Anzeige
Anzeige
Anzeige

Sucker Punch

Kritik Details Trailer News
"Sucker Punch" = "Inception"?

Sucker Punch Kritik

Sucker Punch Kritik
13 Kommentare - 11.08.2011 von Tim
In dieser Userkritik verrät euch Tim, wie gut "Sucker Punch" ist.
Sucker Punch

Bewertung: 4 / 5

Einleitung:
Statt einer üblichen Kritik möchte ich an dieser Stelle einmal etwas probieren und einen Vergleich aufstellen. Zwar hatte mir bereits die Kinoversion von Sucker Punch sehr gut gefallen, aber vor einigen Tagen sah ich dann die Directors Cut Version und diese hatte kleine, aber doch recht bedeutende Änderungen. Dabei ist mir auch aufgefallen, wie sehr sich Inception und Sucker Punch doch gleichen. Während der eine aber als Meisterwerk betitelt wird, dessen Komplexität kaum zu fassen ist, wird der andere Film als sinnfreie Effekthascherei verunglimpft, der weder Inhalt noch Sinn hat. Aber handelt es sich vielleicht nicht doch nur um kongeniale Filme? Hier einmal eine Sucker Punch Kritik mit starkem Inception-Einfluss.

Inhalt:
Sucker Punch, ein Film über Frauen. Emily Browning spielt Baby Doll, ein junges Mädchen das mit ihrer Schwester nach dem Tod ihrer Mutter beim Stiefvater aufwachsen muss. Dieser vergewaltigt und tötet Baby Dolls jüngere Schwester. Aus Rache versucht diese ihn umzubringen, was aber misslingt. Um sich selbst zu schützen liefert ihr Stiefvater sie in einer psychatrischen Anstalt ein. Er besticht den Pfleger Blue Jones (Oscar Isaac), damit dieser eine Lobotomie für Baby Doll in die Wege leitet. In fünf Tagen soll ein Arzt (Jon Hamm) kommen und diese durchführen. Baby Doll ist von nun an in dieser depressiven Welt gefangen und die Uhr tickt, bis sie das verliert was sie ausmacht. Als Schutz baut sie sich eine Traumwelt auf, in welchem sie das Erlebte adaptiert. Aus der Anstalt wird eine Art Luxusbordell, welches von Blue Jones geleitet wird. Statt einer Lobotomie soll sie an den High Roller für ihre erste Nacht verkauft werden. Der High Roller ist ein gut betuchter Kunde, der Interesse an unberührten Mädchen hat. Um dem zu entkommen schmiedet Baby Doll zusammen mit vier anderen Mädchen Sweet Pea, Rocket, Blondie und Amber einen Fluchtplan. Vier Gegenstände muss Baby Doll erringen und ein Rätsel knacken, dann bekommt erringt sie die Freiheit. Für jeden Gegenstand flüchet sich Baby Doll in eine weitere Traumwelt, denn mit dem eigenen Verstand ist alles möglich, man muss nur bereit sein zu kämpfen. Passend zu jedem Gegenstand wird in Sucker Punch so ein Szenario geliefert. Ein Feuerzeug symbolisiert einen Drachen oder eine Karte verschlägt sie mitten in ein Schlachtfeld des ersten Weltkriegs mit Nazizombies. Abgedrehte Ideen bietet Sucker Punch zuhauf.

