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Zurück in die Zukunft 3

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Ein würdiger Abschluss der Trilogie?

Zurück in die Zukunft 3 Kritik

Zurück in die Zukunft 3 Kritik
6 Kommentare - 09.03.2014 von AldrichKillian
In dieser Userkritik verrät euch AldrichKillian, wie gut "Zurück in die Zukunft 3" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Mit dem dritten Teil der beliebten Filmreihe wurde 1990 die Trilogie abgeschlossen und gilt als einer der besten Dreiteiler überhaupt. Doch wie stark ist der Einfluss von „Zurück in die Zukunft III“ auf diese Aussage und kann man die Qualität der beiden Vorgänger halten, sogar übertreffen oder versucht man das erst gar nicht? [u][b]!!ACHTUNG!!DIESE KRITIK ENTHÄLT MASSIVE SPOILER! WER NICHTS VON DER HANDLUNG ERFAHREN MÖCHTE, SOLLTE NICHT WEITERLESEN!![/b][/u] [u][b]Handlung:[/b][/u] Nach den unglücklichen Ereignissen im zweiten Teil befindet sich Emmett „Doc“ Brown nun in seiner Lieblingszeit, nämlich dem Wilden Westen im Jahr 1885 und weißt in einem Brief daraufhin, dass es ihm wunderbar geht und er nicht zurück in die Zukunft möchte. Sein treuer Freund Marty McFly befindet sich nämlich gerade im Jahr 1955 und entdeckt bei der Bergung der Zeitmaschine auf einem alten Friedhof den Grabstein des Professors, welcher kurz nach der Verfassung des Briefes erschossen wurde. Um diesen traurigen Vorfall zu verhindern reißt Marty ebenfalls in den Wilden Westen und muss erkennen, dass nicht nur Brown in größter Gefahr schwebt... [u][b]Kritik:[/b][/u] Dabei schließt auch der dritte Film nahtlos an den direkten Vorgänger an und baut die Handlung in einem raschen Erzähltempo während des ersten Akts auf, während man sich danach sobald man im Wilden Westen angekommen ist, wieder eine angenehm ruhige Erzählweise vorgenommen hat. Doch nicht nur das Tempo, sondern auch die Motive der Handlung erinnern an das beliebte und gelungene Original, ohne dabei zu stark in Wiederholungen zu verfallen. Allerdings ist „Zurück in die Zukunft III“ ein mehr als eigenständiger Film, welcher zwar die Geschehnisse der beiden Vorgänger logischerweise aufnimmt, jedoch eine ganz eigenständige Geschichte präsentiert. Dadurch funktioniert der Film auch alleine und selbst die Zuschauer, welche den Vorgänger nicht kennen, tauchen problemlos in die Handlung hinein. Aber nun lassen sich auch die zahlreichen Western-Andeutungen und Anspielungen aus dem direkten Vorgängerfilm verbinden und fühlen sich nicht mehr unnötig an, sondern erschaffen eine gelungene Verbindung zwischen beiden Teilen. Dieses dennoch eigenständige Drehbuch wurde, wie auch die ersten beiden Filme, vom Autor Bob Gale verfasst und diese Kontinuität merkt man der Handlung auch an, denn diese ist stimmig im großen Ganzen der Trilogie. Waren jedoch die zwei bisherigen Streifen jener Trilogie vorallem durch ihre zahlreichen Zeitreisen und dementsprechend verschiedenen Zeitebenen äußerst komplex, verwendet man im dritten Teil so wenige Zeitreisen wie möglich und fördert dadurch die ruhige Erzählweise. Außerdem war diese Minimierung der Zeitreise-Thematik auch zwingend notwendig, da sich bereits im Vorgänger erste Ermüdungserscheinungen breit machten. Allgemein merkt man dem Film jedoch an, dass die Handlung des zweiten und dritten Teils eigentlich als einen einzigen Streifen geplant war und teilweise die Geschichte nicht mehr ganz so spannend und stellenweise gestreckt wirkt. Durch diesen langen Aufenthalt an wenigen Schauplätzen können sich dafür aber die Charaktere und deren Schauspieler ausgezeichnet entfalten. