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Doctor Strange in the Multiverse of Madness

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Multiversum der Eindimensionalität

Doctor Strange in the Multiverse of Madness Kritik

Doctor Strange in the Multiverse of Madness Kritik
3 Kommentare - 05.05.2022 von Manisch
In dieser Userkritik verrät euch Manisch, wie gut "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" ist.
Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Bewertung: 3 / 5

(Spoiler)

Nachdem es im letzten Jahr eher kleinere Namen waren, mit denen das MCU in die nächste Phase nach Thanos gestartet ist, ist 2022 eigentlich voll mit Größen wie Spiderman, Thor und eben Dr. Strange.

Der "Aufbau", der zu diesem Film geführt hat, ist dabei relativ lang, wenn man sich anschaut, dass im Prinzip die Serien Wanda Vision und irgendwie auch Loki und "What if...?", aber natürlich auch No Way Home ihren Beitrag dazu geleistet haben. Und jetzt gibt es also DEN Film der volle Kanne aufs Multiversum setzt. Was kann da schiefgehen?

Nun, leider mehr, als man denkt...um mit der Tür ins Haus zu fallen:
Trotz all des Aufbaus ist die Ausarbeitung einiger eigentlich längst etablierten Figuren ziemlich eindimensional.

Hier fällt vor allem Wanda negativ auf. Nachdem sie ihre eigene Serie hatte, in der man ihr Gefühlsleben ausloten konnte und an dessen Ende es eigentlich eine gewisse Erkenntnis hätte geben sollen, startet sie in diesen Film quasi genau da, wo sie recht früh in "Wanda Vision" bereits war. Grob gesagt: Weil sie mit Verlust nicht klarkommt, flieht sie in eine Scheinwelt und schadet dabei ihrer Umwelt ohne Rücksicht auf Verluste.

In Multiverse of Madness findet aber überhaupt kein innerer Konflikt statt - dabei hätte gerade dieser großes Potenzial gehabt, um nicht nur Spannung für Auge, sondern auch für den Kopf zu generieren.

Man hätte beispielsweise darstellen können, dass es der/das Darkhold ist, der/das (wie ist das im Deutschen denn eigentlich gelöst? Ich lege mich jetzt einfach mal auf "das" fest) Besitzt von Wanda ergriffen hat. Die "wahre" Wanda hätte immer noch irgendwo in ihrem Kopf sein können. Ansätze davon sehen wir auch ganz kurz im Film, aber in anderem Kontext.

Man hätte auch recht früh die Frage stellen können, ob sie ihren Plan, ihre Kinder in einem anderen Multiversum zu "übernehmen", so richtig durchdacht hat. Die erste Frage, die einem in den Sinn kommt, ist doch: Was ist mit der Wanda in diesem anderen Multiversum? Ein klassischer Elefant im Raum. Es hätte doch mal irgendjemand direkt fragen können "...du willst also dein eigenes Ich dort töten? Was meinst du, wie die andere Wanda reagieren wird?". Man hätte an dieser Stelle auch einen großen Kampf zweier Wandas gegeneinander machen können...aber nichts. Nur ganz am Ende kommt es zu einer kleinen Konfrontation, der letztlich auch genau den Ausgang hatte, der abzusehen war.

Weil diese Konflikte nicht ausgearbeitet werden, bleibt Wanda eine blasse Marvel Bösewichtin, wie man sie aus so vielen anderen Filmen bereits kennt. Im Prinzip rennt sie über 2 Stunden nur umher, verbreitet Chaos und sagt "Ja aber meine Kinder!"...

Das kann Marvel besser, wie sie mit Civil War bewiesen haben, wo auch 2 bekannte Helden gegeneinander kämpfen und man sich nur schwer für eine Seite entscheiden kann, weil beide Standpunkte ihre Berechtigung haben.