Trailer zu Sucker Punch

Die Ebenen des Films:
Die größte Kritik erhielt Sucker Punch dafür, der Film sei nur auf reine Effekthascherei ausgelegt und es mangele an der Substanz. Die ganzen Traumwelten in die sich Baby Doll flüchtet seien albern. Richtig ist, Zack Snyder hat es versäumt diese besser in die Handlung zu integrieren. Jede Traum- oder Fantasiesequenz steht für sich allein. Zwar wurden die Gegenstände damit gut verwoben, aber das ganze Szenario erscheint oft willkürlich. Hier hätte eine stärkere Bindung zu Baby Doll oder ihrer Vergangenheit einen besseren Bezug gegeben. Doch viel wichtiger ist die Frage, warum wurde Sucker Punch dafür so oft abgestraft? Wie es anders aussieht zeigt Inception. Wie bei Sucker Punch basiert dieser Film die gesamte Spieldauer hinweg eigentlich nur aus Traumebenen. Beide Filme spielen sich genau betrachtet nur im Geist ab. Während Baby Doll die Szenen für sich wählt, springt man in Inception in den Verstand der jeweils grad greifbaren Person. Defacto sind die Traumebenen in beiden Filmen aber recht willkürlich gewählt. Der Vorteil bei Inception ist, dass diese recht bodenständig sind. Ein Schusswechsel und eine Verfolgungsjagd auf der Straße, ein Gefecht im Eis. Sucker Punch geht da etwas weiter und ist sogar einfallsreicher. Wenn man schon im Geiste operiert, dann kann es schon abgedreht sein. Doch Zombiesoldaten treffen eben nicht den Geschmack des Mainstream. Hinzu kommt, dass die bodenständigen Szenen in Inception auch durch ihre Art automatisch homogener zueinander wirken. Es bleibt defacto aber alles nur eine Traumwelt in der rein technisch gesehen nur wenig passieren kann. Baby Doll adaptiert nur ihr Umfeld, in Inception wird man irgendwann aus dem Traum katapultiert (wenn man sich nicht zu tief verfängt).

Komplexität:
Spannend an Inception ist sicherlich die Frage, wer bekommt die Inception eigentlich verpasst? Ist es Leonardo DiCaptio als Cobb oder doch Cillian Murphy als Robert Fischer? Die Idee am Ende mit dem Kreisel ist dagegen eher ein plumper Versuch, um möglichst massenkompatibel den Zuschauern das Gefühl zu geben, sie hätten soeben ein hochkomplexes Werk gesehen. Doch statt das zu bemängeln, wurde dies von fast allen Kritikern gelobt. Inception bietet sicher viel Platz für Analysen und es kann viel interpretiert werden, aber hochkomplex ist der Film nicht. Er ist in seiner Art sogar recht leicht zu verstehen. Da aber soviel im Vorfeld darüber berichtet wurde, wie komplex er eben ist und sogar die Schauspieler behaupteten, sie haben ihn nicht verstanden, dann muss da etwas dran sein. Hier spielt die Psychologie sicher eine große Rolle. Nolan macht gute Filme, also muss dieser Film auch gut sein und wenn er komplex sein soll, ist er das sicher auch. Wenn das viele Kritkiker noch wiederkauen, dann plappert es bald jeder nach. Doch ein Film wird nicht komplex, nur weil er mit einer handvoll Ebenen spielt. Jeder halbwegs Schüler lernt heute in der Informatik etwas über Rekursion, leicht abgewandelt kommt hier nichts anderes vor. Wir gehen eine Treppe hinab, wir gehen sie wieder hinauf. Nolan verpackt dieses einfache Konzept mit Ideen und Nebenhandlungen und natürlich astreinen Schauspielern so gut, das aus Inception ein wirklich guter und unterhaltsamer Film wird. Die Qualität von Inception ist die zugrunde liegende Idee und wie Nolan das alles verpackt hat, nicht die Komplexität.
Bei Sucker Punch haben wir ein ganz anderes Bild. Ein Zack Snyder hat nicht den Bonus eines Christopher Nolans. Bei ihm geht niemand automatisch von einem Meisterwerk aus, obwohl er mit Watchmen bereits eines schuf. Was Nolan inhaltlich vollbringt, schafft Snyder oft auf visueller Ebene. So ist das auch bei Sucker Punch. Hier überlagert das Visuelle oft den Inhalt. Beide Filme handeln über Ebenen, die für sich genommen interpretiert werden können. In beiden Filmen sind die Ebenen recht willkürlich, aber das was in einer übergeordneten Ebene passiert, wirkt sich auf die nächste aus. Das was in Sucker Punch irgendwo passiert, spiegelt immer ein Ereignis wider aus der realen Welt. Was bedeutet es, wenn jemand in Baby Dolls Traumwelt stirbt? Um wen geht es in Sucker Punch eigentlich? Hat Sweat Pea vielleicht mit Baby Doll mehr gemeinsam als man glaubt? Welche Freiheit erlangt Baby Doll am Ende?

