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Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

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Was Ethan Hunt bisher erlebt hat

Keine unmögliche Aufgabe: Unsere große "Mission: Impossible"-Rückschau

Keine unmögliche Aufgabe: Unsere große "Mission: Impossible"-Rückschau
2 Kommentare - Sa, 15.07.2023 von J. Schütz, Moviejones
Zum Kinostart von "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins" blicken wir auf die Filmreihe um Agent Ethan Hunt zurück. Wir erzählen euch, was bislang passiert ist, was die einzelnen Teile ausgemacht hat und ein paar Fun Facts gibt es auch noch.
Keine unmögliche Aufgabe: Unsere große "Mission: Impossible"-Rückschau

Drahtseilakt am Burj Khalifa

In Mission: Impossible - Phantom Protokoll bekommen Ethan Hunt und sein IMF-Team es mit dem Terroristen Kurt Hendricks zu tun, der einen Atomkrieg verursachen möchte. Nach einem missglückten Einbruch in den Kreml steht das IMF als Verursacher der Explosion des Amtssitzes des russischen Präsidenten dar. Auf sich allein gestellt, begibt sich das Team auf die Suche nach den von Hendricks begehrten Aktivierungscodes für einen Atomkoffer.

Nach dem sehr ernsten dritten Teil findet beim Nachfolger Humor Einzug in die Filmreihe. Das ist nicht zuletzt auf Simon Pegg zurückzuführen, dessen Benji Dunn nun fester Bestandteil des Teams um Ethan ist. Neu dabei sind zudem Paula Patton als IMF-Agentin Jane Carter sowie Jeremy Renner als Analyst William Brandt, wohingegen Ving Rhames leider nur einen kurzen Auftritt am Ende des Films hat. Während Patton in ihrem Schauspiel limitiert wirkt, ist Renner für Mission: Impossible - Phantom Protokoll sowie den fünften Teil eine echte Bereicherung an der Seite von Tom Cruise.

Der ist weiterhin der leuchtende Star der Reihe und seine Stunts erreichen beim vierten Teil ein neues Hoch. Allen voran, wenn er nur an digital wegretuschierten Seilen befestigt, den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, entlang klettert. Das Gebäude wird filmisch fantastisch in Szene gesetzt, sodass man sich als Zuschauer der immensen Höhe jederzeit bewusst ist, was für ein unglaublich immersives Erlebnis sorgt. Regisseur Brad Bird wählt zudem den richtigen Ansatz, die Waghalsigkeit dieses Stunts mit Humor zu nehmen. Super spannend ist zudem die Infiltration des Kremls sowie das doppelte Meeting im Burj Khalifa. Überhaupt ist der Plot von Mission: Impossible - Phantom Protokoll atemlos, ohne gehetzt zu wirken, was die Reihe mit den weiteren Teilen noch weiter perfektionieren wird.

Den sprintenden Tom Cruise gibt es zudem im Übermaß. So rennt er durch den Kreml, durch Mumbai sowie durch einen Sandsturm. Dort verfolgt er den von Mikael Nyqvist verkörperten, wahnsinnigen Antagonisten, der für das Erreichen seines Ziels sogar das eigene Leben aufs Spiel setzt. Obwohl der Film hinten raus etwas dick aufträgt, hat Mission: Impossible - Phantom Protokoll das Franchise in bis dato ungekannte Höhen katapultiert. Auch dank der Schauplätze Budapest, Moskau, Dubai, Mumbai und Seattle. Dieses Mal gibt’s nur eine nach 82 Minuten abgezogene Maske, während der Missionsauftrag nach 18 Minuten erfolgt.

Über den Wolken und unter Wasser

Für Mission: Impossible - Rogue Nation ändert sich ein weiteres und bislang letztes Mal die Position des Regisseurs, die fortan Christopher McQuarrie übernimmt. McQuarrie hatte Tom Cruise zuvor bereits als Jack Reacher inszeniert und war als Drehbuchautor unter anderem an Edge of Tomorrow beteiligt. Es scheint, als würde McQuarrie Cruise alle Wünsche hinsichtlich dessen Ideen für Stunts erfüllen, übertrifft Mission: Impossible - Rogue Nation doch trotz des großen Burj-Khalifa-Stunts seinen Vorgänger nochmal um einiges.

Bereits in der Eröffnungssequenz hängt Cruise nur an erneut digital wegretuschierten Seilen befestigt an einem startenden und dann fliegenden Flugzeug. Das ist an Wahnwitz eigentlich nicht mehr zu überbieten, doch eine mehrminütige Tauchsequenz von Cruise übertrifft dies sogar an Immersion und Spannung, auch weil die Szene nur mit wenigen Schnitten auskommt. Andere Szenen wie die Verfolgungsjagd in Marokko sind wiederum schnell geschnitten, jedoch ohne, dass man den Überblick verliert. Gerade der ausschließlich auf Motorrädern spielende Teil der Verfolgungsjagd ist höchst spektakulär.

