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Mission: Impossible

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Cruise, übernehmen Sie! - Mission Impossible

Mission: Impossible Kritik

Mission: Impossible Kritik
0 Kommentare - 24.03.2018 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Mission: Impossible" ist.

Bewertung: 5 / 5

Vor nunmehr 22 Jahren, damals im Jahr 1996, begann eine Reihe, die dieses Jahr nicht nur ihren sechsten Eintrag bekommen wird, sondern auch eine, die inmitten des absoluten Superstar-Runs eines gewissen Thomas Cruise Mapother IV. ihren Anfang nahm, nachdem er bereits durch die 80er Hindurch zu einem der gefragtesten Darsteller Hollywoods geworden war. Cruise hatte in den frühen 90ern geschafft was zuvor niemandem gelungen war: 5 Filme in Folge, die allesamt über 100 Millionen $ einspielten. Und Mission: Impossible war einer davon und mit seinem Box-Office von 454 Millionen $ der mit Abstand erfolgreichste. Doch ist De Palmas Kassenschlager aus den 90ern auch heute noch sehenswert?

Inhalt:
Ethan Hunt und sein Team von IMF-Agenten unter Führung von Jim Phelps sollen in Prag eine NOC-Liste vor dem Diebstahl bewahren, die die Geheimidentitäten aller im Einsatz befindlichen Agenten enthält. Doch der minutiös geplanten Einsatz endet in einem Fiasko, bei dem beinahe das gesamte Team ausgelöscht wird. Einzig Hunt und Phelps Frau Claire überleben und schnell hält man Ethan für einen Verräter. Um seinen guten Ruf wiederherzustellen und herauszufinden, wer für den Tod seines Teams verantwortlich ist, muss er sich mit in Ungnade den gefallenen Ex-Agenten Luther Stickell und Franz Krieger zusammentun und die Verantwortlichen finden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Grenze zwischen Freund und Feind nach und nach zu verschwimmen scheint...

Kritik:
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen - Brian De Palma hat mit Mission Impossible zweifellos eindrucksvoll sein Talent als Regisseur unter Beweis gestellt. Der Regie-Veteran hatte mit Carrie, Scarface und The Untouchables schon einige große Erfolge verbuchen können, war aber auch mit nicht weniger als 5 Nominierungen für die goldene Himbeere als "schlechtester Regisseur" niemals so unumstritten wie manche seiner Kollegen. Trotz allem gelang es ihm mit der Adaption der TV-Serien Cobra, übernehmen Sie und dem Nachfolger In geheimer Mission (beide im Original unter dem Titel Mission Impossible) das Feeling eben dieser gut auf die Leinwand zu übertragen. Letztlich fühlt sich die Kinovariante an wie sie sollte - eine cineastische Fassung der alten Spionage-Serien mit Referenzen und Verweisen auf die Vorgänger, die jedoch zu keinem Zeitpunkt erforderlich sind, um den Film verstehen oder genießen zu können.

Dabei spielt natürlich die Kameraarbeit, die stets nah am Geschehen ist und dabei immer alles Wichtige im Blick hat, eine große Rolle. De Palma und Kameramann Stephen H. Burum verlieren nie den Hintergrund aus den Augen und nutzen so oftmals das gesamte Bild vollständig aus. So bekommt man dieses Gefühl von Doppelbödigkeit stets bereits über das vermittelt, was zu sehen ist. Das Framing ist häufig sehr clever gewählt, die Figuren werden zueinander hin oder voneinander abgerückt, indem sie visuell getrennt oder vereint werden. Das Feeling für Geheimniskrämerei und die Figurenkonstellation geht durchgehend über die Dialoge hinaus und findet sich immer auch in kleinen Details und der Gestaltung jeder einzelnen Szene.

Unterstützt wird dies natürlich auch durch den tollen und unglaublich markanten Score von Danny Elfman, der für Mission Impossible viele seiner bekannteren und typischen Sound-Elemente außen vor ließ und einen waschechten Agenten-Thriller für die Ohren schrieb. Abseits des selbstverständlich zeitlos genialen Themes der TV-Serie von Lalo Schifrin, welches für den Film von den beiden U2-Mitgliedern Larry Mullen Jr. und Adam Clayton gecovert wurde, kann Elfman jeder Szene die nötige Griffigkeit verleihen und, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, präsent bleben. Selten findet man diesen gelungenen Mix aus markantem Charakter, der im Kopf bleibt und völliger Unaufdringlichkeit. Doch so hoch der Wiedererkennungswert hier auch ist, eine extreme Ohrwurmigkeit würde man dem Score wohl trotzdem nicht attestieren.

All diese Elemente würden jedoch völlig an Bedeutung verlieren, wäre der Cast nicht imstande, die Geschichte mit Leben zu füllen. Und auch hier kann klar Entwarnung gegeben werde, denn Cruise und Co. spielen nahezu alle gut bis überragend. Allen voran steht selbstverständlich der große Superstar Tom Cruise im Zentrum dieses Films. Wir folgen ihm stets als Zuschauer und sehen praktisch die gesamte Handlung aus seinem Blickwinkel, was insbesondere im letzten Drittel interessant wird. Wenn sich Ethan so langsam zusammenreimt, was zu Beginn eigentlich schiefgegangen ist und das Puzzle zusammensetzt, schauen wir ihm nicht bloß über die Schulter, sondern direkt in den Kopf. Cruise spielt wie gewohnt befreit auf und ist mit vollem Körpereinsatz bei der Sache. Einen Großteil der Stunts hat er bereits damals selbst absolviert und im Film sieht man das natürlich auch - nicht selten ist die Kamera bei der Action quasi direkt auf Augenhöhe mit ihrem Star. Er macht sich die Rolle des Ethan Hunt zweifellos zu Eigen und die Reihe hätte wohl kaum ihren sechsten Eintrag erreicht, wenn er nicht mit seinem unvergleichlichen Charisma bei der Sache gewesen wäre.

