Nachdem gerade erst das Aus für Guillermo del Toros geplante Lovecraft-Verfilmung Die Berge des Wahnsinns verkündet wurde, soll er nun bei einem anderen großen Projekt Regie führen, nämlich der Verfilmung des 500 Jahre alten chinesischen Volksepos' Die Reise nach Westen von Wu Cheng'en (Ming-Dynastie). Adaptieren wird sie niemand Geringeres als der britische SciFi-, Fantasy- und Kult-Comicautor Neil Gaiman (u.a. The Sandman-Comic-Reihe; verfilmte Geschichten u.a. Der Sternwanderer, Coraline), mit dem del Toro zudem befreundet ist.
Produzent für Die Reise nach Westen ist Zhang Jizhong aus China, der aus der Volkslegende über die Reise eines chinesischen Mönches nach Indien, der dort im Angesicht des Buddhas Erleuchtung finden will, eine international bekannte Verfilmung machen möchte, eventuell ausgelegt als Trilogie. Daher seine Suche nach einem geeignetem englischsprachigen Regisseur und Drehbuchautor.
Neil Gaiman, der sich hervorragend mit magischen Stoffen auskennt, scheint ein gute Wahl zu sein, immerhin wandert der Mönch in Begleitung von recht magischen Wesen und Halbdämonen umher, darunter eine der bekanntesten mythischen Figuren Chinas - der mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattete Affenkönig Sun Wukong. So beruht unter anderem die Dragonball-Manga-Serie über die Abenteuer des reisenden Son Goku (= Sun Wukong) auf den Sagengeschichten dieser Figur.
Schon allein die Idee eines Dreiteilers, von denen jeder Teil übrigens so um die 100 US-Mille kosten soll, könnte del Toro für lange Zeit binden, sollte dieser tatsächlich mit Gaiman zusammenarbeiten. Doch klar ist das noch nicht - del Toro ist zwar der Wunschkandidat, er will sich aber erst einmal so seine Gedanken machen. Im Gespräch ist auch Cameron als Autor für den technischen Teil (man beachte: nicht als Co-Regisseur), denn das Ganze soll ein 3D-Projekt werden. Welches Projekt jedoch tatsächlich nach Pacific Rim folgt, steht auf einem ganz anderen Blatt, schließlich sind Cameron und del Toro bei Die Berge des Wahnsinns und Die Reise nach Westen im Gespräch. Alles in allem bleibt es allen Beteiligten aber zu wünschen ist, dass sich ihre monatelang investierte Arbeit in Großprojekte auch auszahlt.