Und auch Dr. Stranges Entwicklung ist eher mau. Das mag allerdings auch ein wenig dem geschuldet sein, dass er zwischenzeitlich viele Gastauftritte in anderen Filmen hatte, wo er einerseits sehr präsent war, man aber andererseits nicht viel in die Tiefe gegangen ist - was im Kontext dieser Filme aber auch ok war!

Nachdem so viel passiert ist, muss man sich plötzlich wieder in der Tiefe mit ihm auseinandersetzen und überlegen: Wo genau haben wir ihn emotional eigentlich zurückgelassen? Ich persönlich hatte dabei die Reaktion "Oh, achso...DAS ist also noch ein Thema bei ihm?".

Eigentlich versucht der Film den Konflikt für Strange aufzubauen, ob ER denn auch irgendwann mal glücklich sein darf, oder ob er der sich ewig für andere aufopfernde Held ist. Schließlich hat er sich geopfert, um das Universum vor Thanos zu retten. Er war dadurch 5 Jahre weg vom Fenster, während seine große Liebe wen neues gefunden und geheiratet hat.

Der Film geht allerdings auch darauf ein, dass Dr. Strange immer derjenige ist, der "Die Regeln bricht". Der etwas tut, was im Magier-Kodex eiiigentlich für die Guten nicht erlaubt ist. Dafür bekommt er von allen Seiten Kritik. Er ändert aber nichts an seinem Verhalten. Auch nach hinten hin macht Strange immer wieder Dinge, wo jemand sagt "Das ist verboten", um so den Tag zu retten.

Naja und dann ist da noch "America", die ziemlich random in den MCU-Kanon eingeführt wurde, fast schon erzwungen. Es ist die typische "Ich kann meine Kräfte nicht kontrollieren"-Story, bis am Ende jemand sagt "Doch, kannst du". Für den Film selbst hätte es sie nicht gebraucht. Vermutlich wurde sie nur eingeführt, weil sie in späteren Filmen wichtig wird.

Um mal etwas Positives zu sagen:
Selbstverständlich fällt die Gewalt in diesem Film auf. Der Kampf Wanda vs. Illuminati hat fast etwas von Omniman vs. Guardians of the Globe. Wenn Leute also auf recht brutale Art und Weise sterben, dient das allerdings nicht nur dem Schau-Effekt, sondern bringt meiner Meinung nach auch eine Konsequenz in die Kämpfe, die dem MCU durchaus guttun. Es ist kein "Wir prügeln uns ein wenig", sondern ein Kampf, bei dem etwas auf dem Spiel steht.

Wobei...eben jenes Multiversum lässt genau diesen Effekt schnell wieder verpuffen. Klar ist es krass, wenn Captain Marvel, Captain America und Professor Xavier mal eben brutal sterben. Aber...ist halt nicht "unser" Universum *Schulterzuck-Emoji. Man muss sich das einmal vor Augen halten: Mit Mister Fantastic stirbt "Der Klügste Mensch der Erde", ein Vater von 2 Kindern, der Anführer der Fantastischen Vier...das ist eigentlich RIESIG. Aber kümmert uns das 5 Minuten später noch? Nein...

Das alleine rettet den Film allerdings nicht.
Unabhängig von der eindimensionalen Figuren-Darstellung wirkt der Multiversum-Aspekt wie eine Entschuldigung, alle möglichen, random Dinge passieren zu lassen - es fehlt aber der rote Faden. Gefühlt rennt man die ganze Zeit vom einen MacGuffin zum nächsten. Direkt am Anfang wird ein strahlendes Buch vorgestellt, das unbedingt erreicht werden muss. Und wenn man es dann endlich hat, wird es sofort zerstört und so wichtig war es dann eigentlich auch nicht...Im Gegenzug musste man auch schon X-Mal das Darkhold finden, in welcher Form auch immer. America ist letztlich auch ein MacGuffin, oder andere Figuren, die es gilt zu finden.

