
Bewertung: 3.5 / 5
Wir konnten die ersten vier Episoden von She-Hulk - Die Anwältin bereits vorab sehen - und tatsächlich hat sich Titelstar Tatiana Maslany als Jennifer "Jen" Walters aka die Anwältin mit grüner Superpower rasch in unser Herz gespielt! Anders als Ms. Marvel ist sie eher eine Superheldin wider Willen, und so macht der auf den Kopf gestellte Alltag den eigentlichen Reiz der Comedyshow mit ihren jeweils rund 30-minütigen Episoden (mal etwas mehr, selten weniger) aus. Das Comedykonzept geht ziemlich gut auf, hier die Gründe dafür.
She-Hulk Review
Ein Ereignis sorgt dafür, dass Jennifer Walters (Maslany) mit ähnlich grüner Superpower erwacht wie ihr berühmter Cousin Bruce Banner aka Hulk (Mark Ruffalo) - jedoch mit einem Unterschied: Während Bruce Banner mit Hulk ein Alter Ego besitzt, hat Jennifer Walters keine zweite Stimme im Kopf, doch auch sie muss lernen, ihre Wut zu beherrschen. Da sie zudem weiter Anwältin und nicht ein Avenger mit geheimem Leben sein will, lautet die Aufgabe: Wie kann das funktionieren?
Trailer zu She-Hulk - Die Anwältin
Wir verraten euch natürlich nicht, welche Szenen aus dem bisher gezeigten Footage wie Trailern und Clips ihr in den ersten vier Folgen schon zu sehen bekommt. Doch bei so mancher Szene erahnt ihr es vielleicht schon. She-Hulk als Comedy anzulegen, funktioniert ziemlich gut, da hier das Privat- und Berufsleben im Vordergrund steht, und nicht eine angehende Superheldinnen-Reise. Denn nein, Jennifer Walters möchte kein Avenger werden wie ihr Cousin!
Aus den Comics ist zudem schon der Bruch durch die vierte Wand bekannt, der auch für die Serienadaption übernommen wird - ja, Deadpool hat das wenn von ihr kopiert, nicht umgekehrt. Ähnlich wie dort sorgt das Stilmittel für das i-Tüpfelchen, und ihr könnt beruhigt sein, es ist nicht nur lustig. Dramatische Momente gibt es zur Genüge, immerhin stellt die grüne Superpower Jennifers komplettes Leben auf den Kopf.
Und wie die Trailer zu She-Hulk schon anteasten, muss Jennifer nicht nur trainieren, mit der neuen Power umzugehen, einmal den Weg zurück in die Kanzlei geschafft, wird sie auch noch mit einem persönlich bedeutsamen Schurken konfrontiert - Abomination (Tim Roth)! Als wäre es nicht auch so schon schwer genug, sich als grüne Anwältin neu behaupten zu müssen.
Dadurch, dass She-Hulk einen sehr menschlichen Fokus bekommt in den Themen, tritt der kritische Blick auf das CGI rasch in den Hintergrund, für eine Anwaltcomedy sieht es mehr als gut genug aus. Viel wichtiger: Maslany ist eine tolle Titelheldin, welche die verschiedenen auch dramatischen Facetten mühelos rüberbringt, deutlich Spielfreude ausstrahlt und der grünen Powerfrau ihren ihr eigenen Charme verleiht. Der Humor ist dabei nicht zu plump und lädt eher zum Schmunzeln als lautem Gelächter ein. Und kommt dabei mit herrlicher Selbstironie daher:
Denn natürlich sind die Fans nun auch heiß auf all die angeteasten MCU-Verbindungen, wenn Maslany dann mit einem "Just remember, who´s show this really is" die vierte Wand durchbricht, macht das einfach Laune. Japp, es ist ihre Show, und auch Hulk als Trainer nimmt ihr diese nicht weg. Gerade die Unterschiede zwischen ihnen machen die zwei zu einem unterhaltsamen Duo während der Trainingsphase.
Auch der restliche Cast passt prima, auch wenn man einen Erstauftritt fast zu nebensächlich gestaltet. Doch da dieser Auftritt nicht zugleich auch der letzte der Figur war, ist das akzeptabel. Wir meinen damit nicht das ebenfalls schon bekannte Wong-Comeback (Benedict Wong), er passt hervorragend in die Comedy hinein und wird auch absolut sinnvoll in die Story integriert. Im Verlauf bekommt er dann auch noch einen neuen Nebencharakter (eher wider Willen) an die Seite, der jetzt schon ein herrlich lustiger Fanfave für uns ist - und sicher auch für so manches Meme sorgen wird...
So ganz im Nebenbei werden in She-Hulk aber auch wichtige Themen angesprochen, die zum Nachdenken anregen, bei ihrem Ringen um Anerkennung als das, was sie ist und sein will: eine gute Anwältin und eine individuelle Persönlichkeit und Frau, die nicht in Schubladen gesteckt werden will. Zugleich bekommen MCU-Mysteryfans genug Rätsel mit auf den Weg, um neben Unterhaltung auch spannendes Spekulationsmaterial in ihren Köpfen hin und her zu drehen - ein gewisses Raumschiff teaste da ja schon etwas an. ;-)
Huch, wir haben Daredevil ja noch gar nicht erwähnt. Hiermit erledigt.^^ Wir verraten natürlich nicht, ob er in den ersten vier Folgen schon auftaucht, das wird euch auch nicht mehr ganz so unter den Nägeln brennen, wenn ihr Maslanys She-Hulk - Die Anwältin kennengelernt habt. It´s her show, right? Dieses Ziel zu erreichen, gelingt ihr prima, wir sind gespannt, wie euch die etwas andere Anwältin gefallen wird! Wir lassen in der Wertung noch etwas Luft nach oben, eventuell verändern wir hier noch etwas nach der gesamten Staffel. Wichtiger Hinweis: Bitte in den ersten vier Folgen - und Update: auch im Finale - immer den Abspann bis zum Ende schauen. ;-)
Weitere Reviews zur Serie:
- She-Hulk Episode 5 - Grün, fies, und der Hammer in ´ner Jeans
- She-Hulk Episode 6 - Nur Jen
- She-Hulk Episode 7 - The Retreat
- She-Hulk Episode 8 - Quak und zack
- She-Hulk Episode 9 - Finale
