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Chancen und Risiken für Kinos

Die Zukunft des Kinos - Stirbt das Kino einen langsamen Tod?

Die Zukunft des Kinos - Stirbt das Kino einen langsamen Tod?
51 Kommentare - Sa, 28.03.2015 von Moviejones
2014 war kein gutes Kinojahr. Viele Kinofilme gab es, die vor allem in den USA nicht genug Zuschauer fanden. Wird sich diese Entwicklung fortsetzen und verliert das Publikum eventuell die Lust ins Kino zu gehen, wie wir in einer Umfrage versuchten herauszufinden?

Kinojahr 2014

Was ist 2014 in den Kinos passiert? Ein gutes, ein erfolgreiches Kinojahr auf den ersten Blick. Ein Transformers 4 - Ära des Untergangs mit weltweit fast 1,1 Mrd. $ klingt doch gut, Der Hobbit - Die Schlacht der Fünf Heere mit beinahe 800 Mio. $ (Tendenz noch steigend) ebenfalls. Selbst ein mutiges Projekt wie Interstellar brachte es weltweit als zehnterfolgreichster Film auf noch 660 Mio. $. Somit alles in Ordnung? Mitnichten.

Versetzen wir uns zurück ins Jahr 2013. Was kamen da für klangvolle Namen auf uns zu, die uns im Kinojahr 2014 erwarten sollten: X-Men - Zukunft ist Vergangenheit (234 Mio. $ in den USA), The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro (203 Mio. $ in den USA) oder Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 (333 Mio. $ in den USA). Alles aussichtsreiche Blockbuster, die weltweit meistens nicht enttäuschten, aber gerade in ihrer Heimat, den Staaten, deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben.

Natürlich gab es auch früher schon schlechte Jahre, ein Blick auf 2011 zeigt beispielsweise nur zwei Filme mit über 300 Mio. $, nämlich Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 (381 Mio. $ in den USA) und Transformers 3 (352 Mio. $ in den USA). Auch die Jahre danach folgten meist nur 5-6 Filme, die diese heilige Marke übersprangen. 2014 fiel jedoch auf, dass viele Filme schon bei 200 Mio. $ eine Hürde sahen und es im Gegensatz zu den Vorjahren trotz unglaublich hoher Blockbusterdichte keinen einzigen Ausbrecher gab wie sonst üblich. Fingen zuvor noch Extras wie Überlänge, 3D-Zuschlag und HFR die sinkenden Zuschauerzahlen auf, scheint dies nun nicht mehr zu funktionieren.

Immer mehr Einnahmen werden dabei nicht mehr in den USA, sondern im asiatischen Raum generiert. Gerade der chinesische Markt wird zunehmend wichtiger, wo die Gewinnmargen für die US-Studios aber massiv sinken. Dennoch wäre eine Fortsetzung wie Pacific Rim 2 ohne diesen Markt undenkbar und Filmstudios setzen alles daran, ihn auch zu hofieren. Handlungen werden explizit nach China verlegt, ob dies nun Sinn macht oder nicht. Nicht mehr die Story steht im Vordergrund, sondern die weltweiten Einnahmen durch Merchandising und Zweitverwertung. Massives Product Placement, kuriose Castingentscheidungen (auf den "Quoten-Schwarzen" folgt der "Quoten-Chinese") und Schauplatzwechsel (siehe Red Dawn) sind die Folge, wenn nicht mehr Drehbuchautoren und Regisseure Entscheidungen treffen, sondern die beteiligten Produzenten das finale Wort haben. Die Folge sind immer verwässertere Filme, die jedweden Biss verlieren - und ein Hollywood, das bei diesem globalen Spiel seine Zuschauer aus den Augen verliert.

