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Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu

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Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu

"Gullivers Reisen": Unsere Kritik

"Gullivers Reisen": Unsere Kritik
12 Kommentare - Mo, 07.02.2011 von Moviejones
Mit "Gullivers Reisen" zeigt sich einmal mehr, dass eine gute Vorlage noch lange keinen guten Film macht, wenn der kleinste gemeinsame Nenner anvisiert wird.

Als Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu vor einiger Zeit von 20th Century Fox angekündigt wurde, ahnten wir, ohne davon gehört zu haben, dass bestimmt Jack Black die Hauptrolle spielen wird. Es kam so und das Ergebnis der Dreharbeiten liegt nun vor. Statt Jonathan Swifts klassischen Roman originalgetreu umzusetzen, entschied man sich für eine Überarbeitung und verlegte die Handlung in die Moderne.

So spielt Jack Black den Verlierer Gulliver, der in seiner Firma seit zehn Jahren als Postbote arbeitet. Briefe austragen und nicht reden, das ist sein Motto. Leider macht er das auch so mit seiner Flamme Darcy Silverman (Amanda Peet). Das ändert sich jedoch schlagartig, als er eines Tages in ihrem Büro steht und sich schon bald um Kopf und Kragen redet. Er stellt sich als großen Reiseexperten dar und ehe er es sich versieht, verpasst ihm Darcy einen Auftrag, der ihn ins Bermuda-Dreieck führt. Diesem kommt Gulliver auch gleich nach. Als dann jedoch die Instrumente ausfallen und er sich in einem Unwetter wiederfindet, kentert sein Boot und Gulliver landet auf der Insel Liliput. In dessen aristokratischer Gesellschaft sind alle Menschen erstaunlich klein und Gulliver kommt sich zum ersten Mal richtig groß vor. Nach anfänglichen Zweifeln schließen die Liliputaner Gulliver schnell in ihr Herz, denn er rettet nicht nur die Prinzessin vor Entführern, sondern auch den König vor dem Flammentod. Dank einer großzügigen Abwandlung seiner Lebensgeschichte wird Gulliver bald als Held angesehen, der aus einem fernen Land kam. Einzig Oberbefehlshaber Horatio frisst Gulliver nicht aus der Hand, sieht er doch das Königreich in Gefahr und auch seine angebetete Prinzessin...

Positive Punkte an Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu benennen ist nicht leicht. Den Film als ideenlose Standardkost zu bezeichnen, wäre recht geschmeichelt. Hier wird einmal mehr versucht, mit möglichst wenig Anstrengung und kreativer Arbeit, den Zuschauer über den Tisch zu ziehen. Abgesehen davon, dass wir Gulliver in der heutigen Zeit für einen selten dämlichen Namen halten (aber um den Schwenk zur literarischen Vorlage hinzubekommen, sei's drum), macht Black diesem alle Ehre. Er ist der personifizierte Versager, der im Laufe des Films seine inneren Werte entdeckt, oder auch einfach nur den Jack Black in sich - denn wirklich unterscheiden kann man Blacks Darstellung von Gulliver zu vielen anderen Figuren in seiner Schauspiellaufbahn leider nicht. Black muss langsam aufpassen, sich nicht zum Kassengift in Hollywood zu entwickeln und damit das gleiche Schicksal wie Will Ferrell zu teilen, dessen Filme auch vermehrt kein Publikum finden.

