Bewertung: 5 / 5
Diese Kritik behandelt die Redux Version des Filmes. "Apocalypse Now" basiert auf dem Buch "Heart of Darkness" von Joseph Konrad aus dem Jahre 1899. Das Drehbuch wurde von John Millius geschrieben, aber durch den Regisseur Francis Ford Coppola während der 16 monatigen Drehzeit stark abgeändert. Die ursprünglich im Kongo spielende Geschichte wurde für den Film an einen damals relativ aktuellen Schauplatz verlagert (1973 gedreht und 1979 veröffentlicht), nämlich den Vietnamkrieg. Aus diesem Grund wird "Apocalypse Now" oft als Kriegs- oder Antiekriegsfilm gesehen, doch er ist viel mehr als das. Der Film könnte an so vielen Schauplätzen spielen, er wird oft "Reise ins Dunkel unserer Seele" genannt. "Apocalypse Now" nimmt einen für mehr als drei Stunden mit in die absolute, von Menschen erschaffene, Hölle. Er zeigt, was passiert wenn Menschen dem Grauen lange ausgeliefert sind. Die Menschen versuchen diese Hölle auf verschiedene Arten zu überwinden. [b]Handlung[/b]: Die Geschichte wird von Captain Willard erzählt, der während des Vietnamkrieges einen ungewöhnlichen Auftrag erhält. Er soll einen gewissen Colonel Kurtz aus den eigenen Reihen töten, dieser hat sich offenbar vom eigentlichen Krieg distanziert und irgendwo am Ende eines Flusses in den Dschungel zurückgezogen, wo er grausame Morde begeht. Captain Willard wird also mit einem Patroullienboot inklusive Besatzung, die ihm Begleitschutz geben soll, durch Vietnam geschickt. Sein Auftrag soll geheim bleiben. Auf seinem Weg durch Vietnam bekommt Willard immer mehr Informationen über Kurtz und fängt langsam an, seinen Gegenspieler zu verstehen. Auf seinem Weg durch Vietnam trifft Captain Willard auf viele Charaktere, diese sind teilweise vollkommen durchgeknallt, in den Worten mancher sollte man aber den philosophischen Wert nicht unterschätzen. [b]Kritik[/b]: Die Hauptfigur (Captain Willard) wird von Martin Sheen gespielt, dieser passt erstaunlich gut in diese Rolle, er hatte sich sogar so sehr dafür ins Zeug gelegt, dass er während der Dreharbeiten einen Herzinfakt erlitt. Der Charakter entwickelt sich sehr gut und als Zuschauer kann man sich wunderbar in seine Lage versetzen, weil er selbst größtenteils als Zuschauer agiert. Sein Gegenspieler Marlon Brando (Colonel Kurtz) ist wie geschaffen für die Rolle und spielt meiner Meinung nach einen sehr interessanten Charakter. Er ist nur am Ende des Filmes zu sehen. Besonders hervorheben möchte ich die Leistung von Robert Duvall als Lieutnant Colonel Bill Kilgore. Dazu möchte ich allerdings nicht viel sagen, außer das er einen der wohl durchgeknalltesten Charaktere des letzten Jahrhunderts spielt. Es gibt in manchen Filmen Szenen, an die man sich noch lange Zeit zurück erinnern und darüber nachdenken wird, „Apocalypse Now“ ist voller solcher Szenen. Man denke nur an den Helikopterangriff mit der Musik von Wagner, die außer Kontrolle geratene „Playboyshow“, der Angriff mit stumpfen Holzpfeilen oder die französische Farm, die sich mitten in Vietnam selbst verteidigt. Francis Ford Coppola leistet hervorragende Regiearbeit. Untermalt wird die dichte Vietnamatmosphäre mit einem guten Synthsizersoundtrack von Carmine Coppola. Das Titellied „The End“ von der Band „The Doors“ ist ein zeitloser Klassiker und wie geschaffen für den Film. [b]Fazit[/b]: Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Dieser Film zeigt den Krieg von einer ganz anderen Seite, wie man es in keinem anderen Film zu sehen bekommt. Die Charaktere sind schlicht genial, aber ich habe sie absichtlich nicht großartig beschrieben, erstens weil es sehr viele im Film gibt und zweitens weil man sie einfach selbst sehen muss. Der Film ist komplett stimmig und nimmt einen mit auf eine Reise durch den Vietnamkrieg... Ich kann dem Film einfach nur [b]10 von 10[/b] Surfbrettern geben, das sind wohl auch alle, die im Vietnamkrieg zu finden sind, wenn überhaupt...
Apocalypse Now Bewertung