Bild 3:Ohne China kein Teil 2 - Pacific Rim
Ohne China kein Teil 2 - Pacific Rim

Ein Umdenken bei den Studios findet nicht statt, denn anstatt das Portfolio zu diversifizieren, wird das Angebot immer weiter eingeschränkt, nur noch auf eine ganz bestimmte Zielgruppe, die Teenager, geblickt. Jede Ecke und Kante ausgebügelt, der kleinste gemeinsame Nenner gesucht, um wirklich jeden Zuschauer anzusprechen. Dabei verlieren die Filme viel an Magie, was die Klassiker von einst ausmachte. Der Hobbit - Eine unerwartete Reise und seine beiden Fortsetzungen sind gute Beispiele dafür, wie sich das Kino allein in den letzten 15 Jahren im Vergleich zu Der Herr der Ringe - Die Gefährten verändert hat. Sicherlich, schon damals siechte das Filmgeschäft vor sich hin, doch dass technischer Schnickschnack und Effekte inhaltliche Mängel und eine nicht vorhandene Storys kaschieren, klappt inzwischen immer seltener. Die Zuschauer sind übersättigt.

Video on Demand - Die alten Ausreden gelten nicht mehr

Hatten die Studios vor vielen Jahren bereits den Schuldigen ausgemacht - illegale Downloads, die das Geschäft verderben - ist heute wer genau schuld? Wie die Musikbranche stellte Hollywood den bösen Raubkopierer an den Pranger, der ganz allein schuld an den hohen Preisen und dem Einbruch der Einnahmen hätte. Dass diese Logik im Jahr 2015 nicht mehr einleuchtet, sollte jedem klar sein, denn 2014 sollte für Hollywood eigentlich ein Warnschuss sein. Das schwächste Kinojahr seit 2000. Neben den oben genannten Filmen mussten viele große Kinoketten mit massiven Einbrüchen leben, die Regal- und AMC-Kinoketten hatten im Vergleich zu 2013 mit Einbußen von bis zu 50% zu hantieren. Ganze 10,5 Mrd. $ Jahreseinnahmen in den US-Kinos - 4% weniger als im Jahr zuvor. Mit Guardians of the Galaxy und Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 schafften es nur ganze zwei Filme, mehr als 300 Mio. $ in den USA einzuspielen!

Der Markt verändert sich rasant. Dabei droht Gefahr für Hollywood und Kinos von vielen Seiten. Immer neue Streaming- und Video on Demand-Portale wie Netflix und Amazon Prime drängen auf den Markt. In den USA bereits etabliert, fassen diese seit 2014 auch zunehmend in Europa und Deutschland Fuß. Für Hollywood bisher der zweitwichtigste Markt für Direkteinnahmen. Hinzu kommen die seit Jahren sinkenden Zuschauerzahlen. Ehemalige Zuschauer, die sich eben nicht mehr die zigste Fortsetzung antun wollen, die nicht immer und immer wieder sehen wollen, dass Peter Parker von einer Spinne gebissen wird, Zuschauer, die es leid sind, dass Filme künstlich aufgebläht und dann geteilt werden, wie es bei finalen Teilen von Buchadaptionen inzwischen Usus ist. Es geht schon lange nicht mehr darum, dem Zuschauer ein spannendes Erlebnis zu bieten, sondern ihn nur noch möglichst oft in die Kinos zu locken. Marvel und Disney haben dieses Prinzip dabei inzwischen perfektioniert. Doch wie lange wird dieses Spiel noch gutgehen?

Auch die TV-Sender mischen inzwischen kräftig mit und gerade in den USA hat sich in den letzten Jahren ein unglaublich erfolgreicher Markt, angetrieben durch Pay-TV-Sender wie HBO, etabliert. Immer mehr Schauspieler finden ihre Erfüllung im TV, früher eher die Resterampe. Heute ist es üblich, Stars wie Woody Harrelson und Matthew McConaughey in True Detective als Ermittler zu sehen. Ein Kevin Spacey lebt gut von House of Cards, der neuere Ruhm eines Kiefer Sutherlands beruht auf 24. Es zeigt sich, dass viele gute Autoren an Hollywood kein Interesse mehr haben, im Fernsehen sind sie nämlich diejenigen, die die Regeln festlegen, die über ihre Idee massive Entscheidungsgewalt haben. Immer neue kreative Showkonzepte sind die Folge und die Zuschauer geifern danach, sie wollen tolle Ideen sehen, mitfiebern und mitleiden mit den Figuren. Und die Zuschauer bekommen im TV genau die Befriedigung, die sie suchen, die exorbitanten Erfolge von The Walking Dead und Game of Thrones sind nur ein Beispiel. Und was lernen wir daraus? Serien, die zwar auch am Erfolg gemessen werden, aber kompromisslos daherkommen, ziehen immer noch oder gerade deswegen eine Menge zahlende Zuschauer an.

