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Frag MJ - Runde 2

Ihr habt gefragt: MJ hat die Antworten! (Part 2 #Pressetermine)

Ihr habt gefragt: MJ hat die Antworten! (Part 2 #Pressetermine)
8 Kommentare - So, 14.03.2021 von Moviejones
Hier ist der versprochene Nachschlag unserer Frage-und-Antwort-Runde! Ihr wolltet nämlich gerne wissen, wie Pressetermine ablaufen.

Vor einer Woche haben wir euch in unserem großen Rundumschlag etwas mehr aus unserem Redaktionsleben erzählt.

Ein wichtiger Part wurde aber ausgespart, nämlich eure Fragen, wie eigentlich Pressevorführungen ablaufen. Da wir hier ganz unterschiedliche Städte besuchen, stellen wir euch die Eindrücke von Steffi, Frank und Torsten vor.

Eins sei schon vorab verraten: Es ist nicht ganz so glamourös, wie ihr denkt ;-) 

Torsten

Für gewöhnlich handelt es sich bei Pressevorführungen um normale Kinovorstellungen in alltäglichen Kinos, die ihr auch oft besucht. Da laufen auch keine Darsteller oder Filmschaffenden rum. Für gewöhnlich finden diese Events in ausgewählten Großstädten wie Berlin, München, Leipzig, Düsseldorf, Köln oder Hamburg statt. 

Das Vor- und Nachgeplänkel ist bei jeder Pressevorführung eigentlich identisch: Jedes Studio hat für gewöhnlich eine eigene PR-Agentur engagiert, die sich um den Ablauf kümmert. Wer sich bei diesen PR-Agenturen akkreditiert hat, erhält für gewöhnlich vor dem Kinostart eine Einladung per Mail. Bei kleineren Filmen kann diese Einladung schon ein oder zwei Monate vor dem Kinostart erfolgen, bei großen Blockbustern für gewöhnlich nur wenige Tage vor dem eigentlichen Kinostart. Gerade die großen Studios legen die Pressevorführungen gern nur ein oder zwei Tage vor den Kinostart

Danach ist der Ablauf in der Regel immer gleich, man wartet auf den großen Tag, fährt in das zuvor bekannt gegebene Kino, schlängelt sich geschickt an den Kassen vorbei und findet vor einem Saal gewöhnlich eine Gruppe von Redakteuren und Journalisten, die mal mehr mal weniger geduldig ihre Namen nebst Redaktion in eine Liste kritzeln und dann ihre Sachen abgeben.

Inzwischen sind die Vorsichtsmaßnahmen bei so manchem Film höher als am Flughafen, denn Taschen und Smartphones müssen in vielen Fällen abgegeben werden, danach gibt es Personenkontrolle und Metalldetektor. Der Terminator hätte es schwer, in einen Saal eingelassen zu werden...

 

 

Als Entschädigung winkt dafür eigentlich immer ein Gratisgetränk, man hat ja schließlich Durst. Manchmal gibt es auch eine kleine Tüte Popcorn, und Sony gibt sich immer vor Weihnachten die Mühe und veranstaltet zu einem besonderen Start vorm Fest eine kleine Weihnachtsvorführung mit Glühwein und Snacks (danke!).

Wen man im Saal sieht, ist ganz verschieden, denn auch wenn die Mehrheit der Pressetermine sich im Ablauf gleicht, gibt es schon Unterschiede zwischen den Studios und den Filmen. Kleinere Filme werden meist mit geringeren Sicherheitsvorkehrungen - wie erwähnt oft früher und in kleineren Arthouse-Kinos gezeigt - die Blockbuster hingegen landen oft in den Multiplexen. Mal sitzen nur drei Leute mit im Saal, mal ist die Bude rappelvoll. Das kann verschiedene Gründe haben, denn ab und zu sind auch Begleitungen für eine Pressevorführung erlaubt, mal handelt es sich um die Deutschlandpremiere samt Staraufgebot und manchmal sitzt man auch mit normalen Zuschauern im Saal, wenn zum Beispiel Events im Vorfeld stattfanden und bestimmte Leute mit PR-Aktionen eingeladen worden sind.

Bei einigen Studios gilt aber die Regel, dass man nur allein erscheinen darf und das macht so eine Pressevorführung auch schon mal zu einer einsamen Angelegenheit, denn in vielen Fällen muss auch Sitzfleisch mitgebracht werden. Zwar wird immer um pünktliches Erscheinen gebeten und die Startzeit steht fest, nur ist es so wie überall sonst auf der Welt, es hält sich kaum einer dran. Deswegen fangen die Pressetermine, auf jeden Fall in Berlin, gewohnt 20-30 Minuten später an.

