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Terminator

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Terminator Kritik

Terminator Kritik

Terminator Kritik
16 Kommentare - 05.04.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Terminator" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

In einer postapokalyptischen Zukunft wird die restliche Menschheit von dem Widerstandskämpfer John Connor angeführt. Der Konzern Skynet entsendet daher einen sogenannten Terminator (Arnold Schwarzenegger) in die Vergangenheit, um John Connors Mutter Sarah Connor (Linda Hamilton) zu töten, sodass dieser nie existiert hat. Als die Polizei eine Verbindung zwischen mehreren getöteten Frauen herstellt, die alle Sarah Connor hießen, wird Connors Mutter auf der Flucht von dem unbekannten Mann Kyle Reese (Michael Biehn) gefunden.

Werke über die Zukunft zu veröffentlichen, ist nie eine gute Idee. Das ist insofern heikel, als man die Zukunft, wenn man sie denn miterlebt, auch eines Tages als Gegenwart wiederfindet und sich retrospektiv fragt, was sich die Personen hinter dem Werk dabei gedacht haben. Diese kultig, blumigen Vorstellungen der Zukunft, wenn sie denn so blumig sind, entspringen häufig Epochen des bunt durchtränkten Gedanken an die Zeit, wie sie einmal sein könnte. Dann gibt es die dystopische Antithese, die sich noch viel mehr zum Film taugt und alles auf den Kopf stellt. In jüngerer Zeit waren das wohl Werke wie X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (2014) und in den 1980er Jahren war es eben Terminator. In Terminator lässt sich alles erkennen, was eben in den 80ern funktionierte. Ein experimenteller Soundtrack, der wohl von einem Allzweck-Keyboard entstammt, der simple Blick auf die Menschheit, der einer einfachen Struktur von gut und böse folgte. Der teils knallige Farbton, der bedingt durch das damalige Stilbewusstsein sowieso fast jedem Film anhaftete. Teils peinliche Dialoge und eben die Tatsache, daß man Leute zu Stars machte, die eben nur in jener Nische überhaupt stattfinden können. Über einzelne Logikfehler einer Zeitreisegeschichte und die kleineren Macken, die eben jeder Film so aufweist, muss man an der Stelle nicht wirklich streiten. Gleichwohl ist Terminator ein unendlich banaler Film, der eigentlich nur aus einer einzigen Verfolgungsjagd besteht. Und im Subtext, ja da findet halt die übliche Kritik statt.

Trailer zu Terminator

Terminator als Meisterwerk zu bezeichnen, ist sicherlich nur etwas für Menschen, die den Begriff sowieso inflationär auf jedes Filmkulturprodukt der 1980er anwenden. Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1986) ist ein Meisterwerk, E.T. – Der Außerirdische (1982) ist ein Meisterwerk, Ghostbusters – Die Geisterjäger (1984) ist ein Meisterwerk und so weiter und so fort. Wenn man dann tiefer bohrt und analytisch an das Werk herangeht, dann bleibt da am Ende des Tages doch erschreckend wenig Substanz und es zeigt sich auch heute noch, dass die Reproduktion eines solch eindeutigen Zeitproduktes nur dann funktioniert, wenn man es eins zu eins wie im Falle von Terminator 2 – Tag der Abrechnung (1991) wiederholt oder schließlich doch akzeptiert, daß man in der Fähigkeit intellektuelle Werke zu verstehen, doch erschreckend limitiert ist. Denn Terminator mit einem 2001: Odyssee im Weltraum (1968) oder Blade Runner (1982) gleichzusetzen oder diesen in der Reihenfolge sogar noch höher anzusiedeln, daß ist dann letztlich das Ende der Diskussion, bevor sie überhaupt begonnen hat. Wie so häufig soll es an der Stelle aber auch nicht darum gehen, einen Film oder seinen Filmemacher in ein schlechtes Licht zu rücken. Nur muss man diese nostalgische Verklärung erst mal aufdröseln, um sich überhaupt adäquat mit dem Werk auseinandersetzen zu können. Zu sagen hat Cameron hier denn durchaus etwas und das ist vielleicht wie so häufig in seinem Schaffen nur der kleinste gemeinsame Nenner, doch eine Botschaft steckt da drin, auch wenn sie noch so klein sein mag und vielleicht sogar gegen den noch so sehr verhassten Marvel-Film Iron Man (2008) abstinkt.

