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Once Upon a Time... in Hollywood

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Kein Quentin-Tarantino-Charakter

Sharon Tate in "Once Upon a Time... in Hollywood" - warum so?

Sharon Tate in "Once Upon a Time... in Hollywood" - warum so?
6 Kommentare - Di, 03.09.2019 von R. Lukas
Margot Robbie als Sonnenschein Sharon Tate, das war für Quentin Tarantino alternativlos. Wenn man ihn so reden hört, hat Robbie auch gute Chancen, seine neue Muse zu werden. Und er kann alles erklären.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Hm... Ab heute zeigt das New Beverly Cinema in Los Angeles exklusiv einen neuen Once Upon a Time... in Hollywood-Kurzfilm von Quentin Tarantino, wie das historische Kino auf Twitter angekündigt hat. Was es damit wohl auf sich hat? Ist es tatsächlich ein richtiger Tarantino-Kurzfilm oder einfach nur eine entfallene Szene? Vielleicht sind wir ja bald schlauer. Auf alle Fälle herrscht bei Once Upon a Time... in Hollywood noch immer Klärungsbedarf.

Nachdem er sich schon in Sachen Bruce Lee rechtfertigen musste, dessen Darstellung Kritik hervorgerufen hat, erläutert Tarantino nun in einem Gespräch mit Regie-Kollege Paul Thomas Anderson, warum er Sharon Tate so und nicht anders porträtiert hat. Bereits kurz nach Death Proof - Todsicher hatte er mit den Arbeiten an seinem Drehbuch begonnen, aber er kann sich nicht vorstellen, dass Once Upon a Time... in Hollywood zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in seiner Karriere gemacht worden wäre - weil er dann nicht Margot Robbie gehabt hätte. Es sei so leicht mit ihr gewesen, und sie sei fantastisch gewesen, schwärmt er. Once Upon a Time... in Hollywood ohne Robbie - für ihn undenkbar. Sie sei für sich allein solch eine Naturgewalt, solch eine Macht des Lichts und guten Willens, dass es riesigen Spaß mache, mit ihr zu drehen.

Bei Tate habe er versucht, sie nicht in einen Quentin-Tarantino-Charakter zu verwandeln, sagt Tarantino. Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) sei ein Quentin-Tarantino-Charakter, Cliff Booth (Brad Pitt) sei ein Quentin-Tarantino-Charakter, selbst Steve McQueen (gespielt von Damian Lewis) sei so ein bisschen ein Quentin-Tarantino-Charakter. Aber in gewisser Weise habe er nicht gewollt, dass Tate überhaupt ein Charakter ist. Sie sollte die Person sein, die sie ist. Nun sei es natürlich nur seine Interpretation dieser Person, basierend darauf, was er über sie in Erfahrung gebracht habe, und er konzentriere sich definitiv auf die fröhlichen, unbeschwerten Dinge, aber so scheine sie wirklich gewesen zu sein. Wenn es noch andere Aspekte von ihr gebe, habe er sie nicht gefunden.

Tate sollte in Once Upon a Time... in Hollywood beinahe schon Normalität repräsentieren, fährt Tarantino fort. Sie habe keinerlei Handlung zu tragen, man schaue ihr einfach nur dabei zu, wie sie ihr Leben lebe, denn das sei es, was ihr geraubt worden sei. Auch sei sie eine der Geschichte überantwortete Person, die ganz und gar durch ihren tragischen Tod definiert werde. In den letzten Wochen haben die Leute gesehen, wie Robbie diese Person spiele und dass sie mehr als das gewesen sei, so Tarantino. Ein liebenswerter Mensch mit einem teilweise ganz normalen Alltagsleben. Deshalb glaubt er, dass man jetzt anders über Tate denken wird als zuvor. Sicherlich gebe es immer noch mehr über sie zu erfahren, doch wenn es darum gehe, sie vor ihrem Grabstein zu retten, habe der Film das geleistet - in einem geringen und doch bedeutsamen Maße.

Quelle: Collider
Erfahre mehr: #QuentinTarantino
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6 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
03.09.2019 14:40 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

Zu dem Thema ist in Bezug auf Sharon Tate quasi null im Film, da müsste man schon weit ausholen, indem man vielleicht was über die Frauenfiguren insgesamt was sagt und das zu ihr zurückführt. Andererseits steht alles ziemlich bewusst im Film nebeneinander, ohne sich allzu groß zu beeinflussen, EINE übergreifende Aussage lässt sich in die Richtung nicht treffen. (Und dass sich eben nicht EINE Aussage treffen lässt, dürfte wohl Konzept gewesen sein.)

Zum Interview kann ich nur sagen, dass Tarantino sich da auch (bewusst?) ziemlich vage hält, er spricht nur darüber, wie er der historischen Figur gerecht werden wollte (und genau das wird eben in einer recht eindrucksvollen Sequenz thematisiert), aber nicht was das denn bedeuten solle. Er erklärt nur seinen Ansatz, seine Ausgangsposition, aber den Film als solchen erklärt er nicht. Ist generell ein recht angenehmes Interview, gerade PTA ist ein grundsympathischer Typ, der verständige Fragen stellt und ernsthaft begeistert zu sein scheint. Solltest den Film vorher jedoch kennen.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
03.09.2019 14:30 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Naja, ich hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber es gibt diverse Stimmen, die sagen, dass Tarantino sie auch teilweise als passive Figur einführt, um ein Statement zum Thema Besetzungscouch/MeToo usw. abzugeben.

Aber Tarantino ist ja auch bekannt dafür ein geschwätziger Kerl zu sein, der manchmal in seinen Interviews Aussagen trifft, die der Mehrdeutigkeit seiner Filme abträglich sein können.

Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, so lange ich den Film nicht gesehen habe...

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
03.09.2019 14:20 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

SpiralEyes:

Oder... er hat den Plottwist eingebaut, um damit irgendeine Aussage zu treffen...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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SpiralEyes : : Moviejones-Fan
03.09.2019 14:08 Uhr | Editiert am 03.09.2019 - 14:09 Uhr
0
Dabei seit: 27.10.17 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 1

"Sie habe keinerlei Handlung zu tragen, man schaue ihr einfach nur dabei zu, wie sie ihr Leben lebe, denn das sei es, was ihr geraubt worden sei. Auch sei sie eine der Geschichte überantwortete Person, die ganz und gar durch ihren tragischen Tod definiert werde."

All Ihre Szenen waren komplett überflüssig und haben dem Film nicht gut getan. Er hat sie nicht neu definiert, nur als Element benutzt um den Plot Twist für die Zuschauer mit Hintergrundwissen zu verschleiern.

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MB80 : : Black Lodge Su
03.09.2019 13:44 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Das Interview von Tarantino durch Paul T. Anderson ist übrigens auf YouTube. Da redet er auch ein bisschen über seine Ideen und Ansätze zu dem Film. Sehr zu empfehlen.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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jumarsu : : Moviejones-Fan
03.09.2019 13:41 Uhr
0
Dabei seit: 03.09.19 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

In einem hat er definitv Recht - Margot Robbie spielt echt gut

Gentlemen, zuerst hatten sie meine Neugier, jetzt haben sie meine Aufmerksamkeit!

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