Neben Cruise stechen vor allem Jon Voigt (damals noch vermehrt im Kino und nicht bloß als zweitklassiger Bösewicht in B-Movies verschwendet zu sehen), Emmanuelle Béart, Ving Rhames und Jean Reno heraus. Grade die letzten 3 sind natürlich als Hunts neues Team von Ausgestoßenen im wohl bekanntesten Setpiece des Films mit von der Partie. Der Einbruch ins CIA-Hauptquartier von Langley mit der atemberaubenden Seil-Akrobatik und seiner unvergleichlichen Intensität, nicht zuletzt durch die Inszenierung in nahezu völliger Stille, ist seit damals als eine der spannendsten und besten Thriller-Sequenzen aller Zeiten im Kopf geblieben und wurde mehr als einmal zitiert oder gar kopiert. Und auch wenn derlei unmögliche Sequenzen immer wieder die Logik bis auf´s Äußerste strapazieren, sind sie es doch, die uns als Zuschauer staunen lassen und uns in die Sitze drücken vor Spannung. Trotzdem ist es zweifellos völlig legitim dem Film an derlei Stellen vorzuwerfen, dass er mitunter etwas "drüber" ist.

Übrigens genauso in der atemberaubenden Finalsequenz, während der ein Hubschrauber einen Hochgeschwindigkeitszug verfolgt, auf dessen Dach der Showdown stattfindet. Ebenfalls eine regelrecht ikonische Sequenz und eines der coolsten Setpieces, welche der Film zu bieten hat. Hier wird dann zwar die Spannungsschraube gegen Ende noch einmal angezogen, doch trotzdem kann sich die Sequenz bei all der Spannung natürlich ebenfalls einen Tick "drüber" anfühlen. Dabei kommt es nun auf den Typ Zuschauer an, der man selbst ist. Ist man bei der Idee on Board und kann sich damit anfreunden, dass der Film die Idee bis an die Grenzen des Glaubhaften treibt, bekommt man eine der spannendsten Filmsequenzen überhaupt präsentiert. Kann man das allerdings nicht, wird man vermutlich ob der Absurdität des Gesehenen mit dem Kopf schütteln. Ich selbst sehe mich allerdings klar als Typ A.

Um noch einmal auf die Darstellerleistungen zurückzukommen, wären in jedem Fall Renos sadistisch-süffisante Darstellung Kriegers zu nennen, der die Figur stets an der Grenze des absolut hassenswerten Drecksacks spielt und trotzdem seinen, ihm eigenen, Charme ins Spiel bringt. Zudem spielt sich Ving Rhames als Hacker-Genie Luther in die Herzen der Fans und ist bis heute eine wiederkehrende Figur der Reihe geblieben, da er schnell zu einer Art väterlichem Freund für Hunt wurde, dem dieser völlig vertraut. Die Erlebnisse des Films haben zusammengeschweißt und das Gespann Luther-Ethan möchte man bei Mission Impossible stets nur ungern missen. Als letzte, genial gespielte, Nebenfigur sei noch Vanessa Redgrave als zwielichtige Waffenhändlerin genannt, die man mit ihrem Mix aus absoluter Kontrolle, an Größenwahn grenzendem Selbstbewusstsein und dem entscheidenden Quäntchen Arroganz einfach nur für ihre Performance feiern kann. In einer zentralen Szene mit Cruise spielen sich die beiden jedenfalls so gekonnt die Bälle zu, dass es eine wahre Freude ist.

Fazit:
Mission Impossible glänzt auf all seinen Ebenen und ist auch heute noch hervorragend schaubar. Der Mix aus atemloser Hochspannung, genialen Action-Setpieces und dem brilliant-unaufdringlichen Score von Elfman greift unter der gekonnten Regie von de Palma perfekt ineinander. Mit seinem starken Cast und dem Feeling alter Spionage-Serien ist Ethan Hunt in den 90ern zum Bond-Herausforderer Nummer 1 geworden, der auch erst in den frühen 2000ern mit Die Bourne Identität nochmal ernsthafte Konkurrenz bekam. Superstar Cruise gelang mit dem Film erneut ein ganz großer Wurf und er konnte in einem unvergleichlichen Kinolauf mit einem Smash-Hit eine bis heute erfolgreiche Reihe aus der Taufe heben. Als superber Action-Thriller stellt dieser erste Teil immer noch eines der großen Highlights innerhalb der Reihe dar und hat nichts von seiner Brillianz verloren. Daher kann ich nur mit Nachdruck dazu raten, den Film nachzuholen, sofern man ihn wirklich noch nicht kennt und jedem, der ihn bereits gesehen hat eine erneute Sichtung ans Herz legen, es lohnt sich.


Von mir gibt es wohlverdiente


10/10 Punkte bzw. 5/5 Hüte


und die bereits jetzt fast unermessliche Vorfreude auf Mission Impossible - Fallout im Sommer diesen Jahres.

Mission: Impossible Bewertung
Bewertung des Films
1010

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