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Celeste & Jesse Beziehungsstatus - Es ist kompliziert!

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Auf schlimmer und ewig

Celeste & Jesse Kritik

Celeste & Jesse Kritik
0 Kommentare - 30.01.2014 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "Celeste & Jesse Beziehungsstatus - Es ist kompliziert!" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Pärchenabende sind die Hölle. Jedes Paar versucht das andere Paar in Sachen liebevoller Nettigkeiten zu übertrumphen, als neutraler Beobachter kommt man aus dem Fremdschämen kaum noch heraus. Und bei [b]Celeste and Jesse[/b] ist dies nicht anders. Beide kennen sich seit der Kindheit, haben geheiratet und verhalten sich in der Öffentlichkeit und im Umgang mit ihren Freunden wie frisch verliebte Teenies, die sich gerade erst kennen gelernt haben und nun gemeinsam die Stufen der Liebesleiter in Windeseile erklimmen wollen. Der Haken[b]:[/b] die Scheidungspapiere liegen seit geraumer Zeit zur Unterschrift bereit, da beide sich bereits einvernehmlich getrennt haben. Und zwar so einvernehmlich, daß sich scheinbar zwischen ihnen gar nichts geändert hat [b]-[/b] und dies sorgt in ihrer Umgebung für mächtig Irritation. [i]Rashida Jones[/i] hat nicht nur am Drehbuch mitgewirkt, sondern auch gleich noch die Hauptrolle der [b]Celeste[/b] übernommen. In ihrer Eigenschaft als Autorin ist es [i]Jones[/i] gelungen die gängigen Strukturen solcher Beziehungskomödien nicht nur erfolgreich zu variieren, sondern auf den Kopf zu stellen. Es geht nicht um die Frage wie sich nach diversen Turbulenzen die “Richtigen[b]”[/b] finden, sondern darum, wie sich nach diversen Turbulenzen die [b]“[/b]Richtigen[b]”[/b] trennen. Die tragische Komponente dieser mit Witz, Tempo und Esprit glänzend gespielen Komödie schwingt von Anfang an mit, und sorgt für die nötige Tiefe, die den Film deutlichst über den Genreschnitt hievt. In ihrer Eigenschaft als weibliche Hauptdarstellerin glänzt [i]Jones[/i] zusätzlich mit einer enormen Bandbreite an glaubhaften Gefühlsausbrüchen. Von deprimiert, sturzbetrunken, frisch verliebt, überglücklich, resigniert bis megazornig beherrscht die Darstellerin die Klaviatur menschlicher Gefühlsregungen en detail. Zu Witz und guten Darstellern[b]([/b][i]Elijah Wood[/i] in einer Nebenrolle[b])[/b] gesellt sich auch noch Spannung, da der Streifen bis zum Ende mit einem latent spürbaren Unterton auf den einen oder anderen Twist hinarbeitet und den tatsächlichen Schlusspunkt der Geschichte dadurch erfolgreich im vagen lässt. Der Film beinhaltet Qualitäten, die einem Klassiker zu Ehren gereichen würden. Aber leider hat es nur zu einem kleinen Klassiker gereicht, der sich dazu auch noch einen prägnanten Schönheitsfehler leistet. [u]Inhalt[/u] [b]Celeste[/b][b]([/b][i]R. Jones[/i][b])[/b] arbeitet mit Leidenschaft für eine Werbeagentur, während ihr Noch-Ehemann [b]Jesse[/b][b]([/b][i]Andy Samberg[/i][b])[/b] seinem eigenen Beruf eher lasch hinterher geht, und auch das Leben an sich nicht ganz so bierernst nimmt. Diese Diskrepanz in der Lebenseinstellung war für ihre Ehe zu gross, aber da sich [b]Celeste and Jesse[/b] als Charaktere so wunderbar ergänzen, beschliessen sie trotz nahender Scheidung Freunde zu bleiben und ihr Zusammensein in vielen Punkten gar nicht gross zu verändern. Beide scheinen