Die letzten Tage kursierten bereits viele Meldungen zu Der Hobbit und dessen Fortsetzung und sollten die Hinweise stimmen, dürften beide Teile bald ganz offiziell in Produktion gehen. Dazu passt dann auch die Meldung, dass die Dreharbeiten der beiden zusammen gedrehten Filme 500 Mio. $ kosten sollen. Eine Summe, die einen erst einmal schlucken lässt und da ist sicher klar, warum das marode MGM Probleme mit der Finanzierung bekam und sich alles so hinzog. Betrachtet man die weltweiten Einspielergebnisse von Der Herr der Ringe mit ca. 3 Mrd. Dollar, sind aber auch 500 Mio. $ für zwei Hobbit-Filme, die in 3D gedreht werden sollen, durchaus tragbar. Aber ist das auch realistisch oder nur munter drauf los spekuliert?
Wir würden aktuell keinen Pfifferling auf diese Summe geben und erinnern nur an das wilde Treiben kurz bevor Avatar in die Kinos kam. Da wurde auch mit solchen Zahlen um sich geworfen. Mit 250 Mio. $ pro Film bewegen wir uns aber am oberen Ende dessen, was derzeit Filmen mit Hitpotential zugestanden wird. Aber was sollte bei Der Hobbit solche Summen verschlingen? Jeder Teil von Der Herr der Ringe kostete vor zehn Jahren knapp 100 Mio. $, wieso sollte Peter Jackson - so er denn der Regisseur werden würde - jetzt dermaßen über die Stränge schlagen? Die Darsteller, die wir in Der Hobbit sehen werden, sind bis auf wenige Ausnahmen wie Gandalf (Ian McKellen) und Gollum (Andy Serkis) Neubesetzungen, ein denkbarer Gastauftritt von Aragorn (Viggo Mortensen) oder Legolas (Orlando Bloom) kostet sicher auch nicht die Welt. Hinzu kommt, die epische Breite bei Der Hobbit ist weitaus geringer als wie wir sie aus Der Herr der Ringe kennen. Smaug dürfte vom Aufwand dem Balrog entsprechen, Adler kennen wir bereits aus der alten Trilogie, Trolle gab es auch schon und kleinere Ausgaben von Kankra dürften WETA Digital auch keine grauen Haare wachsen lassen. Selbst die am Ende des Buches stattfindende Schlacht der Fünf Heere bewegt sich bestenfalls auf dem Niveau zwischen Helms Klamm und der Schlacht auf den Pelennor Feldern.
Wir wüssten daher im Moment nicht, wo das Geld selbst nach zehn Jahren Inflation investiert werden sollte. Der Hobbit kommt Ende 2012 und Ende 2013 in unsere Kinos. Bestimmt.