Bewertung: 2 / 5
Terminator - Dark Fate ist ein Actionfilm aus dem Jahr 2019 vom Regisseur Tim Miller und der vierte Versuch die Klassiker von damals fortzusetzen. Diese Kritik enthält zur Abwechslung Spoiler!
Trailer zu Terminator - Dark Fate
Wenn man Dark Fate als losen Film betrachten würde, dann könnte es ein einigermaßen unterhaltsamer Actionstreifen sein. Aber dem ist nicht so. Es gibt zwei überragende Meisterwerke aus dem Jahr 1984 und 1991 sowie Fortsetzungsversuche aus 2003, 2009 und 2015. Zwar nimmt sich Dark Fate die Freiheit, die letzten drei Versuche zu ignorieren, aber das hilft dem Film nicht im Geringsten.
Ein Raunen ging durch die Kommentarfunktion als man vor 1-2 Jahren gelesen hat, dass sich eine Story Group zusammengesetzt hat um Ideen zu entwickeln, wie man das Terminator-Franchise wiederbeleben kann. Was sich diese Story Group ausgedacht hat ist ein Offenbarungseid: Sie haben keine Ahnung was sie erzählen wollen. Egal wie viele Personen in dieser Story Group waren. Unter den Schreibern waren David Goyer und Billy Ray. James Cameron wird wurde namentlich immer wieder erwähnt, aber es hat den Eindruck, dass er doch überwiegend mit Avatar eingebunden war bzw. ist und seine Beteiligung sich überwiegend auf die Nennung des Namens und ein paar administrativen Aufgaben beschränkte (Sprichwort Produzent)
Jeder erinnert sich an das ergreifende Ende von Terminator 2. John Connor kämpfte gemeinsam mit seiner Mutter und einen umprogrammierten T-800 gegen die Zukunft. Sie haben gelitten, sie haben alles riskiert und am Ende musste sich John sogar von seinem Ersatzvater verabschieden. Aber sie erreichten ihr Ziel und Sarah beendet die Geschichte mit diesen Worten:
„Die unbekannte Zukunft rollt auf uns zu. Und zum ersten Mal sehe ich ihr mit einem Gefühl der Hoffnung entgegen. Denn wenn eine Maschine, ein Terminator, den Wert des Lebens schätzen lernen kann, dann können wir es vielleicht auch.“
Nochmal: Spoilerwarnung! Was macht Terminator – Dark Fate? In einer furchtbar gelangweilten Inszenierung zeigt der Film gleich zu Beginn kurze Zeit nach den Ereignissen von T2 wie ein neuer T-800 aufkreuzt, John Connor tötet und davon zieht. Anschließend geht der Film in der Gegenwart weiter mit dem bekannten Muster: Zwei Terminatoren/Menschen werden aus der Zukunft zurückgeschickt um eine Person zu töten bzw. zu beschützen.
Man muss sich nur mal vorstellen, dass sich mehrere Menschen zusammentun und darüber nachdenken, wie man die Reihe sinnvoll fortsetzen kann und dann kommt so etwas dabei raus. Das ist nicht nur respektlos gegenüber Terminator 2 sondern unglaublich einfallslos und langweilig. In der Hinsicht hat sich Genisys sogar mehr Mühe gegeben.
Aber das ist die Ausgangslage des Films. Der weitere Verlauf ist so ziemlich vorhersehbar ohne eine Überraschung. Positiv anmerken kann man, dass drei Frauen die Hauptrollen übernehmen, wobei die Tatsache manchmal schon nach einem politischen Statement riecht und keine Authentizität ausstrahlt. Die Produzenten kündigten im Vorfeld an, dass man die Digitalisierung der Welt thematisiert – ja das wird aufgegriffen allerdings in 2-3 Sätzen erledigt.
Sarah Connor sowie Grace sind solide geschriebene Rollen, welche von Linda Hamilton und Mackenzie Davis ordentlich gespielt werden. Die Figur von Dani wurde zu schwach geschrieben und wirkt über weite Strecken sehr uninspiriert, sodass ihre Entwicklung bzw. der Sprung im Laufe des Films nicht nachvollziehbar wirkt. Am besten geworden sind Gabriel Luna in der Rolle des bösen Rev-9 und Arnold Schwarzenegger als T-800. Beide Figuren sind weit davon entfernt perfekt zu sein, aber im Rahmen dieser Handlung funktionieren sie gut. Zudem ist Schwarzeneggers deutsche Synchronstimme als Ersatz zu Thomas Danneberg sehr ordentlich.
Der Film selbst hat nachdem die Handlung in den ersten 30 Minuten ausgerollt wurde leider nichts mehr weiter zu bieten. Es ist ein Katz und Maus-Spiel mit uninspirierten aber sehr vielen Actionszenen. Tim Miller, welcher durch Deadpool Bekanntheit erlangte, kann keine Regiekniffe abliefern. Immerhin wird vom nervigen Slapstick abgesehen. Ab und zu gibt es ganz nette Einstellungen, aber insgesamt ist das zu wenig. Die FSK 16 Freigabe muss ein knappes Ding gewesen sein, denn keine Attacke wirkt wirklich bedrohlich, auch wenn hier und da mal Blut spritzt oder ähnliches. Das gleiche kann man zur generischen Musik sagen, welche immer mit trudelt, aber nie seinen Stempel aufdrücken kann. Ab und zu wird zaghaft das bekannte Thema angespielt, mehr bleibt nicht in Erinnerung.
Als reiner Actionfilm ohne den Terminator Hintergrund wäre der Film noch in Ordnung und würde mit 6 von 10 Punkten davon kommen. Aber als Teil dieser Reihe ist das eine Unverschämtheit und so gibt es nur 4 von 10 möglichen Punkten. Es bleibt zu offen, dass diesmal keiner wiederkommt.