Bewertung: 3 / 5
Als Dorey Walker (Elizabeth Perkens), die Leiterin der Sonderaktion eines Kaufhauses bemerkt, daß der Weihnachtsmann für ihre geplante Parade betrunken zur Arbeit erscheint, sucht und findet sie Ersatz in dem charmanten Kriss Kringle (Richard Attenborough), einem Mann der von sich selbst behauptet der Weihnachtsmann zu sein. Sowohl Dorey, als auch ihre Tochter Susan (Mara Wilson) glauben nicht an den Weihnachtsmann und stempeln den alten als verschroben und verrückt ab. Doch damit nicht genug, denn die amerikanische Bevölkerung erhöht den Druck auf den Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Susan ihren sehnlichsten Weihnachtswunsch zu erfüllen und so findet sich Kris unter dem Schutz seines Freundes und Anwaltes Bryan Bedford (Dylan McDermott) vor Gericht wieder.
1994 machte es sich John Hughes zur Aufgabe das Remake eines wahren Urgesteins des amerikanischen Kinos zu kreieren, und so schrieb er basierend auf dem Originaldrehbuch von George Seaton ein Remake zu Das Wunder von Manhattan. Über die Sinnigkeit von Remakes darf man gerne immer ausführlich diskutieren. Ich für meinen Teil sehe zumeist keinen Sinn darin, da ich aber oftmals auch die Originale bereits kenne.
Und da kommen wir bereits zu einem riesen Problem: Ich kenne Das Wunder von Manhattan aus dem Jahr 1947 und sehe daher das Remake eigentlich nur als Graphic-Update, der die Aussage vom Original, zumindest meinem Gefühl nach missinterpretiert. So mag es meinen eventuell verfälschten Errinnerungen geschuldet sein, aber ich meine im Original ist der Weihnachtsmann eine nihilistische Gestalt, die sich eben nicht für irgendwelche Werbezwecke einspannen lässt. So dreht Kris Kringle im Verlauf seines Vertrags mit dem Kaufhaus unter anderem einen Werbespot, was soviel bedeutet, daß diese reine, menschenfreundliche Figur sich dem Kapital verschreibt. Dieser Umstand zerstört meines Erachtens die Botschaft des Originals in weiten Teilen. Außerdem kommt hinzu, daß der Film als solches schon gar keinen Sinn mehr ergibt. So behauptet Kringle etwa, daß er die Geschenke an die Kinder verteilt, aber der Film sagt auch, daß Eltern in die Geschäfte ziehen und Geschenke für ihre Kinder kaufen. Ja was denn nun? Dieses Plot-Hole erstreckt sich über den gesamten Film und ist an dieser Stelle auch nicht mehr wegzudenken.
Eine weitere Sache, bei der ich mir wünschen würde, daß man sie aus dem Remake gestrichen hätte, ist der Umgang mit Frauenrollen. Natürlich ist auch dies wieder dem Zeitgeist geschuldet. So wird Dorey Walker als durchaus emanzipierte Frau, die genau wie ihre Tochter keinen Glauben mehr hat, beschrieben. Kurz um, sie ist als Hauptcharakter einfach unsymptaisch. Denn sie hat auch ihrer Tochter diesen "Floh" ins Ohr gesetzt: Ja, es gibt keinen Weihnachtsmann. Dem Gegenüber steht Bryan Bedford ein Jurist. Wohlgemerkt ein Vertreter des rationalem, und er hat sich natürlich diese für den Film charismatische Naivität behalten und tut alles um Kris Kringle zu "retten".
Dann schafft das Remake noch einen Subplot mit einem Konkurrenzgeschäft, der meines Wissens im Original nicht vorhanden ist und den Film weiter streckt, aber dennoch die Machtbessesenheit von Firmenchefs symbolsiert. Ob man ihn jetzt gebraucht hätte ist fraglich, so hätte man auch einfach die Grundbotschaft des Originals beibehalten können, dann wäre so etwas gar nicht nötig gewesen.
So kommt der Film dann über mehrere Sackgassen dann doch auf seine Kernaussage zurück. Fraglich bleibt, warum? Denn dieses Remake hätte man nicht gebraucht, obwohl Sir Richard Attenborough der geborene Weihnachtsmann ist, fehlt es dem Film meines Erachtens an Charme. Ich kann natürlich nicht bestreiten, daß der Farbfilm auch Schauwerte hat, aber alles in allem nicht weltbewegend war.