Bewertung: 5 / 5
[b]Inhalt:[/b]
[i]Der Todesstern existiert nicht mehr, aber die Geschichte von Luke, Han und der Prinzessin Leia geht weiter, denn das Imperium schlägt zurück![/i]
Nach einer verheerenden Niederlage in der Schlacht um ihren Stützpunkt auf dem Eisplaneten Hoth sind die Rebellen auf der Flucht vor den imperialen Truppen. Während sich Han Solo mit Prinzessin Leia in die Wolkenstadt Bespin rettet, reist Luke Skywalker zu den düsteren Sümpfen von Dagobah. Nur hier kann er von Jedi-Meister Yoda in die Geheimnisse der Macht eingeweiht werden. Lukes neu erlernte Fähigkeiten werden jedoch schnell auf eine harte Probe gestellt, denn Darth Vader setzt alles daran ihn zur dunklen Seite der Macht zu ziehen. Ein Duell auf Leben und Tod bringt die Entscheidung ... und enthüllt die unglaubliche Wahrheit über Lukes Familie.
[b]Kritik:[/b]
Nach dem überwältigenden Überraschungserfolg von [b]Star Wars[/b] folgte 1980 mit [b]Das Imperium schlägt zurück[/b] der nächste Teil der epischen Saga. Schöpfer [b]George Lucas[/b] hatte seinen Sternenkrieg nämlich bereits im Vorfeld auf mehrere Teile ausgelegt, die Realisierung hing jedoch vom Abschneiden des Erstlings ab. Auf Grund der hohen Einspielergebnisse und eines genialen Deals mit 20th Century Fox (der ihm sämtliche Merchandising-Rechte an Star Wars sicherte), konnte Lucas „Imperium“ nach seinen ureigenen Vorstellungen realisieren. Heraus kam einmal mehr ein Meisterwerk, das die Geschichte exzellent weitererzählt…
Im Vergleich zum Vorgänger ist „Imperium“ deutlich düsterer und emotionaler angelegt. Lucas wollte der Saga neue Impulse verleihen und ging hierfür wieder einmal ungewöhnliche Wege. Anstatt selbst Regie zu führen, überließ er den Chefposten dem damals eher zweitklassigen Regisseur [b]Irvin Kershner[/b], schrieb offiziell nicht einmal das Drehbuch, sondern lieferte lediglich den groben Handlungsverlauf. Dem Film hat dies nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Kershner schlägt sich hervorragend, unter vielen Fans gilt „Imperium“ sogar als bester Teil der Trilogie. Eine Meinung die ich verstehen, jedoch nicht teilen kann, da die klassische Trilogie für mich ein langer Film in drei perfekten Akten ist.
Unbestritten ist jedoch, dass in nahezu jeder Hinsicht eine ordentliche Schippe draufgelegt wird. Als Grundvorrausetzung hierfür kann mit Sicherheit das gestiegene Produktionsbudget bezeichnet werden, das mit 22 Mio. Dollar doppelt so hoch wie beim Vorgänger war. In logischer Konsequenz sehen z.B. die Spezialeffekte, die wie gewohnt von [b]ILM[/b] stammen, noch besser und beeindruckender aus.
Auch werden in „Imperium“ wieder kreative Schauplätze und Einfälle präsentiert, für deren Umsetzung weder Mühen noch Strapazen gescheut wurden. Die Szenen für den Eisplaneten Hooth wurden z.B. in Norwegen gedreht. Die zum Teil sehr rauen Wetterverhältnisse Norwegens führten jedoch zu zahlreichen Frostbeulen und Grippeinfektionen unter der Filmcrew. Der Sumpfplanet Dagobah wurde aus praktischen Gründen in einem Filmstudio realisiert. In mehrwöchiger Arbeit wurde das Studio in einen blühenden Sumpf verwandelt. Das komplette Set musste allerdings auf erhöhten Plattformen gebaut werden, damit Puppenspieler darunter versteckt agieren konnten.