Segen und Fluch dagegen ist der Umstand, dass Pressevorführungen immer ohne Werbung gezeigt werden und fast immer ohne Trailer. Manchmal bringt Disney einige Trailer-Previews, aber dies ist eher die Ausnahme. Normalerweise startet der Film unverzüglich, sobald das Licht ausgeht, und vor allem bei gut besuchten Vorstellungen beginnt oft bereits vorm Abspann bereits ein Run auf die Jacken, denn kaum einer will sich mit 300 Leuten an einen unterbesetzten Tresen stellen, um eine halbe Stunde auf die Rückgabe seiner Sachen zu warten.

Ihr seht, so spektakulär sind Pressevorführungen gar nicht und teilweise rauben sie sogar die Faszination an einem Film. Denn so schön es ist, einen Streifen vorab sehen zu dürfen, geht es sehr wohl auch mit einigen Nachteilen einher. Die meisten großen Filme bekommen ein Embargo verpasst, was bedeutet, dass wir erst ab einem bestimmten Stichtag darüber reden dürfen.

Hinzu kommt, dass man an die Termine gebunden ist, die einem vorgegeben werden. Während man als Filmfan ins Kino geht, wenn man Lust hat, steht der Presse dieses Privileg leider nicht zu. Bei einigen Filmen kann dies bedeuten, dass man sonntagfrüh um 9 Uhr in Transformers 3 sitzt oder Horrorfilme um 10 Uhr schauen muss. Auch gibt es seltene Fälle, in denen man Kinohopping betreibt und hintereinander vier Filme am Stück in verschiedenen Kinos sieht.

Dabei rattert der Kopf immer mit, wie kann ich den Film möglichst objektiv betrachten, und da bleibt mit den Jahren ein wenig das Herz auf der Strecke. Ein ganz natürlicher Vorgang, wenn das Hobby zum Beruf wird. Ebenfalls nachteilig ist, es gibt nur diese eine Chance und für gewöhnlich werden Filme in der OV-Fassung gezeigt. Die Chance, etwas ein zweites Mal zu sehen, bevor man die Kritik schreibt, gibt es nicht, und so kann es durchaus vorkommen, dass ein bestimmter Aspekt untergeht und in einer Kritik nicht hinreichend gewürdigt wird.

Weswegen es auch bei uns vorkommt, dass wir Filme beim späteren zweiten Sehen in einer synchronisierten Fassung anders wahrnehmen, mal besser, mal schlechter.

 

 

Doch trotzt dieser kleinen Handicaps ist es schon ein tolles Gefühl Filme vorab sehen zu dürfen. Leider hat Corona diesem Beruf einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht und so mancher in unserer Redaktion hatte seine letzte PV Ende 2019. Zeit, dass sich wieder etwas ändert, auch wenn dies noch ein wenig Geduld benötigt.

Und da die Frage aufkam, wollen wir kurz noch etwas zu Stream-Angeboten sagen. Sollte man es nicht schaffen eine PV zu besuchen, versenden manche Studios auch Streaminglinks für ihre Produktionen. Diese kann man sich einmal online ansehen, bevor der Link abläuft.

Dafür gab es in all den Jahren auch immer mal wieder negative Überraschungen. Gerade Warner Bros. ist hier ganz vorn dabei. Nicht nur, dass sie in Trailern gerne den ganzen Film verraten, ohne Vorwarnung wurden wir mal von Verteilern gelöscht, weil wir einmal (!) eine Kritik wenige Stunden zu früh veröffentlicht haben (wohlgemerkt, eine wohlwollende). Auch wurden wir mal nicht eingeladen, weil nur "Auserwählte" angeschrieben wurden, schließlich sei der Berliner Zoopalast ja viel zu klein... (unter uns, selbst mit vier Sitzen Abstand in Corona-Zeiten passen da alle lokalen Redaktionen aus Berlin/Brandenburg rein).

Alles in allem machen PVs Spaß und wir vermissen sie sehr!

Steffi

Auch ich habe schon diverse PVs erlebt, im Bereich Film wie Serie. Im Filmbereich geht es für mich als Wuppertalerin meist ins nahe gelegene Düsseldorf, entweder ins UFA oder ins Atelier, wo eher Artkino-Filme oder die nicht ganz so großen Blockbuster gezeigt werden. Als Standard bei PVs gilt ein Freigetränk, gern auch mal zwei - ein Kaffee und etwas anderes. In Düsseldorf geht es dabei eher gemütlich zu, verglichen mit dem Schlange stehen in Köln, das einen dort oft erwartet.