Natürlich ist an Gullivers Reisen nicht alles Käse. Der Film hat durchaus seine Momente. Die Tricks sind durchgängig auf einem gehobenen Niveau und schön anzusehen. Auch gibt es manche Gags, die nicht übel sind. Dies sind vor allem die Stellen, in denen Gulliver bekannte Filme der Popkultur auf sich münzt. Da wird Darth Vader zu seinem Vater, Yoda sein Vizepräsident und dann war da noch was mit der Titanic und anderen Filmen aus dem Hause 20th Century Fox. Selbst Prince taugt mit "Kiss" zur Bekundung der Liebe, was will der Zuschauer da mehr? In erster Instanz vermutlich einen guten Plot und an dem mangelt es an allen Ecken und Enden. Zwar greift Gullivers Reisen viele bekannte Momente aus Teil 1 und 2 von Swifts Geschichten auf, daher darf sich auch Black einmal kurz ganz klein fühlen, aber bis auf eine sehr freie Adaption und den Wiedererkennungswert einiger Szenen zum Buch hat der Film wenig mit der Vorlage gemein. Wenn Gulliver eine Reise tut, dann kann er was erleben. Was das ist, bemerkt der Zuschauer sehr schnell und dazu muss er nicht zwingend tiefgreifendes Wissen über die Buchvorlage haben. Doch spätestens wenn Emily Blunt als Prinzessin auf der Leinwand erscheint, merkt man, dass was schief läuft. Eigentlich eine talentierte Schauspielerin, konnten wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sich sträubt in diesem Film mitspielen zu müssen. Sie hätte wohl lieber Black Widow in Iron Man 2 und The Avengers gemimt, bevor sie zu Gullivers Reisen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen gezwungen wurde.

Kurzum, der Film ist diese typische Komödie, die einfach hätte besser sein können, wenn man nicht auf Standardzutaten gesetzt hätte. Nichts gegen eine Modernisierung, aber mehr spricht dafür, die Geschichte so zu erzählen wie sie eigentlich ist. Da aber Swifts satirische Gesellschaftskritik über die Jahrhunderte bereits mehrfach entschärft und zu einem Kinderbuch degradiert wurde, ist Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu vielleicht auch einfach nur der nächste logische Schritt, wie zukünftig mit diesem Werk umgegangen wird. Es ist auch erstaunlich, dass die ganzen Kinder, die dieses Mal der Vorführung beiwohnten, sich über den Vorfilm mit Eiszeitnager Scrat kaputtlachten, beim Hauptfilm aber selten auch nur ein Ton zu hören war. So taugt Gullivers Reisen für einen Kinobesuch selbst mit Kindern leider herzlich wenig, es sei denn, man möchte unbedingt mal wieder unter Leute und im Dorfkino läuft gerade nix anderes. 2 von 5 Hüten für Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu, bei dem man aber zwei Augen zudrücken muss.

Der Film kommt am 10. Februar in unsere Kinos.


Quelle: Moviejones
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12 Kommentare
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ScorchONeill : : Goldkerlchen 2011
14.01.2011 00:42 Uhr | Editiert am 14.01.2011 - 00:42 Uhr
0
Dabei seit: 09.02.10 | Posts: 759 | Reviews: 16 | Hüte: 7
Da ich mit meiner Bewertung mit MJ fast immer im großen und Ganzen überein stimme, kann ich hier, denke ich beruhigt sagen, dass ich diesen FIlm nicht ins Kino gehen brauch.
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eXecutor : : Moviejones-Fan
12.01.2011 18:41 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.11 | Posts: 259 | Reviews: 1 | Hüte: 0
Jack Black war immer einer der coolsten und skurilsten Komiker, siehe School of Rock oder Tenacious D, aber in letzter Zeit werden seinen Filme immer schlechter, was wohl auch bei Gullivers Reisen so ist. Werd ich eher nicht anschaun, wenn dann aus der Videothek mal.
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Ewan : : Dämonenfeind
12.01.2011 16:56 Uhr
0
Dabei seit: 28.12.09 | Posts: 873 | Reviews: 0 | Hüte: 8
Diese Kritik bestätigt mein Eindruck...  leider
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Moviejones : : Das Original
12.01.2011 16:51 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.216 | Hüte: 181
Hallo,

eine kurze Anmerkung zu der "neuen" Punktevergabe:

Die Einstufung ist theoretisch dieselbe, da wir auch halbe Punkte vergeben und man einfach x2 rechnen kann. Aber im Gegensatz zu der 10er-Skala bei allen üblichen Filmkritiken nutzen wir bei unseren offiziellen Kritiken ab jetzt eine überschaubare Fünferskala. Unser Bauchgefühl sprach dafür...

