Bewertung: 4.5 / 5
Heute mal nur ne kleine Kurzreview, da man hier ohne zu viel zu verraten garnicht viel mehr schreiben sollte. Also lieber ein kurzer, spoilerfreier Mundwässerer als ne ausgiebige Besprechung:
Trailer zu The Gentlemen
Guy Ritchie ist einfach Guy Ritchie und das ist gut so, wie man in seinem neuesten Streich The Gentlemen sieht. Entweder man mag seinen höchst dynamischen Stil oder fühlt sich davon abgeschreckt. Auch hier bleibt er sich sehr treu, zeigt aber, dass er über die Jahre nicht etwa müde wird, sondern eher noch kreativer.
Die Art und Weise wie er hier die Bälle alle in der Luft hält, nur um immer mal wieder für einen Moment einen dem Zuschauer hinzuhalten und ihm zu zeigen was es mit diesem oder jenen auf sich hat, das ist einfach ganz großes cineastisches Erzählen. Fließend werden Erinnerungssequenzen an gegenwärtige Ereignisse angesetzt und mittendurch erzählt ein grandios aufgelegter Cast etliche kleine und große Gangsteranekdoten, sie sich nach und nach zu einer brilliant durchgeplanten Gesamtheit zusammenfügen, welche den Zuschauer grinsend aus dem Kino schickt.
Was nicht zuletzt auch an dem wunderbar eingestreuten und teilweise rabenschwarzen Humor liegt, der pointiert immer wieder für Lacher sorgt. Und obgleich der Film immer wieder den einen oder anderen Curveball wirft, einem den Boden unter den Füßen wegzieht und zu Vermutungen über die Verstrickungen anregt - bleibt man am Ball findet man für jeden Handlungsstrang die notwendigen Informationen gekonnt in die Szenen eingewoben, sodass man ohne groß an die Hand genommen zu werden selbst rätseln darf und auch durchaus auf das Ende kommen kann, sofern man die Puzzleteile in die richtige Anordnung bringt.
Dabei konzentriert sich der Plot auf seine zentralen Mitspieler und allen voran glänzen McConaughey, Grant, Farrell und Hunnam (der mehr und mehr das perfekte Profil eines modernen schauspielerischen Alleskönners entwickelt, genialer Typ), die jedoch von einem superben Supportcast (Jeremy Strong ist so wunderbar versnobbt wie Henry Golding durchgeknallt ist) unterstützt werden. Dazu kommt dann auch noch ein richtig solider Score und fertig ist ein echtes "Rundum Glücklich"-Paket für den geneigten Guy Ritchie Fan und solche, die es noch werden wollen. Besser kann man nen durch und durch britischen Gangsterstreifen kaum inszenieren.
Anschauen (okay ja, grade schwierig) und glücklich sein - locker flockige und völlig mühelose 9/10.
Zum Glück noch mitgenommen bevor die Kinos bis auf Weiteres die Pforten schließen mussten und für 100% sehenswert befunden.