Umsetzung:
Inhalt bieten sowohl Inception als auch Sucker Punch genug, die Umsetzung ist nur jeweils eine andere. Bei Sucker Punch muss man etwas die Augen öffnen und sich nicht von den hübschen Mädels ablenken lassen. Liegt hier vielleicht der Hase im Pfeffer? Es stimmt schon, es ist sehr leicht Zack Snyder zu unterstellen, mit Sucker Punch erfüllt er nur die Wünsche prepupertärer Videospielzocker. Er spielt regelrecht mit Klischees. Da sind die leicht bekleideden hübschen Mädels, da ist das Call of Duty Szenario, da sind die japanischen Animeeinflüsse, da sind die Fantasywelten... Da fällt es schwer dem Rest zu folgen. Doch tut man das, ist es schon erstaunlich was Snyder aus einer einfachen Idee gemacht hat und wie er diese verpackt. Es wird doch immer gejammert, im Kino gibt es keine neuen Ideen und Experimente. Da kommt ein Film wie Sucker Punch und dann wird er wegen seiner Andersartigkeit abgestraft. Natürlich sind die Mädchen Eyecandy, Snyder hätte hier auch hässliche nehmen können, aber das ändert doch nichts an dem Film. Sicher sind die Hinweise des weisen Mannes (toll gespielt von Scott Glenn) recht einfach gestrickt und könnten aus einem Glückskeks stammen, aber das macht diese doch nicht unwahr.
Nolan macht es clever, er bleibt die ganze Zeit über mit Inception todernst, der Zuschauer behält dadurch den Bezug zur Realtiät und wird weniger abgelenkt. Das ändert aber nichts daran, dass ein mit Jetpacks versehener Kampfroboter im Hasenstil nicht ziemlich cool ist.

Der Directors Cut:
Zum Abschluss etwas zum Directors Cut. Warner machte einen großen Fehler, als man Zack Snyder zwang aus Sucker Punch einen PG-13 Streifen zu machen. Dies macht der Directors Cut deutlich. Viel wird durch den Directors Cut nicht geändert. Es gibt einige neue Szenen und andere Einstellungen, doch zwei lange Sequenzen stechen besonders hervor. Da ist die Bühnennummer "Love is a Drug" zwischen Oscar Isaac und Carla Gugino, die allein schon den Kaufpreis der Blu-ray wert ist und dann ist die Szene, um die es in Sucker Punch eigentlich immer ging aber im Kino ausgespart wurde. Das Aufeinandertreffen von Baby Doll und dem High Roller. Diese Sequenz verändert das Ende des Films maßgeblich, da hier dem Ende ein völlig neuer und auch teils tiefgreifender Sinn gegeben wird.

Abschlussbemerkungen:
Optisch sowie inhaltlich wird in Sucker Punch eine Menge geboten. Was Nolan aber in Inception besser machte, war wie er alles verknüpfte. Dadurch wird die Spannung immer oben gehalten. Die Spannung in Sucker Punch stimmt normalerweise auch, der Schwachpunkt sind die Stellen im Film bei den Traumsequenzen. Diese kommen zu schnell hintereinander. Hätte Snyder im Mittelteil von Sucker Punch diese mit mehr Nebenhandlungen besser verknüpft und allen Figuren mehr Raum zur Entfaltung gegeben, Sucker Punch wäre noch eine ganze Ecke besser.

Fazit:
Das ist hier sicher nicht die beste Kritik, aber ich wollte damit nur einmal deutlich machen, wie sich einige Filme doch gleichen können und doch aus fragwürdigen Gründen ganz unterschiedliche Maßstäbe an den Tag gelegt werden. Inception bleibt für mich trotz dieser Kritik hier der bessere und auch über weite Teile spannendere Film, Zack Snyders Film wird dadurch aber nicht schlecht, dieser punktet in anderen Bereichen. Sucker Punch will einem eigentlich nur etwas mit auf den Weg geben. Der Verstand ist die mächtigste Waffe, man muss ihn nur richtig einsetzen. Wenn man in eine ausweglose Situation gerät, dann hat man eigentlich alle Waffen die man braucht. So einfach, so simpel und doch so wahr. Dazu gibt es kleine Nebenhandlungen, viel fürs Auge und ein Ende, dass auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

4 von 5 Hüten für Sucker Punch. Visuell beeindruckend und weit komplexer als viele dem Film zugestehen.