Bild 4:Grund zur Freude für Spacey - House of Cards
Grund zur Freude für Spacey - House of Cards

Quo vadis Kino?

Nachdem Hollywood und die Kinos sicherlich ungern auf 2014 zurückblicken, denkt man nicht über Fehler nach, sondern legt alle Hoffnungen in das neue Kinojahr. Die fast reflexartige Reaktion der Kinoketten und Studios nach einem schlechten Jahr ist normalerweise: "Das Jahr war nicht gut, aber wartet erst das nächste ab. Es wird das beste aller Zeiten!". 2015 wird schon alles richten und dann ist alles wieder gut. Wirklich? Niemand stellt die entscheidende Frage: Was, wenn dieser Trend weiter anhält? Noch mehr und noch teurere Blockbuster sollen das Problem beheben. Ein Blick auf das Kinoprogramm lässt einen als Filmfan teilweise freudig hochschrecken, denn was dieses Jahr an Masse geplant ist, hat es in der Form noch nicht gegeben: Jurassic World, Fifty Shades of Grey, Avengers 2 - Age of Ultron, Terminator Genisys und Mad Max 4 - Fury Road, um nur einige zu nennen. Im Dezember folgt dann Star Wars - Das Erwachen der Macht, da kann doch eigentlich nichts schiefgehen, oder? …und wenn doch?

Wahrscheinlich wird dieses Jahr nicht viel passieren und 2016 sind noch mehr große Filme geplant. Die Jahre darauf ebenso, allein bis 2020 zählen wir über 100 Großproduktionen im Moment. Dann ist alles wieder gut, aber das wäre zu kurz gedacht, denn nur das kurze schnelle Geld zählt, nicht langanhaltender Erfolg. So wie die Masse an Comicfilmen wird auch die Masse an potentiellen Blockbustern letzten Endes den gesamten Markt verändern. Die verbliebenen Zuschauer werden weiter abstumpfen und dem Kino den Rücken zuwenden, was dann durch weiter steigende Preise, inhaltlich noch hohlere Filme und noch weniger Risiko ausgeglichen werden soll. Und wo Kinobetreiber 3D als geldwerte Option bejubeln, wählen Kinogänger oft teils aus Kostengründen, teils aus fehlender Begeisterung die 2D-Variante (so sie denn zu finden ist). Andererseits werden Serien, inzwischen bei vielen beliebter als Filme, einen noch stärkeren Zulauf erhalten. Das Kino steckt an sich in einem Teufelskreis und ein Ende ist nicht abzusehen. Nutznießer dieser Entwicklung wird das aktuelle TV-Programm sein, aber auch dieses läuft Gefahr, über kurz oder lang durch veränderte Sehgewohnheiten abgehängt zu werden. Was, wenn Serien auf YouTube üblich werden? Wenn immer mehr direkt für das Internet produziert wird? Kann dort die Qualität überhaupt gehalten werden? Schaut man sich viele YouTuber und ihren Content an, mag dies bezweifelt werden. Aber gerade die damit aufwachsende Generation hat komplett geänderte Sehgewohnheiten und die daraus resultierenden Folgen für das Kino können noch nicht abgeschätzt werden.