Früh aufstehen heißt es meist, denn PVs starten in der Regel ab 10 Uhr, und natürlich sollte man etwas früher da sein. Schließlich gibt es auch Security, wo man z.B. sein Handy abgeben muss, und gern hält man vorab auch schon einen Plausch mit der Person, welche als jeweilige Studio-Agentur-Vertretung (allesamt sympathische Leute) die PV ausrichtet, sowie Pressekolleg*innen. Ich habe in Düsseldorf entsprechend meist meinen Lieblingsplatz im UFA, den ich auch fast immer ergattern kann - die meisten Filme werden immer im gleichen Kinosaal gezeigt. Nach dem Film wird man dann fast immer um ein kurzes Feedback gebeten.

Doch es gibt auch Ausnahmen bei großen Blockbustern, wie z.B. denen von Marvel, die dann im besten Saal mit Kronleuchter und der fettesten Leinwand präsentiert werden. Neben Getränken gibt es zu manchen Filmen auch mal ein Filmposter als Beigabe, neben dem früher obligatorischen Presseheft, das im Zuge der Digitalisierung irgendwann wegfiel. Beim letzten Film vor Weihnachten gibt es gern auch mal Snacks noch zum Getränk dazu. Insgesamt hatte ich das Glück, fast nur Filme zu schauen, die keine Gurken waren oder die ich sowieso auch gern sehen wollte.

Mein schlimmstes Erlebnis war die PV von Movie 43, der definitiv der furchtbarste Film war, den ich je in einer PV gesehen habe. Nun wisst ihr also, von wem die damalige Veriss-Kritik stammt ;-)

Mein schönstes Erlebnis: Das sind die Premieren oder Roundtables/Interviews, für die es auch mal weiter in die Ferne geht, und zwar für Serien-Premieren.

Bei einem Roundtable sitzt du mit einem oder mehreren Stars und anderen Redakteuren an einem - runden - Tisch und hast ca. 15-30min Zeit für Fragen. Meistens muss man schnell sein, dass man drankommt. Auf jeden Fall aber aufmerksam, denn natürlich können auch andere auf die Idee kommen, deine Frage zu stellen. Aber das ist bei Pressekonferenzen nicht anders.

Meine schönsten Erlebnisse in chronologischer Reihenfolge: Die Premiere von Legion, die ich in München gesehen habe, mit Buffet und allen möglichen Getränken, kultiger Gestaltung der Location und massig Promomaterial. Sogar ein spezieller Legion-Fotoautomat war da und lauter nette Presseleute aus ganz Deutschland.

Dann wäre da noch die PV einer Folge samt Roundtable von Star Trek Discovery in London kurz vor dem Midseason-Finale von Staffel 1, auch hier wurde man mit leckeren Snacks und Getränken versorgt, es gab einen Discovery-Fotoautomaten und man traf natürlich einige Stars und die Macher der Serie.

Das dritte Highlight war die Premiere von Krieg der Welten in Paris! Diese habe ich zusammen mit Claudia erlebt, inklusive Schlange stehen, Roundtable und Afterparty mit Buffet und Getränken.

Eventuell könnte ich auch noch kurz meinen Setbesuch in Albuquerque für Maze Runner 2 erwähnen, der natürlich in den USA stattfand - definitiv der geilste MJ-Jobtermin!

Bei solchen Highlights fühlt man sich natürlich etwas königlich, während PVs in Düsseldorf im Lichte der Routine irgendwann nicht mehr ganz so aufregend sind. Dennoch: Das Gefühl von etwas Besonderem geht mir auch dort nie ganz verloren, denn schließlich ist es jedes Mal einfach etwas anderes als der private Kinobesuch. Angesichts von aktuell nur Online-Screenern aufgrund der Corona-Lage vermisse ich das PV-Erlebnis auch wirklich! 

#Frank

Ich war sehr neugierig und auch ein wenig aufgeregt vor meiner ersten PV. Man will sich ja nicht falsch verhalten. Und was würde dort alles passieren? Gibt es vor dem Film noch Vorträge? Oder Vorworte vom Regisseur? Lässt sich vielleicht auch der eine oder andere Star mal blicken? Bekommt man besondere Informationen? Nun, am Ende ist es zumeist ein einfacher Kinobesuch, aber doch auch ein besonderer.