Sucker Punch Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

The Fall Guy Kritik

Userkritik von Raven13

Poster Bild
Kritik vom 24.04.2024 von Raven13 - 0 Kommentare
Gestern habe ich "The Fall Guy" in einer Sneak im Kino gesehen. Viel gibt es zu dem Film nicht zu sagen, finde ich. Das Positive sind die guten Actionszenen, die Stunts, Ryan Gosling, Emily Blunt und die Darstellung der Stuntleute und Stuntarbeit an einem Actionfilm-Set. Wie realistisch diese Dars...
Kritik lesen »

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Poster Bild
Kritik vom 22.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Die Familie Griswold gewinnt bei einem Fernsehquiz und damit eine Reise nach Europa. England, Frankreich und Deutschland stehen auf dem Plan. Doch dort angekommen, macht Vater Clark (Chevy Chase) der Straßenverkehr sehr zu schaffen. In Paris wird der Familie um ihn und Mutter Ellen (Beverly DA...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
13 Kommentare
MJ-Pat
Avatar
Strubi : : Hexenmeister
18.08.2013 11:52 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Ich fand und finde Inception klasse. Sehe ihn auch als Nolans besten Film (@Jack-Burton: mMn auch besser als BB und Prestige, auch wenn beide trotzdem richtig gute Filme sind).
Ganz einfach deshalb, weil er es wie kaum ein anderer großer Film in den letzten Jahren geschafft hat große Bilder, eine gute Story (ob nun besonders komplex oder nicht, überlasse ich jedem selber), sympathische, glaubhafte Charaktere und eine gewisse charakterliche und emotionale Tiefe auf einen Nenner zu bringen. Dazu ist er insgesamt sehr spannend inszeniert, gerade das letzte Drittel hatte auf mich fast eine Art Sog-Wirkung.

@Tim
Ich würde bei Nolans Filmen auch nicht von vorgegaukelter Komplexität sprechen. Eli4s hat das Thema "Komplexität in Filmen" mMn ganz gut auf den Punkt gebracht.
Avatar
Tim : : King of Pandora
18.08.2013 01:22 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85
Wer hat denn hier meine alte Kritik ausgegraben? Ich müsste echt mal wieder ein paar verfassen.

@Uatu
Überbewertet bei Inception klingt immer etwas hart. Es bleibt ja ein sehr guter und auch vielschichtiger Film. Aber mir geht es halt bei den Filmen von Christopher Nolan so, dass es so eine vorgegaukelte Komplexität ist. Er weiß wie er so etwas für die breite Masse mit Taschenspielertricks rüberbringt. Handwerklich gibt es ansonsten nichts auszusetzen, er weiß wie er Regie führt und das was er sagen will auch rüberbringt. Da schwächelte leider Sucker Punch. Da sind die Ansätze da, auch mutige Ideen, nur die Umsetzung krankt an vielen Ecken. Ich empfehle aber dringend den DC von Sucker Punch. Der wertet den Film ungemein auf.

@jack-burton
Ich würde nicht einmal andere Maßstäbe sagen. Nolan hat ein paar sehr kreative Ideen gehabt in seiner Laufbahn und viele sehr gute Filme gemacht, aber siehe meinen Text oben, seit er in den Mainstream vordrang, merkt man es den Filmen auch an, wie seine Methoden sind. Da leidet dann die Vision eines Regisseurs unter Altersfreigaben und anderen Dingen, die ein breites Publikum verhindern könnten. Ein Memento war so gut, weil es eine tolle Idee hatte und diese konsequent umsetzte. Seine Batman-Reihe dagegen krankt bereits für mich daran, dass es kein durchgehendes Konzept gab. Bei TDK kommt dann neben den Logiklücken auch noch die Altersfreigabe hinzu. Ich weiß nicht wie oft ich gelesen habe, der Film sei so krass inszeniert mit seinem PG-13. Dabei leidet der Film massiv darunter. Das meinte ich oben auch mit Taschenspielertricks. Der Film wäre weitaus bedrückender und besser, wäre er passend zu seiner Handlung auch konsequent wie Memento umgesetzt worden.
Avatar
Uatu : : The Watcher
17.08.2013 20:59 Uhr | Editiert am 17.08.2013 - 21:39 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 1.393 | Reviews: 1 | Hüte: 140
@eli4s:

Ich habe Inception tatsächlich erst einmal gesehen und das war relativ kurz nach der BluRay-Veröffentlichung, also schon ne ganze Weile her. Ich werde mir den wohl dann mal in der nächsten Woche noch einmal gönnen, ebenso wie den Directors Cut zu Sucker Punch.
Werde dann vielleicht auch noch mal kurz meine (hoffentlich neu gewonnenen) Eindrücke teilen.

