Bewertung: 3.5 / 5
Im Los Angeles der Zukunft sorgt der Polizist John Spartan (Sylvester Stallone) für Recht und Ordnung. Dabei nimmt er es mit den Vorschriften nicht immer genau, und setzt alles daran Verbrecher wie Simon Phoenix () Dingfest zu machen. Bei seinem letzten Aufeinandertreffen mit Phoenix tappt er in eine Falle und wird wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Das heißt für Spartan und Phoenix mehrere Jahre Kälteschlaf, bis sie schließlich im Jahr 2032 wieder erwachen. Die Welt hat sich grundlegend gewandelt, wodurch unter anderem Schimpfwörter verboten wurden, aber auch die Kriminalitätsrate stark gesunken ist. Und so kommt es zu einer erneuten Konfrontation zwischen Spartan und Phoenix.
Verfrachte man einen klassischen Cop-Film-Plot in die Zukunft bekommt man am Ende des Tages Demolition Man heraus. Ein Film der sich wie das Einmaleins der Polizisten-Filme anfühlt: Ein Underdog Polizist, der in Grautönen agiert. Ein Schurke, der soviel besser ist als die Polizei und ein Team aus Jungen Polizisten, die vom Protagonisten lernen können. Das ist nicht besonders originell, oder neu. Und das war es in den 1990ern auch nicht.
Die Geschichte folgt dem altbekannten Spießroutenlauf in einem Hin und Her der Überlegenheit. Wesley Snipes hat sichtbar Spaß an seiner Rolle und spielt nahe des Overactings. Wenngleich seine Performance nicht so Over the Top ist, wie sie sein könnte, ist sie doch Over the Top. Dem Gegenüber steht mit Stallone ein Schauspieler, der selten durch eben dieses auch auffällt. Zu langweilig, zu ermüdend und fast schon Nuacenlos wirkt sein Schauspiel, der zwar moderat für Actionfilme ist, aber auch hier wieder einmal nicht besonders postiv hervorsticht.
Wohingegen zwar Sandra Bullock zwar gut spielt, aber eben auch erwartbar. Die lehrende und lernende Polizistin, die dem Fish Out of Water die Welt erklärt, kann man ebenfalls als nicht sonderlich originell bezeichnen.
Zudem bleiben die Actionsequenzen jetzt auch nicht sonderlich lange im Gedächtnis. Viel zu erwartbar und auch wenig aufgeregt, inszeniert Regisseur Marco Brambilla dieses Gewusel, wenngleich man klar erkennen kann, was passiert.
Taucht man aber ein wenig tiefer in die Materie von Demolition Man ab, so findet sich wieder sehr philosophische, ironische Grundtöne. Denn es geht Zentral im Film auch um die Freiheit der Sprache. Also wann bin ich befugt etwas zu sagen, was darf ich wo und wie zu wem sagen. Eine nicht endenwollende Diskussion, die gerade heute wieder und wieder auftritt. Das ist hier satirisch überspitzt, und fast schon genial in manchen Momenten.
Der Konservatismus hat die Menschheit optimiert, und hat damit aber auch die freie Entfaltung ein wenig an der Nase herumgeführt. Man muss sich einfach darüber freuen dürfen, wenn bestimmte Restaurants im Film durch die sogenannten "Franchise-Kriege" zerstört wurden.
Ebenso verhält es sich auch mit den Popkulturrellen Referenzen, denn während gerade große Marken ihr Fett wegbkommen, so ist es ebenfalls erstaunlich wie offen man hier mit einer Hommage auf Arnold Schwarzenegger umgeht. Das die Geschichte sich dahingehend ein wenig anders noch entwickeln sollte, ahnten auch Die Simpsons nicht, wenngleich es urkomisch ist.
So mag Demolition Man als reiner Actionfilm das Rad nicht neu erfinden und sogar ein wenig Dröge sein, aber die Nuancen sind doch wesentlich mehr als man ihnen zutrauen mag. Aus Sylvester Stallone wird vermutlich nie ein großer Mieme, aber den Anspruch hat ja auch keiner von ihm verlangt. Alles drum herum regt zum nachdenken und auch lachen an.