Doch auch die Handlung des Films überzeugt: nachdem Ethan Hunt der Gefangenschaft des sich von der IMF abgespaltenen und radikalen Syndikats unter der Führung von Solomon Lane entkommen kann, möchte er diesem den Gar ausmachen. Das wird erschwert, da die IMF durch die CIA unter der Führung von Alan Hunley übernommen wurde. Hunley glaubt nicht an die Existenz des Syndikats und macht Hunt für dessen Verbrechen verantwortlich, weshalb dieser untertaucht.

Neu dabei als Hunley ist Alec Baldwin, der mit seiner Gravitas zu überzeugen weiß. Wieder mehr zu sehen ist wiederum Ving Rhames als Luther Stickell. Seine trockene Art tut dem Film spürbar gut, wie auch die von Misstrauen gespickte Dynamik zwischen ihm und William Brandt (Jeremy Renner). Ebenfalls neu zum Cast stößt mit dem fünften Teil Rebecca Ferguson als zwielichtige Doppelagentin Ilsa Faust, die nicht nur in den Kampfszenen, sondern auch mit ihrem Schauspiel zu überzeugen weiß. Etwas zu kurz kommt hingegen Sean Harris als Solomon Lane. Ein merkwürdig sprechender Gegenspieler macht noch keinen furchteinflößenden Antagonisten.

Spätestens mit diesem fünften Teil läuft das Mission: Impossible-Franchise der James Bond-Reihe den Rang ab. Nicht nur, weil beide Agenten-Action-Thriller sind, sondern weil in Mission: Impossible - Rogue Nation vieles von dem steckt, was die Bond-Reihe sonst ausgezeichnet hat. Das Finale des Films spielt nach dem Erkunden des halben Globus‘ in London, die mysteriöse Ilsa Faust erinnert an das Bond-Girl, technische Spielereien kommen zum Einsatz und es geht zunehmend größer werdenden Organisationen an den Kragen. Und selbst die Filmmusik erinnert ganz am Ende an die der Bond-Reihe. Doch Mission: Impossible - Rogue Nation wendet diese Formel deutlich besser an als der wenige Monate später erscheinende Spectre.

Neben London spielt der Film in Minsk, Malaysia, Washington, Havana, Langley, Wien und Casablanca. Der diesmal etwas andere Missionsauftrag erfolgt nach acht Minuten, Masken gibt es dieses Mal zwei zu sehen, die erste davon nach 57 Minuten.

Badezimmeraction und Superman

Dass Christopher McQuarrie auch bei Mission: Impossible - Fallout die Regie übernimmt, ist nur konsequent, hatte die Reihe mit dem Vorgänger ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der sechste Teil setzt anschließend nochmal einen drauf. Die aus dem Syndikat gebildete Terrorgruppe „Die Apostel“ soll für einen Unbekannten namens John Lark waffenfähiges Plutonium besorgen. Nach der gescheiterten Verhinderung der Übergabe des Plutoniums an die Apostel, wird Ethan Hunt und seinem Team der skrupellose CIA-Agent August Walker (Superman Henry Cavill) an die Seite gestellt, um das Plutonium sicherzustellen.

Nach Mission: Impossible - Phantom Protokoll gibt es in Mission: Impossible - Fallout also wieder mal eine nukleare Bedrohung. Die fühlt sich im Vergleich zu den vorherigen Teilen aber nochmal authentischer an, auch dank diesmal gleich zwei Antagonisten, denn John Lark arbeitet mit dem aus dem fünften Teil bekannten Solomon Lane zusammen, der in Mission: Impossible - Fallout zudem besser in Szene gesetzt wird als noch in Mission: Impossible - Rogue Nation. Während der Vorgänger mit einer spektakulären Eröffnungssequenz startete, beginnt Mission: Impossible - Fallout deutlich bodenständiger und baut dafür jede Menge Spannung auf, die sich über den ganzen Film trägt.

Dafür hat es die erste große Actionszene, der HALO-Sprung, in sich. Die Vorbereitungen hierfür dauerten mehr als ein Jahr und man hatte aufgrund der Lichtverhältnisse täglich nur ein Zeitintervall von drei Minuten zur Verfügung. Als One-Take gedreht, mit digital hinzugefügtem Gewitter sowie der pochenden Musik im Hintergrund übertrifft die Szene an reinem Spektakel nochmal alles aus den vorherigen Teilen. Für die große Helikopter-Verfolgungsjagd am Ende des Films hat Tom Cruise wiederum eine Hubschrauber-Pilotenlizenz erworben. Die in Neuseeland gedrehten Aufnahmen gehören zu den beeindruckendsten der ganzen Reihe, ebenso wie der auf einer 600 Meter hohen Felskante gedrehte Endkampf.

Und dann haben wir noch nicht über die brutale Kampfszene im Bad eines Pariser Nachtclubs geredet, zugleich beste Kampfszene der gesamten Reihe, auch dank des bereits legendären Fäuste-Nachladens von Neuzugang Henry Cavill. Cruise manövriert in Paris zusätzlich einen LKW durch engste Gassen und ein Motorrad durch dichten Verkehr, ehe er sich mit einem Auto eine weitere Verfolgungsjagd liefert. Und dann sprintet er in London auch noch durch die halbe Stadt und über Gebäude, wobei er sich bei den Dreharbeiten den rechten Knöchel gebrochen hat.

