Hat man sich hinter den Kulissen anders entschieden? Als vor wenigen Wochen Alien - Covenant offiziell von 20th Century Fox angekündigt wurde, beschrieb man den Film als zweiten Teil einer Trilogie, die uns direkt auf Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt hinführen würde. Doch nimmt man Ridley Scott jetzt beim Wort, dann scheinen sich die Pläne geändert zu haben. So wie James Cameron sein Avatar - Aufbruch nach Pandora als Aufhänger ansieht, dem ab 2017 eine weitere Trilogie folgt, scheint inzwischen auch Scott zu denken.
Die Alien-Prequel-Trilogie
Während einer Pressekonferenz (vermutlich zu Der Marsianer - Rettet Mark Watney) in Sydney, Australien hat Scott über seine momentanen Filmpläne gesprochen. So drehte er Prometheus - Dunkle Zeichen aus einer gewissen Frustration heraus, welche durch Alien 1 entstanden sei. Üblicherweise dreht Scott keine Fortsetzungen und er war erstaunt, dass keiner der drei Fortsetzungen zu seinem Werk sich mit den einfachen Fragen auseinandersetzte wie "Woher stammt das Alien?" oder "Wer hat es erschaffen?". Sehr einfache Fragen, weswegen er mit Prometheus - Dunkle Zeichen ein paar Hinweise geben wollte, wie es dazu kam.
"Prometheus - Dunkle Zeichen" Trailer 3 (dt.)
Mit Alien - Covenant ist es etwas anders, dieser Film ist die nächste Evolutionsstufe und direkt mit dem ersten Alien-Film verbunden. Er greift dabei die Geschichte an dem Punkt auf, als David (Michael Fassbender) von Elizabeth Shaw (Noomi Rapace) zweigeteilt wurde und welche Folgen das nun hat. Von dort wird sich die Geschichte weiterentwickeln. Wenn Scott mit Alien - Covenant fertig ist, wird es einen weiteren Film geben und dann noch einen, welcher uns direkt zu Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt führt. Da geht es dann ganz explizit um die Fragen, warum es in diesem Film einen Space Jockey gab und warum dieser ein Alien in sich trug.
Besetzung von Alien - Covenant
Beim Casting gibt sich Scott noch geheimnisvoll. So wird Fassbender erneut den Androiden David spielen, darüber hinaus hat das Casting aber noch nicht stattgefunden. Einen kleinen Hinweis gibt Scott über den Verbleib von Noomi Rapace. Diese wird im Film nur einen sehr kurzen Auftritt haben.
Alien - Covenant kommt 2017 in die deutschen Kinos.
MJ-Meinung
Uns stellt sich aber die Frage, muss man das alles unbedingt wissen? Auch wenn wir uns auf Alien - Covenant freuen, so haben Prequels zu solchen Filmen erfahrungsgemäß die Angewohnheit, Dinge zu entmystifizieren. Bisher ging man davon aus, dass der Space Jockey auf LV-426 eine gefühlte Ewigkeit dagelegen hat, was der Geschichte eine gewisse zusätzliche Spannung gab. Das Alien selbst wurde unheimlicher, eben weil wir nicht alles über dieses fremde Wesen wussten.
Die geringe zeitliche Distanz von wenigen Jahrzehnten zwischen Prometheus - Dunkle Zeichen und Alien 1 hingegen, welche mit Alien - Covenant weiter schrumpfen wird, zerstört genau diese Spannung. Ist ein Alien genauso spannend, wenn es erst wenige Jahre zuvor im Labor erschaffen wurde?
Auch ist es schade, dass Rapace erst als starke Frau etabliert wird, nun aber wegrationalisiert werden soll. Auch die Fragen, die sie in Prometheus - Dunkle Zeichen klären wollte, scheinen nun nicht mehr das zentrale Thema der Handlung zu sein.