Der Film schafft es auch einfach nicht, die zentralen Konflikte der Titel-gebenden Figur rund auf den Punkt zu bringen. Strange geht weitestgehend genau so aus dem Film heraus, wie er zu Beginn eigentlich schon war. Die Fragen nach "Persönlichem Glück, ja oder nein?" und "Heiligt der Zweck immer die Mittel?" werden irgendwie auf dem Weg vergessen. Dieser fehlende Fokus ist einfach schade.

Am besten bringt es vielleicht die Post Credit Szene auf den Punkt, als Strange durch die Straßen geht, auf einmal Charlize Theron erscheint, ein Portal öffnet und sagt "Du musst mitkommen". Anstatt groß zu fragen "Wer bist du? Wohin gehts? Was müssen wir tun? Was brauchen wir dafür? Wtf ist überhaupt los?", schmeißt sich Strange sein Cape um, zeigt sein neues, mega uncanny(!) aussehendes, drittes Auge, und springt einfach los.

Der Film hat gute Schauwerte und unterhält definitiv.
Aber am Ende verlässt sich der Film allerdings zu sehr auf eben diese Schauwerte. Für meinen Geschmack ist das alles zu oberflächlich zusammengewürfelt und es fehlt wirkliche Tiefe. Das kann Marvel besser.

Ergänzung:
Und ich glaube, das Problem dieses Films dürfte am Ende doch die Produktionsgeschichte sein - schließlich hätte er bereits 1 Jahr früher erscheinen sollen. Das ist aber höchst problematisch im MCU, das mittlerweile nicht mehr nur auf 3-4 Filmen pro Jahr besteht, sondern obendrauf auch noch aus Serien, die alle miteinander verbunden und aufeinander aufbauen. Wenn man dann feststellt, dass z.B. der Nachfolge-Film (Spiderman) auf einmal zum Vorgänger wird, schmeißt es das Skript ziemlich über den Haufen. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Elemente des Films etwas "stringenter" hätten verlaufen können. Aber das ist mehr oder weniger Spekulation und dazu wird man sicherlich in Interviews und Making-ofs zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr hören.

Trailer zu Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Doctor Strange in the Multiverse of Madness Bewertung
Bewertung des Films
610

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3 Kommentare
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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
07.05.2022 13:16 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.509 | Reviews: 45 | Hüte: 774

@Manisch

Also ich hab die Serie nochmals geschaut. Es ist so, dass sie noch am Ende denkt, dass sie der Bevölkerung etwas Gutes tut. Erst als Agatha ihr die Wahrheit offenbart, entschließt sie sich ihre Welt zu zerstören. Ergo, sie hat ihren Fehler eingesehen. Im Dialog aber danach, ist sie sich da nicht so sicher, Monica Rambeau erklärt sogar, dass sie das Gleiche getan hätte. Als die Armee dann eintrifft stellt Wanda sich nicht und flieht. Sie steht somit nicht wirklich für ihren Fehler ein. Am Ende sucht sie dann mit dem Darkhold nach ihren Kindern.
In Strange 2 ist es ja so, dass sie gar nicht versteht, dass das Multiversum auf dem Spiel steht. Sie würde eine Person opfern um ein Happy End zu erhalten - und das Universum 616 zu verlassen. Sie sieht dies also als bessere Lösung an, als nochmals eine gesamte Stadt zu versklaven. Auf diesem Weg geht sie aber über Leichen und wird komplett irre - agiert somit komplett im Wahn im Gedanken das Richtige zu tun. Es ist ja ähnlich wie bei Thanos - wenn man da nachdenkt ergibt sein Plan auch keinen Sinn, da in einigen Jahren die halbierte Bevölkerung ja wieder vollständig wäre. Aber seit wann agieren Schurken einer gewissen Logik nach - ich denke da an den Joker z.B.

Stimmt, sowas hätte man definitiv einbauen können. Jetzt vermisse ich eine solche Szene sogar!

