++ Update vom 30.10.2019: Variety beleuchtet die Hintergründe des Ausstiegs von David Benioff und D.B. Weiss näher, die wie Josh Trank, Colin Trevorrow und Phil Lord und Christopher Miller vor ihnen als Star Wars-Macher abgesetzt wurden. Die beiden sollen ambitionierte Pläne gehabt haben, um das Star Wars-Universum in eine neue Richtung zu führen, eine, die abseits der "Skywalker-Saga" existiert: Was sie erforschen wollten, war, wie die Jedi entstanden sind.
Aber während ihrer Meetings im letzten Sommer bemerkten Benioff und Weiss und die Lucasfilm-Leute, dass ihre Visionen für die drei Filme auseinandergingen. Den Netflix-Deal des Duos werteten viele als Zeichen dafür, dass sie noch andere Gelegenheiten wahrnehmen wollten. Und er brachte auch Druck mit sich. Als der Deal bekannt gegeben wurde, erklärte Netflix, man sei sich ihrer Verpflichtungen bewusst, doch man wollte ungern vier Jahre auf sie warten, bis sie mit ihrer Arbeit an Star Wars fertig wären. Netflix wollte vielmehr, dass sich Benioff und Weiss darauf konzentrieren, exklusive Filme und Serien für den Streamingdienst zu erschaffen - gerade in Anbetracht der sich verschärfenden Konkurrenzsituation im Streaming-Sektor.
Als die Beziehung zu Benioff und Weiss stockte, hatten Disney und Lucasfilm bereits begonnen, allgemeine Gespräche mit anderen Autoren über mögliche Star Wars-Pitches zu führen, wobei unklar ist, welcher Art diese Meetings waren. Jetzt geht es wahrscheinlich zurück ans Reißbrett, und die Zukunft der Star Wars-Reihe ist ungewisser denn je.
++ News vom 29.10.2019: Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers markiert das Ende der "Skywalker-Saga", es ist der längste Star Wars-Film von allen, mit 155 Minuten noch drei Minuten länger als Star Wars - Die letzten Jedi. In der ersten Stunde des Vorverkaufs wurden fast doppelt so viele Tickets (45% mehr) abgesetzt wie im gleichen Zeitraum für Avengers - Endgame, den heute erfolgreichsten Film aller Zeiten, meldete Atom Tickets. Und dennoch liegt Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers bei den ersten Box-Office-Prognosen fürs nordamerikanische Startwochenende hinter den anderen beiden Filmen der Sequel-Trilogie. Zwischen 185 und 225 Mio. $ soll es sich einpendeln, Boxoffice Pro geht momentan von rund 200 Mio. $ aus. Immer noch eine gewaltige Summe, aber weniger als Star Wars - Das Erwachen der Macht (247,9 Mio. $) und Star Wars - Die letzten Jedi (220 Mio. $) eingenommen haben.
Das schwindende Interesse und natürlich auch die herbe Kritik der Fans an Rian Johnsons Trilogie-Mittelteil sind Disney und Lucasfilm nicht verborgen geblieben, weshalb sie ihren Fokus nun zunächst auf Disney+ verlagern, hin zu The Mandalorian und den anderen Star Wars-Realserien über Cassian Andor und Obi-Wan Kenobi. Erst Ende 2022 steht der nächste Star Wars-Film an, es wird also eine längere Pause eingelegt und ein Schnitt gemacht. Dieser nächste Star Wars-Film sollte von den Game of Thrones-Machern David Benioff und D.B. Weiss kommen, die den Auftrag hatten, eine neue Nicht-Skywalker-Trilogie einzuläuten. Sie sollten ein Treatment dafür schreiben und zumindest eines der Drehbücher. Doch dazu kommt es nicht, denn Benioff und Weiss fehlt schlicht und ergreifend die Zeit - sagen sie. Ihr exklusiver Overall-Deal mit Netflix, der für fünf Jahre gelten und einen Wert von 300 Mio. $ haben soll, lässt ihnen keine andere Wahl, als sich schon wieder aus der weit, weit entfernten Galaxis zu verabschieden.
Ein Tag habe eben nur 24 Stunden, und sie hatten das Gefühl, nicht Star Wars und ihren Netflix-Projekten gerecht werden zu können, erklären Benioff und Weiss in einem Statement. Deshalb steigen sie mit Bedauern aus. Ihre Liebe zu Star Wars bleibt aber ungebrochen, wie sie versichern: Als George Lucas es erbaut habe, habe er auch sie erbaut. Mit ihm und dem aktuellen Star Wars-Team über Star Wars sprechen zu können, sei der Kick ihres Lebens gewesen, und sie werden der Saga, die alles verändert habe, immer verbunden sein. Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy hält ihnen die Tür für alle Fälle offen: Benioff und Weiss seien unglaubliche Geschichtenerzähler, teilt sie mit. Man hoffe, sie in die zukünftige Reise einbeziehen zu können, wenn sie dazu in der Lage seien, von ihrem vollen Terminkalender wegzutreten, um sich auf Star Wars zu konzentrieren. Somit bleiben noch Johnsons Star Wars-Trilogie, die allerdings auch wackelt, und der Star Wars-Film von Kevin Feige...