Erfahre mehr: #Comics, #Charts, #Remake
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51 Kommentare
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jerichocane : : Advocatus Diaboli
24.01.2015 23:34 Uhr
0
Dabei seit: 08.08.09 | Posts: 6.688 | Reviews: 28 | Hüte: 299
Zuerst einmal zum MJ Artikel
Er ist gut geschrieben aber am Thema vorbei.
Denn ihr schreibt von den Problemen der Hollywood Studios und nicht der Kinos.
Das deutsche "Kino" ist nicht in Gefahr, sondern die Hollywoodproduktionsfirmen, die immer wieder mit Ihrer Null Risiko Philosophie versagen.
Fakt ist nämlich das die Kinobesucherzahlen in Deutschland für 2014 trotz eines Rückgangs zu 2013 nicht miserabel, sondern solide sind.
Wir hatten 2014 ca 123 -124 Millionen Kinobesucher (3,6% zu 2013) dies liegt im Rahmen der letzten Jahre. Vorallem muss man bedenken das 2014 alleine durch die WM und einem recht warmen Sommer weniger Besucher in die Kinos lockten. So sind die 2014 Zahlen im Rahmen desWm Jahres 2010.
Also nix mit schlechtem Kinojahr. Für den deutschen Film war 2014 sogar ein recht erfolgreiches Jahr, da der deutsche Kinofilm einen Marktanteil von fast 25% hatte und minimal sogar zum Vorjahr gestiegen ist.

In den USA gab es einen 10,4 Billion Dollar Umsatz, das sind 0,5 Billionen weniger als zum Vorjahr. Wieso man diesen Wert als schlecht sieht liegt laut Top-Analyst Paul Dergarabedian daran, dass man 2014 mit 2013 vergleicht und 2013 und 2012 waren extrem erfolgreiches Kinojahr in den USA.
Und dann von einem Flop zu reden nur weil man das sensationelle Vorjahr nicht übertreffen konnte, sondern darunter lag, ist doch Haarspalterei.

Doch dies alles ist nicht so gravierend, das es dierekt zum Untergang des Kinos wird.

ZUR DISKUSSION
Kinotickets sind teurer wie früher? Richtig, aber es gab früher auch nicht das Internet und Raubkopien.
Wenn die Nachfrage an ein Produkt sinkt, steigt der Preis um die Kosten zu decken.
Die Kinos sind die Letzten die was dafür können. Ein Kino verdient an einem Ticket zwischen 1 und 2 Euro, der Rest geht drauf an Werbung, Filmlizenzgebühren usw.
Ein Großteil des Umsatzes machen Kinos mittlerweile an der Snackbar

Ich für meinen Teil gehe mindestens 4 mal im Monat ins Kino, es sei denn es läuft nichts anständiges :-D
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RedBull : : Lazarus
24.01.2015 20:54 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.14 | Posts: 1.845 | Reviews: 0 | Hüte: 75
Pred22 :

Hallo erstmal, schön dich hier zu haben smile

Muss dir und den anderen grundsätzlich Recht geben.
Was die Aussage der Kinobetreiber betrifft, seh ich das so:
Wahrscheinlich sind die Ausgaben für die neue Hardware wieder drin. Aber deshalb werden sie nicht die Preise ändern, solange die Leute in die Kinos laufen und diese Preise bezahlen.

[b]Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.[/b]

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Pred22 : : Moviejones-Fan
24.01.2015 20:17 Uhr | Editiert am 24.01.2015 - 21:07 Uhr
0
Dabei seit: 24.01.15 | Posts: 2 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Ein großes "Hallo" an die Moviejones-Community, :-)

dieser sehr gut geschriebene Artikel hat mich dazu bewogen, auch endlich mal eine Registrierung durchzuführen. Eins vorweg: Ich bin seit 2013 ein treuer und faszinierter Leser dieser Seite, aber tatsächlich schafft sich das Kino über kurz oder lang ab.

Ich kann mich noch gut an die Aussagen mehrerer Cinemaxx-Mitarbeiter erinnern, die mir (und vielen Bekannten) erklärten, dass die hohen Eintrittspreise für den 3D-Genuss "erstmal" nur solange blieben, bis die Investition für Beamer, Leinwand und Anlage wieder in der Kasse sind. Und wie sieht die Situation 2015 aus? Nachwievor kassieren die Kinos bei 3D ordentlich ab, und wundern sich dann, wenn die Zuschauer sich nach Alternativen umschauen. Das Beispiel mit der Familie und einem Kind ist dafür super! Über 60/70 Euro für 2 Stunden Kino Spass ist einfach viel zu viel. Rechnet man das mal in die gute alte DM um, wird einem ganz schlecht.