Ich werd mir den Film auch nochmal anschauen müssen, vor allem da ich die Sache mit diesem Vishanti-Buch nicht kapiert habe^^ Aber es gibt die Szene, Wanda reagiert betröppelt und schleudert Wong durch den Raum. Ich glaub es war Wong und somit hast du Recht - es ist nur beiläufig, aber es ist da. Letztendlich war dies ja auch die Lösung um die Handlung irgendwie beenden zu können - hätte sie zuvor schon darauf reagiert und nachgedacht, wäre der Film nach der Hälfte aus gewesen^^ So musste sie diese Erfahrung "live" erleben.

Das mit dem Auge habe ich auch nicht verstanden. Hat es nicht mit dieser Inkursion zu tun? Also dass Strange einen Strange tötete, was der Evil Strange ja auch tat? Letztendlich ist das Ende ziemlich sicher in Nachdrehs entstanden - da stimme ich dir zu. Die Post-Credit-Szene war deshalb auch Müll - und nur was für Comic-Fans.

Naja, er hätte einfach bei dieser Christine bleiben können und America sterben lassen. Er hätte auch Americas Kräfte absorbieren können so wie der andere Strange es gemacht hätte - um bei Christine zu bleiben. Er hätte auch Wanda machen lassen können, so wie sie es ihm vorschlägt und den Deal dadurch Christine zu haben, akzeptieren können. Und er hätte auch vom Darkhold korrumpiert werden können, so wie es den anderen Stranges passierte.
Er entscheidet sich aber letztendlich lieber dafür das Mädchen und die anderen Universen zu retten, als auf sein persönliches Glück zu setzen.

Netter Gedanke und es wäre somit ein deutlich persönlicher Film geworden. Aber dann hätte Marvel sich trauen müssen, gleich 2 Sympatieträger zu "Schurken" umzumodellieren. Womöglich verzichtete man bewusst darauf, Strange wieder zu einem solchen Egoisten zu machen. Er ist und bleibt arrogant, aber letztendlich ein Held.

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Manisch : : Moviejones-Fan
06.05.2022 17:58 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.372 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@Duck-Anch-Amun
Ja, geht mir mit den Spoilern auch so laughing
Ich pack hier mal sicherheitshalber die Spoiler-Tags drüber:

Was den Übergang zu WandaVision angeht, müsste ich zumindest die letzten 1-2 Folgen vielleicht noch mal schauen. Meine Erinnerung war aber, dass sie durchaus bemerkt hat, dass sie anderen (= den Leuten in dem Ort da) mit ihrem Egoismus ziemlich geschadet hat. Und genau das macht sie in Multiverse of Madness schon wieder von vorne.

Was ich mit dem "inneren" Konflikt bei Wanda und dem Darkhold meine ist:
Es gab diese Szene, wo Prof. Xavier im Kopf von der Wanda war, welche die Schurken-Wanda im Schlaf übernommen hatte. So etwas hätte man meiner Meinung nach nicht für eine Random-Wanda machen sollen, sondern für die Schurken-Wanda, um herauszuarbeiten: Sie ist gerade nicht sie selbst, sie ist besessen. Aber da ist eigentlich Gutes in ihr.

Daran, dass Wong sie darauf hingewiesen hat, dass ihr Plan keinen Sinn ergibt, kann ich mich nicht erinnern. Müsste ich noch mal sehen. Vielleicht war es nur zu beiläufig...? Ich habe irgendwie ein Szene im Kopf, die so ähnlich ist, wie als Obi-Wan Anakin anschrie und meinte "Was würde Padme tun?!". Quasi ein richtiger Streit, eine Face-to-Face Ohrfeige, damit sie wieder zur Besinnung kommt.

Und was Strange angeht, reicht mir persönlich es nicht, dass es irgendwelche Andeutungen gibt. Es ist eigentlich SEIN Film. Ich erwarte schon, dass man die 2h nutzt, um diesen inneren Wandel prägnanter auf den Punkt zu bringen.

