor allem die so wichtige Naivität für die Figuren um Robin Hood herum aufbringt. Denn alles ist so ein wenig einfach gedacht. Der eine ist böse, der andere gut. Der König ist ebenso gut und das Tyrannisieren des Volks, ist eben reine Schurkensache. Auch die Zeichnung eines tristen Mittelalters, welche eben ebenso allegorisch seit Jahren in Hollywood herumgeistert und zuletzt wohl von Ridley Scott in The Last Duel (2021) wieder rezitiert wurde, ist hier zu finden. Das hat aber auch hier seinen Sinn. Denn die Figuren tragen einen Kampf gegen gut und böse aus. Natürlich muss die Welt da düster gezeichnet sein. Im Falle von Robin Hood – König der Diebe handelt es sich aber auch wie gesagt nur um einen von vielen dieser Vertreter. Überraschend tut dabei höchstens, daß man vieles, was hier passiert damals als ironische Ebene betrachtet. Da sieht man mal wieder, wie Zeitgeistprodukte funktionieren. Denn eigentlich ist der Film im direkten Verhältnis zu moderieren Unterhaltungsfilmen fast schon ernst.

Ein großes Lob gebührt hierbei vor allem aber Alan Rickman, dessen Nottingham durchaus zu überzeugen weiß. Lüstern und mit dem Gedanken daran, ein Kind zu zeugen, wird zwar Marian als Figur durchaus ein wenig entzaubert. Aber es zeigt sich auch hier ein durchaus ernster Ansatz. Denn die Frau scheint im Mittelalter, eben keine einzigartige Emanzipation zu erhalten. Ob sie das auf Twitter wissen? Unterdessen spielt der Film wie so häufig auch mit dem Thema Familie. Bei der Sage um Robin Hood natürlich irgendwo auch ein integraler Bestandteil, ist es hier durch eine bereist erwähnte Szene zu Beginn fast schon konterkarierend inszeniert. „Wir sind Brüder“, sagt Will Scarlet und will gleichzeitig seinen Frust darüber auslassen, daß Daddy Robin immer lieber hatte, als ihn. Wäh, Wäh. Auch das wirkt innerhalb des Films sehr peinlich. Aber nun ja, sorgt dann eben auch dafür, daß man ein wenig lachen kann. Und das ist ja auch etwas Schönes. Die grundsätzlich, wertvolle Allegorie zwischen dem Kampf um ein besseres Leben für sich und das Volk, zeichnet der Film schon ganz gut. Natürlich eben aus einer naiven Sichtweise. Aber ja, wir sprachen ja darüber. Interessant ist zudem, daß man in Form der Figur Azeem sogar einen weiteren modernen Ansatz findet. Heute wird ja vor allem aus dem liberalen Lager jede Form von Diversität romantisiert. Grundsätzlich ja nicht falsch und es dient ja auch der Zusammenkunft. Wenngleich es auch gefährlich sein kann, wenn man revisionistisch und naiv daran geht. Hier findet sich jedenfalls mit Morgan Freemenas Charakter ein ähnlicher Ansatz, weil man ihn hier zu einem technisch viel fortschrittlichen Mann macht, der auch seiner Zeit komplett voraus ist. Stichwort Fernrohr.

Es gibt natürlich noch andere Momente, wenngleich in der Figur auch ein recht guter Witz steckt, wenn der Film eben offenlegt, wie wenig Nutzen er für Lange Zeit eigentlich, Trotz seines Treueschwurs für die Handlung hat. Ansonsten kommt das Werk vor allem wegen seiner generellen Kurzwelligkeit sehr gut weg. Der Film ist temporeich, hält sich selten mit banalem auf. Und wenn, ist es schon irgendwo witzig. Tja und dann ist er eigentlich fast schon wieder vorbei. Und insofern kann man das schon ganz gut finden.

Ein besserer Hauptdarsteller und eine bessere Inszenierung, wie auch ein besseres Drehbuch hätten Robin Hood – König der Diebe sicherlich zeitlos gemacht. Irgendwie ist er es aber dann doch geworden und das liegt vermutlich an dem Charme, den der Film irgendwo hat. Das Werk hat ein Gespür für die Naivität, die man für die Geschichte einfach braucht und ist damit zumindest unterhaltsam.

Robin Hood - König der Diebe Bewertung
Bewertung des Films
610

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