Anzeige
Anzeige
Anzeige

Zurück in die Zukunft 2

Kritik Details Trailer News
Die beste Fortsetzung überhaupt?

Zurück in die Zukunft 2 Kritik

Zurück in die Zukunft 2 Kritik
2 Kommentare - 09.03.2014 von AldrichKillian
In dieser Userkritik verrät euch AldrichKillian, wie gut "Zurück in die Zukunft 2" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Nach dem unbegreiflichen Erfolg des ersten Teils war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung zu „Zurück in Zukunft“ in die Kinos kommen würde. Im Jahr 1989 war es dann endlich so weit und wurde als der Mittelteil einer Trilogie angekündigt. Doch kann dieses Sequel auch an die Qualität der direkten Vorgängers anknüpfen, oder verliert sich der Film in dem häufigen Problem des „höher, schneller, weiter“-Prinzips? [u][b]!!ACHTUNG!!DIESE KRITIK ENTHÄLT MASSIVE SPOILER! WER NICHTS VON DER HANDLUNG ERFAHREN MÖCHTE, SOLLTE NICHT WEITERLESEN!![/b][/u] [u][b]Handlung:[/b][/u] Der junge Marty McFly ist gerade erst nach den Ereignissen des ersten Filmes in seiner einstigen Gegenwart angekommen, da muss er sich schon wieder mit dem verrückten Wissenschaftler Doc Brown auf eine riskante Reise in Zukunft begeben. Denn im Jahr 2015 muss ein tragischer Vorfall in der Familie der McFlys verhindert werden, um diese nicht komplett zu zerstören. Allerdings hat das Zeitreise-Team nicht mit dem gewieften Biff Tannen gerechnet, welcher unbemerkt Zugriff auf die Zeitmaschine bekommt... [u][b]Kritik:[/b][/u] Die Handlung setzt also ohne Unterbrechung an das Ende des ersten Teils an und zeigt als kleine Erinnerungsstütze auch noch einmal die letzten zwei Minuten, um den Bogen besser zu umspannen. Dabei stammt das Drehbuch erneut vom Gespann bestehend aus Bob Gale und dem Regisseur Robert Zemeckis, welches ein äußerst schnelles Erzähltempo an den Tag legt ohne dabei jedoch überhastet zu wirken. Dieser schnelle Erzählfluss ist auch unbedingt nötig, da man in diesem Film drei Akte bewältigen möchte, nämlich die der Zukunft, der alternativen Realität der Gegenwart und der Vergangenheit. Dabei behandelt jeder Akt seine eigene kleine Geschichte, welche jedoch die folgenden entscheidend vorantreibt und dabei eine große, umfassende und zusammenhängende Handlung entsteht. Der Einfallsreichtum war beim ersten Teil fast unerschöpflich und auch die Fortsetzung kann durch innovative Ideen überzeugen, allem voran die Entscheidung den dritten Akt parallel zum Vorgänger spielen zu lassen, ohne dabei diesen zu verfälschen oder Langeweile aufkommen zu lassen. Dass dabei sämtliche Szenen erneut gedreht wurden fällt selbst dem besten Auge nicht auf und spricht für die Detailverliebtheit des Regisseurs Zemeckis. Während sonst solche Fortsetzungen ihren Vorgänger nur in Ansätzen kopieren, behandelt diese die identische Handlung im dritten Akt erneut und zeigt auf, dass der erste Teil anders ausgegangen wäre, wenn es das Sequel nicht gegeben hätte, bleibt aber nichtsdestotrotz eigenständig. Diese Genialität bildet das Herzstück dieses Streifens und bietet die wohl beste Verknüpfung in der Filmgeschichte. Während die Zukunftssequenz ebenso ein bischen wie eine Hommage an den ersten Teil wirkt, da man die identischen Schauplätze im Hill Valley des 21. Jahrhunderts besucht und noch durch einige erinnerungswürdige Szenen des Vorgängers aufwarten kann, entwickelt sich der zweite Akt der Gegenwart in eine düstere, ernsthaftere apokalyptische Erzählung. Dieser Kontrast ist deutlich erkennbar und spiegelt sich vorallem darin wieder, dass man den Humor während dieses Abschnittes komplett außen vor lässt. Andererseits ist und bleibt auch „Zurück in die Zukunft II“ ein Unterhaltungsfilm und kann mit einer gesunden Portion Humor in den anderen beiden Akten aufwarten, welcher sich wieder auf Situationskomik und leichtem Wortwitz konzentriert, dabei nicht aufdringlich laute Lacher produzieren, sondern vielmehr eine lockere Stimmung aufbauen möchte und das mit charmantem Erfolg. Dass hierfür auch zahlreiche Running Gags, also Witze die immer wieder während der Handlung erscheinen, und die Selbstironie der Zeitreise verwendet werden, zeugt von einem stark geschriebenen Drehbuch. Dass dieses Drehbuch erneut positiv aufzufassen ist, kann man auch an den Dialogen bemerken, welche