Was für eine Woche! Eigentlich wollte doch Dwayne Johnson mit Black Adam ab 20. Oktober für eine neue Hierarchie im Superheldengefüge sorgen. Wie wir aber nun wissen, hat Mutterkonzern Warner Bros. Discovery dem bulligen Hollywoodstar ein Schnippchen geschlagen und eine deutlich grundlegendere Umwälzung innerhalb seines Produktionszirkus in die Wege geleitet.
Gebannt wartete die Redaktion am vergangenen Donnerstag auf die Nachricht, wie der mutige Fahrplan von Warner Bros. Discovery nach der Hiobsbotschaft zur Einmottung von Batgirl aussieht und welche unrühmliche Konsequenz dies für den Streaming-Service HBO Max mit sich bringen mag. Manch ein findiger Sparfuchs aus der Redaktion überlegte sogar, ob man Discovery+ in weiser Voraussicht nicht schon im Vorfeld der Meldung buchen sollte, da sich bereits abzeichnete, dass HBO Max in diesen Dienst integriert wird. Schließlich ist dieses Programm bereits in Deutschland erhältlich.
Letztlich kam es genauso wie vermutet: Während Frank die Meldung im Redaktionschat verbreitete, wetzte André schon einmal scherzhaft die Messer und sagte, dass Batgirl damit bei Discovery+ eine Zukunft besitzt, weil die neue Unternehmensführung bis dahin lediglich die Absage des DC-Films unter dem Banner von HBO Max ansprach. Mr. MJ Torsten fabulierte sogleich von einer Rebellion im Zack Snyder-Stil und hatte schon die passende Kampfansage für das wankelmütige Unternehmen am Start: releaseTheBatgirlCut!
Im Gegenzug hatte sich Frank schon mit den entsprechenden Zitaten von Warner Bros. Discovery-CEO David Zaslav aus der entsprechenden Telefonkonferenz gerüstet. Zum Nachvollziehen: Man wolle den kreativen Kräften die nötige Zeit einräumen, damit ihre Vision auf der Leinwand zur Geltung kommen könne. Entsprechende Werke sollen nur dann veröffentlicht werden, wenn sie qualitativen Standards genügen. Eine Abkehr von der bisherigen Streaming-Devise zugkräftiger Filme wolle man fortan außerdem anstreben, weil man keinen wirtschaftlichen Wert darin sehe, so mit den Beiträgen zu verfahren.
In dieser Hinsicht zeigt sich Frank optimistisch, dass man den vollmundigen Worten zur neuen Unternehmensstrategie auch entsprechende Taten folgen lässt: Insbesondere die Idee eines 10-Jahresplans für das angeschlagene DCEU im Fahrwasser des für 2023 noch immer bestehenden The Flash-Films stimmt ihn und viele andere Menschen zuversichtlich. Lest nun im Folgenden in ungeschönter Art und Weise, was die Redaktionsmitglieder um Mr. MJ, Frank, Steffi und André zu sagen haben!
Mr. MJ zeigt sich hinsichtlich Zaslavs schöner Worte deutlich pessimistischer: Bei Warner weiß ich nicht so recht. Im Falle von Batgirl geht es ja scheinbar um Steuerabschreibung, deswegen wird er also wirklich nie kommen. Wenn die sich aber so umstellen und sparen müssen, dann killen die jetzt auch Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind 4 und 5 und ehrlich gesagt kann man bei dem was vom DCEU übrig ist, auch mit einem 10-Jahresplan nichts mehr retten. Das ist komplett verkorkst worden. Ich hätte am liebsten die vollständige Snyder-Vision gesehen.
Frank: Ich glaube aktuell machen viele denselben Denkfehler und sprechen schlicht von Warner und meinen damit das gestrige Warner wie auch das aktuelle. Dabei sind das zwei völlig unterschiedliche Firmen. Ja, Warner Bros. hat verdammt viel falsch gemacht. DC, die Tierwesen, was 2021 mit den Kinofilmen im Zuge der HBO Max-Auswertung veranstaltet wurde und und und. Warner Bros. existiert in dieser Form aber nicht mehr. Die Führung, sämtliche Funktionäre, die für all das Desaster der letzten Jahre zuständig waren, existiert nicht mehr. Die neue Firma heißt Warner Bros. Discovery und hat eine komplett neue Führung, die, so scheint es aktuell, einen Plan verfolgt, eine Strategie besitzt und diese jetzt umsetzt.
Mr. MJ: Vielleicht, aber die neue Führung muss sich erst beweisen. Einen Plan dachte man, haben die alten Köpfe auch gehabt. Ja, wahrscheinlich kann es theoretisch nur besser werden und im Zweifel für den Angeklagten, aber Vertrauen muss man sich nun einmal erst verdienen.
Frank: Stimmt natürlich. Gleichzeitig kann man aber auch die neuen nicht für die Fehler der alten verantwortlich machen. Und mit Batgirl haben sie zumindest gezeigt, dass sie es ernst meinen.
Mr. MJ: Auf jeden Fall sind sie radikal. Ob es hilft, muss man abwarten. Es braucht auch den Mut für gute Stoffe und Geduld. Vor allem muss man aber Dingen, die nicht sofort durchstarten, aber bereits eine Fanbase besitzen, die Zeit zum Reifen geben. Das sind schließlich des Öfteren die großen Marken von morgen. Tolle Worte sind noch keine Taten. Hoffen wir echt auf ein neues Warner. Die waren früher schließlich mal richtig gut
Steffi: Ich denke, einen Plan müssen sie als neue Firma in Anbetracht eines Discovery, das nun einmal ganz andere Themen-Schwerpunkte besitzt, ja auch haben. Ansonsten fragt sich doch jeder: "Hmhm, wie soll das was mit dem Discovery-Boss in der Führung für die Filme und Serien werden?" Vertrauen muss man sich dann erst erarbeiten, das sehe ich genauso wie Torsten. Also mal schauen, was das DC-Team so aufstellt, nachdem es erst einmal radikal die Axt schwingt - und so definitiv schon einmal Aufmerksamkeit erregt...
Lest auf Seite 2, was André über den neuen Fahrplan von Warner denkt.