Bewertung: 3.5 / 5
Auch wenn die Comicvorlage (1989) fünf Jahre vor Caleb Carrs Roman erschien, möchte ich dennoch einen solchen Vergleich ziehen, weil mich der Film rückblickend deutlich daran erinnerte: "Batman: Gotham by Gaslight" ist die Batman-Version von "The Alienist", zudem angereichert mit Elementen aus "Sherlock Holmes" und "Oliver Twist".
Im viktoriantischen Gotham Ende des 19. Jahrhunderts begeht Jack the Ripper seine Serienmorde an Prostituierten, was die korrupte Polizei anfänglich aber nicht zu kümmern scheint, da es sich bei den Opfern um Frauen aus der Unterschicht handelt. Also begibt sich Bruce Wayne (als Batman) eigenhändig auf die Suche nach dem Mörder, nutzt Deduktion und neue, eigens entwickelte Techniken der Forensik. Unterstützt wird er dabei neben seinem Butler Alfred von der Suffragette Selina Kyle und einer Gruppe von Waisenkindern (Dickie, Jason und Timmy), nimmt die Hilfe des Alienisten Dr. Hugo Strange an und unterstützt selbst wiederum den Police Commissioner James Gordon, welcher sich zum Teil gegen die reaktionäre Arbeitsweise der Polizei stellt. Parallel zu Jack the Ripper sucht die Polizei auch nach Batman, schließt bezeichnenderweise Bruce Wayne aber per se aus, da er nunmal zur reichen Oberschicht Gothams zählt.
Trailer zu Batman - Gotham by Gaslight
Die Bilder vermitteln eine düstere und viktorianisch-gotische Atmosphäre (ideal für Batman-Geschichten), abgerundet und vervollkommnet wird dies durch den klassischen Batman-Soundtrack aus der Feder von Frederik Wiedmann und die Synchronisation (u.A. Bruce Greenwood als Bruce Wayne / Batman). Geschickt werden diverse Batman-Charaktere in das viktorianische Setting eingefügt, neben den bereits oben Genannten finden sich hier auch Poison Ivy und Harvey Dent wieder. Spannung zieht die Kriminalhandlung neben oben beschriebenen "The Alienist"-Parallelen aus der Tatsache, dass es sich bei Jack the Ripper um einen ebenbürtigen Gegner für Batman handelt und dass seine Identität bis zum Ende ungewiss bleibt.
Lohnenswert für jeden Fan von Batman und viktorainischer Kriminalgeschichten wie "The Alienist" und "Sherlock Holmes". 8/10 Punkten, wenn ich "The Alienist" nicht kennen würde, der Roman und die Serie können sich mit der Thematik natürlich bedeutend detaillierter und tiefer auseinandersetzen, als es mit diesem 74-Minuten-Film möglich ist.