@Jack-Burton:

Wieso schließt du dich denn selbst so aus der Diskussion aus?
Hast schon recht, bei einem Nolan-Film misst man einfach mit ganz anderen Maßstäben.
Avatar
Jack-Burton : : Truck Driver
17.08.2013 20:39 Uhr
0
Dabei seit: 17.04.12 | Posts: 2.846 | Reviews: 3 | Hüte: 216
Ich will mich hier gar nicht gross Einmischen, nur kurz meinen Eindruck schildern warum ich Inception als schwach Empfunden habe.
Ich will auch gar nicht gross auf eure Details eingehen, sonder nur meinen Senf dazu geben.

Ganz einfach, der Film war im Grunde super aber meine Erwartungshaltung war viel zu Gross!
Nach The Prestige und Batman Begins, war ich von Nolan einfach besseres gewöhnt.
Ähnlich ging es mir Übrigens auch mit The Dark Knight Rises.
Hätte irgend ein No-Name Regisseur einen Film wie Inception abgeliefert, wäre er Subjektiv gesehen Besser gewesen, ja man hätte sogar von einem Meisterwerk reden können.

Ein Ähnliches Phänomen ist auch Pacific Rim, der Film ist gefloppt weil man von Del Toro grösseres Erwartet hat, hätte Michael Bay den Film gedreht, hätte der vielleicht mehr eingespielt.

Das war mein Senf, also diskutiert mal schön weiter! ^^
...And THATS what Jack Burton has to say at this time...
Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
17.08.2013 20:28 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
@Uatu

Ja, ich ziehe Memento auch noch vor, aber vielleicht solltest du Inception wirklich nochmal - vielleicht mit etwas anderen Erwartungen und anderer Perspektive - ansehen. Ich weiß nicht, wie oft du ihn schon gesehen hast, ich war nach dem Kino sehr begeistert, aber nicht ganz sicher. Habe den Film seither weitere vier mal gesehen und ab dem dritten Mal war ich wirklich nur noch hin und weg. Also, für mich wurde er wirklich mit jedem Mal ansehen nochmal besser. Vielleicht ist das ja bei dir auch der Fall ... vielleicht passiert auch das Gegenteil, wer weiß^^.
Avatar
Uatu : : The Watcher
17.08.2013 19:51 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 1.393 | Reviews: 1 | Hüte: 140
@eli4s:

Ich habe das schon als Aufforderung für eine Diskussion verstanden, sah mich dann aber, ob deiner Ausführungen, im ersten Moment kaum im Stande adequate Gegenargumente zu finden und war auch etwas eingeschüchtert.
Meine kleine Einleitung war dann natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Ich bin wohl alles andere als ein Arthouse-Fanatiker, ganz im Gegenteil. So lasse ich mich doch nur allzu gern von bunten Bildern blenden und kann einem Film durchaus auch mal nur wegen seiner visuellen Eindrücke genießen.
Bei Nolans Inception hatte ich allerdings ein ähnlich anspruchsvolles Meisterwerk alla Memento erwartet und war dann von dem vergleichsweise einfacheren Film etwas enttäuscht.
Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
17.08.2013 19:16 Uhr | Editiert am 17.08.2013 - 19:31 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
Klingt, als ob du meine letzte Aussage missverstanden hast. Ich freue mich tatsächlich über Gegenargumente und wollte damit nur eine Diskussion anregen. Oftmals bekommt man auf einen längeren Beitrag auch nur einen Einzeiler wie "Ja, das ist eben deine Meinung" zurück, was ich immer recht schade finde. Eine Lehrstunde sollte das nicht sein ... und rechtfertigen musst du dich auch nicht ...


dementsprechend danke für die ausführlichere Antwort.

