In dieser Woche wollen wir euch drei Spiele vorstellen, die im Kern ähnlich, aber dennoch sehr verschieden sind. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und wir helfen euch bei der Auswahl.
Wasteland 3 (PC, Xbox One, PS4)
Einst der geistige Vater der Fallout-Reihe, hat sich inzwischen auch Wasteland weiterentwickelt und lässt sich sogar von seinem spirituellen Nachfolger inspirieren. Endzeit steht auf dem Programm und von der heutigen Zivilisation ist nach einem Atomkrieg nichts mehr geblieben. Eine neue Ordnung hat sich gebildet und die Desert Ranger sorgen für diese. Du übernimmst das Kommando über eine bunt zusammengewürfelte Truppe und steuerst diese in isometrischer Perspektive durch die Landschaft. Gekämpft wird taktisch und rundenbasiert und die Entscheidungen des Spielers haben massiven Einfluss auf den Verlauf der Handlung.
Wasteland 3 bietet dem Spieler viele Entscheidungsmöglichkeiten und Konfrontationen mit abgedrehten Spielfiguren. Oft liegt es völlig in der Hand des Spielers, wie Situationen aufgelöst werden. Kämpfen ist dort immer nur eine Option, denn abhängig von der Skillung der Gruppenmitglieder und früheren Entscheidungen gehen Situationen grundverschieden aus. Trotz des apokalyptischen Settings nimmt man vieles dabei nicht zu ernst, auch wenn es immer wieder ernst zur Sache geht.
Wasteland 3 macht viel Spaß, auch wenn es etwas Feinschliff vertragen hätte. Abraten müssen wir aber von den Konsolenfassungen. Zwar ist die PC-Fassung auch nicht ohne Makel, insgesamt läuft diese aber recht stabil und sollte mit ein oder zwei Patches bald eine runde Sache sein. Auf Konsolen bietet sich hingegen ein gänzlich anders Bild und Abstürze und Portierungsfehler sind an der Tagesordnung.
Kingdoms of Amalur - Re-Reckoning (PC, Xbox One, PS4)
Endlich wieder zurück nach Amalur! Als Kingdoms of Amalur - Reckoning zum ersten Mal 2012 veröffentlicht wurde, sollte es der Auftakt zu einer großen aufregenden Fantasyreihe sein. Die Geschichte ging anders aus und dennoch entwickelte sich das Spiel zu einem Insidertipp. Im Laufe der Jahre wanderten die Rechte zu THQ Nordic, die das Spiel nun als Kingdoms of Amalur - Re-Reckoning neu veröffentlichen. Bis auf kleinere Anpassungen hat sich im Spiel nicht viel verändert und wer das Original bereits besitzt, wird diese auch mit der Lupe suchen müssen. Die restlichen Spieler werden erneut in die Feienlande versetzt, wo ein Konflikt zwischen den namensgebenden unsterblichen Feien und den Menschen eskaliert. Der Spieler übernimmt die Rolle eines von den Toten zurückgekehrten Helden (oder Heldin), wird zum Fateless One und soll nun alle Probleme aus der Welt schaffen.
Auch wenn die Story dünn ist, lebt Kingdoms of Amalur - Re-Reckoning von einem tollen Artstyle, schönen Quests und einem erstaunlich guten Worldbuilding. Diese Fantasywelt ist voller faszinierender Orte und Wesen und wird durch das Gameplay unterstützt. Es spielt sich zwar wie ein Mix aus einer Mischung aus WoW mit Diablo gekreuzt für Solospieler, dies ändert aber nichts am Spaßfaktor. Vor allem das Kampfsystem begeistert auch heute noch und Kingdoms of Amalur - Re-Reckoning bietet eines der besten Craftingsysteme überhaupt. Mehr Anpassungen wären bei diesem Remaster natürlich schön gewesen und auch am Level-Cap hätten die Macher ruhig arbeiten können, dennoch stellt diese Fassung eine dezente aber spürbare Verbesserung zu einem RPG-Juwel dar, welches leider in der Spielergunst 2012 unberechtigt untergegangen ist. Wer also damals nicht die Chance hatte, sollte jetzt zugreifen. Immerhin steht 2021 schon die erste Erweiterung in den Startlöchern.
Horizon Zero Dawn Complete Edition (PC, PS4)
Wer sich zwischen Endzeit und Open World-Rollenspiel nicht entscheiden kann, der wird vielleicht bei Horizon Zero Dawn fündig. Bereits vor einigen Jahren stellten wir euch das Spiel als unseren Spieletipp vor und nachdem es kürzlich für den PC veröffentlicht wurde, wollen wir dort noch einmal ansetzen. Sony hat den mutigen Schritt gewagt zum ersten Mal ein exklusives First Party-Spiel auch auf dem PC zu veröffentlichen. Was bei Microsoft inzwischen die Regel ist, ist für Sony Neuland, doch für PC-Spieler ist es ein Segen. Sie bekommen nämlich eines der grafisch schönsten und interessantesten Open World-Spiele der letzten Jahre geliefert und dazu bietet die Horizon Zero Dawn Complete Edition sogar die volle Erfahrung mit dem Hauptspiel und dem seinerzeit veröffentlichten DLC.
Spielerisch und inhaltlich hat sich nichts zur PS4-Fassung geändert, wer dazu mehr wissen will, schaut einfach in unserem alten Special nach. Die PC-Fassung bietet wie das Original eine faszinierende Endzeitwelt voller unheimlicher Maschinenwesen. Wer jede Ecke erkundet und jedes Geheimnis lüften will, ist ohne Probleme 80 Stunden beschäftigt. Ein paar Einschränkungen hat dieser Spieletipp jedoch. Während wir überhaupt keine Probleme hatten, gibt es dennoch viele Spieler, die sich über eine mittelprächtige Portierung beschweren. Die Performance in der PC-Fassung ist trotz einiger Patches weiterhin nicht optimal. Hier hilft nur Ausprobieren und notfalls vom Rückgaberecht Gebrauch machen. Doch stolpert man nicht über dieses Manko, so ist das Spiel auch heute noch grafisch wie spielerisch umwerfend - und weil es sich mit seinem Weltdesign so sehr von anderen Spielen unterscheidet, ist Horizon Zero Dawn Complete Edition unser Spieletipp.
Iron Harvest (PC, PS4, Xbox One)
Ein Genre welches in den letzten Jahren völlig unter die Räder kam und in den späten 90ern omnipräsent war, ist das Genre der Echtzeitstrategie. Heute verirren sich nur noch wenige Spiele dieser Gattung auf PC und Konsolen und deswegen ist es umso erfreulicher, dass es mit Iron Harvest endlich mal wieder so ein Spiel gibt. Leider richtet es sich nicht an Fans klassischer Aufbaustrategie, wo Basenbau und Exploration im Vordergrund stehen, sondern ist eher etwas für Strategen und Taktiker, die mit begrenzten Ressourcen auskommen wollen, ganz im Stile eines Company of Heroes. Wem das gefällt, der bekommt hier viel für sein Geld geboten, denn vor allem der Steampunklook gibt Iron Harvest einen unverkennbaren Charme. In Kombination mit den asymetrisch gestalteten Fraktion, entstehen spannende Gefechte um Wegpunkte und die Mapkontrolle. Optisch weiß Iron Harvest ebenfalls zu gefallen, weswegen sowohl das Hirn gefordert und das Auge belohnt wird. Wir können das Spiel Genrefans nur wärmstens ans Herz legen und hoffen, dass in Zukunft auch wieder mehr klassische RTS-Spiele auf den Markt kommen.