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Stargate

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Stargate Kritik

Stargate Kritik

Stargate Kritik
0 Kommentare - 24.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Stargate" ist.
Stargate

Bewertung: 2.5 / 5

Der junge Ägyptologe Dr. Daniel Jackson (James Spader) genießt in seinen Kreisen keinen guten Ruf, weil er der Auffassung ist, daß die ägyptischen Pyramiden erheblich älter sind, als bisher angenommen. Eines Tages wird er vom US-Militär um Hilfe gebeten, ein altes ägyptisches Artefakt zu übersetzen. Seine Analyse geht der Schrift, die bis dato nicht übersetzt werden konnte, besagt, daß mit einem Sternentor eine Verbindung zu einer fremden Welt hergestellt werden kann. Unterdessen rekrutiert General West (Leon Rippy) Colonel Jack ONeill (Kurt Russell), der mit Jackson und einigen Soldaten durch das Tor gehen soll, um die fremde Welt zu erkunden.

Einen gewissen Charme hat das Schaffen von Roland Emmerich. Es ist zwar keine besonders geistreiche Erkenntnis, sich hinter dieser Ironie zu verstecken und dann jeden Dreck damit zu legitimieren, daß man ja sowieso alles nur ironisch betrachtet. Solche Leute haben in der Regel auch einen eher geringeren Anspruch an die Kunst. Taika Waititi-Fans lassen grüßen. Und ja, Emmerich gehört in die Riege jener Regisseure, über die man sagen kann, daß ein Großteil ihres Schaffens tatsächlich nicht sonderlich gut ist und es ist auch nicht gänzlich abzustreiten, daß man gewisse Werke mit einer ironischen Distanz ertragen kann. Das ist zwar von den Machern keineswegs intendiert, aber es gibt einem doch Hoffnung, wenn man das im Nachhinein freilich behaupten kann. Erstaunlicherweise gelingt das aber gerade mit dem Schaffen von Emmerich in den 1990er Jahren so gut wie gar nicht. Woran das liegt? Nun, wahrscheinlich ist es der Ernst mit dem Emmerich seine sehr dünnen Geschichten verkauft und tatsächlich haben sowohl Universal Soldier (1992), als auch Independence Day (1996) und auch Stargate allesamt das Problem, nicht sonderlich unterhaltsam in ihrem Pathos, ihren schwachen Erzählungen und vor allem in ihrer Laufzeit zu sein.

Dabei fing das gerade im Falle von Stargate doch sehr vielversprechend an. Ein Sternentor, das alte Ägypten, eine Gruppe wild zusammengewürfelter Leute, ein Sturz eines Diktators. In seinem Kern ist dieses Werk durchaus politisch richtig zu verorten, wenngleich Emmerich auch hier wieder einmal auf sein Lieblingsthema der Verschwörungstheorie zurückgreift und es sich nicht nehmen lassen kann, daß als Wahrheit zu verkaufen. Ob Hohlmond, wie in Moonfall (2022), ob Weltuntergang wie in 2012 (2009) oder eben nun die irgendwelche Sklavengeschichten aus dem alten Ägypten, es ist alles Nonsens. Man hat bei Emmerich auch hier wieder das Problem, daß Stargate diese durchaus fragwürdigen Ereignisse nicht distanziert genug betrachtet. Wenngleich Emmerich hin und wieder auch die Ironie des Ganzen selbst betont, aber in Stargate merkt man davon nichts. Und tatsächlich wird es dann schon recht eng, weil der Film auch abseits seiner Geschichte, kaum durch die Charaktere punkten kann. Die Charaktere, die eben das klischierte Team aus Wissenschaftler, ein paar Idioten und einem Super-Soldaten bilden, ist eben auch in den 1990er Jahren nichts Originelles gewesen. Gut, zumindest muss man dem Werk dabei immerhin lassen, daß er das Militär und vor allem Blinden gehorsam dann wiederum so ein wenig ankreidet. Das könnte zwar deutlicher sein, ist es aber in dem Fall leider auch nicht.

Und dann hat man eben ganz viel pseudowissenschaftliches Gelaber, daß sowieso niemanden interessiert, eine tragische Geschichte eines Mannes, der alles verloren hat und einen komischen Führer, der sein Volk unterjocht. Zumindest da muss man dem Film durchaus zugestehen, daß das ja eine nette Idee ist. Besser gesagt, wendet sich das Werk damit deutlich gegen Diktaturen und sieht in der Erlösung des einfachen Volkes die Entstehung der Demokratie. Das ist zwar alles seicht und auch für einen Science-Fiction-Film schon sehr banal, aber dann wiederum macht der Film wohl am meisten Spaß. Wenn er sich eben mit der Erforschung der fremden Welt befasst, dann ist das eben Sand. Nett, so Sand. Aber was solls, kannste dir ja auch vom Spielplatz klauen, insofern joah. Ok, ja, es war polemisch und ein wenig zu frech, ich nehme das hiermit zurück. Wenn etwas Stargate retten könnte, ist es aber weder die Aufmachung, noch die Geschichte, noch die Figuren. Es sind tatsächlich die Schauspieler, die hier gegen ein verdammt schlechtes Drehbuch und eine viel zu dürftige Inszenierung ankämpfen. Kurt Russell spielt das, was man eben von einem Kurt Russell erwarten würde und James Spader ist der Nerd. Das ist ganz nett für son Actionfilmchen. Ist aber dann auch ob fehlender Schwere und der komplett erahnbaren Geschichte, nichts, was den Film retten wird. Ebenso gilt das auch für die Musik. Die ist gut gemacht, vielleicht ein wenig zu theatralisch für diesen B-Film, aber was solls. Es ist groß ausgelegt.

Über die Effekte und so’n Gedöns möchte ich an der Stelle nicht sprechen, ist anderen immer sehr wichtig, aber absolut egal, wenn es nur oberflächlich etwas mit dem Kunstwerk zu tun hat. Über die Klitterung der Geschichte, oder die falsche Darstellung irgendwelcher Mythenfiguren ist es ebenso müßig zu sprechen. Sollen die das so machen, wie sie es für richtig halten. Ist halt ein Film und darf sich diese Freiheiten nehmen. Es gibt ja immer wieder diesen Irrglauben, daß Filme – abgesehen von wirklich ernsten und realen Themen – sich an irgendeine Form von Realismus, oder im Falle der Mythologie sogar Pseudo-Realismus halten müssen. Muss Stargate keineswegs und es ist auch ein falscher Anspruch Kunst mit der Realität zu vergleichen. Hat wenig bis nichts mit Kunst zu tun. Leider kann aber Stargate seinem Anfang nicht gerecht werden. Was zu Beginn wie eine Entdeckerreise anfängt, ist im weiteren Verlauf doch, wahrscheinlich ob Geldmangels, sehr limitiert. Auch in Star Wars fragt man sich ja, was es im Weltraum immer mit diesen Wüsten auf sich hat. Und hier genau so. Joah, gibt’s da halt Sand und am besten monologisiert irgendein Hempel hier noch über seine Abneigung zu Sand. Wahrhaft poetisch, wie Helene Fischer, oder so.

Nett ist es schon in den 1990ern einen versuchten Science-Fiction-Film zu haben. Doch Stargate ist eben kein guter Film, weil alles, was einen guten Film ausmacht, eben über Klischees, billige Optik und langweilige Figuren hinausgeht. Ja, der Film will ein Plädoyer für den freien Willen sein, doch das funktioniert nur so semi und darüber hinaus schon mal gar nicht.

Stargate Bewertung
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