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Indiana Jones und das Rad des Schicksals

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Williams verabschiedet sich mit lauten Tönen

Paukenschlag mit "Indiana Jones 5": John Williams denkt an Ruhestand

Paukenschlag mit "Indiana Jones 5": John Williams denkt an Ruhestand
3 Kommentare - Fr, 24.06.2022 von Moviejones, A. Seifferth
John Williams möchte mit "Indiana Jones 5" einen Schlusspunkt unter seine Karriere als Filmkomponist setzen und sich stattdessen auf seine alten Tage dem Komponieren von Konzertmusik widmen.

Für viele Menschen zählen seine Kompositionen zu einem gelungenen Kinoabend wie Popcorn, Kaltgetränk und Gänsehautmomente, doch nun plant Musiklegende John Williams seinen Abschied aus den Kinosälen dieser Welt.

"Im Moment arbeite ich an Indiana Jones 5, von dem ich glaube, dass Harrison Ford - der ein ganzes Stück jünger ist als ich - angekündigt hat, dass es sein letzter Film sein wird", sagt Williams zu seinem Gesprächspartner der Associated Press. Diese Einstellung habe ihn dazu gebracht, sich zu sagen, dass er den Absprung vielleicht auch wagen könne.

Harrison Ford hat die Information über seinen möglicherweise letzten Leinwandauftritt übrigens nicht öffentlich mitgeteilt, insofern ist diese Nachricht zum derzeitigen Stand mit Vorsicht zu genießen. Auffällig ist in jedem Fall, dass der Altstar bald schon in den beiden Serien Shrinking und dem Yellowstone-Spin-off 1923 mitspielt und keine neuen Filmprojekte nach Indiana Jones 5 mit ihm bekannt sind. Williams, der im Februar 90 Jahre alt wurde, ist sich jedenfalls nicht ganz sicher, ob er nach sechs Jahrzehnten seines eigenen Schaffens endgültig zu diesem Einschnitt bereit ist:

"Ich möchte nicht so tun, als würde ich kategorisch jede Aktivität ausschließen", sagte Williams lachend, während er von seinem Haus in Los Angeles aus das Telefonat führte. Zwar könne er nicht Tennis spielen, doch er möchte gern daran glauben, dass er dies auf seine alten Tage tun werde. Die Tage von langanhaltenden, strapaziösen Verpflichtungen scheinen für ihn in jedem Fall der Vergangenheit anzugehören. Williams wolle sein Augenmerk zunehmend auf das Komponieren von Konzertmusik richten, schließlich benötige ein Soundtrack für etwa einen weiteren Star Wars-Film sechs Monate an Arbeit, was für ihn im Alter von 90 Jahren kostbare Lebenszeit sei.

Trotzdem scheint der Komponist noch immer tatendurstig durch die Musikwelt zu wandeln: Erst in diesem Frühjahr veröffentlichten Williams und der Cellist Yo-Yo Ma das Album "A Gathering of Friends", das sie mit den New Yorker Philharmonikern, Pablo Sáinz-Villegas und Jessica Zhou aufgenommen haben. Derzeit arbeitet Williams unter anderem an einem Klavierkonzert, das er für Emanuel Ax schreibt.

Anbei präsentieren wir euch zwei Videos, die die Laudationen von George Lucas und Steven Spielberg im Rahmen der 44. Life Achievement Award Gala des American Film Institute zu Ehren von John Williams vom 09. Juni 2016 zeigen:

Die Musik habe ihn sein Leben gegeben, so der weltweit gefeierte Musiker, der mit über 100 Filmmusiken den Soundtrack zum Leben unzähliger anderer Menschen geliefert hat. Legendär sind seine Arbeiten mit Steven Spielberg, darunter Klassiker wie Der Weiße Hai, Unheimliche Begegnung der dritten Art, E.T. - Der Außerirdische, Jurassic Park oder Schindlers Liste. Spielberg nannte ihn deshalb einmal "den wichtigsten Beitrag zu seinem Erfolg als Filmemacher". Diese Honorierung wird von mittlerweile 30 Kollaborationen mit John Williams untermauert. Selbstverständlich möchten wir auch die anderen von Williams komponierten Soundtracks für Geboren am 4. Juli, Der Patriot oder Harry Potter nicht unterschlagen.

Nur die Filmkomponisten Alfred Newman und Alan Menken überstrahlen den Mann in dieser Disziplin mit neun bzw. acht Siegen: John Williams 5 Oscar-Trophäen und die zugehörigen 52 Academy Award-Nominierungen erscheinen in Anbetracht der ikonischen Ohrwürmer, die er scheinbar mühelos seit Jahrzehnten aus dem Ärmel geschüttelt hat, fast wie schmückendes Beiwerk. Mit seinen fünf Goldjungen befindet er sich in bester Gesellschaft mit den beiden anderen Johns (John Barry und Johnny Green). Es ist dennoch trügerisch, dass das Komponieren von neuen Stücken Williams keine Mühen bereitet.

