Update: Endlich haben wir den Ghostbusters-Trailer auch auf Deutsch (den internationalen), für euch gleich hier:
"Ghostbusters" Trailer 1 (dt.)
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Gestern erschien ein etwas anders geschnittener Ghostbusters-Trailer und im Zuge dessen wurde auch noch einmal heftig diskutiert. Dies betraf auch Regisseur Paul Feigs Reaktion auf die äußerst harsche Kritik an den vier Hauptdarstellerinnen und vor allem teils rassistische Kommentare über Leslie Jones.
An anderer Stelle hat sich Feig zu ganz profanen Dingen aus dem Film geäußert und warum bestimmte Entscheidungen getroffen worden sind. Dabei kamen im Interview mit EMPIRE folgende Sachen raus.
Fangen wir direkt mit dem Opening des ersten Trailers an, das weltweit viele ungläubige Blicke hervorgerufen hat, so als ob Sony Pictures nicht wüsste, was im Original Ghostbusters passiert ist: Vier Wissenschaftler retteten die Welt.
Konkret geht Feig nicht auf den Fehler ein - der im internationalen Trailer mit "Vier Freunde retteten die Welt" zumindest erkannt wurde - aber er bezieht sich auf den Reboot-Charakter des neuen Films. Es sei tatsächlich ein 100%-iger Reboot und der Bezug zu Beginn des Trailers sei für die Fans gemacht, weil man eben nicht so tun wollte, als ob die alten Filme nicht existierten. Feig würde sich wünschen, dass er behaupten könnte, selbst die Idee zu Ghostbusters gehabt zu haben, aber dem ist leider nicht so. Für ihn sei die Story um vier lustige Personen, die das Paranormale mit Wissenschaft bekämpfen, eine der witzigsten Ideen, die man haben kann und genau deswegen wollte er auch einen neuen Film machen.
Obwohl neu einfach das falsche Wort ist, schlussendlich kopieren sie die gute Idee bloß und stanzen sie mit Feigs Humorverständnis aus.
"Ghostbusters" Trailer 1 (int.)
Überhaupt steht er voll hinter der Besetzung und ist von den Qualitäten seiner Darstellerinnen überzeugt. Ob nun Kate McKinnon, Melissa McCarthy, Kristen Wiig oder Leslie Jones, Feig ist voll des Lobes. McCarthy, mit der er schon mehrfach zusammengearbeitet hat, sollte dabei zu Beginn den Charakter von Leslie Jones spielen. Amüsanterweise meint er, üblicherweise keine Comedy zu mögen, die groß und laut ist, denn für ihn sei der Anspruch, die lustigsten Persönlichkeiten zu finden und ihre jeweiligen Vorteile herauszukitzeln und sie auf der Leinwand strahlen zu lassen.
Teils stimmen wir ihm hier zu, Feig hat ein Händchen, mit seinen Komödien (u.a. Brautalarm und Taffe Mädels) den Zeitgeist zu treffen. Doch laut ist relativ und teils immer wiederkehrende Schemata nutzen sich gerade in komödiantischer Hinsicht ab, weil der Überraschungseffekt fehlt. Und wenn kackende Bräute auf Straßen und kotzende Geister nicht laut sind, wissen wir auch nicht weiter.
Angesprochen auf die unvermeidlichen Geister in Ghostbusters überrascht seine Aussage, dass die meisten von echten Personen gespielt werden. Natürlich würde auch mit Computertricks gearbeitet werden, aber praktische Effekte seien nichtsdestotrotz Teil des Ganzen. Darsteller würden in Kostümen mit LED-Lichtern im Zusammenspiel mit normalen Darstellern performen und später folgt die Nachbearbeitung, um alles ein wenig spektraler und geisterhafter zu machen.
Gerade diese Tatsache spricht auch ein bisschen Feigs Liebe zu den Originalfilmen an, der den wissenschaftlichen Aspekt darin stets bewunderte. Geister mit Wissenschaft zu Leibe zu rücken ließ sie mit der Frage zurück, was Geister wissenschaftlich gesehen eigentlich sind - Energie toter Menschen, die einfach nicht auf die andere Seite oder wo auch immer hin verschwinden wollen/können. Seiner Ansicht nach müsste eine Megacity wie New York voll mit Geistern sein, die zurückkommen könnten, egal wie lange sie nun tot sind.
Nix wirklich Neues, denn dieser Fakt ist ja der Ansatz für Ghostbusters und Ghostbusters 2, man denke nur an die Toten der Titanic oder Vigo, den Karpaten. Jedenfalls stellen sich seine Mädels nicht nur mit Protonenpacks den Geistern entgegen, sondern mit allerlei technischem Wunderkram, den Kate "Egon" McKinnon in Ghostbusters erfindet.
"Ghostbusters" Trailer 1
Abschließend äußert sich Paul Feig noch über Kevin, den Assistenten der Ghostbusters, gespielt von Chris Hemsworth. Romantik war dabei das letzte, woran der Regisseur dachte, aber dem Sex Appeal des Marvel-Darstellers kann man sich schwerlich entziehen. Jede Frau am Set sei ausgerastet, als der smarte Australier erschienen sei und dahingehend wird natürlich auch im Film mit seiner Sexyness gespielt, der vor allem Kristen Wiigs Erin Gilbert erliegen könnte. Ob daraus eine Romanze wird, wer weiß.
Abseits all des Stunks ist es damit fast erholsam, auf die Fakten des Films hingewiesen zu werden. Aktuell kann man wirklich sagen, dass Ghostbusters heiß diskutiert wird, was auf hohes Interesse hindeutet. Leider wird Sony über die vorrangig negativen Stimmen nicht erfreut sind und entweder, wir werden alle überrascht oder uns erwartet die Gurke des Jahrzehnts, die die Krone "Beliebtester Fan-Diss" tragen darf. Ghostbusters kommt am 28. Juli in unsere Kinos.