Kaum macht ein Studio es vor und hat Erfolg mit einer Sache, ist es nur natürlich, dass dies recht schnell Nachahmer findet. Wurde 20th Century Fox vor einem Monat noch für sein waghalsiges 3D-Experiment Avatar belächelt, klingt es jetzt überall schon ganz anders. Jeder, der kann, setzt momentan auf 3D, so auch Warner Bros. und deswegen wundert es nicht, dass eines der stärksten Zugpferde im Stall noch schnellstmöglich angepasst werden soll.
Die Rede ist vom Zauberlehrling Harry Potter, dessen letzte zwei Teile noch ausstehen. Da die Dreharbeiten aber bereits laufen, bleibt wieder einmal nur die komplexe Herausforderung der Transformation von 2D nach 3D. Da bis zum Kinostart des ersten Teils von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes aber noch gut ein Jahr Zeit bleibt, dürfte dies kein wirkliches Problem sein, höchstens ein kostspieliges. Nötig hätten es die Filme gewiss nicht, die bisherigen Potter-Filme schafften nahezu immer Einnahmen zwischen 750-950 Mio. $ und durch die Teilung des Buchs in zwei Filme erwarten Warner Bros. bereits jetzt die doppelten Einnahmen. 3D soll einfach ein weiteres Zubrot sein, bevor man mit Harry Potter nur noch auf Blu-ray mit Sondereditionen Geld verdienen kann.
Also gönnen wir es ihnen, einen Reboot werden sie schließlich nicht so schnell angehen können. Obwohl, in der heutigen Zeit weiß man nie... ;-) Eine gute Sache hat das Ganze aber: Fans von 3D haben so mehr Auswahl und jeder konvertierte Film sorgt für eine Verbesserung der Technik. Wenn irgendwann einmal im Heimkino 3D regulär Einzug hält - und dieser Tag wird zweifellos kommen -, sind es vielleicht diese Entwicklungen, die dafür sorgen, dass der eine oder andere Klassiker nachbearbeitet wird. Ob das Sinn macht, sei dahingestellt, es wäre aber zu erwarten.