Bewertung: 3.5 / 5
Es ist schon ein bisschen überraschend, wie viele Eishockey-Filme es doch gibt. Zwar ist kein Meisterwerk dabei, aber der Großteil der Filme wie etwa Schlappschuss, Mighty Ducks oder Mystery sind durchaus sehenswert. Sudden Death gehört ebenfalls zu dieser Art Film.
Das Geschehen richtet sich um das entscheidende siebente Spiel im Stanley Cup Finale zwischen Pittsburgh und Chicago. Das Spiel ist hierbei nicht im Vordergrund sondern die Terroristen, welche das Stadion infiltriert haben, den Vizepräsidenten als Geisel nehmen und jede Menge Geld erpressen wollen. Jean-Claude Van Damme spielt den Sicherheitsbeauftragten McCord und nimmt es zunehmend mit den Kriminellen auf.
Es klingt wie Stirb Langsam und da kommt auch eindeutig die Inspiration her, auch wenn der Film diese Klasse nicht erreichen kann. Ein bisschen ist es schade um Van Damme. Er ist zwar ein bekannter Actionstar, aber stand doch immer im Schatten der großen Stars wie Schwarzenegger, Stallone oder Willis. Oft werden Timecop oder Harte Ziele als seine besten Filme genannt, aber um auf diese Meinung zu kommen muss man schon ein Genreliebhaber sein. Diesen wirklich richtig starken Van Damme Filme scheint es nicht zu geben, besonders wenn man die Vergleiche mit den Herren oben ziehen möchte. Aber Sudden Death gehört durchaus zu den unterhaltsameren Streifen.
Die Regie übernahm Peter Hyam, welcher schon Timecop inszenierte. Neben Van Damme gibt es keine bekannteren Schauspieler im Cast, trotzdem fühlt der Film sich für seine Zeit durchaus wertig an. Der ab 16 Jahren freigegebene Actionstreifen ist teilweise sehr schnell darin, Leute umzubringen. Anfangs passiert das so flott, dass es teilweise überraschend daher kommt. Die Action bleibt aber in den ersten zwei Dritteln (um beim Thema Eishockey zu bleiben) durchaus bodenständig und ordentlich inszeniert. Zum Finale verliert der Film jedoch die Bodenhaftung und es wird sehr over the top. Zudem werden in dieser Phase die Schnitte auch teilweise unangenehm.
Der Schurke selbst (Powers Boothe) spielt solide, bleibt aber eher farblos. Was zudem auffällt ist, dass es kaum weibliche Darsteller in Sudden Death gibt. Das lässt die ganze Szenerie ein bisschen eintönig wirken und hier und da fehlt einfach die Dramatik.
Jean-Claude Van Damme jedoch macht seinen Job gut, er spielt eine sympathische Figur, hat gute Action und wirkt im Geschehen mit den Möglichkeiten des Drehbuchs authentisch.
Interessanterweise gibt es von diesem Film eine Art deutsches Remake aus dem Jahr 1998. Unter dem Titel Das Finale gibt es ein ähnliches Szenario im Berliner Olympiastadion im DFB Pokalfinale zwischen Hertha BSC und dem FC Hansa Rostock. Als Schurke damals: Christoph Waltz. Klingt interessant, aber Sudden Death ist die bessere Wahl.
Als Actioner der 1990er Jahre durchaus solide. Van Dammes stärkster Film aus dieser Zeit bleibt aber wohl Universal Soldiers. Die schauspielerisch beste Leistung lieferte der Belgier 2008 in JCVD ab.