Lest auf Seite 2, was Williams über das Musikhandwerk zu sagen hat und welche Wünsche er für sein künftiges Dasein hegt.

Die meiste Arbeit verrichte John Williams, indem er stundenlang an seinem Steinway säße und die Ergebnisse mit dem Bleistift festhalte. All seine pompösen und feingliedrigen Klänge beruhen seiner Meinung nach weniger auf göttlicher Inspiration als vielmehr täglicher harter Arbeit:

"Es ist, als würde man einen Stein am Schreibtisch schneiden", philosophiert er im Telefongespräch. "Meine jüngeren Kollegen sind viel schneller als ich, weil sie elektronische Geräte, Computer, Synthesizer und so weiter haben." Wir sehen in dieser traditionellen Herangehensweise allerdings die große Stärke des Komponisten, schließlich fallen seine Soundtracks auf und besitzen einen unverkennbaren Stil, der sich mit den Qualitäten der verstorbenen Komponisten Bernard Herrmann und Ennio Morricone vergleichen lässt. Insofern muss er sich gar nicht mit jüngeren Semestern wie etwa Cliff Martinez, Junkie XL oder Atticus Ross/Trent Reznor messen.

Zwar sei Williams keinesfalls religiös, doch er glaube an ein spirituelles Leben, das durch Musik zum Tragen käme. Musik könne dazu imstande sein, das Denken in poetische Sphären zu verlagern. Die Musik sei wahrscheinlich älter als die Sprache und deshalb ein wesentlicher Bestandteil unseres Menschseins, so der angesehene Starkomponist.

Für den Rest des Jahres hat John Williams eine Reihe von Konzerten geplant, darunter Auftritte in Los Angeles, Singapur und Lissabon. Doch auch wenn Williams sich vom Film zurückzieht, ist er nach wie vor vom Kino und der Fähigkeit von Bild und Ton, in Kombination miteinander abheben zu können, fasziniert. Diesen Umstand weiß er in wundervollen Worten zu adressieren:

"Ich würde gerne in 100 Jahren dabei sein und sehen, was die Leute mit Film und Ton und räumlichen, akustischen und visuellen Effekten machen. Ich glaube, das hat eine enorme Zukunft", sagte Williams im Gespräch mit der Associated Press.

John Williams denke, dass die Zukunft der Musik voll von großen Möglichkeiten gespickt sei, bei der man einzigartige Atmosphären greifbar machen könne. Nur zu gerne würde er dafür wiederkommen und sich das alles ansehen und anhören.

Wir würden es lieben, diesen großartigen Komponisten noch viel länger unter uns zu haben und sind gespannt auf all die wunderbaren Klänge und Melodien, die er der Welt noch schenken möchte. In Anbetracht eines Hollywood-Blockbusters wie Indiana Jones 5 bleibt festzuhalten, dass John Williams auf deutlich weniger glanzvolle Weise seinen Abschied vom Filmbusiness zelebrieren könnte.

In Anbetracht seines stattlichen Alters und der zahlreichen magischen Kinomomente, die er der Filmwelt beschert hat, sind wir John Williams natürlich keinesfalls böse, sondern verneigen uns vor seinem gewaltigen Schaffen. Und wer weiß: Vielleicht kredenzt uns der Komponist doch noch eine weitere seiner mitreißenden Filmmelodien? Nehmt gern an unserer Umfrage zur eindringlichsten Komposition von Williams teil! Nun lassen wird euch diese Nachricht mit einigen Eindrücken zur diesjährigen Star Wars-Convention verdauen, bei der auch Harrison Ford anwesend war:

Welcher Filmmusik von John Williams gebt ihr den Vorzug?
Gesamt: 1.016 Stimmen
Quelle: AP News
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3 Kommentare
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Ormau : : JurassicParkFan
25.06.2022 21:58 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.13 | Posts: 156 | Reviews: 1 | Hüte: 3

Kommende Spielbergfilme ohne Williams Score.


Wie es im Bericht steht, hat er seine Filme immer aufgewertet.ob das ein anderer ebenfalls kann, wird sich zeigen.

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
24.06.2022 21:55 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 859 | Reviews: 5 | Hüte: 34

Wenn ich den Namen John Williams lese gehen mir sofort unzählige Melodien durch den Kopf und ich bin mitten drin in einer Filmszene.

Warriors, come out to play-ayyy!

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2Cents : : Moviejones-Fan
24.06.2022 06:16 Uhr
0
Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

Williams: "Wenn ihr meine letzte Komposition wollt, dann müsst ihr sie aus meinen kalten, toten Fingern reißen!!"

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

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