Bewertung: 3.5 / 5
Gut, hier sitze ich nun und überlege mir gerade wieso Mission Impossible 2 von so vielen Leuten verrissen wurde. Ich habe mir den Film am Samstag auf Bluray angesehen, mit sehr niedrigen Erwartungen, und wurde, jetzt bitte festhalten, positiv überrascht. Wieso, hier meine Kritik zu Mission Impossible 2: Das [b]John Woo[/b] sehr begeistert ist von Kampfszenen und derer Inszenierung sollt einem im Vorhinein klar sein. Wenn nicht, dann wird man eben in Mission Impossible 2 über diesen Zustand aufgeklärt. Denn was Woo mit Mission Impossible 2 abliefert ist eine abgefahrene und sehr stilisierte Actionpackung. Schon der Anfang ist sehr rasant und macht richtig Lust auf den folgenden Film. Doch leider wird man hier etwas enttäuscht, denn nach dem tollen ersten Drittel verliert sich der Film etwas in seiner Inszenierung. Was ich damit meine? Zeitlupe ist das magische Wort. Den diese wird in diesem Film so was von überstrapaziert, dass es schon fast weh tut und einen zwingt einen den Kopf zu schütteln. Sehr übertrieben. Aber dies könnte man eigentlich jedem Film, der um die Jahrhundertwende erschienen ist, anhängen. Zeitlupe war eben IN. Nichts desto trotz sind die Actionszenen abseits der Zeitlupe echt toll und machen eine helle Freude zuzusehen. Gerade hier brilliert das sehr lange Finale, welches für meinen Geschmack etwas zu lang geraten ist. Untermalt wird die Action von einem wunderbaren Soundtrack von [b]Hans Zimmer[/b], der wirklich hervorragende Arbeit geleistet hat. Einen so genialen Soundtrack habe ich seit Fluch der Karibik nicht mehr gehört. Wunderbar rockig und wunderbar passend zu diesem Actionstreifen. Dabei finde ich gerade ich Adaption des klassischen Mission Impossible Score gelungen. Also ein purer Hörgenuss. Die Story hingegen fällt etwas schwach aus. Ein Killer-Virus gerät in die Hände des Verräters Sean Ambrose und Ethan Hunt soll ihn mit seinem Team zurückholen. Nichts besonderes, aber immerhin nicht verwirrend wie der erste Teil, dessen Story ich erst im Nachhinein verstanden habe. Aber ich verleiere jetzt nicht sehr viele Worte darüber, denn sie ist wahrlich nicht toll, brilliert aber mit ein paar guten Einfällen (z.B. Kieferbruch). Hier fällt mir grad ein witziges Detail ein: Wusstet ihr, dass John Woo zunächst seine Actionszenen gedreht hat und dann im Nachhinein eine Story entworfen hat? Ist mir jetzt im Film nicht aufgefallen, aber hier sieht man was eigentlich für diesen Mann Priorität hat. Die Schauspieler liefern allesamt eine gute Performance ab. Sei es als Schurke [b]Dougray Scott[/b] oder [b]Thandie Newton[/b] als Diebin Nyah. Solide wie der Rest des Castes, gefreut habe ich mich über die Rolle von [b]Vhing Rahmes[/b] als Luther (Nostalgie pur).Aber sie sind aber eh nur Nebenfiguren, denn die Story legt mehr den Schwerpunkt auf [b]Tom Cruise[/b] als Ethan Hunt. Der spielt hier einen ultra coolen Superagenten, dem es etwas an Charakterzeichnung fehlt. Etwas schade um sein Talent, aber gerade in diesem Film wären tiefgründige Charakter sowieso nur Ballast. Aber wie soll ich ihn nur bewerten? Soll ich Mission Impossible 2 für seine schwache Story, seine fehlende Charaktertiefe und seine Überinszenierung zerrissen? Oder soll ich lieber de Film für seinen genialen Soundtrack, toller Action und Coolness in den Himmel loben? Ich kann mich nicht entscheiden, beide Seiten haben ihr Gewicht, aber insgesamt tendiere ich für die letzter genannte Seite. Denn der Film macht einfach Spaß. Einfach den Kopf abschalten, die Action, die Musik genießen und den bitteren Nachgeschmack von durchschnittlicher Story, sowie Überinszenierung akzeptieren. Mission Impossible 2 erhält somit [b]3,5 von 5 Hüten[/b].
Mission: Impossible 2 Bewertung