The Irishman ist geschafft und Martin Scorsese frei für neue Herausforderungen. In seiner langen Karriere hat er schon vieles gemacht, aber noch nie einen Western (und keinen Superheldenfilm, was aber so schnell wohl auch nicht passieren wird). Dies will er nun mit Killers of the Flower Moon abhaken, wo er einmal mehr seine männlichen Musen Leonardo DiCaprio und Robert De Niro vor der Kamera hat.
Man halte es für einen Western, sagte Scorsese der französischen Filmzeitschrift Cahiers du Cinéma. Killers of the Flower Moon spiele 1921 und 1922 in Oklahoma, und es gebe sicherlich Cowboys, die aber außer Pferden auch Autos haben. Der Film drehe sich hauptsächlich um die Osage, einen Indianerstamm, dem fürchterliches Territorium gegeben worden sei. Was den Osage sehr recht gewesen sei, weil sie dachten, dass die Weißen bestimmt nie daran interessiert wären. Dann habe man Öl auf diesem Land gefunden, und rund zehn Jahre lang seien die Osage die reichsten Leute der Welt pro Kopf gewesen. Doch dann seien - wie in den Bergbau-Regionen in Yukon und Colorado - die Geier gekommen, die weißen Europäer, und alles sei verloren gewesen. Die Unterwelt habe dort eine solche Kontrolle über alles gehabt, dass man eher dafür ins Gefängnis gewandert sei, einen Hund zu töten, als dafür, einen Indianer zu töten.
Als die Osage-Indianer einer nach dem anderen einer mysteriösen Mordserie zum Opfer fallen, entsendet das noch junge Federal Bureau of Investigation einen Agenten, um herauszufinden, was vor sich geht. Der Agent stellt ein Undercover-Team zusammen und schließt sich mit den Osage zusammen, um die schreckliche Wahrheit ans Licht zu bringen. Wie Scorsese bestätigt, schlüpft DiCaprio in die Hauptrolle dieses FBI-Agenten, während De Niro William Hale spielt, den selbst ernannten "König der Osage Hills" und den Mann, der für die meisten der Morde verantwortlich war. Alle anderen Schauspieler in Killers of the Flower Moon sollen indianischer Herkunft sein.