Cameron ist ein versöhnlicher Filmemacher, weil er nicht radikal gegen die Gesellschaft schießt, aber durchaus deren Handeln und die eindeutigen Fehler aufzeigt. Im Falle von Terminator bleibt das vage, wie auch eigentlich alles am Film den Spekulationen der Zuschauer obliegt. Irgendwie ist in der Zukunft alles scheiße. Die Menschheit kämpft um ihr Überleben und dann ist da dieses Thema der Technik. Das weist starke Parallelen zu sonstigen Dystopien auf und gerade wenn auch der Terminator in Menschengestalt auftritt, dann ist schon eindeutig, wie schnell die Grenzen zwischen Menschlichkeit und Menschsein verschwimmen. Man erkennt das zunächst nicht und da ist es dann irgendwie auch wieder paradox einen Arnold Schwarzenegger in der Rolle des Antagonisten zu besetzen. Denn einerseits ist er ein Mensch, andererseits ist er kein gewöhnlicher Mensch. So wie der Terminator kein wirklicher Mensch ist, ist auch Schwarzenegger, alias Mr. Universe eben jemand, der durch seine reine Physis und das Stoische in seinem Charakter einen ganz anderen Ausdruck findet. Hier funktioniert die Metapher gut, wenngleich Cameron sich auch nie so richtig entscheiden kann, ob er eine Jesus-Erlöser-Figur inszenieren will oder ob es nur darum gehen soll, zu zeigen, wie die Menschheit auf ihren Untergang zusteuert. Doch die christliche, beziehungsweise Symbolik des Glaubens ist ebenso tief mit dem Film verwurzelt, wie es die Technik zu sein scheint.

Ähnlich wichtig in Bezug auf Terminator erscheint derweil der Blick auf die Frauen. Frauen spielen in Cameron-Filmen immer wieder eine nicht unwesentliche Rolle. Und das ist nicht zu vergleichen mit anderen Werken, in denen Frauen darauf reduziert sind, irgendwie für den Mann ganz nettes Beiwerk zu sein. Zwar gelingt es ihm dies in Terminator zu vermeiden, gleichsam muss man aber auch gestehen, daß abgesehen von der Rolle der Fruchtbarkeit nichts Wesentliches von Sarah Connor übrig bleibt, was man als tiefergehend oder gar großartig feministisch bezeichnen würde. Das kam später. In diesem Fall ist es wieder positiv, noch negativ auffallend. Unterdessen verlässt sich Cameron eher auf eine Kombination von ganz netten Actionsequenzen, die der Superlativ ihrer Zeit wahren und Situationskomik, die diese Gestalt des Terminator unweigerlich hervorruft. Dabei fällt auf, daß der Film da auch ohne große Schonung daherkommt und Figuren dann einfach auch mal das zeitliche segnen. Eine Tatsache, die nach heutigen Maßstäben wohl höchsten Respekt verdienen würde. Vielleicht wäre es noch sinnvoll, irgendein Wort über das Schauspiel zu verlieren. Doch ehrlich gesagt, ist es nicht wirklich der Rede wert.

Aus unerfindlichen Gründen ist Terminator ein Klassiker geworden. Seien es die Effekte, sei es die Inszenierung oder auch der Umgang mit Figuren, die hier ihren Lebtag fristen. Allgemein ist das eine nette Geschichte, die auch vieles zu sagen hat, die sich aber auch nicht traut klar Stellung zu beziehen. Was man so gerne Interpretationen überlässt, ist allgegenwärtig anzuwenden hier. Doch was überall funktioniert, kann auch anbiedernd bei jedem sein und insofern ist man vielleicht zu handzahm. Nichtsdestoweniger macht der Film kurzweilig schon Spaß.