Dass ich dem Durschnittszuschauer wenig zutraue mag sein. Implizit meinte ich aber dabei auch, dass von Seiten der Produktion hier irgendwann Schranken aufkommen, da ich glaube, dass die Studios eher ungern solche "Risiken" eingehen, das Publikum möglicherweise zu verschrecken.

So wie ich das verstehe, hast du einfach einen ganz anderen Film erwartet. Komplexität scheinst du vor allem auf Story und nicht auf Plot zu beziehen. Und auch wenn ich die Story sehr, sehr gelungen finde, ist es letztlich natürlich der Plot, der die Komplexität bietet und weniger die Story, das stimmt. Aber selbst hier ist sie noch (deutlich) über dem Niveau von vielen solcher Großproduktionen, weswegen ich die riesige Enttäuschung immer schwer zu verstehen finde - wenn man nicht gerade der totale Arthouse-Fanatiker und Blockbustern grundsätzlich abgeneigt ist.

Noch eine Randnotiz zu dem Thema, dass auch in Tims Rezension auftaucht, der scheinbar den Schluss zu ziehen scheint, dass Inception wenig komplex sei, weil er leicht zu verstehen ist. Komplex heißt nicht (zwangsweise) kompliziert. Ich sehe da keine direkte Verbindung. Genauso ist es im Gegenzug: wenn ein Film total abgedreht und verworren ist, heißt das auch nicht, dass er komplex ist, sondern kann auch schlicht von schlechtem Storytelling zeugen.
Avatar
Uatu : : The Watcher
17.08.2013 18:34 Uhr | Editiert am 17.08.2013 - 18:47 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 1.393 | Reviews: 1 | Hüte: 140
@eli4s:

Gegenargumente? Achherje, nach dieser Lehrstunde, blieb mir zunächst nur ein devotes Schweigen. Trotzdem möchte ich mich mal an einer (verzweifelten) Rechtfertigung versuchen.

In Anbetracht der angestrebten Massentauglichkeit des Films, ist die Komplexität der Story sicher mehr als ausreichend und bietet dahingehend mehr als die üblichen Hollywood-Großproduktionen.
Dennoch finde ich, daß dem Film mehr Komplexität zugesprochen wird, als er tatsächlich bietet. Unbestreitlich wurde die anspruchsvolle Story detailliert durchdacht und gekonnt umgesetzt, das setzte ich aber bei einem Nolan-Film vorraus.
Die Genialität des Films wird ihm ja nicht durch die Verknüpfung des Plots mit den Figuren, als viel mehr durch die Verschachtelung der Traumebenen nachgesagt (zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht).

Ich glaube auch, daß du dem Durchschnitts-Kinogänger hier etwas zu wenig zutraust und man die Story durchaus noch vielschichtiger hätte gestalten können. Auch wenn ich keinen zweiten Donnie Darko erwartet habe, glaube ich nicht, daß man das Publikum hier an seine kognitiven Grenzen gebracht hat. Herr Nolan ist diesbezüglich zu weit mehr fähig und so habe ich mich nach den Kritiken auf eine synapsenverheddernde Geschichte eingestellt. Die Story fand ich dann aber nicht viel anspruchsvoller als irgendeine Twilight-Zone Episode, auch wenn sie ungleich detaillierter war.

Das mit den konstruierten Träumen war mir gar nicht mehr bewußt und macht dann natürlich auch wieder etwas mehr Sinn. Ich sollte den Film wohl doch noch einmal schauen.

Grutz
Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
17.08.2013 15:55 Uhr | Editiert am 17.08.2013 - 15:58 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
@TIM
Um den Platz unter dieser Kritik nicht nur für eine Diskussion über einen anderen Film zu nutzen:

Genau daran anschließend, kann ich auch den Vergleich nicht nachvollziehen. Sucker Punch, wie du selbst sagst, sind unzusammenhängende "Träume". Aber wie kommst du dazu die Träume in Inception als willkürlich dazustellen? Das genau Gegenteil ist der Fall. Und das war auch einer der Hauptkritikpunkte an Inception, nämlich dass alles so sehr kalkuliert ist.

Und du sagst es doch auch immer wieder selbst richtig: Zu Sucker Punch: "Hier überlagert das Visuelle oft den Inhalt."

