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James Bond - Lizenz zum Töten

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Dalton ist wieder in

James Bond - Lizenz zum Töten Kritik

James Bond - Lizenz zum Töten Kritik
1 Kommentar - 22.04.2013 von DeToren
In dieser Userkritik verrät euch DeToren, wie gut "James Bond - Lizenz zum Töten" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

In diesem Streifen zeigt Timothy Dalton sich noch einmal ernsthafter als in seinem ersten Bondfilm "Der Hauch des Todes". Und das ist gut so. Sein Rachefeldzug macht Dalton zu einem sehr guten Bond, dem Film an sich schadet aber das Drehbuch. Denn einen rachsüchtigen und auf sich allein gestellten Hauptdarsteller hatten wir Ende der Achtziger Jahre schon zu oft gesehen. 1988 gab Bruce Willis als John McClane den Einzelkämpfer in dem Film „Stirb langsam“ ebenso so Sylvester Stallone in „Rambo III“. Und die Jagd nach dem Drogenboss Franz Sanchez ist eine zu profane und simple Handlung, die deutlich besser in andere Filme gepasst hätte. Doch hat auch dieses Werk seine starken Momente. Der Titelsong gehört zu den besten drei Songs der Bondgeschichte, die Bondgirls sind sehr sexy, und die Härte des gesamten Films nimmt die Interpretation der Craig-Filme vorweg. Und in keinem Bondfilm hat Kultfigur Q alias Desmond Llewellyn einen größeren und witzigeren Part. Dennoch hat auch dieser Film – wie schon der erste Dalton-Streifen – entscheidende Drehbuchschwächen, weshalb die Zuschauer mit Dalton nie richtig warm werden konnten. Auch hier fehlt es an inszenatorischer Konsequenz. Anbei einige Beispiele für gelungene und nicht gelungene Szenen: Bond schleicht an Bord der WaveCrast, betritt die Kabine von Lupe, hält ihr ein Messer an die Kehle und weckt sie mit den Worten: „Ein Geräusch, und Sie sind tot!“. Sehr gut. Dalton sieht mit den nassen Haaren obercool aus. Und er weiß, was er tut. Das ist ein gelungenes Beispiel. Etwas später erschießt Bond den Mörder von Sharky mit einer Harpune. Ebenfalls gut. Weiter: Bond trifft Miss Kennedy in einer Hafenbar. Vor der eigentlichen Hafenschlägerei macht Bond kurzerhand einen am Tisch sitzenden Ganoven alle. Sehr gut. Bond wirkt cool, hart und kompromisslos. Im Verlauf der darauf folgenden Prügelei schießt Miss Kennedy mit ihrer abgesägten Schrotflinte ein Loch in die Wand. Bond verlässt das Lokal daraufhin als Erster, während Pam Bouvier den Mob mit dem Rücken zur Wand in Schach hält. Dann will sie verschwinden und wird dabei in den Rücken geschossen. Glücklicherweise trägt sie jedoch eine kugelsichere Weste. Genau hier lässt der Film die dringend erwartete Geradlinigkeit vermissen. An diesen drei Szenen erkennt man, dass Bond in punkto Coolness das Heft aus der Hand gibt. Bond selbst hätte die Wand aufballern, das Lokal in Schach halten und dann auf der Flucht in den Rücken geschossen werden müssen. Dann wäre Dalton der Coole geblieben. So aber entgleitet ihm die Szene. Bond ist plötzlich uncool und nicht mehr Herr der Lage. Und kurz darauf wirkt Bond mit der Liebesszene an Bord des Sportbootes zu weich, zu freundlich. Das passt wiederum nicht zu dem harten, verärgerten, ja sogar verbitterten Bond. Doch weiter: Miss Kennedy, Bond und Q müssen sich zu dritt zwei Hotelzimmer teilen. Q geht auf Zimmer 1 zu, während Miss Kennedy hinter sich die Türe zu Schlafzimmer Nummer 2 zuwirft. Bond wirft einen Blick auf die sich schließende Tür von Miss Kennedy und geht dann in Richtung Q´s Zimmer und murmelt: „Ich hoffe, Sie schnarchen nicht, Q!“. Ganz schlecht. Hier hätte Bond etwas tun müssen, was ihn als „Sieger“ aus der Szene entlässt. Er hätte zu Miss Kennedy gehen und sie verführen können. Vorher hätte es noch einen tiefgehenden und erotischen Dialog geben können, der in einer Sexszene endet. Oder er hätte an die Hotelbar gehen und sich betrinken können (später hätte er ein Bargirl abschleppen und so Miss Kennedys Ärger auf ihn noch mehr steigern können). Aber so wie gesehen darf Bond nicht stehen gelassen werden. Das passierte weder Connery, Lazenby oder Moore vor ihm, noch Brosnan oder Craig nach ihm. Da haben wir es plötzlich nicht mehr mit Bond zu tun, sondern mit einem zu durchschnittlichen Mann, den die Männer nicht mehr beneiden und dem die Frauen nicht mehr zu Füßen liegen. Dalton war zu einfach nett. Ihm gegenüber ist Craigs Bond deutlich unsympathischer angelegt. Und dennoch wirkt er charismatischer. Craig ist mehr der „Arschloch“-Typ, mit dem Männer sich gerne einmal identifizieren möchten und von dem Frauen sich scheinbar angezogen fühlen. Dalton spielte eher den netteren Typen, der „Mann“ nicht sein will und dem „Frau“ nicht erliegen möchte. Und genau das war das Dilemma. Hätte Dalton ein geradlinigeres Drehbuch bekommen, so hätte er der beste Bond aller Zeiten werden können. Doch bei aller Kritik: heute finden wir den Film deutlich runder als vor über 20 Jahren. Denn die kompromisslose Inszenierung der Craig-Filme lässt diesen Bond zu einer Art Vorläufer werden. Dalton ist hart und authentisch – zumindest teilweise. Auch hier gilt: „Lizenz zum Töten“ wird mit den Jahren immer besser. Landete er vor der Craig-Ära noch auf den hintersten Bondplätzen, so hat er in den vergangenen Jahren einige Plätze wieder gutmachen können - Tendenz steigend. Dalton ist wieder in.

James Bond - Lizenz zum Töten Bewertung
Bewertung des Films
910

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1 Kommentar
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Umleitung : : Moviejones-Fan
27.04.2013 11:41 Uhr
0
Dabei seit: 22.10.11 | Posts: 673 | Reviews: 2 | Hüte: 16
Für mich war er schon damals, der beste Bond Darsteller, auf jeden Fall der realistischste!
"Lizenz zum töten" fand ich sehr gut, "der Hauch des Todes" aber war besser.
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