Terminator Bewertung
Bewertung des Films
710

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16 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
06.04.2023 16:48 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

DrStrange:

"Was tun sie nicht ? Rumeiern ? Das ist durchaus berechtigt das sie Hybride sind, aber darum ging es speziell in dem Absatz nicht

Richtig, in dem Absatz ging es darum, dass Terminator sich großzügig bedienen würde, was die anderen Filme eben auch tun. Alle drei auch Versatzstück-Zitatwerk.

"Es ging auch hier speziell nur um das Horrorgenre und das man/ihr euch am Zombie/Slasher/Arnodl aufhängt."

Ist ja auch absolut legitim, die titelgebende Figur als wichtigen Bestandteil und Schlüssel zum Film zu verstehen...

"Das bleibt ihm ja ganz unbenommen wie er sich und seine Welt sieht. Die Vorwürfe gingen ja nicht von ihm selbst aus, sondern gegen ihn und das er stiehlt wie ein Rabe

Mir ging es hier nicht darum, ob der stiehlt oder wahnsinnig originell ist, mir ging es vor allem darum, dass das ein Genre-Hybrid ist.

"Auch hier drehen wir uns im Kreis. Wie ich schon sagt... UND DESWEGEN ist eine Post-Apokalypse ja auch meist eine Dystopie."

Nö, Dystopien zeichnen sich durch ihr Gesellschaftsbild aus, in denen meist ein starker Staat steht, während Post-Apokalypsen dadurch gekennzeichnet sind, dass es eben keinen Staat gibt. Beide Subgenres stehen sich tatsächlich ziemlich entgegen in dem Aspekt...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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DrStrange : : Moviejones-Fan
06.04.2023 16:06 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Silencio:

Das tun mindestens "Blade Runner", "Die Klapperschlange" und "Mad Max" auch - alles drei Filme, die man locker als Genrehybride bezeichnen kann. Und die Regisseure aller drei Filme stimmen da freimütig zu.

Was tun sie nicht ? Rumeiern ? Das ist durchaus berechtigt das sie Hybride sind, aber darum ging es speziell in dem Absatz nicht.

Sind ja jetzt mehrer Merkmale genannt worden, sowohl inhaltlich als auch formal überschreitet der Film mehrfach Genregrenzen - unter anderem zum Horrorgenre.

Es ging auch hier speziell nur um das Horrorgenre und das man/ihr euch am Zombie/Slasher/Arnodl aufhängt.

Cameron selbst hat sich übrigens auf Carpenter bezogen und die Prämisse als Slasher verstanden...

Das bleibt ihm ja ganz unbenommen wie er sich und seine Welt sieht. Die Vorwürfe gingen ja nicht von ihm selbst aus, sondern gegen ihn und das er stiehlt wie ein Rabe.

Dystopie ist wiederum nur eine düstere Zukunftsvision, in der die Gesellschaft eine falsche Abzweigung genommen hat.

Auch hier drehen wir uns im Kreis. Wie ich schon sagt... UND DESWEGEN ist eine Post-Apokalypse ja auch meist eine Dystopie.

Da die Fronten hier verhärtet sind, einigen wir uns darauf das wir uns nicht einig sind.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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Ellessarr : : Wundersamer
06.04.2023 15:30 Uhr
0
Dabei seit: 11.01.10 | Posts: 529 | Reviews: 4 | Hüte: 11

Also in einem Zusammenhang mit dem Genre Horror würde ich diese Filme tatsächlich niemals nennen. Und da ich den Film vor allen anderen unten so aufgelisteten gesehen hatte, musste in Sachen "Realistischer" Sci-Fi und Cyborgs etc. erstmal jemand kommen der das nach oder besser machen konnte.