Zum fantastischen Score von [b]John Williams[/b] muss kaum etwas gesagt werden. Dieser ist – wie immer – über jeden Zweifel erhaben und wurde sogar noch um einige weitere, wunderbare Themen ergänzt (z.B.
[b]Yodas Theme[/b]).
Viel wichtiger als Effekte, Score oder Schauplätze sind jedoch die Charaktere von Star Wars, die in „Imperium“ sinnvoll weiterentwickelt werden und dadurch neue Facetten erhalten. Luke begibt sich in die Ausbildung zum Jedi-Ritter und legt nach und nach seine jugendliche Naivität ab. Han und Leia kommen sich während ihrer Flucht vor dem Imperium näher, was immer wieder für eine Auflockerung der düsteren Grundstimmung sorgt. Es ist einfach köstlich, die Wortgefechte der beiden zu verfolgen, die sich anfangs recht unsympatisch zu sein scheinen.
Darth Vader, der nun nicht mehr durch Gouverneur Tarkin im Zaum gehalten wird, lebt seine dunkle Seite voll und ganz aus. Tatsächlich war er niemals diabolischer als in Episode 5. Erbarmungslos jagt er die Helden kreuz und quer durch die Galaxis und foltert diese anschließend ohne Rücksicht auf Verluste. Auch bei den eigenen Untergebenen kennt er keine Gnade, wenn sich diese wieder einmal als Versager erwiesen haben. Dies führt im Verlaufe des Films immer wieder zu drastischen „Umstrukturierungen“ in der imperialen Hierarchie.
Zu den bereits etablierten Charakteren gesellen sich noch einige Neue hinzu, die für frischen Wind in der Galaxis sorgen. Zum einen wäre da Lando Calrissian ([b]Billy Dee Williams[/b]) zu nennen, der als Weltraumgauner und alter Freund von Han Solo durch seine charmante aber linkische Art zu begeistern weiß. Des Weiteren wird die Figur des kauzigen Jedi-Meisters Yoda eingeführt, die grandios von Puppenspieler [b]Frank Oz[/b] gesteuert und im Original auch gesprochen wird. Aufgrund der eigenwilligen Grammatik und des leicht verrückten Verhaltens, gilt Yoda mittlerweile auch unter Nicht-Fans als Kultfigur und ist aus der Film- und Popkultur nicht mehr wegzudenken. Die Augenpartie der Puppe wurde übrigens von [b]Albert Einstein[/b] übernommen, wodurch dem Jedi-Meister eine gewisse Weisheit verliehen werden sollte.
Neben der geschärften Charakterzeichnung muss auch noch auf den gelungenen Handlungsverlauf eingegangen werden. Dieser ist deutlich unvorhersehbarer als noch im Vorgänger und nimmt mehr als einmal eine überraschende Wendung. Besonders die Enthüllung über die wahre Identität von Lord Vader gegen Ende des Films kann einfach nur als genial-schockierend bezeichnet werden – ein wahrer Magic Moment und ganz großes Kino! Besagte Szene wurde übrigens zuerst mit einem ganz anderen Dialog gedreht, um die schreckliche Wahrheit so geheim wie möglich zu halten. Lediglich [b]Mark Hamill[/b] kannte die tatsächliche Handlung, um entsprechend emotional zu agieren. Erst später wurde der Dialog dann durch [b]James Earl Jones[/b] (der Lord Vader im Original spricht) nachsynchronisiert.
[b]Fazit:[/b] Wer hätte das gedacht? Das Imperium schlägt zurück führt die epische Weltraum-Saga nicht nur würdig fort sondern kann sogar neue Akzente im Star Wars-Universum setzen! Die Effekte sind wieder einmal wegweisend und es gibt neue, fantasievolle Schauplätze zu bewundern. Zudem werden die Charaktere sinnvoll weiterentwickelt und die Story gestaltet sich noch komplexer. Der düstere Mittelteil der Trilogie überzeugt daher auf ganzer Linie und gilt zu Recht als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten!
Star Wars: Episode V - Das Imperium schlägt zurück Bewertung