Euer MJ-Team
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Maverick : : Schopfgeldjäger
12.01.2011 15:38 Uhr
0
Dabei seit: 13.06.10 | Posts: 351 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Schade, ich hatte mir mehr von diesem Film erhofft, da Jack Black wirklich ein witziger Bursche ist. Bei dieser Kritik allerdings lass ich von einem Kinobesuch definitiv ab und überleg, ob ich ihn mir irgendwann mal auf DVD anseh.
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hrxuuuu : : Kleider-Tumnus
12.01.2011 15:30 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.10 | Posts: 1.595 | Reviews: 25 | Hüte: 4
Naja, so welche Verfilmungen dass ein Mensch groß ist hatten wir ja alle mal genug. Da find ich aber übrigens Die Borger besser...
Ich mag Jack Blacks Filme eigentlich sehr, aber auch nie wirklich zum lachen, eher als ein Standard-Film zum anschauen.
Ich werde mir ein Eindruck über den Film machen und schauen ob MJ recht behält.
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Jonah : : Antiheld
12.01.2011 15:08 Uhr | Editiert am 12.01.2011 - 15:15 Uhr
0
Dabei seit: 20.07.10 | Posts: 1.584 | Reviews: 0 | Hüte: 14
@ MrNoname
Danke für die Information! Dann ist der Film in der Bewertung von MJ aber wirklich noch gut davon gekommen. Vielleicht wird das mit den Hüten und Punkten ja noch irgendwann geändert.
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MrNoname : : BOT Gott
12.01.2011 13:57 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25
@jonah: das mit den hüten und den punkten habe ich damals schon bei bei den ideen für den relaunch "bemängelt" - man kann in einer kritik zwar 10 punkte vergeben, bekommt dann aber nur 5 hüte angezeigt - sprich ein hut sind zwei punkte. wieso das so ist - keine ahnung. eine anzeige 4 von 10 (wie in dem fall) würde mir reichen.
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patertom : : Fieser Fatalist
12.01.2011 13:14 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
ich glaub ein besuch bei der nächsten videothek reicht da völlig aus^^
(=0:
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Jonah : : Antiheld
12.01.2011 13:10 Uhr | Editiert am 12.01.2011 - 13:18 Uhr
0
Dabei seit: 20.07.10 | Posts: 1.584 | Reviews: 0 | Hüte: 14
Wie von Euch nicht anders gewöhnt, wieder eine gut geschriebene Kritik. Für mich ist es auch keine große Überraschung, nach dem was ich bisher von den Film gesehen und gehört habe, wart ihr mit 2 Hüten von 5 sogar noch gnädig.

@ MJ
Kann sein das ich da einfach etwas nicht mit bekommen habe, aber warum habt ihr euer System von einer 10 Punkte Skala auf eine 5 Punkte Skala umgestellt? Oder ist ein Hut gleich 2 Punkte? Dann ginge unsere Meinung zum ersten Mal auseinander, oder sind fünf Hüte auch fünf Punkte? Dann ist aber meiner Meinung nach die Gefahr hoch das es Filme gibt und geben wird die mit Null Hüten bewertet werden müssten.
Liebe Grüße Jonah
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Rotschi : : M. Myers
12.01.2011 12:17 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.09 | Posts: 1.534 | Reviews: 6 | Hüte: 53
Bin ich deiner Meinung ich sehe Jack Black auch immer sehr gerne. Gerade hab ich ihn erst in deiner Liebeskomödie gesehen, selbst da hat er mir sehr gefallen. Hmm, der Trailer konnte mich eigentlich unterhalten, ich denke ich werde es also auch mit dem ganzem Film versuchen :-P

MJ danke für die ausführliche Kritik.
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movieProphet : : Sentinel Jones
12.01.2011 11:05 Uhr
0
Dabei seit: 24.06.10 | Posts: 860 | Reviews: 12 | Hüte: 10
Eigentlich liebe ich Jack Black. Für mich schwer zu glauben, dass es dieser Film nicht schafft mich zu unterhalten. Im großen und ganzen glaube ich aber auch, dass der Mann eigentlich viel mehr Talent hat und es nicht ständig in seiner Standard-Rolle verschenken sollte...
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