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.04.2023 14:56 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

DrStrange:

"Es geht hier nicht um die direkten Vergleiche, sondern um die Abwesenheit eines Alleinstellungsmerkmals, welches die besagten Filme durchaus zu ihrer Zeit besaßen, aber der Terminator eben nicht, weil er sich eher freizügig bei anderen Vetretern bediente."

Das tun mindestens "Blade Runner", "Die Klapperschlange" und "Mad Max" auch - alles drei Filme, die man locker als Genrehybride bezeichnen kann. Und die Regisseure aller drei Filme stimmen da freimütig zu.

"Ein Merkmal macht noch keine Mark

Sind ja jetzt mehrer Merkmale genannt worden, sowohl inhaltlich als auch formal überschreitet der Film mehrfach Genregrenzen - unter anderem zum Horrorgenre.

"Wie bereits gesagt, wurde der Film damals schon nicht als "Horror" mitgeführt."

Was soll geführt heißen? Vermarktet? Stand der in der Videothek nicht in der Action-Horror-Ecke? Stand in der Fernsehzeitung nur "SciFi-Action"? Jedenfalls ist das keine Analyse, die sich irgendwie am Film orientiert...

Cameron selbst hat sich übrigens auf Carpenter bezogen und die Prämisse als Slasher verstanden: “My contemporaries were all doing slasher-horror movies,” Cameron once said. “John Carpenter was the guy I idolised the most. He made Halloween for $30,000 or something. That was everyone’s break-in dream, to do a stylish horror movie. It was a very slasher film type image. And it really was the launching pad for the story.”

https://www.denofgeek.com/movies/why-the-terminator-is-a-horror-classic/#ixzz38LjAc8Xn

"Post-Apokalypse und Dystopie zu trennen halte ich eher für schwer."

Nö, ist tatsächlich ziemlich einfach: eines bedingt ein apokalyptisches Ereignis, nachdem die Überlebenden in den Überresten der Gesellschaft versuchen zu überleben. Dystopie ist wiederum nur eine düstere Zukunftsvision, in der die Gesellschaft eine falsche Abzweigung genommen hat. Utopie (das ist der richtige Gegebegriff) und Dystopie zu trennen kann schwer sein, weil das eine Perspektivfrage sein kann ("Demolition Man" ist eine Utopie für die überirdisch lebenden, eine Dystopie für die Mole People...). "Gattaca" braucht keine Atombombe, "Mad Max: Der Vollstrecker" braucht keine gesellschaftliche Durchlaufphase, um am Ende der Welt anzukommen.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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DrStrange : : Moviejones-Fan
06.04.2023 13:55 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@Raven13:

Wenn der Film für dich auch als Horror funktioniert, ist das ja auch legitim und in Ordnung. Der Film wurde ursprünglich aber nie in diesem Genre mitverankert, oder gar als "Genre-Mix" bezeichnet.

Es geht hier nicht um die direkten Vergleiche, sondern um die Abwesenheit eines Alleinstellungsmerkmals, welches die besagten Filme durchaus zu ihrer Zeit besaßen, aber der Terminator eben nicht, weil er sich eher freizügig bei anderen Vetretern bediente.

@Silencio:

Ein Merkmal macht noch keine Mark. Wie bereits gesagt, wurde der Film damals schon nicht als "Horror" mitgeführt. Was aber korrekt ist, wäre der Umstand, das schon damals einige Vorwürfe gegen Cameron gingen, er habe sich schon recht frivol bei Carpenter bedient.

In erster Linie sehe ich den Film mal als Beitrag zum Genre "Science Fiction". Wenn man wegen jeder Kleinigkeit eine Schublade öffnet, dann wäre so ziemlich jeder SciFi Beitrag ein Genre-Mix, weil man immer ein "-Action" oder "-Thriller" dranhängen könnte, je nach gewünschter Ausrichtung.

Post-Apokalypse und Dystopie zu trennen halte ich eher für schwer. Ersteres ist meist an Zweiteres gebunden und stellt dich eher ein Subgenre dar. Ich zitiere hier mal:

Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen.