Ich möchte das Kino nicht gänzlich schlecht reden, und bin eigentlich auch ein großer Fan von (echtem!) 3D. Nur wird man doch als Kinozuschauer oft betrogen (3D-Nachkonvertierung), oder bekommt einfach eine zensierte Version (Expendables 3, Taken 3, etc.) serviert. Der normale Kinobesucher, der sich im Vorfeld nicht informiert, wundert sich dann über die (Anschluss-)Fehler und geht mit keinem guten Gefühl nach Hause.

Gerade diese "Unrated-erst-im-Heimkino" Methode nervt mich extrem. Ich wäre viel öfter im Kino, wenn ich wüsste, dass ich für mein Geld auch ein "volles" Produkt bekomme. Bestelle ich beim Schlachter 5kg Mett und bekomme nur 4kg, nehme ich das auch nicht hin. Über die überteurten Preise für Popkorn und Getränke brauchen wir erst gar nicht reden. Ich esse VOR und NACH dem Kinobesuch etwas. Während des Films würde es mich persönlich sowieso nur ablenken.

In hoffnungsvoller Erwartung, dass das Kinojahr 2015 wieder mehr auf Qualität (Innovationen), statt Quantität (Endlos-Fortsetzungen) setzt, wünsche ich allen Usern noch ein entspanntes Wochenende. :-)

In diesem Sinne, schöne Grüsse vom
Pred22
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RedBull : : Lazarus
24.01.2015 20:00 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.14 | Posts: 1.845 | Reviews: 0 | Hüte: 75
Dann gibt es die Horden brabbelnder kinder im Kino, die Huster und die Lacher. Das nervt.
Raucher wollen ab und zu eine rauchen, geht aber nicht im Kino ohne rauszugehen.
Da wartet man lieber auf die Heimkinoauswertung.
film wird 1 mal gekauft und vielmals gesehen.
für einen bruchteil der Kinokosten.

[b]Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.[/b]

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Trekker : : Moviejones-Fan
24.01.2015 19:58 Uhr | Editiert am 24.01.2015 - 20:09 Uhr
1
Dabei seit: 19.12.14 | Posts: 925 | Reviews: 13 | Hüte: 57
Diesen Kommentar würde ich zu 100% unterschreiben!

Ich spare mir mittlerweile auch schon häufig das Kino aus eben jenen Gründen, mein sauer verdientes Geld investiere ich in andere Sachen, weil ich genau weiß, dass in nicht mal einem Viertel Jahr der Film, der mich interessiert, bei Saturn im Regal steht. Die Produktionen, die ich mir im Kino ansehen möchte, weil man sie sich einfach "auf der großen Leinwand geben muss", belaufen sich bei mir für dieses Jahr auf 1-3, 2014 war ich ganze zweimal im Kino, einmal davon auch nur, weil ein Kind unbedingt ins Kino wollte. 😉

Wenn ich da nur an meine Kinder- und Jugendzeit und den Kinotag denke, als der Eintritt fünf Mark gekostet hat... 😉

Dazu kommt, dass mich viele Produktionen schlicht nicht mehr interessieren... Comics mochte ich noch nie, warum deren Verfilmungen gucken?! (Spiderman habe ich tatsächlich mal im TV gesehen). Muss ich mir zum mittlerweile vierten Mal angucken, wie sich Dinosaurier durch Menschenmassen schlachten?! Nur meine persönliche Meinung, aber (wie schon in früheren Kommentaren erläutert), warum zum Geier muss mir ein und dasselbe Essen immer wieder serviert werden?! Als ich den Trailer zu Jupiters Ascending gesehen habe, da habe ich schon fast gebrochen, ohne auch nur den Film zu kennen. Spiderman hat schlicht noch kein Reboot benötigt!

