Bewertung: 3.5 / 5
Der misanthropische Wettermann Phil Connors (Bill Murray) muss im Auftrag seines Senders in die Kleinstadt Punxsutawney reisen um dort über den sogenannten Mumreltiertag zu berichten. Zusammen mit seinen Kollegen Rita (Andie MacDowell) und Larry (Chris Elliott) begibt er sich also in die Kleinstadt, deren Bewohner er ähnlich wie alles Andere ziemlich missachtet und flirtet ein wenig mit Rita. Als er den Bericht abgedreht hat und am nächsten Morgen in seinem Zimmer aufwacht, wird klar, daß er den gleichen Tag wieder und wieder erleben muss.
Das Zeitschleifen-, bzw. Schmetterlingseffekt-Filme nichts besonderes an sich haben, wird jedem klar, der schon einmal Lola rennt gesehen hat. Darüberhinaus scheint auch Bill Murray sich gerne ihn gewohnten Gefilden herumzutreiben. So drehte er schließlich unter Richard Donner auch in den späten Achtzigern den Weihnachtsfilm Die Geister, die ich rief.... Daher überrascht der Film storytechnisch, wie auch schauspielerisch nicht besonders. Alles wirkt ein wenig minimalistisch und daher wundert man sich fast, daß dieser Film in den 1990ern so ein großer Erfolg war. Denn das Konzept ist denkbar simpel und wenig originell.
Dazu möchte ich an der Stelle behaupten, daß diese Komödie auch nicht sonderlich witzig ist. Sie ist nicht unlustig, keineswegs. Allerdings hatte ich eher den Eindruck, das daß Kreativteam hier eher eine Art Drama kreieren wollte. Vielleicht habe ich aber auch einfach einen anderen Humor und bin deshalb weniger für diese Art Komödie offen. Natürlich ist das Thema Komödie auch das Subjektivste, welches man in Sachen Filmen diskutieren kann. Der Film selber hat wohl einige zum lachen gerbracht, ich gehöre nun einfach nicht dazu. Geschenkt.
Davon abgesehen haben wir es hier mit der X-ten Moralvorstellung zutun, die auch so langsam ermüdet. Ich meine sicherlich, wenn man sich um seine Mitmenschen kümmert, so ist das etwas löbliches und auch dieser Film ist dabei etwas behutsamer als andere Holzhammer-Vertreter, die einem ihre Idiologie so um die Ohren schmeißen. Da das an dieser Stelle aber auch das System als Solches hinterfragt kann ich damit gut leben und auch verstehen warum man sich ändern sollte.
Weiterhin empfinde ich den launischen Wettermann als eine sehr starke Metapher und dahingehend vielleicht auch wesentlich bedeutender, als er mir auf den ersten Blick erschien. Das Schauspiel von Murray, MacDowell und Elliott ist überzeugend und schafft es wirklich den Zuschauer bei der Stange zu halten. Natürlich darf man auch hier keine Meisterleistungen erwarten, aber diesem Anspruch will der Film auch gar nicht erst gerecht werden.
Grundsätzlich ist das Abbauen/Verarbeiten von Vorurteilen eine große Sache und auch zu würdigen. Gerade der Provinz/Großstadt-Konflikt ist ja etwas, was sich auch durch alle Zeiten zu ziehen scheint. Hier hätte der Film vielleicht aber auch gut daran getan, einen Charakter aus dem Dorf/der Kleinstadt in den Fokus zu rücken, um so dem Zuschauer die Tradtionen und ihre Wichtigkeiit deutlicher zu machen.
Wenn sich Connors durch seine Läuterung mehr um seine Mitmenschen kümmert ist dies ein Triumph. Nicht nur ein persönlicher Triumph, der dem eigenen Gefühlsleben gut tut, sondern auch dem Miteinander und dem Gemeinschaftssinn dienlich ist. Generös und philanthropisch zu sein ist etwas gutes und daher auch gut, daß der Film es als etwas gutes darstellt.
Ein weiterer Triumph ist hier auch in Connors eigener Therapiesitzung zu finden. Natürlich könnte man dem Ganzen keine besonders große Bedeutung zurechen, da es sich nicht um besonders große/lange Szenen handelt. Allerdings wird die poltische Position des Regisseurs gegenüber dieser Pseudowissenschaft mehr als deutlich. Und natürlich handelt es sich um eine Geschmacksfrage, aber auch ich empfinde so und bin dahingehend sehr Befangen.
Wenngleich ich diesen Film nicht wie viele andere als zeitloses Meisterwerk ansehen kann, so finde ich ihn trotzdem mehr als solide gemacht. Die Thematik ist nicht wirklich originell und an anderen Stellen auch zu ähnlich im Vergleich mit anderen Filmen. Das Schauspiel ist ebenfalls nicht meisterhaft, aber vollkommen in Ordnung. Für eine Komödie habe ich erstaunlich wenig gelacht, kann aber mit dem Subtext wie so häufig wesentlich mehr anfangen.