Ja.. das trifft dann schon recht gut auf das Szenario von Terminator.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
06.04.2023 12:12 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@Raven13

Ist für mich vollkommen legitim, wenn du das anders siehst smile

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
06.04.2023 11:32 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.227 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ProfessorX

Ich persönlich erachte Aliens als sein unangefochtenes Opus magnum.

Da gehen unsere Meinungen auch auseinander. Aliens bricht in vielerlei Hinsicht mit dem Vorgänger und ist stelenweise sogar arg unlogisch. Alien 1 ist für mich immer noch vielfach besser.

Als Opus Magnum würde ich eher Terminator 2 und vielleicht Titanic sehen, auch wenn ich persönlich letzteren nicht mag.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
06.04.2023 10:00 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@Raven13

Ich sehe das anders, kann da deine Meinung aber durchaus nachvollziehen. Ich denke, daß Terminator eben ein recht moderater Actionfilm ist. Es ist eben eine Geschmacksfrage und natürlich kann man das gesamte Wertesystem auch nicht so anwenden, wie wir es tun. Schließlich kann man so gut wie keinen Film mit einem anderen vergleichen und auch generell ist das Ansehen ja durch unterschiedliche Wahrnehmungen und Geschmäcker divärs ausgelegt.

Für mich ist Terminator nur Unterhaltung, mit einem bisschen Technik-Kritik, die sich durch Camerons Schaffen zieht. Er versucht mehr und das kann in den 1980er Jahren sicherlich bahnbrechend gewesen sein, doch gut 40 Jahre später ist es das meines Erachtens eben nicht mehr. Überhaupt wird bei Cameron sehr häufig wenig über Inhalte gesprochen, sondern über technisches Know How. Und das ist in Ordnung, aber auch das führt jetzt zu weit. Ich persönlich erachte Aliens als sein unangefochtenes Opus magnum.

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
06.04.2023 09:00 Uhr | Editiert am 06.04.2023 - 09:01 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.227 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ProfessorX

Nun die Frage ist generell ob eintönige Actionfilme überhaupt dazu in der Lage sind meisterhaft und auch Meisterwerke zu sein.

Für mich stellt sich diese Frage ganz und gar nicht. Alles kann ein Meisterwerk sein, auch schlichte und einfache Dinge. Wenn jemand die perfekte Mauer baut, die sowohl erdbebensicher ist als auch gut aussieht, dann sit sie ein Meisterwerk, egal wie schlicht doch eine solche Mauer sein mag. Wenn ich eine Meisterprüfung ablege, mache ich auch mein persönliches Meisterstück. Alles kann ein Meisterwerk sein, es hängt immer davon ab, welchen Zweck es erfüllen SOLL und nicht davon, dass man andere Erwartungen hat.

@ DrStrange

Denn wer dem "Terminator" das Prädikat "besonders wertvoll" aufdrücken will, der geht am Sonntag auch zur Entenjagd.

Wer tut das denn? Wir reden hier nicht von dem Prädikat "besonders wertvoll". ^^

"Mit dem Genre "Horror" hat Terminator nichts gemein."

Definitiv doch. Das letzte Drittel des Films ist purer Horror. Horror, der es mit dem Horror der besten Horrorfilme aufnehmen kann. Das macht mir heute noch Angst, ganz im Gegensatz zu so manchem reinen Horrorfilm heutzutage. Der Horror-Part in Terminator 1 ist deutlich größer als der Sci-Fi-Part.

"Ich sehe hier immer noch nicht wo der Genre-Mix sein soll."

Wie kann man den Mix nicht erkennen? Es ist Action, es ist Sci-Fi und es ist Thriller mit Horror vermischt. Der Horrorpart ist halt speziell das letzte Drittel, wenn das nackte Roboter-Skelett Sarah und Kyle verfolgt.

"Im Bereich der Dystopie hatten wir z.B. 1979 bereits den ersten Mad Max, der wirklich ein Meisterwerk darstellt und 1982 dann Blade Runner, ebenfalls ein Film von dem ein Cameron nur träumen kann, ob seiner Qualität. Bereits 1971 natürlich "Clockwork Orange" von Kubrick und auch ein "Die Klapperschlange" von 1981 stellt den Terminator ganz leicht in den Schatten."