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich erneut Michael J. Fox als Marty McFly, welcher seine gewohnte schauspielerische Leistung ausspielen kann und für den Charme des Filmes sorgt. Aber auch Publikumsliebling Christopher Lloyd kehrt in seiner Rolle des verrückten Wissenschaftlers Dr. Emmett Brown zurück, welcher diesmal noch stärker im Drehbuch verankert ist. Das liegt vorallem daran, dass mit Mary Steenburgen als Clara Clayton auch einmal eine Liebesbeziehung für Brown entsteht, welche auf der einen Seite zwar konstruiert wirkt, auf der anderen Seite jedoch auch den Hauptaspekt der gesamten Handlung darstellt. Zwar kann Steenburgen schauspielerisch nicht immer überzeugen und ihr Verhaltensmuster wirkt aufgesetzt, allerdings stimmt die Chemie zum großartigen Christopher Lloyd. Jedoch sorgen einige dieser Interaktionen leider auch für unnötige Längen während des zweiten Aktes des Filmes. War es beim zweiten Teil noch ein Kritikpunkt, dass sich das Gespann der beiden Protagonisten Marty und Brown keineswegs entwickelt hat und die Charakterzeichnung aufgrund des schnellen Erzählflusses auf der Strecke blieb, ändert sich das mit dem dritten Teil glücklicherweise. Denn durch viele ruhige Momente kann man beide Figuren mehr an Tiefe und deutlich mehr Facettenreichtum verpassen, während sich beide zum Ende hin immer weiterentwickeln. Allerdings sind diese Entwicklungen logisch nachvollziehbar und sorgen für einen würdigen Abschluss der Trilogie durch ein Happy-End. Aber nichtsdestotrotz müssen sich die Zeitreisenden während ihres Aufenthaltes in der kleinen Wüstenversion des Hill Valleys auch mit einem gefährlichen Gegenspieler auseinandersetzen. Und wie sollte es auch anders sein, ist dieser mit Buffard „Mad Dog“ Tannen ein relativ bekanntes Gesicht, welches erneut durch Thomas F. Wilson dargestellt wird und dieser einmal mehr seinen bösartigen Facettenreichtum als archetypischen Western-Antagonist ausspielen kann. Des weiteren spiegelt sich der Western-Flair nicht nur im Gegenspieler wieder, sondern auch in einigen markanten Szenen, welche eine Verbeugung vor und Hommage an diesem Genre darstellt. So gibt es beispielsweise mit dem legendären Galgenschuss aus „Zwei glorreiche Halunken“ oder der unvergesslichen Ofenplatte während eines Duells aus „Für eine Handvoll Dollar“ komplett angespielte Szenen, welche jedoch auch ihre Daseinsberechtigung innerhalb der Geschichte haben und nicht erzwungen wirken. Über diese Szenen hinaus bedient sich der Regisseur Robert Zemeckis („Cast Away-Verschollen“) aber auch an typischen Western-Klischees wie dem Duell, dem Kutschenüberfall, dem Zug oder die Kneipenkonfrontation, jedoch als Grundlage für parodierende Elemente, ohne dabei abwertend zu werden. Dieser freundliche und liebenswerte Humor ist auch dem Wortwitz, aber vorallem der Situationskomik zu verdanken, welcher der gefährlichen Atmosphäre des Western eine lockere und entspannte Stimmung verleiht. Unvergesslich sind auch die üblichen Running Gags aus den Vorgängern, wie dem verträumten Aufwachen Martys oder zahlreiche Szenen mit Biff, übertragen auf Buffard, welche aber auch ohne Vorkenntnisse amüsant und stimmig sind. Nennenswert und einfallsreich ist auch Martys Deckname im sandigen Hill Valley, nämlich Clint Eastwood, welcher immer wieder für komische Szenen sorgt, aber dennoch diese Legende als solche krönt. Neben dem Humor und der Handlung spielten in den bisherigen Filmen dieser Trilogie auch die Actionsequenzen eine essentielle Rolle und so auch hier. Allerdings orientiert man sich wieder am ruhigen Ton des Originals anstatt an der hektischeren Fortsetzung, welche dem Gesamtkanon des Streifens jedoch zugute kommt. Neben den tollen Western-Szenen wie den Duellen, Schießereien und kleinen Verfolgungsjagden zu Fuß, ist vorallem das große Finale auf dem Zug nervenzerreißend und spannend inszeniert. Dass dabei sämtliche Action auf die altmodische Art handgemacht ist und ohne computergenerierte CGI-Effekte auskommt ist lobenswert und vermutlich dem Western-Flair zu verdanken, welcher durch den Einsatz von CGI sicherlich zerstört worden wäre. Um das Ende der Zugfahrt so realistisch wie möglich darzustellen, hat man sich bei der Effektschmiede „Industrial Light & Magic“ dazu entschieden, ein Modell im Maßstab 1:4 nachzubauen, damit man eben nicht auf CGI zurückgreifen muss und im Endeffekt hat sich das auch gelohnt und fördert die Authentizität. Doch sämtliche Actionsequenzen wären nur halb so gelungen, wenn diese nicht in einer so großflächigen und fantastischen Umgebung gedreht worden wäre. Denn das Setting ist einmal mehr die große, kreative Stärke von „Zurück in die Zukunft