Überhaupt ist Mission: Impossible - Fallout in jeglicher Hinsicht eine erneute Steigerung nach dem bereits fantastischen Mission: Impossible - Rogue Nation. Die Action ist nochmal spektakulärer, die Handlung sowie die Antagonisten ausgefeilter und selbst wiederverwendete Schauplätze wie London werden nochmal besser in Szene gesetzt. Gleichzeitig macht sich erstmals der Trend bemerkbar, die Handlung mit zu vielen Figuren leicht zu überladen, doch das Drehbuch balanciert dies gerade noch so aus. Zusätzlich zu Paris und London spielt der Film in Belfast, Berlin, der Ramstein Air Base und Kaschmir. Der Missionsauftrag erfolgt bereits nach zwei Minuten und die erste von zwei getragenen Masken wird nach 16 Minuten abgezogen.

Ein ehrgeiziger Superstar und konstante Qualitätssteigerung

Im Durchschnitt dauert es 8,6 Minuten, bis Ethan Hunt seinen Missionsauftrag erhält. In den sechs Filmen gibt es insgesamt 15 getragene Masken, die erste pro Film abgezogene im Durchschnitt nach 35,3 Minuten. Die Einschätzung des besten Stunts und besten Antagonisten sind dagegen sicherlich subjektiv. Unsere Favoriten sind auf jeden Fall Philip Seymour Hoffman als Owen Davian in Mission: Impossible 3 und Henry Cavill als John Lark in Mission: Impossible - Fallout. Während Hoffman das beste Charisma aller bisherigen Schurken besitzt, wirkt Cavill allein schon aufgrund seines enorm muskulösen Körperbaus furchteinflößend.

Spektakuläre Stunts gibt es im Verlauf der sechs Filme genug. Eng mit dem Bild der Mission: Impossible-Reihe verknüpft sind natürlich der Einbruch ins CIA-Hauptquartier im ersten Teil und die Klettersequenz zu Beginn des zweiten Films. Wir gehen allerdings mit dem Kraxeln von Tom Cruise auf dem Burj Khalifa. Bei kaum einer anderen Actionszene haben wir in diesem Jahrhundert so sehr den Atem angehalten wie beim Herzstück des vierten Teils. Gleichzeitig hat der Stunt für Cruise den Beginn eines neuen Karriereabschnitts bedeutet, bei dem er wie darauf besessen scheint, immer größere und gefährlichere Stunts ohne jegliche Doubles durchzuführen. Ohne die Szene am Burj Khalifa wäre das Hängen am startenden Flugzeug, die mehrminütige Tauchsequenz, der HALO-Sprung und die Helikopter-Verfolgungsjagd wohl so nicht entstanden.

Man muss die Mission: Impossible-Reihe als Actionfan einfach lieben. Die Filme wurden nach dem mit dem zweiten Teil erreichten Tiefpunkt immer besser und die handgemachten Stunts von Tom Cruise immer spektakulärer. Kaum ein anderes Franchise hat in den vergangenen Jahren so sehr abgeliefert wie die Mission: Impossible-Reihe und wir würden uns noch viele weitere Missionen von Ethan Hunt anschauen. Hoffen wir, dass er sie annehmen wird.

Quelle: Paramount Pictures
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2 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
16.07.2023 16:39 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.411 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ich finde es auch etwas schade, dass die M:I-Reihe mittlerweile das Alleinstellungsmerkmal verloren hat, jeden Film einem neuen Regisseur anzuvertrauen, der dann seine eigene Handschrift miteinfließen lässt. Das hatte schon seinen eigenen Charme.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
15.07.2023 11:46 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.071 | Reviews: 173 | Hüte: 609

Tatsächlich habe ich große Schwierigkeiten Mission Impossible 4 bis 6 auseinander zu halten. Könnte mir vorstellen, dass sich Teil 7 dazu gesellt, habe ihn noch nicht geschaut. Die Filme sind beim erstmaligen Sehen super unterhaltsam, aber wie man die Spannung immer wieder künstlich noch eine Stufe höher hängt wirkte zuletzt auf mich etwas ermüdend und beliebig.

Neben dem ersten Film von 1996 hat für mich tatsächlich der dritte Teil den größten Reiz. Das liegt insbesondere an Philip Seymour Hoffman welcher großartig spielt und den man wirklich als unangenehm und bedrohlich wahrnimmt. Weiterhin ist Laurence Fishburnes kleine Rolle eine tolle Ergänzung und ich finds schön, dass Ethan Hunts Privatleben mal etwas thematisiert wird.
Teil 4 bis 6 sind z war unterhaltsam aber zu beliebig. Teil 2 ist qualitativ selbstverständlich der schwächste der Reihe, aber wohl der Film mit dem größten Wiedererkennungswert.


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