Dass Mad Max, Blade Runner und Die Klapperschlange Meisterwerke in ihren Genres sind, würde ich nie bestreiten. Aber auch das ist natürlich objektiv betrachtet genauso ein Mumpitz wie bei Terminator, denn alle diese Filme haben auch Schwächen. Betrachtzet man sie aber nur in ihrem Genre und als das, was sei sein wollen, sind sie nunmal Meisterwerke. Terminator 1 steht den Filmen in nichts nach, wenn man ihn nur als das betrachtet, was er ist. Aber die Art der Dystopie und da Genre dieser drei Filme ist schon gänzlich anders alsd Terminator. Blade Runner hat gänzlich andere Ambitionen als Terminator 1. Wie soll man das bitte miteinander vergleichen? Die Dystopie von Terminator ist nicht dieselbe wie bei einem Blade Runner oder Mad Max. Der Film spielt sich ja nicht mal in der Zukunft ab.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.04.2023 08:55 Uhr | Editiert am 06.04.2023 - 09:13 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

DrStrange:

"Mit dem Genre "Horror" hat Terminator nichts gemein. Das hatte er 1984 schon nicht, da lief der als SciFi-Action und heute vielleicht als "SciFi-Action-Thriller", wenn man es denn noch mehr einkreisen will."

Man kann eine DIREKTE Linie von Michael Myers zum Terminator ziehen. Der Terminator ist ein Slasher Villain, Cameron kredenzt dem auch eine Menge POV-Shots und macht, wie diverse Slasher auch, ein großes Ding aus den unmenschlichen Augen des Terminators. Dazu die Operationsszene, die Ekel und Unbehagen hervorrufen soll, da einen Horroreinschlag herausreden zu wollen, ist verfehlt.

Ist das ein reiner Horrorfilm? Nein. Gehört der Film zu den Genrehybriden, die sich in den 80ern rausgebildet haben? Ja.

"Ich sehe hier immer noch nicht wo der Genre-Mix sein soll. Der Film lief damals unter SciFi."

Du hast doch selber gesagt, dass der damals unter "SciFi-Action" und heute unter "SciFi-Action-Thriller" lief. Das sind drei eigenständige Genres, DESWEGEN ist das wohl ein Genremix. Im übrigens ist da auch noch Noir drin, nur hier eben mit einem SciFi-Twist: wo im Noir die Würfel schon gefallen sind und die Charaktere von ihrer Vergangenheit heimgesucht werden, ist es hier die Zukunft, die in die Gegenwart bricht. Das hat Cameron auch so angelegt, macht der nicht mal einen Hehl draus.

Eine Dystopie ist der übrigens auch nicht, auch wenn der eine dystopische Zukunft zeigt - der spielt ja immerhin in der Gegenwart, die nukleare Zukunft ist als schicksalhafte Warnung zu verstehen.

Ein "Meisterwerk" ist das aber tatsächlich nicht, nur ein guter bis sehr guter Genrefilm...

Edit: ich muss mich hier übrigens korrigieren bzw. präzisieren - der zeigt keine dystopie, der zeigt eine Post-Apokalypse. Das sind distinkte Kategorien.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Rotwang : : Moviejones-Fan
06.04.2023 08:38 Uhr
0
Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 892 | Reviews: 0 | Hüte: 26

Die Frage ist, halt wie ein Meisterwerk definiert wird, Mad Max Fury Road hat sechs Oscars die er alle voll verdient hat, okay er hat auch Nominierung als Bester Film was ich so nicht sehe, trotzdem ist er für mich in diversen Punkten ein Meisterwerk, ob es ein Overall-Meisterwerk geben kann stelle ich in Frage, denn selbst den Filmen die gemeinhin als Meisterwerke gelten, kann man sicher auch Defizite ankreiden.