"Es stimmt schon, es ist sehr leicht Zack Snyder zu unterstellen, mit Sucker Punch erfüllt er nur die Wünsche prepupertärer Videospielzocker. "

Besser hätte ich nicht ausdrücken können ... das ist genau das Problem. Snyder ist viel zu sehr mit der Oberfläche beschäftigt ... und die Darstellung seiner weiblichen Figuren ist definitiv problematisch, was mit einer der Hauptkritikpunkte ist.


"Das ändert aber nichts daran, dass ein mit Jetpacks versehener Kampfroboter im Hasenstil nicht ziemlich cool ist."

Was du damit aber jetzt sagen willst? Versuchst du damit jetzt diese vollkommen zurecht vorgebrachten Vorwürfe zu widerlegen? Das macht doch keinen Sinn. Ich finde mit diesem Satz schießt du dir selbst ins Bein, weil hier tatsächlich nur der pubertäre Jugendliche zustimmt und weil du wiederum auf die Oberflächlichkeit des Films verweist.

Von daher muss ich sagen, dass dein Vergleich allein schon im Ansatz her so nicht wirklich funktioniert, weil du selten die Filme wirklich in Beziehung setzt, sondern dich mehr darüber beschwerst, dass sich andere an Sucker Punch stören ... aus Gründen die du selbst eigentlich gut erfasst hast.
Avatar
eli4s : : Moviejones-Fan
17.08.2013 15:33 Uhr | Editiert am 17.08.2013 - 15:34 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
@Uata

Da muss ich dir klar widersprechen. Ich denke, dass du da eine sehr eingeschränkte Sicht auf die narrative Struktur des Films einnimmst. Natürlich ist Komplexität nicht allein dadurch erreicht, dass man verschiedene diegetische Ebenen nebeneinanderstellt und klar gab es ähnliche Konzepte schon früher (was eigentlich immer der Fall ist) (Cronenbergs "Existenz" kommt dem wohl am nächsten von dem, was ich so kenne).
Aber das interessante ist ja nicht, dass Nolan vier verschiedene Ebenen aufzieht, sondern wie und mit welchen narrativen Elementen er diese verknüpft und dann auch - trotz aller Regeln und Plotelemente - wieder in der Lage ist, diese (so elegant) wieder aufzulösen. Ich finde schon, dass du hier sehr viel Arbeit und handwerkliche Finesse übersiehst.

Zum Thema "langweilige Träume" habe ich mich, glaube ich, auch schon mal geäußert. Das beruht schlicht auf der Fehlannahme, dass Inception ein "Traum-Film"/Film über Träume ist. Das "Traum-" Konzept dient aber nur als Basis/Mechanismus, um eine durchaus originelle Idee umzusetzen und seinen Film auf ein neues Level zu heben. Man muss sich vielleicht klar machen, dass Inception zu allererst mal ein "Heist-film" ist. Der Film kommt demnach eher nach "Oceans Eleven" als nach etwas wie Kurosawas "Träume" oder irgendwelche abgefahrenen alptraumhaften Streifen zB eines David Lynch.

Es handelt sich dabei NICHT um Träume im konventionellen Sinne. Es sind keine Träume, wie man sie nachts hat. Sondern schlicht ein konstruierter Raum, der einem Zweck dienen soll. Die kontrollierte Umwelt dient ja dazu den Coup durchzuführen. Das tolle ist aber dennoch, dass Nolan innerhalb dieser Welt aber auf das Konzept des Unterbewusstseins zurückgreift. Und ich finde es hochinteressant, wie er durch diese Elemente unkontrollierte Variablen in den Heistplot einführt und gleichzeitig das ganze passend mit der Backstory der Hauptfigur zusammenbringt.

Für einen multimillionen Dollar Blockbuster kann man vielleicht kaum noch "komplexer" werden, wenn man bei einem Massenpublikum ankommen will. Von daher verstehe ich nicht ganz, was du noch mehr erwartest? Also, was Blockbuster angeht, kann da - soweit ich mich zurückerinnere - wenig mithalten - obwohl du mich gern eines besseren belehren darfst ... und genau das ist Nolans eigentliche Errungenschaft. Anspruchsvolles Kino für die Massen, dass tolle Bilder, Action und atemberaubende Effekte (auch hier muss man Nolan loben, der sich dabei nicht nur auf CGI verlässt) bietet und dennoch auch das Publikum kognitiv fordert.
(Und auch die Emotionen kommen, meiner Meinung nach nicht zu kurz, da ich die Beziehung zwischen Cobb und Mal ziemlich fesselnd fand - auch wenn ich hier noch am ehesten Raum für Kritik sehe.)