III“, welches sich von den großen Studiobauten des Hill Valleys über kleinste Details der Innenräume erstreckt und durch zahlreiche Statisten zum Leben erweckt wird. Diese Statisten und vorallem die Schauspieler tragen zeitgenössische Kostüme in einer beeindruckenden Detailverliebtheit und lässt den Zuschauer den alten Western-Flair verspüren und denken, die Dreharbeiten hätten tatsächlich im 19.Jahrhundert stattgefunden. Wie auch schon bei Teil 1 ändern die Protagonisten wieder über die gesamte Laufzeit von 118 Minuten des öfteren ihre Kleidung um für Abwechslung im unveränderten Umfeld zu sorgen. Um diese guten Voraussetzungen eines grandiosen Setting und Kostümdesigns jedoch dem Zuschauer auf gekonnte Art und Weise näher zubringen, bedarf es einer gelungenen Kameraführung. Und genau diese liefert Dean Cundey („Apollo 13“) mit angebrachten, weitläufigen Panoramaaufnahmen der Wüstenstadt, eindringlichen Nahaufnahmen der Darsteller während intimen Dialogen oder kurzen Standaufnahmen um die Situation und Umgebung eindrucksvoller zu verinnerlichen. Dass dabei der Farbfilter der Kamera gelblich und bräunlich ist, führt zu einer Verstärkung des Western-Feelings. Genau dieses tolle Western-Gefühl wird durch Anlehnungen an andere Vertreter des Genres bei der Kameraführung unterstützt, so gibt es beispielsweise eine typische Einstellung während des Duells oder dem Eintritt in die örtliche Bar, aber auch komplette Übernahmen wie der Kamerafahrt über den Bahnhof hinweg, welche aus dem Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ stammt. Neben der Kamera lehnt sich aber selbstverständlich auch die Musik des Komponisten Alan Silvestri („Contact“) an das Genre des Western an und liefert eine passende Untermalung und einen richtigen Stimmungserzeuger. Diese Filmmusik agiert zwar hauptsächlich im Hintergrund und eher in Schlüsselmomenten, was zur Folge hat, dass es auch einmal minutenlang keine musikalische Untermalung gibt, aber dem Grundton des Filmes entspricht. Bemerkenswert ist auch der Auftritt der Band „ZZ Top“, welche zum einen den passenden Abspannsong „Doubleback“ beisteuert, aber auch die Band während des Tanzabend im Film selbst gespielt hat. Zwar muss man aufgrund der zeitlichen Verschiebung ins 19. Jahrhundert auf Pop- oder Rocksongs verzichten, jedoch nicht auf die markanten Themen der bisherigen „Zurück in die Zukunft“-Filme. Des weiteren konnten beide Vorgänger trotz hohem Unterhaltungsfaktor mit einer ordentlichen Portion an gesellschaftlicher Kritik aufwarten. Zwar gibt es diesmal keine direkte Kritik, dafür aber eine Vielzahl an Botschaften und Aussagen, welche sich auch auf jeden einzelnen in der Realität übertragen lassen. So wird beispielsweise gezeigt, was im Leben wirklich zählt, nämlich nicht die Wissenschaft oder Arbeit, sondern vielmehr die Familie, welche deutlich positivere Auswirkung auf den Menschen hat als die Karriere. Außerdem ist eine Kernaussage als Charakterentwicklung des Marty McFly, dass man sich nicht provozieren oder herausfordern lassen sollte, da diese Taten zu großen Problemen und Unfällen führen können und man am besten nicht auf so etwas eingeht. Und zu guter Letzt ist die wohl wichtigste Botschaft des Filmes, dass die eigene Zukunft noch nicht geschrieben ist und wir als unser eigenes Glückes Schmied diese noch verändern können. Alles in allem macht auch der dritte Teil des Trilogie vieles richtig in Bezug auf die Charakterarbeit, den Darstellern, der Atmosphäre durch ein tolles Setting und einer interessanten Handlung. Andererseits wirkt dieser Film erstmals in der Reihe etwas langatmiger und nicht mehr ganz so durchdacht, aber das soll nichts an dem Umstand ändern, dass „Zurück in die Zukunft III“ ein würdiger Abschluss der Trilogie und dem zweiten Teil ebenbürtig ist. [u][b]Bewertung:[/u] 9/10 Punkten[/b] für den filmischen Abschluss einer der besten Trilogien die es überhaupt gibt und auf alle Zeiten auch in Zukunft das Maß aller Dinge in Bezug auf Zeitreisen und intelligenter Unterhaltung sein wird!

Zurück in die Zukunft 3 Bewertung
Bewertung des Films
910

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