Dieses (fürchterliche) Stirn-Auge von ihm spielt da mit rein. Es wurde nie klar, was es zu bedeuten hat. Es scheint was mit dem Darkhold zu tun zu haben, aber...ist es nun gut, oder schlecht, oder neutral? Klar muss man sowas nicht so platt wie möglich erklären. Es wird allerdings in der allerletzten Szene des Films eingeführt, wie er es unter Schmerzen bekommt. Das ist vielleicht (also "vielleicht". Ich weiß es nicht.) der allerwichtigste Wandel, den Strange in diesem Film durchmacht - und er wird auf die letzte Sekunde geschoben. Und dann in der Post-Credit-Szene nutzt er dieses Auge aber prominent. Ich finde das alles ziemlich merkwürdiges Storytelling. Mein Eindruck ist, dass dieses - scheinbar sehr wichtige - Auge eigentlich ein Kern-Element des Films hätte sein sollen.

Dass er allerdings sein persönliches Glück zurückstellt, indem er America hilft, kann ich leider überhaupt nicht erkennen. Für mich hatte das eher die Aussage: In allen anderen Multiversen ist er ein ziemliches Arschloch, aber in dem hier steckt doch ein ganz okayer Typ dahinter. Das wussten wir aber ehrlich gesagt längst, beispielsweise durch sein Opfer in Infinity War, oder seine Art in No Way Home.


Ich würde hier eher weitergehen. Mein Vorschlag, um Multiverse of Madness zu fixen, wäre folgender:
Strange und Wanda sind eigentlich an ziemlich gleichen Positionen im Leben. Das hätte ich viel deutlicher herausgearbeitet. Während Wanda das Multiversum brechen möchte, um ihre Kinder zurückzubekommen, ist Strange verführt, mit seiner Christine glücklich zu werden. Diese Verführung könnte beispielsweise auch durch das Darkhold kommen - vielleicht arbeiten Strange und Wanda sogar zeitweise zusammen, nur laut gedacht. Auf dieser Reise hätte Strange dann auf den Strange Supreme aus "What if...?" stoßen sollen, welcher genau diesen Weg beschritten hat (Vielleicht sogar, weil dieser sogar hinter all dem steckt und auch Wanda via Darkhold verführt hat...?). Durch diesen Kampf mit sich selbst hätte er dann erkannt, dass er sein persönliches Glück zurückstellen muss. Oder besser bzw. etwas positiver: Es hätte sich ein neues Glück für ihn offenbaren sollen, in welcher Form auch immer (Letztlich geht es ja eher darum, loslassen zu können, um neuen Dingen eine Chance zu geben). Und um America auch noch mit reinzubringen: Vielleicht wäre der große Knackpunkt dann gewesen, dass Strange vor der Wahl stand, ihre Kräfte zu absorbieren, um in einem Universum zu landen, in dem er mit Christine glücklich werden kann - aber wo er sich dann doch dagegen entscheidet, weil es einfach böse und falsch wäre.

So in etwa.

AfD-Verbot (:

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
06.05.2022 10:45 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.509 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Ich mag ja Spoiler-Kritikeen, da man einfach drauflos quatschen kann. Es ist deutlich einfacher über Dinge zu reden. Ich muss dir tatsächlich in einigen Punkten Recht geben, auch wenn ich es anders wahrgenommen habe. Schade, dass dir der Film nur "durchschnittlich" gefiel

Hier fällt vor allem Wanda negativ auf. Nachdem sie ihre eigene Serie hatte, in der man ihr Gefühlsleben ausloten konnte und an dessen Ende es eigentlich eine gewisse Erkenntnis hätte geben sollen, startet sie in diesen Film quasi genau da, wo sie recht früh in "Wanda Vision" bereits war.
Naja, ich finde den Übergang ziemlich gut gewählt. Am Ende von WandaVision stellt sie sich nicht, sondern flüchtet. Manche kritisierten dieses Happy End sogar, die Figur hätte keine Konsequenzen aus ihrem Handeln gelernt. Letztendlich wissen wir nun warum - sie ist sich wohl weiterhin nicht wirklich einer Schuld bewusst und stellt ihr Wohl über das der Anderen. Somit geht der Film sogar Recht zügig auf das Ende der Serie ein, welches ja zeigte, dass Wanda auf der Suche nach ihren Kindern ist.