Zunächst benötigt man vom jeweiligen Verleih eine Einladung, einfach so hingehen ist nicht. Dann folgt auch schon der erste große Unterschied: PVs finden zumeist morgens statt, nicht selten um 10 Uhr. Die Kinos sind zu der Zeit noch geschlossen und leer, so dass nur einige wenige Angestellte, die eingeladenen Filmkritiker und ein oder zwei Personen vom jeweiligen Filmverleih vor Ort sind. Und ja, es ist schon ein großartiges Gefühl das Kino quasi für sich allein zu haben.

Die Termine für die PV unterscheiden sich hier auch leicht. In Hamburg bekommen die Leute ihre PV vielleicht zwei Tage früher als die Leute in Köln. Die zeitliche Differenz zum offiziellen Kinostart ist jedoch oft nicht so groß, wie manch einer denken würde. Gerade die großen Blockbuster von Marvel oder Star Wars werden der Presse nur wenigen Tage vorab gezeigt. 

Trifft man am Kino ein, muss man sich erst einmal in eine Liste eintragen. Je nach Film und Verleih muss zudem ein Embargo unterschreiben werden, welches einem vertraglich verbietet, bis zu einem vom Verleih festgelegtem Datum öffentlich über den Inhalt des Filmes zu berichten. Oft wird einem heutzutage aber erlaubt, nach dem Film kurze Statements in den sozialen Medien abzugeben. Hat man Glück, bekommt man sogar hin und wieder eine Kleinigkeit: Ein Poster, eine zum Film passende Getränkedose oder ein Presseheft, die es jedoch mittlerweile kaum noch gibt. Was man jedoch immer bekommt, ist ein Gratisgetränk, was sich auch jede*r immer brav vor dem Film an der Theke abholt. 

 

 

Nun geht es in den Kinosaal, jedoch kommt man da nicht einfach so hinein. Selten darf man einfach so mit all seinen Sachen reingehen. Meistens muss man vorher seine Tasche abgeben oder zumindest elektronische Geräte, die man dabeihat, allen voran natürlich das Smartphone. Manchmal reicht es auch aus, den Verantwortlichen beim Reingehen zu zeigen, dass man es ausgeschaltet hat. Es kann sogar vorkommen, dass man noch durchsucht wird. Aber egal welche Regeln bei einer PV gelten, klingelt das Smartphone während des Filmes hörbar, kann es gut sein, dass man aus dem Saal hinausbegleitet wird und die PV für einen vorbei ist. 

Ist man im Saal, gibt es eine weitere Besonderheit: Man darf sich hinsetzten, wo man will. Hier ist von Vorteil, dass PVs zumeist nicht allzu voll sind, so dass auch wirklich jede*r einen passenden Sitzplatz findet. Ich hatte bisher nur selten jemanden direkt vor oder neben mir sitzen. 

Nun beginnt, was jeder Kinobesucher kennt: Das Warten auf den Film. Während man sich bei einem normalen Kinobesuch durch die Werbung quälen muss, wird man bei einer PV zumindest davon verschont. Hin und wieder zeigt der Verleih ein oder zwei Trailer vor dem Film, mehr aber nicht. Jedoch taucht in einer PV ein anderes Problem auf: Langweiliges Warten. Fängt die PV um 10 Uhr an, versuche zumindest ich möglichst pünktlich zu sein, es ist immerhin ein offizieller Termin und man will ja auch nicht wegen Verspätung vor verschlossenen Türen stehen. Leider denkt so nicht jede*r. Und so sitzt man pünktlich auf seinen Platz, während draußen vor dem Saal sich immer noch Leute in die Liste eintragen und Getränke oder Popcorn holen.

Nicht selten beginnt eine PV mit halbstündiger Verspätung. Und da man oft sein Handy vorher abgeben muss und auch Pressehefte nicht immer vorhanden sind, sitzt man schlicht nichts tuend in seinem Kinosessel und wartet. Gerade früh morgens kann dies schon mal die Müdigkeit wieder hervorholen. Sitzt man dann noch in einem gemütlichen Kinosaal, bei dem man sogar die Füße hochlegen kann und war die Nacht zuvor vielleicht etwas kurz, kämpft man auch schon mal damit, vor dem Film nicht einzuschlafen. Ja, ich habe schon Schnarchen während einer PV vernommen... 