Sehe Terminator 1 auch nicht als Meisterwerk, der Zweite Teil ist für mich in einer Hinsicht der größte Moment der Filmgeschichte, weil nie Vorher und nie Danach, die Effekte gefühlt so einen großen Schritt gemacht haben.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
05.04.2023 22:22 Uhr
1
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

Naja... das ist hier schon etwas grenzwertig, wenn ich die Aussagen so durchlese. Denn wer dem "Terminator" das Prädikat "besonders wertvoll" aufdrücken will, der geht am Sonntag auch zur Entenjagd.

@Raven13:

Mit dem Genre "Horror" hat Terminator nichts gemein. Das hatte er 1984 schon nicht, da lief der als SciFi-Action und heute vielleicht als "SciFi-Action-Thriller", wenn man es denn noch mehr einkreisen will.

Welche Filme dieses Genre-Mix machen es denn besser?

Ich sehe hier immer noch nicht wo der Genre-Mix sein soll. Der Film lief damals unter SciFi. Im Bereich der Dystopie hatten wir z.B. 1979 bereits den ersten Mad Max, der wirklich ein Meisterwerk darstellt und 1982 dann Blade Runner, ebenfalls ein Film von dem ein Cameron nur träumen kann, ob seiner Qualität. Bereits 1971 natürlich "Clockwork Orange" von Kubrick und auch ein "Die Klapperschlange" von 1981 stellt den Terminator ganz leicht in den Schatten. Das macht den ersten Terminator nicht zu einem schlechten Film, aber von "Meisterwerk" ist er schon verdammt weit weg und der "Erste" seiner Art war nun wirklich nicht.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
05.04.2023 22:07 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.045 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Tatsächlich finde ich Sarah Connors Rolle in T1 deutlich spannender als in T2.

Ja, sie ist fast den ganzen Film über das typische Mädel was ihre Jugend leben will und zunächst vom starken Mann beschützt werden muss.
Aber es ist von Linda Hamilton schön dargestellt, wie diese unschuldige Frau aus ihrer heilen Welt gerissen wird und es später letztendlich selbst mit dem Terminator aufnimmt. In der Schlussszene sieht man halt die gewandelte selbstbewusste, taffe Frau.

Was T2 angeht sehe ich bei Sarah Connor immer nur ein psychisches Wrack was in der Szene gipfelt als sie die Dysons umbringen möchte. Das feministische (der Monolog wie eine Frau das Kind zur Welt bringt) wird von ihrem Sohn ja entsprechend kommentiert.
Auch wenn sie nach dieser ganzen Aktion im Film etwas gefestiger ist, so finde ich die Figur in T1 spannender geschrieben.


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ProfessorX : : Moviejones-Fan
05.04.2023 21:45 Uhr | Editiert am 05.04.2023 - 22:11 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@Raven13

Nun die Frage ist generell ob eintönige Actionfilme überhaupt dazu in der Lage sind meisterhaft und auch Meisterwerke zu sein. Da gibt es ja auch Unterschiede. Sicherlich ne Diskussion für ein anderes Mal. Ich persönlich würde zum Beispiel einen John Wick einen guten Actionfilm nennen, wenngleich ich ihn ob seiner Prämisse und seiner Attitüde auch eher etwas albern finde. Ich glaube da liegt der Wurm begraben. Man kann sich sehr wohl davon unterhalten fühlen und ich lasse auch jedem da seine Meinung. Ich persönlich denke nur, daß sowohl Terminator als auch John Wick an manchen Stellen einfach langweilen, oder zu einfach sind, oder oder oder. Natürlich ist das Genrekonform und insofern ist es vielleicht so, daß Actionfilme nicht meisterhaft sein können. Denke aber das zum Beispiel Werke wie Oldboy, sofern man den als Actionfilm wertet, oder auch ein Scott Pilgrim, sowie Tiger & Dragon deutlich mehr zu erzählen haben.