den Ernst der Lage deutlich erscheinen lassen. Da man jedoch ein schnelles Erzähltempo gewählt hat, gibt es zwar wenige solcher Konversationen zwischen den Charakteren, lässt dadurch diese Wenigen dafür umso essentieller und inhaltsvoller erscheinen. Dabei lebt der gesamte Film erneut von genau diesen Charakteren und den dazu gehörenden Darstellern, wofür man glücklicherweise die wichtigsten Schauspieler erneut verpflichten konnte. Wie auch schon im Vorgänger spielt dabei Michael J. Fox den jungen Marty McFly mit gewohnter Mimik und durfte sogar seine Kinder während der Zukunftssequenz darstellen. Neben dieser Hauptfigur agiert selbstverständlich auch wieder Dr. Emmett „Doc“ Brown, welcher erneut grandios von Christopher Lloyd verkörpert wurde, in einer größeren Rolle mit deutlich mehr Screentime. Allerdings bekommen wir die exakt identischen Zeichnungen der beiden Hauptfiguren erneut zu sehen ohne eine Entwicklung zu verkörpern, jedoch ist das auch gar nicht so tragisch, da man eben diese Publikumslieblinge nicht verändern wollte. Mit dem bereits aus Teil eins bekannten Biff Tannen bekommt das oben genannten Duo diesmal einen richtigen Gegenspieler, welcher in allen drei Zeitebenen bösartig agiert, dabei von Thomas F. Wilson der Figur angemessen gespielt wird. Aber auch Lea Thompson kehrt in ihrer Rolle als Lorraine Baines, der Mutter des Marty McFly, zurück und kann ihrer Figur deutlich andere Charakterzüge verpassen, als noch im Vorgänger. Jedoch konnten nicht alle Darsteller in ihre Charaktere zurückkehren, so wurde der Vater George McFly nun durch Jeffrey Weissman dargestellt, während Elisabeth Shue Martys Freundin Jennifer spielt. Aus dem Grund der notwendigen Neubesetzungen geraten beide Figuren in den Hintergrund der Handlung, Jennifer wird sogar trotz Reise in die Zukunft durch Emmett in den Schlaf gebracht, um nicht die Handlung aufzuhalten und Marty wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Während diesen Zukunftsszenen bekommt der Zuschauer auch die Kinder von Marty und auch die gealterten Marty, Jennifer oder Lorraine zu sehen, welche jedoch alle ebenso von ihren sonstigen Darstellern verkörpert wurden, jedoch durch Make-up und Maskendesign stark verändert wurden. Diese Maskenbildnerei ist faszinierend realistisch, lässt aber zu jeder Zeit den richtigen Schauspieler erkennen und fördert eine gelungene Atmosphäre. Wie auch beim direkt verknüpften Vorgängerfilm sind diese Atmosphären dicht und authentisch. Diese sind dem gelungenen Setdesign und der Vielzahl an kleinen Details zu verdanken, welche sich vor allem in der Zukunftsvision zu erkennen gibt. Fliegende Autos, Hologramme, Hoverboards und ausgefallen überdrehte Kostüme lassen den Zuschauer staunend im Jahr 2015 des Filmes versinken, die Bedrohung und sozialen Konflikte der alternativen Gegenwart spüren, sowie den charmanten 50er Jahre Stil des Vorgängers erneut wieder aufleben. Um vorallem die Szenen der Zukunft eindrucksvoll und überzeugend darzustellen kommt es bei „Zurück in die Zukunft II“ verstärkt zum Einsatz der visuellen Effekte, dem CGI, jedoch zwingen die bereits angesprochenen fliegende Autos und die Hoverboards gerade dazu. Aber trotzdem versucht man auch weiterhin die Effekte nur als Ergänzung der Handlung und Förderung der Atmosphäre gekonnt spärlich einzusetzen und nicht wie heutzutage als Schwerpunkt des Filmes zu nutzen. Durch diese grandiosen Effekte der Effektschmiede „Industrial Light & Magic“, welche sich auch für weitere Klassiker der 80er Jahre wie „Star Wars“ oder „Indiana Jones“ verantwortlich zeigt, bieten sich auch neue Möglichkeiten für die Zeitmaschine, dem legendären DeLorean, welcher nunmehr fliegen kann. Allerdings hat diese Neuerung leider den negativen Aspekt, dass dieser zur Rettung aus sämtlichen Problemen für Marty genutzt wird, beispielsweise bei der mehrfachen Flucht vor Biff, was ein bischen für Ermüdung sorgt, allgemein die Zeitreisen nicht mehr ganz so innovativ und frisch wirken. Um dieser Ermüdungserscheinung entgegen zu wirken gibt es auch eine deutliche Steigerung der Actionsequenzen, denn während das legendäre Original beinahe ohne solcher Szenen auskommen konnte, werden diese im Mittelteil der Trilogie alle paar Minuten über die Laufzeit von 108 Minuten in die Handlung integriert. Auch wenn dadurch der Charme des Erstlings verloren geht, kann man dennoch behaupten, dass die Actionsequenzen gut inszeniert sind, eine geeignete Länge haben und vorallem ziemlich abwechslungsreich sind, so gibt es Schießereien, Verfolgungsjagden zu Fuß oder im Auto, sowie einige klassische Faustkämpfe und sorgen damit für einen hohen Unterhaltungswert. