Bewertung: 3.5 / 5
21 Bridges ist ein US amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 2019 und wurde von Brian Kirk inszeniert. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu 21 Bridges
Manhattan, die Insel im Herzen New Yorks wird durch 21 Brücken mit dem Rest der Stadt verbunden. Auf dieser Insel wird mitten in der Nacht eine große Menge Kokain gestohlen und dabei viele Polizisten erschossen. Man will noch eine Chance haben und möchte die Täter schnell stellen. Also werden sämtliche Zufahrten nach Manhattan gesperrt und die Insel dafür mit Polizisten geflutet. Man hat bis zum Morgengrauen Zeit, ehe das FBI die Sache übernimmt.
Beworben wurde der Film mit „von den Machern von Avengers“ und gemeint sind damit Anthony und Joe Russo, welche als Produzenten agieren. Zudem ist die Hauptrolle mit Chadwick Boseman (Black Panther) besetzt und in einer Nebenrolle figuriert J. K. Simmons (J. Jonah Jameson aus Spider-Man). Damit sind aber die größten Marvel-Verbindungen genannt, denn 21 Bridges hat wenig mit einer Comicverfilmung gemeinsam sondern ist ein klassischer Actionthriller mit Handlungsort in New York, wie es ihn vor 20 bis 25 Jahren sicher noch deutlich häufiger gab.
Mit seiner Laufzeit von gut 100 Minuten präsentiert sich 21 Bridges relativ knackig und flott. Nach einem recht klischeehaften Anfang, welcher glücklicherweise nur ein paar Minuten andauert, geht es bald richtig zur Sache und dieses Tempo hält sich über weite Teile des Films. Dabei ist die Action deutlich und direkt durch Kirk inszeniert worden. Nichts wurde auf PG-13 getrimmt, der Film trägt sein R Rating durchaus zu recht, übertreibt es aber auch nicht mit der Gewaltdarstellung.
Die Handlung selbst gibt etwas mehr her, als man zunächst glauben möchte. Das wirkt im ersten Moment gut, entwickelt sich zum Finale jedoch negativ, dazu aber später mehr.
In der Hauptrolle findet sich neben dem besagten Chadwick Boseman außerdem Stephan James als Gegenspieler, welcher mit If Beale Street Could Talk vor zwei Jahren auf sich aufmerksam machen konnte. James spielt in 21 Bridges einer der beiden Widersacher und gerade diese beiden Figuren werden äußerst spannend dargestellt, weil man sie nicht in die klassische böse Ecke stellt, sondern sich in ihre Situation hineinversetzen kann. In den Nebenrollen finden sich neben Simmons u.a. Sienna Miller und Taylor Kitsch. Alles in allem ist der Cast ziemlich gelungen und das ohne die ganz großen Namen.
Der Film zeigt sich, wie gesagt, nicht im klassischen schwarz und weiß sondern weiß beide Seiten der Protagonisten zu beleuchten. Das Drehbuch hat ein paar durchaus clevere Ansätze und das hohe Tempo im Mittelteil, welcher sich über ca. 70 Minuten streckt lassen jede Menge Spannung und Unterhaltung aufkommen. Die eine oder andere Wendung, welche das Drehbuch hergibt sorgt jedoch für ein furchtbar zähes Finale, welches so manches aus der aufgebauten Stimmung kaputt macht.
21 Bridges ist ein über weite Strecken sehr unterhaltsamer und spannender Actionthriller, welcher durch das Setting in New York einen wohlig bekannten Charme versprüht. Den klischeehaften Beginn kann man getrost ignorieren, das zähe Ende reißt jedoch einiges vom Gesamtbild wieder runter. Trotzdem ist hier ein knackiger Streifen gedreht worden. Brückenliebhaber sollten jedoch gewarnt werden: Die 21 Brücken werden so gut wie gar nicht beleuchtet.