Wenn man in Superlativen redet, dann sprechen Leute - im übrigen ähnlich wie bei Halloween oder sowas - davon, daß es sowas zuvor noch nie gab. Es war einmalig. Und jetzt werde ich vielleicht sehr fies, aber der Vergleich ist ganz gut denke ich. Wenn ich in etwas der erste bin, bin ich noch kein Genie. Selbes Phänomen: ich könnte auch der erste Mensch sein, der je Geschissen hat und am Ende das Tages scheißen Milliarden anderer Menschen genauso gut Exkremente wie ich. Der erste in etwas zu sein heißt nicht, daß man darin besonders gut ist, oder das überhaupt erwähnenswert wäre. Zumal diese Diskussion darüber, ob man mal was etabliert hat ja auch weitergeführt werden kann. Terminator war weder die erste Dystopie, noch der erste Film um einen Andrioden, noch der erste Film mit einer Frau, noch mit einer starken Frau und so weiter und so fort. Es ist einfach ne Hänne und Ei-Debatte und dadurch fokussiert man sich eben auf Oberflächlichkeiten.

Schlecht würde ich Terminator nicht nennen, aber auch als Produkt, gerade retrospektiv doch etwas albern. Ich könnte mich hier und da jetzt auch auf das Schauspiel von Arnie stürzen, oder den ein oder anderen Effekt, der vielleicht seltsam aussieht. Vielleicht auch der ein oder andere Schnitt. Nur wäre das wirklich kleinlich. Ich sehe ganz einfach nichts, was diesen Film so tiefgründig macht. Denke es gibt wesentlich bessere Dystopien und auch wesentlich bessere Methapern.

Man kann natürlich auch ewig Vergleiche ziehen und streiten. Das wird dann aber irgendwann recht absurd. Ich persönlich erachte Apocalypse Now als einen der besten Filme, die je gedreht wurden. Und dann sehe ich einen Terminator und die beiden sollen etwa in einer Liga spielen? Meisterwerk und Meisterwerk? Also da sehe ich einfach keine Übereinkunft. Natürlich, anderes Genre, anderer Anspruch. Aber damit entlarvt sich das ja auch schon vorne herein, weil eben der Anspruch, den Cameron an den Tag legt wesentlich geringer ist.

Aber so kontrovärs das hier auch anmuten mag, werde ich mich wohl mit meiner Meinung zu Teil zwei durchaus noch unbeliebter machen. Insofern sehe ich das hier gelassen laughing

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
05.04.2023 21:18 Uhr | Editiert am 05.04.2023 - 21:20 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.227 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ProfessorX

"Terminator als Meisterwerk zu bezeichnen, ist sicherlich nur etwas für Menschen, die den Begriff sowieso inflationär auf jedes Filmkulturprodukt der 1980er anwenden."

Soweit würde ich nicht gehen. Terminator ist für das, was er sein will, wirklich herausragend: Ein Sci-Fi-Horror-Action-Thriller. Und genau darin IST er ein Meisterwerk. Welche Filme dieses Genre-Mix machen es denn besser? Und warum um alles in der Welt dürfen nur solche Filme Meisterwerke sein, die tiefgründig sind und versteckte oder offensichtliche Botschaften beinhalten? Auch aus purer Schlichtheit kann sich ein Meisterwerk entstehen. Und schon allein, dass Terminator unglaublich populär, beliebt und kultig ist, macht ihn automatisch schon zu einem Meisterwerk.

Es gibt auch unter Gemälden Meisterwerke, die einfach nur aus einem Strich bestehen. ^Kann ich nicht nachvolziehen, ist aber so. ^^

Und in allem, was Terminator ausmacht, ist der Film nunmal wirklich verdammt gut. Die Technik war seinerzeit grandios, der Horror ist immer noch grandios, die Schauspieler spielen ihre Rollen alle seeehr überzeugend und die musik sucht auch heute noch ihresgleichen in der Stilrichtung. Bei Terminator greifen alle "relevanten" Zahnräder perfekt ineinander (nettes Wortspiel ^^).

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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