Man hätte beispielsweise darstellen können, dass es der/das Darkhold ist, der/das (wie ist das im Deutschen denn eigentlich gelöst? Ich lege mich jetzt einfach mal auf "das" fest) Besitzt von Wanda ergriffen hat. Die "wahre" Wanda hätte immer noch irgendwo in ihrem Kopf sein können. Ansätze davon sehen wir auch ganz kurz im Film, aber in anderem Kontext.
Naja, es wird meiner Meinung nach schon mehrfach gesagt (der Film hat meiner Meinung sogar zuviel Exposition) und letztendlich war das Darkhold in jedem Universum ein Grund für tragische Ereignisse. Die Geschichte mit dem Illuminatii und dem Evil Strange untermauern ja, dass das Darkhold korrumpiert. Deshalb die Angst, dass auch unser Strange dem Bösen verfällt.

Man hätte auch recht früh die Frage stellen können, ob sie ihren Plan, ihre Kinder in einem anderen Multiversum zu "übernehmen", so richtig durchdacht hat. Die erste Frage, die einem in den Sinn kommt, ist doch: Was ist mit der Wanda in diesem anderen Multiversum? Ein klassischer Elefant im Raum. Es hätte doch mal irgendjemand direkt fragen können "...du willst also dein eigenes Ich dort töten?
Ich muss dir leider sagen, dass genau dies angesprochen wird. Wong (?) spricht Wanda ziemlich deutlich darauf an! Unserer Wanda ist dies in ihrem Wahn aber egal, sie ist hier 100 % egoistisch.

Nachdem so viel passiert ist, muss man sich plötzlich wieder in der Tiefe mit ihm auseinandersetzen und überlegen: Wo genau haben wir ihn emotional eigentlich zurückgelassen? Ich persönlich hatte dabei die Reaktion "Oh, achso...DAS ist also noch ein Thema bei ihm?".
Da muss ich dir zustimmen! Zuletzt sahen wir Strange 2016 im MCU, seitdem war er immer wieder dabei, aber nur als Superheld, nie als Mensch. Die gesamte Story um seine Gefühle und auch um Baron Mordo (wo ist der abgeblieben?) leidet darunter, dass wir nun einfach hinnehmen müssen, dass sein Privatleben sich nie verändert hat.

Er ändert aber nichts an seinem Verhalten. Auch nach hinten hin macht Strange immer wieder Dinge, wo jemand sagt "Das ist verboten", um so den Tag zu retten.
Dies wird ja sogar von den Illuminati angesprochen und wird sicherlich noch für Konsequenzen sorgen. Letztendlich schafft er es aber sich gegen die Korrumption des Darkholds zu wehren und moralisch besser zu sein als die Doppelgänger, die wir kennenlernen.

Die Fragen nach "Persönlichem Glück, ja oder nein?" und "Heiligt der Zweck immer die Mittel?" werden irgendwie auf dem Weg vergessen. Dieser fehlende Fokus ist einfach schade.
Naja, das Ende deutet ja auf einen "freieren" Stephen hin, der sich mit seiner Situation abgefunden hat. Er entscheidet sich für den schweren Weg, einem Weg der möglicherweise für ihn negative Konsequenzen hat und tut dies, was ein Superheld tut. Große Kraft und Verantwortung und so - am Ende stellt er sein persönliches Glück zurück um ein Kind zu retten, welches er nicht kennt.

Dass der Film teilweise unrund ist, stimmt. Ich behaupte mal, dass gerade der rasante Start des Films mit den Nachdrehs und Verschiebungen zu tun hat. Letztendlich war ich überrascht, dass der Film eine eigene Handlung besitzt und nicht wirklich auf No Way Home oder Loki aufbaut.

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