Freu mich über Gegenargumente.

Gruß
Avatar
Uatu : : The Watcher
17.08.2013 13:43 Uhr
0
Dabei seit: 12.10.11 | Posts: 1.393 | Reviews: 1 | Hüte: 140
Da kann ich dir nur zustimmen.
Ich fand Inception auch vollkommen überbewertet.
Komplex? Einen Traum im Traum gabs schon oft und viel früher, z.B. in einigen StarTrek-Folgen, zu sehen und außerdem war das bei Inception total vorhersehbar. Das große Finale war dann einfach noch eine Ebene mehr also quasi der Traum im Traum im Traum. Sehr originell.
Dazu kamen die völlig einfallslosen Traumsequenzen. Zugegeben, die "zusammenklappende" Stadt war schon beeindruckend, aber sonst kann man nur Mitleid haben, mit Menschen, die solch langweilige Träume haben.
Und auch die Szene mit dem Kreisel am Schluß habe ich schon seit der ersten Erwähnung des Kreisels kommen sehen. War alles schon mal da.
Da habe ich vom ach so innovativen Nolan doch weit mehr erwartet.
Schwer zu verstehen war der Film absolut nicht.

Und in Sachen Sucker Punch bin ich auch ganz bei dir.
Absolut unterschätzt und leider wird der Film auch immer nur auf seine Bilder reduziert.
Den DC kenne ich noch gar nicht, werde das aber nun auf jeden Fall umgehend nachholen.

Da du das ganze auch mehr als Vergleich, denn als Kritik gemeint hast, bewerte ich das mal auch "nur" als Vergleich und daher gibts die volle Punktzahl.
Avatar
patertom : : Fieser Fatalist
15.11.2011 18:11 Uhr | Editiert am 15.11.2011 - 18:11 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
Warum z.B. schließen sich alle Mädchen sofort dem Plan von Babydoll an,
ohne auch nur ein bissl darüber nachzudenken oder das ganze zu
hinterfragen?



Vllt., weil sie schon wirklich lange dort gefangen sind und so sieht man, dass die mädchen unbedingt von dort fliehen wollen und babydoll nebenbei vertrauen, da sie ja die eine andere (rocket?) gerettet hat.

nur so eine vermutung^^
(=0:
MJ-Pat
Avatar
Strubi : : Hexenmeister
22.08.2011 21:31 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Ich hab den Film jetzt heute auch gesehen und muss sagen...
...er verschenkt eine Menge Potenzial.
Der Film ist lange nicht so schlecht, wie von er von vielen gemacht wird. Mir hat er jedenfalls ganz gut gefallen.
Ich stimme dir bei deiner Kritik auch im Großen und Ganzen zu, Tim.
Die Traumsequenzen sind wirklich recht willkürlich. Auch sahen gerade die "Zugszene" oder die erste Kampfszene teilweise sehr künstlich aus, was den Szenen irgendwie ein bissl an Atmosphäre und Spannung raubt.
Das größte Problem ist mMn aber die Charaktereinführung (die ja im Prinizp garnicht vorhanden ist) und die Charakterentwicklung.
Auch hätte man etwas mehr zeigen können, wie grausam es für die Mädchen in der Anstalt ist.
So fällt es schwer immer richtig mit den Mädchen und Babydoll mitzufühlen.
Auch kann man dadurch nicht alle Entscheidungen der Mädchen immer ganz nachvollziehen. Warum z.B. schließen sich alle Mädchen sofort dem Plan von Babydoll an, ohne auch nur ein bissl darüber nachzudenken oder das ganze zu hinterfragen?

Positiv war aber die Musik. Die hat gut gepasst und hat mir gut gefallen.

So ist es eben "nur" ein ordentlicher Film mit einer interessanten Idee und teilweise wirklich tollen Bildern / Szenen, dem ich 7 von 10 Punkten geben würde.
Mit besserer Charaktereinführung bzw. -entwicklung wäre aber sicher noch einiges mehr drin gewesen.
Forum Neues Thema
AnzeigeY