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass man trotz einer Verstärkung der Action immer den Fokus auf der intelligenten Geschichte, sowie den Charakteren hat und dadurch nicht in einem sinnfreien Actionbombast verfällt, zumal diese Szenen bodenständig und handwerklich gut gemacht sind. Als Folge der zahlreichen Actionmomente und dem schnellen Erzählfluss ist die Kameraführung von Dean Cundey („Jurassic Park“) und der Schnitt erheblich schneller, ohne dabei jedoch Überhastung oder unruhige Wackler zu produzieren. Die Einstellungen sind dabei auch in den Actionsequenzen auf die wenigen Charaktere fokussiert und fördern die Spannung. Besonders im ersten Akt der Zukunftssequenz kann man die Hommage, Anspielungen auf den ersten Teil der Filmreihe auch bei der Kamera deutlich erkennen, so wurden gesamte Einstellungen übernommen, während man im dritten Akt der Vergangenheit genau umgekehrt vorgeht, nämlich die identische Situation gekonnt aus einer anderen Perspektive darstellt. Ganz großes Kino! Nennenswert ist darüber hinaus das eigens für „Zurück in die Zukunft II“ entwickelte VistaGlide Kamerasystem, mit dessen Hilfe Szenen gedreht werden konnten, in denen ein Schauspieler scheinbar mehrfach in einer Szene erscheint und mit sich selbst interagiert. Die große Bedrohung und starken Veränderungen für Marty McFly und dem Professor Doc spiegeln sich auch in dem Soundtrack des Komponisten Alan Silvestri („Captain America“) wieder. So gibt es einschüchternde, schockierende Themen genauso wie die bekannten und beliebten Kompositionen des ersten Teils, welche für eine flächendeckende musikalische Untermalung sorgen und nicht mehr nur in Schlüsselmomenten Einzug findet. Des weiteren darf sich der Zuschauer wieder auf eine Vielzahl an Songs wie „Beat It“ von Michael Jackson, „I Can´t Drive 55“ oder „Papa loves Mambo“ freuen, welche allesamt die Stimmung der Protagonisten weiterführen und nicht nur der Unterhaltung dienen. Außerdem sorgt „Mr. Sandman“ von den „Four Aces“ erneut für den surrealen Eindruck des Hill Valleys der Zukunft und verstärkt die eigene Verbeugung vor dem Original. Neben all den Stärken der Handlung, sowie des technischen Handwerks konnte der Vorgänger außerdem noch mit einer leichten Prise an Gesellschaftskritik aufwarten und das kann auch die Fortsetzung mit einer Steigerung. So wird beispielsweise die Schönheitschirurgie stark in Kritik genommen, welche trotz vieler Versprechungen und teurer Preise keinerlei Effekt nach sich zieht, man sich daher nicht von solchen Geschäften verändern lassen sollte. Außerdem wird der Staat und die Justiz mit seinen schnellen Entscheidungen und der Wille Vieler, Kapital aus der Wissenschaft zu schlagen in einem negativen Licht gezeigt. Der deutsche Philosoph Hans Jonas hat ein Buch verfasst, welches aufzeigen soll, dass sämtliche Errungenschaften der Technologie egal aus welchem positiven Grund sie auch erschaffen wurde, eingesetzt werden kann um Böses zu verrichten und genau das wird mit der Zeitmaschine und des Misbrauches durch Biff dargestellt. Selbst die Fortsetzungspolitik einiger Studios wird mit dem „Weißen Hai 19“ in den Fokus der Kritik gesetzt. Abschließend kann man also getrost sagen, dass „Zurück in die Zukunft II“ eine würdige Fortsetzung ist, durch ein schnelleres Tempo, tollen Effekten und großartigen Actionsequenzen, einer durchdachten Handlung und abwechslungsreichem Setting, sowie dem Fokus auf wenigen Charakteren bestechen kann. Allerdings fehlt es ein bischen an Innovation, richtigen Entwicklungen und ein wenig am tollen Charme und Witz des Vorgängers, um auf dessen Niveau zu kommen. [u][b]Bewertung:[/u] 9/10 Punkten[/b] für eine Fortsetzung, welche zeigt, dass das „höher, schneller, weiter“-Prinzip auch einmal richtig gut funktionieren kann und zu Recht als eines der besten Sequels überhaupt gilt.