mit dieser Situation wunderbar zu Recht zu kommen, auch das beide nach neuen Lebenspartnern Ausschau halten und Dates haben scheint nicht entscheidend zu stören. Aber als [b]Jesse[/b] eine Nachricht erhält, die sein Privatleben für immer verändern soll, geht dies auch an [b]Celeste[/b] nicht spurlos vorbei. Denn ihr wird plötzlich bewusst warum ihre Ehe scheiterte, und daß ihr vielleicht eine fürchterliche Fehleinschätzung unterlief. [u]Kritik[/u] [b]Celeste and Jesse[/b] schliesst man von Beginn an ins Herz. Man möchte ihnen laut zurufen das mit der Scheidung sein zu lassen, aber sie wollen nicht hören. [i]Andy Samberg[/i] als [b]Jesse[/b] wird von Kollegin [i]Jones[/i] natürlich schon ein wenig an die Wand gespielt, aber dies ist angesichts der Story und seines Charakters nicht weiter tragisch, sondern der exakt passende Kontrast. Und der mit spitzzüngigen Dialogen gespickte temporeiche Film geizt auch sonst nicht mit gelungenen Kontrasten. In Sachen Witz wechseln sich frivole Running Gags oder peinlichste Albernheiten[b]([/b]während man über eine andere Person ablästert kann diese Person "zufällig" mithören, “derbe” Sex-Szene ...[b])[/b] mit hochintelligenten, fast schon satirischen Abhandlungen ab. Bei letzterem wird die Arbeit und Kundschaft von Werbeagenturen oder auch das Datingverhalten verwöhnter Großstädter schwerstens aufs Korn genommen. Die Klischeemaschinerie läuft dabei über die volle Spieldistanz auf Hochtouren, in der Werbeagentur darf der Homosexuelle vom Dienst die schlüpfrigen Witze reissen, die Freunde des Künstlers [b]Jesse[/b] agieren im (leichten)Drogengeschäft und auch auf das in dem Genre beliebte Hochzeits-Crashing wollte man nicht verzichten. Das wirkt dann alles an der einen oder anderen Stelle ein bisschen wie Kraut und Rüben, aber der tragische Rote Faden, der den ganzen Film durchzieht, bringt das Schiff innerhalb kürzester Zeit jeweils wieder auf Kurs. Und auch vor den Klischees braucht man sich nicht zu fürchten. Die werden dermassen überstrapaziert, daß sie gar nicht so sehr als Klischees wahrgenommen werden, in besonders raffinierten Momenten werden sie sogar überraschend in die zentrale Storyline mit eingebaut. Echte Drehbuchkunst. [u]Fazit[/u] Dies ist mal eine amerikanische Liebeskomödie, die man sich ruhigen Gewissens ansehen kann. Lustig, frivol, albern und manchmal sogar intelligent werden die gängigen [b]([/b]Genre[b])[/b]Klischees aufs Korn genommen ohne dabei die eigenständige, durchaus überraschend verlaufende Geschichte zu vernachlässigen. Mit [i]Rashida Jones[/i] konnte man eine glänzend aufgelegte Hauptdarstellerin gewinnen, die mit enormer Kamerapräsenz ihre überzeichnete Figur und den überzeichneten Plot in allen Situationen authentisch zu repräsentieren versteht. Der dunkle Fleck des Streifens ist aber vermutlich ebenfalls [i]Jones[/i] zuzuschreiben, die beim Drehbuch mitschrieb. Um die Geschichte zu Ende erzählen zu können, musste die von ihr gespielte Figur einen Teil ihrer Persönlichkeit aufgeben, was komischerweise aber nur von dieser einen Figur abverlangt wurde. Daraus resultiert eine vielleicht unfreiwillige, aber doch etwas anachronistische Botschaft, die man eher aus Filmen ganz alter Komödienschule aus den 60´ern her kennt.

Celeste & Jesse Bewertung
Bewertung des Films
710

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