 

 

Nach und nach kommt dann jede*r rein. Einige mit einem Softgetränk, andere mit einem Kaffee. Manche kennen sich, andere sitzen für sich und hin und wieder erkennt man sogar das eine oder andere Gesicht aus der Szene. Und dann, ja dann fängt der Film einfach an. Zumeist werden sie im englischen Original gezeigt. Während des Films machen sich auch manche Notizen, die meisten gucken ihn sich aber wie normale Zuschauer, nur vielleicht etwas kritischer.

Zusätzlich befinden sich im Raum an den Seiten des Saals Angestellte, welche den Kinosaal überwachen. Das Handy rausholen während des Films ist also nicht ratsam und kann ganz schnell Konsequenzen nach sich ziehen. Mitbekommen habe ich so einen Fall jedoch noch nie.

Ist der Film vorbei, verlässt man den Kinosaal und holt sich, falls man vorher etwas abgegeben hat, seine Sachen wieder. Nicht selten finden nach einem Film noch untereinander Diskussionen statt. Die Leute vom Verleih haben manchmal auch Fragen und notieren sich auch schon mal die eine oder andere Meinung. Passieren tut dann aber nichts mehr, die PV ist zu Ende und man verlässt das Gebäude. Als nächstes folgt dann das Schreiben der Filmkritik.

Mein bisher schönstes Erlebnis war jedoch keine Pressevorführung, sondern die Deutschlandpremiere von Star Trek Picard im Berliner Zoopalast. Wenngleich dies natürlich auch ein für die Presse wichtiges Event war und auch Journalisten eingeladen waren, so war ich doch eigentlich rein privat vor Ort. Wieso "eigentlich" erkläre ich euch.

Ich hatte das große Glück, eine Einladung mit Begleitung zu dem Event gewonnen zu haben. Als großer Star Trek- und vor allem TNG-Fan war meine Freude natürlich groß. Mit meiner besten Freundin als Begleitung, ebenfalls ein Fan, machten wir uns auf den Weg nach Berlin. Für uns beide war es die erste Premiere und obwohl ich rein privat vor Ort war, fiel mein Blick vor Ort natürlich oft in Richtung des Pressebereichs. Es war ziemlich viel los und es gab viele Eindrücke zu verarbeiten.

Die Premiere wurde in allen Kinosälen gezeigt und wir hatten das Glück, zu den Ersten zu gehören, die rein durften und kamen so auch in den großen Kinosaal, wo später noch der Cast der Serie auftreten würde, allen voran Sir Patrick Stewart. Eine reine freie Platzwahl gab es nicht, vor allem die mittleren Sitze waren für VIP-Gäste und Presse reserviert. Da wir mit die ersten im Saal waren, konnten wir uns aber immer noch gute Plätze aussuchen. Und da wir zu den Ersten gehörten, hatten wir nun auch noch viel Zeit zur Verfügung. Meine Begleitung blieb sitzen, aber ich konnte nicht anders, meine Neugier war zu groß, ich musste mich einfach umsehen.

Wenn man schon ein paar Mal in Pressebereichen war, weiß man ungefähr, wie es dort abläuft und wie man sich dort verhält. Als ich mich im Foyer etwas umgesehen und die Lage ausgecheckt hatte, stand ich plötzlich - auch für mich tatsächlich überraschend - als "Presse" direkt am Roten Teppich. Hinterfragt hat das keiner, also habe ich mich schlicht natürlich verhalten, als würde ich dort hingehören. Dass ich mich etwas auskannte, hat sicher auch geholfen. Ist ja nicht so, als dass ich dort völlig falsch war, ich war ja Presse, nur heute eben privat! 

Und so sah ich wie zunächst einige mir völlig unbekannte Personen über den Roten Teppich marschierten und schon da war es ein grandioses Gefühl. Dieses Gefühl "dazu zugehören", hinter den Kulissen sein zu dürfen. Näher dran zu sein als die meisten anderen. Irgendwann stand dann Bastian Pastewka vor mir. Und dann die ersten Castmitglieder der Serie. Spätestens als dann Jeri Ryan, Seven of Nine aus Star Trek Voyager, direkt vor mir stand und Interviews gab, hüpfte mein Fanherz auf und ab. Ich blieb äußerlich natürlich ruhig, machte Fotos und schickte diese sofort meiner Freundin, welche immer noch im Kinosaal saß.