Zurück in die Zukunft 2 Bewertung
Bewertung des Films
910

Weitere spannende Kritiken

Civil War Kritik

Civil War Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 2 Kommentare
Die Vereinigten Staaten sind im Bürgerkrieg. Während ein Präsident (Nick Offerman) bereits in seine dritte Amtszeit geht, führt er einen Krieg gegen Texas und Kalifornien und schockiert das Volk mit bestialischen Luftangriffen. Doch es gelingt ihm nicht, die Staaten in die Knie z...
Kritik lesen »

THX 1138 Kritik

THX 1138 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
In einer alternativen Welt haben Bürger jedwede Form von Individualismus und Rechten verloren. Sie sind nur noch nummerierte Drohnen, die von einem staatlichen Drogenprogramm unter Kontrolle gehalten werden. Unter ihnen ist auch der Fabrikarbeiter THX 1138 (Robert Duvall). Sein Leben änder...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
2 Kommentare
Avatar
sittingbull : : Häuptling
16.03.2014 11:56 Uhr
0
Dabei seit: 22.06.13 | Posts: 2.587 | Reviews: 6 | Hüte: 61
Ich würde auch sagen dass dieser 2. Teile eine der besten Fortsetzungen überhaupt ist. Das liegt aber auch daran dass man durch viele Running Gags darauf aufgebaut hat und die enorm beliebten Figuren eigentlich alle wieder aufgetreten sind.

Aber auch sonst ist der Film echt stark und macht wieder ein mal viel Spaß beim gucken. Es gibt wirklich wenige zweite Teile die so gut an den Erstling anknüpfen.

Die Kritik selbst ist wieder ordentlich geschrieben! Ich kann dich da eigentlich nur loben. Es ist halt der typische Aldrich-Stil mit viel Info und Beleuchtung fast aller Aspekte. Das ganze ist dann noch nett verpackt laughing

Also auch hier wieder gratulation. Eine gute Kritik die wie der Film ähnlich aber nicht ganz so stark ist wie sein Vorgänger laughing haha
Kanalratte schmeckt vielleicht wie Kürbiskuchen, aber ich werds nie erfahren, denn ich fress die Viecher nicht
Avatar
AldrichKillian : : Black Panther
09.03.2014 13:53 Uhr
0
Dabei seit: 24.05.13 | Posts: 2.348 | Reviews: 20 | Hüte: 208
Der zweite Teil der Trilogie ist meistens der schwächste, doch bei "Zurück in die Zukunft II" ist das nicht der Fall, denn auch wenn die Fortsetzung deutlich größer, gefährlicher und schneller daherkommt, bleibt sie sich im Kern der Handlung treu und kann mit noch mehr Einfällen überzeugen.

Das Highlight ist natürlich die Zukunftssequenz zu Beginn des Streifens, aber auch die anderen beiden Akte können den Zuschauer in seinen Bann ziehen und auch wenn das Ende offen ist, bleibt der Streifen in sich geschlossen.

Auch hier würde ich mich über Verbesserungsvorschläge gegenüber der Kritik und Meinungen zum Film sehr freuen.

Und falls sich noch jemand die anderen beiden Kritiken zu der Trilogie durchlesen möchte, darf das gerne hier für Teil 1 und hier für Teil 3 tun. Ich würde mich freuen.
Forum Neues Thema
AnzeigeY