Bewertung: 3 / 5
Das ist ein ziemlich persönlicher Kommentar von mir, den ich daher besser als Kritik eintrage.
Zweitsichtung bei Sky.
Trailer zu Wonder Woman 1984
Da ich nun eh schon mal Sky habe, hab ich die Gelegenheit genutzt, um den Film das 2. Mal zu sehen. Das erste Mal hatte ich ihn ja Ende 2020 gesehen über VPN bei HBO Max, in OV, auf dem Lap-Top und nicht allzu guter Qualität und ich fand ihn alles andere als gut.
Mittlerweile hab ich die Sichtung verarbeitet und die Chance, dass mir der Film bei der Zweitsichtung besser gefällt, war groß.
Und ja, mir hat der Film etwas besser gefallen. Ich hatte angepasste Erwartungen und wusste ja, was auf mich zu kommt. Zudem hab ich den Film in deutscher Synchro geschaut, auf dem Smart-TV in guter Qualität und mit meiner Soundbar. Was das alles schon einmal ausmacht. Sind nämlich vorab schon mal 5 Pluspunkte die helfen, den Film mehr zu mögen, was ja auch geklappt hat.
Ich will nicht zu ausschweifend werden und nur noch mal ein paar Anmerkungen machen.
Also das meiste, was ich in meiner ersten Kritik damals kritisiert habe, das gilt auch jetzt noch. Nur stört es mich nun weit weniger.
Dennoch hier nun meine Anmerkungen:
- Die Anfangsszene ist total unnötig und bauscht die Laufzeit sinnlos auf. Sie ist zwar sehr gut und unterhaltsam gemacht, passt aber absolut nicht. Bei einem Origin-Film kann ich es voll verstehen, wenn man den Helden als Kind bzw. seinen Werdegang zeigt. Aber bei der Fortsetzung? Nein, einfach nein.
- Die Zwinker-Szene in der Mall...BAH!! Und cringe!!
- Barbaras klischeehafter Charakter...WÜRG!
- Steve Trevors Rückkehr...grauenhaft und unnötig.
- 1984...why?
- Die Anziehmontage, wo Steve zig Outfits anprobiert...wieso? Er hatte doch am vorigen Tag ein gutes Outfit und nach dieser Montage wieder dasselbe an, also wozu die Montage?
- Diana kann Dinge plötzlich und ohne Schwierigkeiten unsichtbar machen. Und sie kann fliegen. Wieso konnte sie beides in Justice League nicht? Der Film ist von 2017, Jenkins hätte ihn kennen müssen und sich fragen müssen, ob, wenn sie es kann, es nicht da schon hätte einsetzen müssen. Aber nein, Jenkins schert sich einen Dreck darum, ob der Film Sinn ergibt, ob nun als Stand-Alone oder innerhalb des DCEU. Das kotzt mich an. Der Film hätte ganz einfach nicht 1984 sondern frühestens 2018 oder so spielen müssen, dann hätte es absolut keine Plotholes bzgl. Justice League gegeben. Aber nein, sie musste ja aus sinnfreien Gründen auf die 80er Schiene aufspringen, und hat es letztendlich nicht mal ausgenutzt.
- Wo hat Diana plötzlich die goldene Rüstung her am Ende?? Sie war doch auf dem Weg zu Mando. Eines der größten und dümmsten Plotholes im Film.
- Ach ja, ich hasse Gadots Synchronstimme, die vermiest alles noch mehr.
- Wieso lebt Barbara trotz dem Stromschlag?
- Und größtes und dümmstes Plothole ever: Anscheinend nehmen ALLE Menschen ihren Wunsch zurück. WHAT? Es gibt ja schon genug Ungereimtheiten in dem Film, aber dass Jenkins uns weiß machen will, die Menschen würden so was tun, also für wie blöd hält die uns eigentlich??
- Die Mid-Credit-Szene...wieso ist Asteria nie zu den Amazonen zurückgekehrt??
Und hier noch sonstige Anmerkungen:
- Der Soundtrack: Ich hab diesmal mehr drauf geachtet und er hat mir deutlich besser gefallen bzw. ist er mir mehr aufgefallen. Den Kritikpunkt kann ich also komplett streichen bis auf das mit den beiden schon bekannten Songs, die hier verwendet werden. Besonders stört mich Beautiful Lie, welcher im wohl "wichtigsten" Moment des Films verwendet wurde. Mal abgesehen davon, dass der Songs unpassend ist, generell aber halt sehr gut ist, hinterlässt es einen faden Beigeschmack, dass er hier verwendet wurde. Ich verstehe echt nicht, wieso. Hatte Zimmer nicht genug Zeit oder Ideen, um einen eigenen passenden Song zu machen? Aber stattdessen einen Song aus BvS zu nutzen, das geht echt absolut nicht.
- Ich weiß nicht mehr, ob es mir bei der ersten Sichtung schon aufgefallen war, aber man sieht im Film ein Bild mit Diana und Etta Candy aus Teil 1 als alte Frau. Das hat mir gefallen.
- Die Effekte haben mich diesmal nicht gestört, ich fand sie überwiegend gut.
- Die Laufzeit ist zu lang, während der ersten Hälfte war mir teilweise echt langweilig, in der 2. Hälfte war es weit besser.
Fazit:
Also wie schon gesagt, mir hat der Film etwas besser gefallen und viele Dinge haben mich weit weniger gestört, als noch bei der Erstsichtung. Auch manches von dem, was ich hier noch mal aufgeführt habe ist jetzt nichts weltbewegend Schlimmes. Aber in dem Film gibt es so viele kleinere und größere Dinge, die einfach nicht passen, dass WW84 letztendlich dennoch maximal ein nur ein solider Film ist, so meine Ansicht nach dieser Zweitsichtung.
Nur ein solider Film ist dennoch alles andere als gut für diesen Film, er ist und bleibt eine der größten Enttäuschungen aller Zeiten für mich, selbst Justice League war wenger enttäuschend, weil er trotz seiner vielen Probleme dennoch ein unterhaltsamer Film war.
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie man diesem Film grünes Licht geben konnte. Aber dass die bei WB nicht alle Tassen im Schrank haben, ist ja wohl in den letzten Jahren jedem klar geworden.
Also...wenn man sich auf den Film einlässt und einen die vielen, vielen Probleme nicht zu sehr stören, kann man eine nette Zeit haben. Aber es gibt sehr viele bessere (Comic-)Filme.
Ich bin milde gestimmt und gebe dem Film diesmal 3 Hüte. Wie gesagt, solides Filmerlebnis, nicht mehr und nicht weniger. Für ne Comicverfilmung dieser Art sind aber selbst 3 Hüte von mir nicht gerade gut.
Der Film steht im DCEU-Ranking über Suicide Squad, aber auch nur, weil ich den Film erst 1 Mal gesehen habe.