Geradezu explodiert ist mein Herz vor Freude, als dann auch noch Captain Picard höchstpersönlich, Sir Patrick Stewart, an mir vorbei gegangen ist. Ich war so aufgeregt, ich schaffte es in dem Moment nicht auch nur ein scharfes Foto von ihm zu machen! Leider hielt er auch nicht für Interviews an, aber man soll ja auch nicht zu viel verlangen. Ich war schon überglücklich und hatte bereits mehr von dieser Premiere als ich mir im Vorfeld erhoffen konnte. Und wo ich ohnehin schon dabei war, bin ich anschließend noch mit den anderen Fotografen zur Fotobühne, wo sich der gesamte Cast einzeln und zusammen für Fotos positioniert hatte.

Die Wartezeit verging durch diese ganzen Ereignisse zumindest für mich recht schnell. Anschließend ging es zurück in den Kinosaal auf meinen Platz, wo ich meiner Freundin begeistert meine Fotos zeigte, ehe der Cast auch hier die Bühne für eine Plauderrunde betrat. Danach wurden die ersten drei Folgen der Serie gezeigt ... stimmt, da war ja noch was. Jedenfalls einer der schönsten Kinobesuche, die ich je hatte!

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8 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
08.03.2021 19:37 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MJ-NicoleSaelzle

Ahh, ok. Das ist natürlich schade.

Das ginge mir aber wahrscheinlich ähnlich, wenn auch nicht in deinen Ausmaßen. Ich müsste dafür vom Niederrhein an der niederländischen Grenze aus wohl bis ins zentrale Ruhrgebiet oder bis nach Düsseldorf/Köln fahren, was 50-75 Minuten dauert.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MJ-NicoleSaelzle : : Moviejones-Fan
08.03.2021 10:04 Uhr | Editiert am 08.03.2021 - 10:07 Uhr
0
Dabei seit: 18.01.18 | Posts: 13 | Reviews: 0 | Hüte: 0

@luhp92

Weil ich am Allerwertesten der Welt wohne, lohnen sich Pressetermine bei mir nicht wirklich. 2 Stunden hin, Film gucken, 2 Stunden zurück. Da ist (fast) ein ganzer Arbeitstag im Eimer und regelmäßig einen Tag "frei zu nehmen" für Pressetermine ist bei mir im Hinblick auf meine Arbeit (ich arbeite ja nicht nur für MJ) meist einfach nicht möglich. Kosten/Aufwand vs. Nutzen ist da einfach dahin. Deshalb bleiben Pressetermine bei mir die Ausnahme. Abseits von Conventions war ich tatsächlich bei 3 oder 4 Pressevorführungen, aber - ich denke, da sind wir uns einig - da haben die anderen dann doch weit mehr Erfahrung und natürlich auch die viel besseren Storys zu erzählen wink

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Operator184 : : Moviejones-Fan
07.03.2021 11:46 Uhr
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Dabei seit: 05.09.12 | Posts: 455 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@MJ-SteffiSpichala

Immer gerne. Vielleicht finden sich ja noch welche aus der Ecke und wir können mal alle einen Kinobesuch starten. Sobald wir wieder dürfen.

Hast du ein Lieblingskino in der ecke?

Und ob ich wandere im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn ich trage einen dicken Knüppel und bin die fieseste Mistsau, im ganzen Tal.

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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
07.03.2021 04:13 Uhr
0
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@Operator184 - danke smile Fein, dass hier auch MJ-User aus dem (Rheinisch-)Bergischen an Bord sind heart

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Operator184 : : Moviejones-Fan
07.03.2021 00:24 Uhr
0
Dabei seit: 05.09.12 | Posts: 455 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Coole Berichte. Doch schon interessant.

Besondere Grüße an die Wuppertalerin Steffi, aus Burscheid. Leute aus meiner Gegend, sind mir besonders sympathisch ;)

Und ob ich wandere im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn ich trage einen dicken Knüppel und bin die fieseste Mistsau, im ganzen Tal.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.03.2021 23:47 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Claudia

Achso^^ Ja, mach, wie du kannst smile

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Moviejones : : Das Original
06.03.2021 19:53 Uhr
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Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

@luhp92

Asche auf mein (Claudias) Haupt. Daran hab ich gar nicht gedacht! Einerseits, weil meine letzte PV hier gefühlt ewig her ist, andererseits weil ich wenig Zeit hatte, einen Bericht zu schreiben.

Vielleicht überleg ich mir das noch wink

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.03.2021 16:40 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Sehr schöne Berichte!

Gerne hätte ich auch noch einen von Claudia gelesen, auch im Hnblick darauf, dass sie ja in Paris lebt. Oder von Nicole, falls sie schonmal bei Pressevorführungen dabei war.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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