Ambitionierte und ungewöhnliche Filme wie District 9, Adams Äpfel, The Wrestler, The Fighter, The Machinist bleiben dabei immer häufiger auf der Strecke... liebevolle Großproduktionen wie der erste Fluch der Karibik oder die Batman-Reihe von Nolan viel zu selten. Der Reiz, um ins Kino zu gehen, fehlt ganz einfach, dabei wohne ich nur zehn Minuten von einem Cinemaxx entfernt.

Ich persönlich bin kein Fan von VoD und Konsorten, ich bezahle lieber einmal Geld für den Silberling und kann ihn dann theoretisch jeden Tag genießen, anstatt monatlich dafür zu latzen, um dann doch keine Zeit zu haben, eine Serie zu gucken, weil mir nach zwölf Stunden Arbeit einfach die Lust fehlt. Außerdem bin ich da etwas konservativ, aber ich lasse von z.B. Netflix nur ungern mein Sehverhalten ausspionieren, ich bin auch nicht bei sozialen Netzwerken angemeldet oder habe sonstige Daten hinterlegt. Andererseits erstaunt es mich, wieviel finanzielle Potenz diese Firmen haben, um eigene Serien und Filme zu produzieren.

Ich wünsche es dem Kino nicht, dass es untergeht, denn noch ist ein Erlebnis und soziales Kontaktfeld, und das sollte es auch bleiben.
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LaraDevereaux : : Moviejones-Fan
24.01.2015 18:35 Uhr
0
Dabei seit: 21.04.13 | Posts: 55 | Reviews: 0 | Hüte: 9
Also,

ob das Kino stirbt ? Nun, das kann man viel kürzer erklären
Nun.ich hätte da ja ein Beispiel anhand eines kleinen
Fallbeispiels.

Eine Familie mit 1 Kind geht ins Kino, wir sagen mal...in einen 3D-Film.
Also rechnen wir mal mit knapp 14 Euro fürs Ticket , nur um erstmal rein zu kommen. Papa will ein Bier, Mama Natchos und ne cola, junior Cola , Popcorn und eiskonfekt...schwupps...wieder zwischen 20 und 30 euro.
Achja, der Film hat ja Überlänge, also nochmal 3x2 Euro drauf.
Was haben die 3 nun fürn Kinobesuch berappt ?
Rechner wir mal zu Gunsten des Kinos grosszüg zusammen und
kommen auf rund 70 ! Euronen Siebzig !

Und nun komm ich :

Ich warte bis 8 oder 12 Wochen bis die Bluray rauskommt oder
der Film als VOD angeboten wird.
Sagen wir mal , ich leih mir den einfach so aus .
Dann bin ich durschnittlich mit 5 Euro dabei.
Achja, ich lade mir 2 weitere Freunde ein.
Der eine trinkt gerne ein Bier.also hol ich vorsorglich mal ein Sixpack ( um die 4 Euro, wenns keine Plörre sein soll )
Ser Andere trinkt lieber Cola, also nehme ich sicherheitshalber mal ne 2 Liter Flasche ( um die 2 Euro )
Ein Eimer Popcorn, Tüte Nachos und ein Glas DIP für die Nachos.
Dann bin ich jetzt bei ganz grob 15 Euro fürs körperliche Wohl.

So !! Für knapp 20 Euro hab ich dann einen netten Filmabend zu dritt und keine 70 !

Klar, die typische Kinoatmosphäre kommt nicht so auf.aber Leute, dafür hab ich 50 Euro gespart.

Mittlerweile hab ich eine grosse Leinwand , einen Beamer und ne gute Surroundanlage. Das fühlt sich jetzt schon an wie im Kino...aber das gewisse Etwas hat man eben dann doch im grossen Kinosaal.
Aber für mich ist das nicht mehr so wichtig, nicht bei diesen überzogenen Preisen !!

Also von daher muss mir niemand erklären das die meisten Leute nicht mehr ins Kino gehen, weil sich Sehgewohnheiten oder der Zeitgeist sich verändert hätte.
Das kommt vieleicht noch dazu.......
Aber wenn ich mir aussuchen kann ob ich für einen Monat zu Essen einkaufen kann für das Geld, oder EINEN Film gucken kann, nehme ich halt lieber das Essen !
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