++ Update vom 18.09.2019: In einem Interview mit der Toronto Sun drücken sich Anthony und Joe Russo weit weniger diplomatisch aus. Es sei so schwer gewesen, Spider-Man in The First Avenger - Civil War zu bekommen, ein extrem langer und schwieriger Prozess, beginnt Anthony Russo. Sie wollten dabei mithelfen, und Kevin Feige habe es irgendwie geschafft, doch die Tatsache, dass die "Ehe" in die Brüche gegangen sei, überrasche ihn und seinen Bruder nicht wirklich.
Den ganzen Prozess hindurch sei es eine unsichere, angespannte Union gewesen, fügt Joe Russo noch hinzu. Wenn er auf Abstand gehe und so objektiv wie möglich zu sein versuche, denke er, dass es vonseiten Sonys ein tragischer Fehler sei, zu glauben, man könne Feiges Faible fürs Erzählen unglaublicher Geschichten und den fantastischen Erfolg, den er über die Jahre gehabt habe, reproduzieren. Das sei seiner Meinung nach ein großer Fehler. Klare Worte!
++ News vom 09.09.2019: Vorerst hat Sony Pictures die Tür geschlossen und weiteren Gesprächen mit Disney und den Marvel Studios zu einer möglichen MCU-Zukunft von Tom Hollands Spider-Man einen Riegel vorgeschoben. Spider-Man - Far from Home war also wirklich sein letztes Mal im Marvel Cinematic Universe, sollte später nicht doch noch eine Annäherung stattfinden. Holland selbst und Kevin Feige scheinen sich bereits damit abgefunden zu haben, und nun äußern sich auch Anthony und Joe Russo, die drei Filme lang (bei The First Avenger - Civil War, Avengers - Infinity War und Avengers - Endgame) mit Spider-Man spielen durften.
Sie heben hervor, wie schwierig es war, diesen Deal mit Sony überhaupt erst einzufädeln: Es sei nicht leicht gewesen und habe viele Höhen und Tiefen gegeben, erklärt Joe Russo. Feige habe viel durchgemacht, und immer wenn er in ihr Büro marschiert sei, habe er gehofft, dass sie auch ohne Spider-Man auskämen. Aber nein, die Russo-Brüder wollten die Kooperation mit Sony unbedingt und ließen ihm keine Ruhe, sodass Feige es möglich machen musste. Es bedeute einen Haufen Arbeit, zwei so große Konzerne dazu zu bringen, sich zu vertragen, weiß Joe Russo. Angesichts der Tatsache, dass es überhaupt geklappt und sie dieses bisschen Zeit mit Spider-Man bekommen habe, sollten sie alle tanzen und feiern, rät er. Deshalb seien sie auch gar nicht so erschüttert oder überrascht, dass es zum Zerwürfnis gekommen sei, ergänzt Anthony Russo.
Nun haben die beiden ohnehin andere Dinge im Kopf, wie die Produktionen mit ihrem Studio AGBO. Oder Robert Downey Jr. für die nächsten Oscars zu pushen! Er wisse nicht, ob er in der Filmgeschichte ein globales Publikum jemals so auf eine Performance reagieren habe sehen, wie es bei Downey Jr. in Avengers - Endgame geschehen sei, meint Joe Russo. Leute hätten in Kinos geweint und hyperventiliert. Es sei eine tiefgehende Performance, wenn man Zuschauer in aller Welt in diesem Maße berühren könne. Etwas in der Art habe man noch nie gesehen, so Russo, und wenn das keinen Oscar verdiene, wisse er nicht, was dann.