Hm... Ab heute zeigt das New Beverly Cinema in Los Angeles exklusiv einen neuen Once Upon a Time... in Hollywood-Kurzfilm von Quentin Tarantino, wie das historische Kino auf Twitter angekündigt hat. Was es damit wohl auf sich hat? Ist es tatsächlich ein richtiger Tarantino-Kurzfilm oder einfach nur eine entfallene Szene? Vielleicht sind wir ja bald schlauer. Auf alle Fälle herrscht bei Once Upon a Time... in Hollywood noch immer Klärungsbedarf.
Nachdem er sich schon in Sachen Bruce Lee rechtfertigen musste, dessen Darstellung Kritik hervorgerufen hat, erläutert Tarantino nun in einem Gespräch mit Regie-Kollege Paul Thomas Anderson, warum er Sharon Tate so und nicht anders porträtiert hat. Bereits kurz nach Death Proof - Todsicher hatte er mit den Arbeiten an seinem Drehbuch begonnen, aber er kann sich nicht vorstellen, dass Once Upon a Time... in Hollywood zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in seiner Karriere gemacht worden wäre - weil er dann nicht Margot Robbie gehabt hätte. Es sei so leicht mit ihr gewesen, und sie sei fantastisch gewesen, schwärmt er. Once Upon a Time... in Hollywood ohne Robbie - für ihn undenkbar. Sie sei für sich allein solch eine Naturgewalt, solch eine Macht des Lichts und guten Willens, dass es riesigen Spaß mache, mit ihr zu drehen.
Bei Tate habe er versucht, sie nicht in einen Quentin-Tarantino-Charakter zu verwandeln, sagt Tarantino. Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) sei ein Quentin-Tarantino-Charakter, Cliff Booth (Brad Pitt) sei ein Quentin-Tarantino-Charakter, selbst Steve McQueen (gespielt von Damian Lewis) sei so ein bisschen ein Quentin-Tarantino-Charakter. Aber in gewisser Weise habe er nicht gewollt, dass Tate überhaupt ein Charakter ist. Sie sollte die Person sein, die sie ist. Nun sei es natürlich nur seine Interpretation dieser Person, basierend darauf, was er über sie in Erfahrung gebracht habe, und er konzentriere sich definitiv auf die fröhlichen, unbeschwerten Dinge, aber so scheine sie wirklich gewesen zu sein. Wenn es noch andere Aspekte von ihr gebe, habe er sie nicht gefunden.
Tate sollte in Once Upon a Time... in Hollywood beinahe schon Normalität repräsentieren, fährt Tarantino fort. Sie habe keinerlei Handlung zu tragen, man schaue ihr einfach nur dabei zu, wie sie ihr Leben lebe, denn das sei es, was ihr geraubt worden sei. Auch sei sie eine der Geschichte überantwortete Person, die ganz und gar durch ihren tragischen Tod definiert werde. In den letzten Wochen haben die Leute gesehen, wie Robbie diese Person spiele und dass sie mehr als das gewesen sei, so Tarantino. Ein liebenswerter Mensch mit einem teilweise ganz normalen Alltagsleben. Deshalb glaubt er, dass man jetzt anders über Tate denken wird als zuvor. Sicherlich gebe es immer noch mehr über sie zu erfahren, doch wenn es darum gehe, sie vor ihrem Grabstein zu retten, habe der Film das geleistet - in einem geringen und doch bedeutsamen Maße.
A New Beverly exclusive! A new Once Upon a Time in Hollywood short from Quentin Tarantino will run as part of our special pre-show starting this Tuesday, September 3rd. Only a few days left to catch our current exclusive! pic.twitter.com/M0vYTiOKmc
— New Beverly Cinema (@newbeverly) 29. August 2019